[35] Marius Gersbeck

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Jenner
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Jenner » 30.09.2023, 15:17

HerthaSven hat geschrieben:
29.09.2023, 18:52
PREUSSE hat geschrieben:
29.09.2023, 18:45
Ach Krause, Bball62 oder eben jetzt HerthaSven - Du hattest ja schon immer eine große Klappe :roll: Dann erhelle mich doch einmal mit Deinem Sachverstand ;) :cooly:
Eine Strafanzeige kann man nicht zurückziehen.
Selbstverständlich kann man eine Strafanzeige zurückziehen. Im konkreten Fall ging es allerdings um ein Offizialdelikt, in welchem die Staatsanwaltschaft auch ohne Anzeige Dritter ermittelt.

P.S. Vielen Dank für die Einblicke in Deine homoerotischen Fantasien. :top:
Cicero hat geschrieben:
29.09.2023, 19:07
Jenner hat geschrieben:
29.09.2023, 17:22

Dann rate ich Dir, Dich mal mit den Fällen Ribery, Coman, Boateng und Breno zu beschäftigen.
Die ganzen Beispiele, die Du in den letzten Wochen gebracht hat, sind doch alle anders gelagert Jenner...
Korrekt, durch Harrit ist ein Mensch ums Leben gekommen und bei Koc ging neben schwerer Körperverletzung noch um Raub. Könnte Dir zu denken geben, das selbst diese beiden nicht aus dem Verein geworfen wurde.
bayerschmidt hat geschrieben:
30.09.2023, 13:47
Jenner hat geschrieben:
29.09.2023, 15:40
...
Nun mal Butter bei die Fische: Würdest Du Gersbeck Stand jetzt entlassen, oder nicht?
Dazu braucht man als Außenstehender mehr Informationen aus dem internen Kreis. Daher auch mal Butter bei die Fische:

1. Hat nach Deiner Einschätzung Gersbeck unmittelbar nach der Tat eine Art "Geständnis" gegenüber den Hertha-Verantwortlichen abgelegt?
2. Deckte sich dieses Geständnis mit dem jetzt als ziemlich gesichert geltenden Kenntnisstand, dass Gersbeck zugedroschen hat, dass er schwere Verletzungen zugefügt hat? Dass zwar möglicherweise eine "gewisse" Provokation vorgelegen habe, aber keinesfalls eine, die irgendwie in die Nähe einer Rechtfertigung kommt? Oder war da nur ein "der andere hat aber angefangen nuschel nuschel und so doll war es gar nicht"?
3. War den Hertha-Verantwortlichen bekannt, dass die zivilrechtliche Einigung offenbar einen Rahmen von 500k umfasst und war diese zivilrechtliche EInigung evtl. sogar Teil einer mit dem Verein abgestimmten Strategie?
4. Glaubte man nach dieser Einigung (du weißt ja selber dass 500k zumindest in der deutschen Rechtspraxis weit über den üblichen Wiedergutmachungskosten sind) und der Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft bei Hertha noch ernsthaft, dass die Sache mit einem Freispruch enden könne? Und was war an diesem Sachverhalt in den Augen der Hertha-Verantwortlichen "kompliziert und verzwickt" wie es dieser jämmerliche Tagesspiegel-Artikel darstellte?
5. Gab es Überlegungen, mit einem Schuldeingeständnis an die Öffentlichkeit zu gehen (z.B. so wie diverse englische Fußballer unter Tränen ihre Verfehlungen gestehen :wink: )? Dazu vielleicht eine Rekordstrafe zu verhängen, die Tat zu veruretilen, ihn ggf. ein halbes Jahr zu verbannen und dann viellelicht zu rehalbilitieren?
6. Oder gab es stattdessen vielleicht eine Art Sprachregelung, schön die Reihen zu schließen, es auf die sehr wahrscheinliche EInstellung/Diversion abzusehen und bis dahin in Medien und sozialen Netzwerken eben ein bisschen Zwiefel zu säen (an der Springerpresse kommt es immer gut), aber wird schon?

Daher um Deine Frage zumindest teilweise zu beantworten: Hätte Gersbeck (und in der Folge auch Hertha) "klar Schiff" gemacht, wäre eine jetzige oder baldige Begnadigung stimmiger, oder? Und hätte er die Verantwortlichen angelogen, wäre eben auch eine Kündigung leichter gewesen. Aber man versucht, bisher alles ganz nebulös zu halten. Und in diesem Forum sich lieber über die Hetzer und Lynchjustiz oder das Menschenbild zu empören....
Ich kann Dir diese Fragen nicht beantworten. Die müsstest Du Gersbeck und den Verantwortlichen bei Hertha stellen. Dennoch kann ich mich klar zu der Frage äußern, ob Hertha Gersbeck entlassen sollte oder nicht.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von HerthaSven » 30.09.2023, 15:42

Ach Jenner, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal… na, Du weißt schon.

https://strafverteidiger-berlin.info/ka ... ecknehmen/

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Zauberdrachin » 30.09.2023, 16:04

Mir ist dieser Hang zu "aber für die Öffentlichkeit" zwar nachvollziehbar, doch die Öffentlichkeit hat als NICHT-geschädigte wieviel damit zu tun?
Oder steckt da dieser Drang nach eigenem "Ermittler spielen" bzw. "Richter spielen" dahinter obwohl man per Rechtssystem weder zum einen noch zum anderen legitimiert ist?

Diese "Öffentlichkeit" beinhaltet halt auch Medien und vor allem Social Media, warum sich dem aussetzen?
Die haben durch die Bank weg auch keine Legitimation zu urteilen, weil alle nicht dabei waren.

Der Verein hat sich direkt zum Geschehen auch nicht zu äußern, weil nicht dabei war und äußerte sich dazu was er hinsichtlich seines Spielers macht und das war die Suspendierung und die wurde öffentlich bekannt gegeben.

Diejenigen die auf öffentlich reuige und weinende Menschen und Detailfülle stehen, gehen halt hier mal leer aus ... und den einen oder anderen scheint das wahrlich zu ärgern.

Und dennoch durften und dürfen alle ihre Gedanken und Sichtweisen äußern, das ist ein hohes zurecht bestehendes Gut.
Ein vollkommener Konsens wird sich naturgemäß nicht finden lassen.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Mineiro
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Mineiro » 30.09.2023, 16:09

Wer hat denn im Gersbeck-Fall Strafanzeige erstattet?
(Forumsbeiträge nicht mitgerechnet)

War es nicht eher so, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren von Amts wegen eröffnet hat, weil die polizeilichen Ermittlungen eine schwere Körperverletzung ergeben haben und es sich dabei in Österreich um ein Offizialdelikt handelt?
Zuletzt geändert von Mineiro am 30.09.2023, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.

Pelle
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Pelle » 30.09.2023, 16:11

Ich versteh nur Bahnhof. Wieso diskutiert Ihr über seine Rehbilitation oder eine zweite Chance ? Von der Richterin bis hin zu uns hier sind sich doch alle einig, dass dafür Reue unabdingbare Voraussetzung ist. Und Reue zeigt sich nun mal in einer glaubwürdigen Entschuldigung bei den Geschädigten. In einem Fall ist das offensichtlich erfolgt. Geschädigt wurde aber nicht allein das Opfer, sondern auch der Verein. Und wer ist der Verein ? Das sind so Leute wie wir hier, Mitglieder und Fans. Wenn Gersbeck seine Taten wirklich bereuen würde und sein Deal mit dem Opfer nicht nur dazu diente, dem Knast zu entgehen, hätte er sich dann nicht längst öffentlich bei den Fans entschuldigt ? Vielleicht habe ich was verpennt, @ Jenner, @ ZD. Oder hat er sich bei Euch exclusiv entschuldigt ?
Zuletzt geändert von Pelle am 30.09.2023, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Mineiro » 30.09.2023, 16:14

Ich denke, das wird im Falle einer zweiten Chance noch kommen. Solange das Verfahren schwebend war hat er sich sicherlich auf anwaltlichen Rat hin nicht öffentlich geäußert.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Westham » 30.09.2023, 16:14

...dass die zivilrechtliche Einigung offenbar einen Rahmen von 500k umfasst
Wie so soviel, sind da schon Rentenzahlungen mit drin ?
Ich halte das für übertrieben.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten....lol

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von xymox1001 » 30.09.2023, 16:17

Ich Frage mich wie wäre der Fall ausgegangen, wenn der Angeklagte keine bekannte Person gewesen wäre? Und die Person kein Geld gehabt hatte, dass Opfer zu entschädigen. Ganz ehrlich 40000 € ist für einen Fußballer Peanuts. Für mich ist es, sich straffrei kaufen. Ein falsches signal.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Mineiro » 30.09.2023, 16:25

Im Urteil wird ausdrücklich erklärt, dass eine Diversion nach österreichischem Recht kein Freikaufen ist.

Bei einem Angeklagten ohne viel Geld wäre das Opfer jetzt um viel Geld ärmer. Da für Gersbeck aber seine berufliche Zukunft auf dem Spiel steht sind die gezahlten Summen aus meiner Sicht als Verhandlungsergebnis der Rechtsanwälte nachvollziehbar.

Was hier kaum einer beachtet ist, dass im Urteil bzw der Anklage festgehalten wird, dass die Verletzungen dem Opfer fahrlässig zugefügt wurden. Die Polizei ging also auch davon aus, dass Gersbeck den Geschädigten nicht schwer verletzen wollte, dies aber natürlich dennoch zu verantworten hat. Wäre das anders, dann wäre von Vorsatz die Rede und dann wäre das Verfahren auch anders ausgegangen denke ich.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Micky » 30.09.2023, 16:30

Mineiro hat geschrieben:
30.09.2023, 16:25
Die Polizei ging also auch davon aus, dass Gersbeck den Geschädigten nicht schwer verletzen wollte,
Passiert mir ständig, dass ich versehentlich anderen mehrfache Knochenbrüche zufüge.
Is an argument between two vegans still called beef

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von HerthaSven » 30.09.2023, 16:31

Was Mineiro tatsächlich so denkt wissen wir seitdem er versehentlich die Hosen runtergelassen hat :wink2:

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Herthinho0 » 30.09.2023, 16:34

Das mit "fahrlässig" war ja wohl nur logisch. Wäre es Vorsatz gewesen, wäre eine Verurteilung wohl unumgänglich gewesen. War aber nie die Frage...

@ZD
Es geht darum, vom Verein vermittelt zu bekommen wie er dazu steht. Wenn er ÖFFENTLICH seine Wertevorstellungen kommuniziert und auch der Präsident Dinge wie "demütig sein" betont, dann passt das einfach mal so gar nicht ins Bild, wie sie im Fall Gersbeck sich präsentieren. Der Fall wird klein geredet (bzw geschwiegen) und von "geringe Schuld" gesprochen + keine Worte über das Opfer verloren...

Und ja, als Vergleich heran gezogen:
Die Fälle Jarstein, Bobic, Petry...
Zuletzt geändert von Herthinho0 am 30.09.2023, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von hahohe92 » 30.09.2023, 16:36

Micky hat geschrieben:
30.09.2023, 16:30
Mineiro hat geschrieben:
30.09.2023, 16:25
Die Polizei ging also auch davon aus, dass Gersbeck den Geschädigten nicht schwer verletzen wollte,
Passiert mir ständig, dass ich versehentlich anderen mehrfache Knochenbrüche zufüge.

Und, vorbestraft ?

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von xymox1001 » 30.09.2023, 16:37

Mineiro hat geschrieben:
30.09.2023, 16:25
Im Urteil wird ausdrücklich erklärt, dass eine Diversion nach österreichischem Recht kein Freikaufen ist.

Bei einem Angeklagten ohne viel Geld wäre das Opfer jetzt um viel Geld ärmer. Da für Gersbeck aber seine berufliche Zukunft auf dem Spiel steht sind die gezahlten Summen aus meiner Sicht als Verhandlungsergebnis der Rechtsanwälte nachvollziehbar.

Was hier kaum einer beachtet ist, dass im Urteil bzw der Anklage festgehalten wird, dass die Verletzungen dem Opfer fahrlässig zugefügt wurden. Die Polizei ging also auch davon aus, dass Gersbeck den Geschädigten nicht schwer verletzen wollte, dies aber natürlich dennoch zu verantworten hat. Wäre das anders, dann wäre von Vorsatz die Rede und dann wäre das Verfahren auch anders ausgegangen denke ich.
Das ist mir zu viel denken Richtung Täter ist das Opfer . Seine Karriere, er wollte nicht verletzen, bla bla bla. In einen Jahr bleibt nur der Freispruch in Erinnerung.

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Jenner
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Jenner » 30.09.2023, 16:39

HerthaSven hat geschrieben:
30.09.2023, 15:42
Ach Jenner, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal… na, Du weißt schon.

https://strafverteidiger-berlin.info/ka ... ecknehmen/
Du weißt aber schon, dass wir hier nicht von der deutschen, sondern der österreichischen Strafprozessordnung sprechen, oder?
Wenn ein sogenanntes Offizialdelikt (z.B. Cyber-Stalking gemäß § 107a StGB, Cyber-Mobbing gemäß § 107c StGB, Verhetzung gemäß § 283 StGB etc.) vorliegt, können Sie die Anzeige nicht mehr zurückziehen. Die Staatsanwaltschaft wird eine Anklage (Strafantrag) erheben, auch wenn Sie es sich später anders überlegen und das Strafverfahren stoppen wollen. Im Fall eines Ermächtigungsdelikts (z.B. Unbefugte Bildaufnahme gemäß § 120a StGB oder qualifizierte Beleidigung gemäß § 117 Abs 3 StGB) wird der Täter bzw. die Täterin hingegen nur mit der Zustimmung des Opfers angeklagt. Die Zustimmung kann bis zum Ende der Hauptverhandlung zurückgenommen werden (§ 92 Abs 2 Strafprozessordnung).
Quelle
Ergo kann man in Österreich - außer bei Offizialdelikten - als Betroffener die Strafverfolgung wieder stoppen. Ich denke, darauf wollte PREUSSE hinaus. Man könnte jetzt höchstens noch darüber streiten, ob da tatsächlich die Anzeige, oder nur der Strafantrag zurückgezogen wird. Einen Strafantrag kann man auch in Deutschland zurückziehen, mit o. g. Ausnahme.
Pelle hat geschrieben:
30.09.2023, 16:11
Vielleicht habe ich was verpennt, @ Jenner, @ ZD. Oder hat er sich bei Euch exclusiv entschuldigt ?
Bei mir muss er sich nicht entschuldigen, da ich mich nicht persönlich betroffen fühle. Mir reicht es völlig aus, dass er sich bei Alois S. entschuldigt hat.
Zuletzt geändert von Jenner am 30.09.2023, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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bayerschmidt
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von bayerschmidt » 30.09.2023, 16:41

Mineiro hat geschrieben:
30.09.2023, 16:25


Was hier kaum einer beachtet ist, dass im Urteil bzw der Anklage festgehalten wird, dass die Verletzungen dem Opfer fahrlässig zugefügt wurden. …
So verkürzt ist das falsch. Die Körperverletzung hat er vorsätzlich begangen. Dass die schweren Folgen „mindestens fahrlässig“ begangen wurden, ist Wiedergabe des Gesetzestextes und keinesfalls eine ausdrücklich festgestellte Entlastung des Angeklagten. Wäre ja noch schöner wenn er die Absicht gehabt hätte, einen Bruch der Augenhöhle herbeizuführen.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Pelle » 30.09.2023, 16:42

Mineiro hat geschrieben:
30.09.2023, 16:14
Ich denke, das wird im Falle einer zweiten Chance noch kommen. Solange das Verfahren schwebend war hat er sich sicherlich auf anwaltlichen Rat hin nicht öffentlich geäußert.
Hat sich ja nun ausgeschwebt. Dann müsste die Entschuldigung an die Fans ja langsam kommen. Schließlich gibt ihm ja nicht das Opfer die zweite Chance, sondern der Verein.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Zauberdrachin » 30.09.2023, 16:52

Herthinho0 hat geschrieben:
30.09.2023, 16:34
Das mit "fahrlässig" war ja wohl nur logisch. Wäre es Vorsatz gewesen, wäre eine Verurteilung wohl unumgänglich gewesen. War aber nie die Frage...

@ZD
Es geht darum, vom Verein vermittelt zu bekommen wie er dazu steht. Wenn er ÖFFENTLICH seine Wertevorstellungen kommuniziert und auch der Präsident Dinge wie "demütig sein" betont, dann passt das einfach mal so gar nicht ins Bild, wie sie im Fall Gersbeck sich präsentieren. Der Fall wird klein geredet (bzw geschwiegen) und von "geringe Schuld" gesprochen + keine Worte über das Opfer verloren...

Und ja, als Vergleich heran gezogen:
Die Fälle Jarstein, Bobic, Petry...
Der Verein ahndete das doch ... man ist gegen Gewalt, das muss man nicht wiederholen per Wort, sondern wie hier ahnden.
Deswegen verwies ich auf die Staaten die gegen Gewalt sind und das auch ahnden.
Das Problem, nicht nur hier, entsteht doch nur dadurch in den Unterschieden wie die einzelnen Menschen das geahndet sehen wollen und somit deutlich machen, dass sie mit den Ahndungen in dieser Form nicht zufrieden sind.

Die anderen "Fälle" sind alle anders gelagert und nicht vergleichbar.
hahohe92 hat geschrieben:
30.09.2023, 16:36
Micky hat geschrieben:
30.09.2023, 16:30


Passiert mir ständig, dass ich versehentlich anderen mehrfache Knochenbrüche zufüge.

Und, vorbestraft ?
Hat sich freigekauft ;)
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von HipHop » 30.09.2023, 16:58

Geil! So lernt man gleichzeitig die Basics der deutschen und der österreichischen Rechtsordnung kennen. Da eröffnen sich ganz neue Sichtweisen auf so Schläge in die Fresse und Tritte kA wohin. Absolut!

Wer will hier denn nun mit „dem Sportler der eine Art Nahkampfsportart betreibt“ (oder so ähnlich) tauschen?

Ok, so runde 500k, da überlegt sicher der ein oder andere. :laugh:

@Pelle spricht zudem einen interessanten Punkt an. :top: Wobei man immer den Schaden für die Marke Hertha BSC zusätzlich erwähnen muss.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Mineiro » 30.09.2023, 17:02

bayerschmidt hat geschrieben:
30.09.2023, 16:41
Mineiro hat geschrieben:
30.09.2023, 16:25


Was hier kaum einer beachtet ist, dass im Urteil bzw der Anklage festgehalten wird, dass die Verletzungen dem Opfer fahrlässig zugefügt wurden. …
So verkürzt ist das falsch. Die Körperverletzung hat er vorsätzlich begangen. Dass die schweren Folgen „mindestens fahrlässig“ begangen wurden, ist Wiedergabe des Gesetzestextes und keinesfalls eine ausdrücklich festgestellte Entlastung des Angeklagten. Wäre ja noch schöner wenn er die Absicht gehabt hätte, einen Bruch der Augenhöhle herbeizuführen.
Naja, das ist von außen für mich schwer zu beurteilen. Schon die Anklage der Staatsanwalt enthält ja das folgende Zitat, welches sehr konkret auf den Fall abstellt:
Demnach steht der Angeklagte im Verdacht, am 16. Juli in Zell am See dem Opfer Faustschläge und Tritte versetzt zu haben und dadurch, wenn auch nur fahrlässig, eine schwere Körperverletzung, nämlich eine Orbitabodenfraktur, eine Kieferhöhlenwandfraktur sowie ein Lidhämatom, herbeigeführt zu haben."
https://www.ka-news.de/ksc/news/nach-s ... rt-2988127

Da ist kein Hinweis auf eine zitierte Gesetzesvorschrift enthalten. Wenn die Fahrlässigkeit nicht konkret vorliegen würde hätten die Juristen das dort sicher nicht so sondern anders formuliert.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Mineiro » 30.09.2023, 17:04

Pelle hat geschrieben:
30.09.2023, 16:42
Mineiro hat geschrieben:
30.09.2023, 16:14
Ich denke, das wird im Falle einer zweiten Chance noch kommen. Solange das Verfahren schwebend war hat er sich sicherlich auf anwaltlichen Rat hin nicht öffentlich geäußert.
Hat sich ja nun ausgeschwebt. Dann müsste die Entschuldigung an die Fans ja langsam kommen. Schließlich gibt ihm ja nicht das Opfer die zweite Chance, sondern der Verein.
Formal gesehen kann die Staatsanwaltschaft dort noch gegen die Diversion vorgehen.

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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Herthinho0 » 30.09.2023, 17:04

@ZD
Was hat denn der Verein gegenüber Gersbeck geahndet? Was habe ich verpasst?

Die Suspendierung war doch Folge der unerlaubten Entfernung vom Hotel?

Und andere Fälle kann man als Referenz schon heranziehen, wenn der klare Eindruck vermittelt wird, man handelt mit unterschiedlichem Ermessen und persönliche Beziehungen haben einen höheren Wert...

Zauberdrachin
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Zauberdrachin » 30.09.2023, 17:13

Nein, für das unerlaubte Entfernen vom Hotel wird kein Spieler suspendiert, sondern nur z.B. ein Woche oder so vom Mannschaftstraining ausgeschlossen und hätte dann in Berlin bei der U23 aber mit einer Mannschaft trainieren können.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von Jenner » 30.09.2023, 17:34

Herthinho0 hat geschrieben:
30.09.2023, 17:04
@ZD
Was hat denn der Verein gegenüber Gersbeck geahndet? Was habe ich verpasst?

Die Suspendierung war doch Folge der unerlaubten Entfernung vom Hotel?
Nein, war sie nicht. Die Stellungnahme von Hertha lautete wie folgt.
„Aufgrund der polizeilichen Ermittlungen gegen unseren Spieler Marius Gersbeck haben wir uns entschieden, Marius bis auf Weiteres vom Mannschaftstraining zu suspendieren. Darüber hinaus hat er sich unerlaubt vom Team-Hotel entfernt"
Die Suspendierung erfolgte wegen der Tatvorwürfe. Das Entfernen vom Hotel hatte nur eine nachrangige Bedeutung.
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Re: [35] Marius Gersbeck

Beitrag von HerrThaner » 30.09.2023, 17:36

Und da die Vorwürfe sich als richtig erwiesen sollte man die Strafe nun aufheben? Ernsthaft?

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