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von MikeSpring » 30.06.2022, 14:12
OK, ein paar Tage später will ich mal sachlich erklären, warum ich gegen Bernstein bin und für Steffel war.
Nach den Aussagen von vorher und aufgrund der Tatsache, dass Steffel bereits Füchse-Präsident war, nehme ich zunächst einmal an, dass Steffel einfach mal mehr Ahnung hat. Auch scheint Bernstein keine wirkliche Vorstellungen von der Satzung, den Aufgaben und Kompetenzen im Verein zu haben. So versprach er, Baustellen anzugehen, die gar nicht Aufgabe des Präsidenten sind. Mir scheint, dass er zu denken scheint, der Präsident ist so was wie ein Alleinherrscher, der alles zu entscheiden hat.
Machen wir uns nichts vor, der Präsidentenposten IST wichtig, aber nicht so wichtig, wie er offenbar zu denken glaubt. Die wirklich wichtigen Entscheidungen werden an anderer Stelle getroffen, vom GF, AF oder dem gesamten Präsidium. Gut, dann könnte es mir ja egal sein, dann hätte auch Gegenbauer bleiben können. Nein. Denn ein paar wichtige Entscheidungen bleiben ja dennoch, z.B. wichtige Personalentscheidungen. Das ist überhaupt auch der Hauptkritikpunkt an Gegenbauer, dass er Preetz so lange nicht aus dem Amt befördert hat. Ein anderer Punkt ist die Außendarstellung, die unter WG katastrophal war sowie die Lobby-Arbeit. Gefühlt alle Bundesligisten haben gute Beziehungen zu ihrer Landes- oder Kommunalregierung, nur Hertha nicht. Gefühlt alle anderen Präsidenten schaffen es, für entsprechende Partner, Sponsoren usw. zu sorgen, nur Hertha nicht, obwohl WG mit Sicherheit über einige Kontakte verfügte.
Und ich schätze eben genau das, was WG schlecht gemacht hat, traue ich KB nicht besser zu. Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen Hertha- DNA, ich finde es sogar gut, wenn alte verdiente Spieler usw. eingebunden werden - sofern sie dafür geeignet sind. Ich habe nur ein Problem damit, wenn NUR Hertha-DNA eine Rolle spielt, unabhängig von Leistung und Eignung. Die Bayern z.B. aber nicht nur die haben es erfolgreich vorgemacht, die haben zahlreiche alte Helden untergebracht, allen voran mit maximalem Erfolg UH. Aber wer nicht für mehr taugt bekommt halt nur Posten im Fanshop, als Assistenten in der Fanbetreuung oder rein repräsentative Funktionen. Bernstein hingegen traue ich zu, dass er eher dazu tendiert NUR nach Hertha-DNA einzustellen, und davor habe ich Angst. Man stelle sich vor, Axel Kruse beerbt Bobic, Preetz kommt in irgendeiner Funktion zurück...
Ich kenne die Kontakte nicht, die KB hat, ich denke aber, Steffel wird - als erfolgreicher Unternehmer, als ehemaliger Politiker und als erfolgreicher Füchsepräsident die wertvolleren Kontakte haben. Auch glaube ich, dass Steffel - eben auch wegen seiner Füchsezeit - das bessere Image hat.
Meines Erachtens ist es völlig egal, ob KB noch Ultra ist, noch wie einer fühlt oder sich komplett davon gelöst hat. Es reicht, dass er für die breite Öffentlichkeit der "Kay aus der Kurve" ist, ein Ultra eben - noch dazu nicht so definiert, wie wir das tun, sondern so, wie die breite Öffentlchkeit Ultras sich vorstellt. DIe breite Öffentlichkeit unterscheidet nicht zwischen Ultra, Hools und gewaltbereiten Fans, für die breite Öffentlichkeit gibt es Fussballfans und die Chaoten - und darunter zählen eben für die auch die Ultras; für nicht wenige NICHT-Fußballfans sind ja sogar Fußballfans die nicht Ultra sind potenziell bekloppt. Für die breite Öffentlichkeit wird er immer der Ultra sein und die Medien werden nie damit aufhören, ihn darauf zu reduzieren. Der hat sein Image weg und der Verein hat auch ein neues, als der erste Ultrageführte Verein (aber das hat meist einen negativen Touch). Und dieses Image kann für uns schädlich sein.
Und das weiß auch Windhorst. Er wird sich sehr gut überlegen ob er noch Geld reinbuttert, denn ein schlechtes Image eines Anlageobjektes ist nicht wirklich gut wenn man auf eine Wertsteigerung hofft.
Meine Abneigung ist also weniger gegen KB selbst, sondern die Angst davor, was sein Image ausrichtet. Die fehlende Kompetenz wird man ausgleichen können, er hat ja Leute die ihn beraten. Die weitere Angst besteht vor der befürchteten Personalpolitik, ausbleibenden Investitionen und auch dass die OK nur DENKT, sie hätten jetzt Narrenfreiheit. Und Abneigung verspüre ich gegen einige aggressiv aufgetretene KB-Unterstützer und den dreckigen Wahlkampf.
HEUTE stehen wir noch vor dem Abgrund-
MORGEN sind wir schon einen Schritt weiter.