Lösung der Hertha Finanzen

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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 04.06.2019, 12:39

kurzer Hinweis hat geschrieben:
04.06.2019, 12:06
Mineiro hat geschrieben:
04.06.2019, 11:39
Nein, die stimmen nicht
Okay, die Genussscheine stecken schon in den 109 Millionen drin. Ich lese mir das mal selber durch. Aber trotzdem, wie hoch sind die Leistungen zu veranschlagen, die Hertha zu erbringen hat?
Ich komme auf 181,5 Mio Euro in der Bilanz berücksichtigte Passivposten.

Hinzu kommen jährliche Verpflichtungen von 7 Mio. aus dem abgeschlossenen Stadionmietvertrag.

kurzer Hinweis
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 04.06.2019, 12:54

Jetzt wird es richtig spannend:

Die Hertha BSC Verwaltung GmbH gehört nicht zum Konzern, sondern wird als General Partner aufgeführt. Wie ist denn das zu verstehen? Wem gehört die?

Der Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie die Übernahme der Position einer persönlich haftenden Gesellschafterin und damit die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung in der Hertha BSC Kommanditgesellschaft mir beschränkter Haftung auf Aktien.

Und wie sieht es denn mit deren Bilanz aus? Was ist das überhaupt für ein Konstrukt? Kennt sich jemand mit sowas aus?
#niemehrgegenbauer #niemehrpreetz #niemehrschiller

kurzer Hinweis
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 04.06.2019, 12:56

Mineiro hat geschrieben:
04.06.2019, 12:39
Ich komme auf 181,5 Mio Euro in der Bilanz berücksichtigte Passivposten.

Hinzu kommen jährliche Verpflichtungen von 7 Mio. aus dem abgeschlossenen Stadionmietvertrag.
Au weia!

Danke für die Info!
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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 04.06.2019, 13:02

kurzer Hinweis hat geschrieben:
04.06.2019, 12:54
Jetzt wird es richtig spannend:

Die Hertha BSC Verwaltung GmbH gehört nicht zum Konzern, sondern wird als General Partner aufgeführt. Wie ist denn das zu verstehen? Wem gehört die?

Der Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie die Übernahme der Position einer persönlich haftenden Gesellschafterin und damit die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung in der Hertha BSC Kommanditgesellschaft mir beschränkter Haftung auf Aktien.

Und wie sieht es denn mit deren Bilanz aus? Was ist das überhaupt für ein Konstrukt? Kennt sich jemand mit sowas aus?
Die Verwaltungs GmbH gehört dem eV und dient allein dazu, in der Rechtsform der GmbH & Co. KGaA die Stellung des Komplementärs(persönlich haftende Gesellschafter) zu erfüllen. Da sie kein Tochterunternehmen der KGaA ist kann sie nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden. In der Gesellschaft passiert aber nicht viel.

Die Gestaltung ist bei solchen Rechtsformen üblich und unspektakulär.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 04.06.2019, 13:20

Danke für die Info! Ich bin über den General-Partner gestolpert. Aber bist Du Dir sicher, dass da nicht viel passiert? Wenn es die Aufgabe der Verwaltung GmbH ist, die Beteiligungen zu verwalten, muss doch auch der entsprechende Aufwand gerechnet und bezahlt werden. Wieviel zahlen denn die einzelnen Hertha BSC Unternehmen an die Verwaltung GmbH für die von ihr erbrachten Leistungen? Kann sie als persönlich haftender Gesellschafter Verbindlichkeiten übernehmen oder Genussscheine zeichnen?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Spree1892 » 04.06.2019, 13:48

Dann stelle ich mich jetzt innerlich schon auf eine Insolvenz ein. Wie können wir überhaupt noch Spieler verpflichten? Boyata als Beispiel?

Wir sind de HSV 2.0. Wir leben wohl seit Jahren über unsere Verhältnisse.


Retten kann Hertha nur noch ein Investor. Eine Retterspiel wie von Bayern in Lautern oder das S04 den MSV Duisburg Geld schenkt wegen der Lizenz, reicht da nicht.

Denke zwar nicht das der DFB und die DFL ein Club wie Hertha gegen die Wand fährt, aber das ist schon schockierend.

Schade um diese so tolle Akademie. Wie sollen wir dann die Top Leute noch halten? Gerade wenn vielleicht die Eltern an Geld denken.

Union Bilanz ist ja auch nicht viel besser nur anders da kleinerer Verein.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 04.06.2019, 13:53

Ja und nein.

Als permanenter Bundesligist haben wir Umsätze zwischen 100 und 150 Mio. EUR pro Jahr, Tendenz steigend. Da wäre mit strikter Sparsamkeit eine Sanierung durchaus möglich, doch Knebelverträge mit Sport5 und Konsorten sowie teure Risikofinanzierungen in Niedrigzinszeiten sorgen dafür, dass vom verdienten Geld viel zu wenig bei Hertha hängen bleibt.

Das ist ein dauerhafter Wettbewerbsnachteil.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 04.06.2019, 13:59

kurzer Hinweis hat geschrieben:
04.06.2019, 13:20
Danke für die Info! Ich bin über den General-Partner gestolpert. Aber bist Du Dir sicher, dass da nicht viel passiert? Wenn es die Aufgabe der Verwaltung GmbH ist, die Beteiligungen zu verwalten, muss doch auch der entsprechende Aufwand gerechnet und bezahlt werden. Wieviel zahlen denn die einzelnen Hertha BSC Unternehmen an die Verwaltung GmbH für die von ihr erbrachten Leistungen? Kann sie als persönlich haftender Gesellschafter Verbindlichkeiten übernehmen oder Genussscheine zeichnen?
Due Abschlüsse der Verwaltungs GmbH sind im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Da steckt wirklich nicht viel dahinter.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 04.06.2019, 16:44

Ich verschieb das mal hier rein.
Herthafuxx hat geschrieben:
04.06.2019, 15:03
Übrigens nur mal zur Klarstellung: Ich bin schon lange Befürworter der Idee eines Kurswechsels und habe auch schon bei HI geschrieben, dass wir über Transferüberschüsse Schulden abbauen müssen.
Grundsätzlich stimme ich dir da zu. Umso ärgerlicher ist es aber dass man die KKR Kohle nicht genutzt hat um den Verein umstruckturieren. Offensichtlich ging es nur darum den Verein sportlich in der Bundesliga zu halten und das auf Kosten der zukünftigen Finanzen. Sportlich gab und gibt man sich mit grauem Mittelmaß zu frieden, dass reicht aber nicht um den Verein finanziell zu konsolidieren. Dardai hätte diesbezüglich schon vor zwei Jahren den Hut nehmen müssen. Er hat sich als Trainer als extrem konservativ entpuppt und ist leider kein Bessermacher, dies ist aber notwendig um große Transfererlöse zu erzielen. Man leistet sich einen viel zu großen Mittelmaßkader mit viel zu vielen "Backups" bzw. totem Fleisch (Kraft, Pekarik, Esswein, Leckie usw). Hier ließe sich ca. 20% des Gehalts Etats einsparen. Wo wir zur Zeit bei den besagten 12,5 Mio. € wären.

Hier mal ein paar Fakten.
Hertha hat seit dem Einstieg von KKR 2014 bis 2018 ein Transfergewinn von rund 10 Mio erwirtschaftet. Damit steht Hertha im Bundesligavergleich auf Platz 6. Nur Nürnberg (+22,68), Freiburg(+31,75), Hoffenheim(+46,7), Mainz(+48,23) und Dortmund (+126,57) haben einen höheren Gewinn. Bis auf Ingolstadt und Paderborn hat der Rest kein signifikantes Plus. Zehn Vereine haben sogar in dem Zeitraum ein deutliches Transferminus (10 Mio oder mehr) erwirtschaftet. Dass heißt dass die anderen Vereine der eingenomme Geld auch reinvestieren können.

Auffällig ist auch, dass bei Hertha wenig Spieler fluktuieren. Nur Bayern hat weniger Spieler transferiert.

Bei den Einnahmen steht Hertha auf Platz 14 von 23 (35 Mio. weniger als Freiburg und 82,5 Mio. weniger als Mainz) . Bei den Ausgaben auf Platz 18 von 23.

kurzer Hinweis
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 04.06.2019, 16:49

Gut, mineiro, dann fasse ich noch einmal zusammen:

Verbindlichkeiten gesamt:
122,4 Millionen Euro

Überschuldung: 109 Millionen Euro
109,8 Millionen Euro

Passivposten insgesamt:
181,5 Millionen Euro

Ist das so korrekt?
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Pelle
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Pelle » 04.06.2019, 22:20

Ganz interessant, dass UB (noch) nicht seine Hauspostille nutzt, sondern auf einen Blog zugreift, um der jahrelangen Täuschung und Vertuschung unseres Managemements die Maske zu entreißen:

http://www.meenzer-on-tour.de/blog/die- ... a-tabelle/

In Summe diverser wirtschaftlicher Bewertungskriterien sind wir das Allerletzte. Kurzum, das ist die Dokumentation einer Management-Katastrophe. Es reicht, um auf die Barrikaden zu gehen und die Ablösung der gesamten Geschäftsführung zu fordern, noch in der Sommerpause. Es wird sich schon irgendeine Gallionsfigur finden, die sich dieses Trümmerhaufens annimmt. Schlimmer kann`s nicht werden. Dagegen spricht eigentlich nur, dass die Herren bei einem Rücktritt nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Man sollte wirklich mal einen Juristen die Veröffentlichungen der letzten Jahre auf Verletzungen der Informationspflicht prüfen lassen. Gefühlt geht IS für seine Schönrederei dann in den Knast.

:red: :motz: :? :traurig: :flop: :gruebel:

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Funkturm
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Funkturm » 04.06.2019, 23:09

Sollten die genannten Kennzahlen sämtlichst so stimmen, wundert es nicht, dass die schönste aller Damen keinen Investor findet. Denn die gucken sich genau solche Kennzahlen an.
Und nen toten Mann wird keiner kaufen.

D.h. aber auch, dass z.B. in einem Verein wie der SC Freiburg exzellente Arbeit gemacht wird.

Das gesamte Thema macht mir Angst.

Naja, gehen wa halt iwann wieder in der 3. oder 4. Liga zu Hertha. Hab ick allet schon hinter mir.
Wer Streit sucht, kann in der Wahl seiner Worte nicht unvorsichtig genug sein.
Dummheit ist eine typisch menschliche Eigenschaft.
„Im Mai ist die nächste Mitgliederversammlung. Da wird sicher etwas passieren müssen“

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elmex
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 05.06.2019, 00:25

Ich sag mal so. Arbeitest du gut, dann brauchst du keinen Investor. Arbeitest du schlecht, dann will dir kein Investor dein Geld anvertrauen. Das ist halt das Problem von 50+1. Deswegen ziehen Investoren eigne Konstruktionen vor, weil sie dort das alleinige Sagen haben. Davon gibt es in der Bundesliga bereits vier Stück, die auch noch alle in der oberen Tabellenhälfte sind.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 05.06.2019, 00:39

Pelle hat geschrieben:
04.06.2019, 22:20
Man sollte wirklich mal einen Juristen die Veröffentlichungen der letzten Jahre auf Verletzungen der Informationspflicht prüfen lassen. Gefühlt geht IS für seine Schönrederei dann in den Knast.
Wenn, dann würden die Wirtschaftsprüfer in den Knast gehen, die unsere Abschlüsse bestätigt haben. Daher ist es kaum vorstellbar, dass die unsere Zahlen nicht auf Herz und Nieren geprüft haben. Schiller hat die Möglichkeiten genutzt, die eine fehlende Pflicht zu einer Gesamtkonzernbilanz bieten und so das Ergebnis der KGaA mit legalen Mitteln frisiert. Das ändert allerdings nichts daran, dass er die Mitglieder seit vielen Jahren frech anlügt.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Pelle » 05.06.2019, 06:56

Nee, @ Jenner, das sehe ich ein bisschen anders. Die WP`s begleiten und prüfen letztlich die Bilanzierungen. Das ist ein rein interner Vorgang. Wenn dabei Fehler passieren, dann besteht ein Rechtsgeschäft zwischen der WP-Gesellschaft und dem Unternehmen. Damit haben wir es hier nicht zu tun. Unsere Problematik ist eine andere. Es geht`s um die externe Informationspolitik von Hertha BSC. IS ist nicht nur der CFO des Vereins, er ist genauso wie MP auch GF, d.h. er ist CFO und CEO in Personalunion. Damit untersteht er rein rechtlich höchster Verantwortung seriös zu informieren. Die Rechtsprechung ist diesbezüglich anspruchsvoll. Da geht`s nicht um Kavaliersdelikte.

Hier geht`s um das Rechtsgeschäft zwischen IS und den von ihm informierten Zielgruppen. Und wenn sich aus diesen Zielgruppen Kläger rekrutieren, beispielsweise in Form einer Sammelklage der DK-Besitzer, die ihren Kaufentscheid mit den geschönten Informationen von IS begründen, dann entstehen daraus nicht nur Schadenseratzansprüche. Was Herrn Schiller schützt sind keineswegs Wirtschaftsprüfer oder die fehlende Justitiabilität seiner Täuschungsmanöver, sondern die Binsenweisheit "wo kein Kläger, da auch kein Richter". Wenn Deine Formulierung zutreffen würde und IS "die Mitglieder seit vielen Jahren frech anlügt", dann kann er straf- und zivilrechtlich belangt werden.

Nun wollen wir trotz aller Enttäuschung und berechtigten Kritik ja nicht unserem Verein schaden, sondern ihm helfen. Aber mit "Augen und Ohren und Mund zu", so wie bisher, klappt das nicht. Mir reicht`s. Es muss jetzt schon Druck auf die Verantwortlichen entstehen. Und das geht nur über die Medien. Insofern ist der von UB getwitterte Blog ein Anfang, um die über Jahre getäuschten und deshalb unaufgeklärten Mitglieder aus ihrem blau weißen Dornröschenschlaf aufzuwecken. Insbesondere die Ultras und die gesamte OK. Es ist bestenfalls noch fünf vor zwölf.

Die Kennzahlen, die jetzt vorliegen, sind die mit Abstand schlechtesten der Liga. Und sie eröffnen uns nur eine Perspektive: Den sportlichen Abstieg und die wirtschaftliche Insolvenz. Die ganzen öffentlichkeitswirksamen Manöver der letzten Jahre, sei es die gescheiterte PR "we try, we fail, wie wahr !", sei es die Penetration des destruktiven Terminus eines "Ausbildungsvereins" oder die öffentlich initiierte Stadiondiskussion, das sind doch alles nur außenpolitische Kriegsschauplätze, um von dem eigentlichen innenpolitischen Dilemma abzulenken. Kurzum, wir sind getäuscht und somit nach Strich und Faden belogen und betrogen worden. Das muss man jetzt deutlich zum Ausdruck bringen. :motz: :red:

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 05.06.2019, 08:49

Pelle hat geschrieben:
04.06.2019, 22:20
Es wird sich schon irgendeine Gallionsfigur finden, die sich dieses Trümmerhaufens annimmt.
Wer soll denn Deiner Meinung nach diese Gallionsfigur sein? Irgendeine ist ein bisschen dünn.

Was mich ärgert sind die Leute, die jahrelang die Sachlage schön geredet und die Mahner verdammt haben und jetzt die Erstaunten spielen. Dabei war doch klar, dass Hertha seit 2006 immer scharf am Abgrund operierte. Der kurzen Erholung 2008/09 folgten dann zwei Abstiege, die den Verein zwischen 80-100 Millionen Euro gekostet haben und da stieg dann auf einmal die Heuschrecke ein. Da muss doch jedem klar gewesen sein, dass bei Hertha das Dach brennt. Auch war es vollkommen klar, dass sich die Lage noch verschlimmert, wenn man keine Rücklagen für deren Ausstieg bildet.

Auf der anderen Seite kann ich sie verstehen. Man möchte ans Gute im Menschen glauben und die Vorstellung, jahrelang für dumm verkauft worden zu sein und sich dadurch falsch verhalten zu haben, ist sehr verletzend und kratzt natürlich am Ego.

Deswegen ist es gut, dass die Bombe endlich geplatzt ist, denn jetzt werden auch die Treuesten der Treuen überlegen, ob sie den eingeschlagenen Weg weiter mitgehen. Die einen werden weiter an den Endsieg glauben und weiter marschieren, die anderen werden sich abwenden und orientierungslos und wütend durcheinander rennen.

Eine Gallionsfigur, um die sich die Menschen sammeln können, ist deswegen absolut notwendig, aber nach so einer Enttäuschung, wo die Menschen den Glauben verlieren, wer kann das sein? Irgendeine wird nicht fuktionieren. Das muss eine sehr glaubwürdige Person sein. Die wird man nicht finden und wenn doch, werden sich die Menschen nicht auf sie einigen können.

Ich habe deswegen Pering vorgeschlagen. Ich weiß, eine schwache Lösung, aber besser als keine.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von bball62 » 05.06.2019, 08:54

Welche Bombe ist denn geplatzt? Mineiro hat die Größe ( :top: ) und eingestanden getäuscht worden zu sein, von den sonstigen üblichen Kandidaten sind walter und Necrolord auf Tauchstation und ZD auf Ausredensuche.

In der Presse lese ich nicht einen Artikel dazu, kein Statement auf der HP der Ultras, gar nix.

Schiller wird auch auf der nächsten MV wieder die Dreistigkeit besitzen den zahlenden Mitgliedern falsche Zahlen unter die Nase reiben. Dass diese das auch noch glauben ohne sich mal
selbst zu informieren ist schon traurig genug. Das bestärkt mich aber alles in meiner damaligen Entscheidung diesen Verein nicht mehr durch eine Mitgliedschaft mitzutragen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 05.06.2019, 10:17

Das mineiro das gemacht hat, ist absolut zu honorieren. Meinen Respekt dafür! Und für alle anderen, für die das gilt auch.

Allerdings, und das kann man nicht einfach vom Tisch wischen, es gab massive Hinweise, dass das was vorgelegt wurde nicht mit der Realität übereinstimmen konnte.

Aber viele versuchen, sich die Lage immer noch schön zu reden. Im Moment schwanken einige zwischen einem Schockzustand und der Weigerung, die Realität anzuerkennen. Bei immerhertha gibt es entsprechende Kommentare. Hier im Forum nicht so sehr.

Man muss den Dingen aber auch ein bisschen Zeit lassen. Wir haben den Konzernabschluss, der von der DFL vorgelegt wurde erst seit 7 Tagen und die Halbjahresbilanz, die das ganze Ausmaß des Schreckens präsentiert, seit 3 Tagen. Die kennt die Presse noch nicht einmal. Vor allem ist sie massiv eingeschüchtert worden und es stellt sich die Frage, wann das Bewusstsein durchdringt, dass hier ein öffentliches Interesse vorliegt, das höher zu bewerten ist, als dass von Gegenbauer & Konsorten.

Dann haben wir die Sommerpause, d.h. der Kommunikationsfluß unter den Fans ist reduziert. Wenn sich die Sache rumspricht und sich dann die Wut erst einmal Bahn bricht, dann wird es umso heftiger, gerade weil jemand wie mineiro, der sich mit den Bilanzzahlen intensiv auseinandersetzt, sagt, wir sind verschaukelt worden.

Das große Problem, das wir nun haben ist, diese Wut in geordnete Bahnen zu lenken. Noch haben wir Zeit dafür, aber wenn die Multiplikatoren einsetzen, dann geht es sehr schnell. Und was passiert dann? Zuerst kommt die Wut und dann, wenn keine Gallionsfigur vorhanden ist, die Hilflosigkeit und schließlich die Depression. Wenn Du schreibst, dass Du Deine Entscheidung nicht mehr Mitglied zu sein bestärkt siehst, was meinst Du, wie viele Mitglieder und Fans ebenfalls abspringen werden? Bei den jetzt vorliegenden Zahlen, stelle Dir mal vor, wie sich ein massiver Zuschauerrückgang auswirkt.

Das ist ganz anders, als damals gegen Hoeneß. Da hatte man Preetz als Gallionsfigur, aber wer ist denn jetzt da?
#niemehrgegenbauer #niemehrpreetz #niemehrschiller

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Saschahohe » 05.06.2019, 10:27

bball62 hat geschrieben:
05.06.2019, 08:54
Welche Bombe ist denn geplatzt? Mineiro hat die Größe ( :top: ) und eingestanden getäuscht worden zu sein, von den sonstigen üblichen Kandidaten sind walter und Necrolord auf Tauchstation und ZD auf Ausredensuche.

In der Presse lese ich nicht einen Artikel dazu, kein Statement auf der HP der Ultras, gar nix.
[...]
Man darf ja auch mal Urlaub machen, ist ja Sommerpause. Und soweit ich mich erinnere, haben auch die angesprochenen hier nie so getan, als wenn Hertha im Geld schwimmt, sondern auch schon Sorgen über das Finanzielle geäußert.

Dass die Presse zur Lage nichts schreibt, ist für mich auch ein Dilemma. Und zwar letztendlich für mein Verständnis. Ich lese hier in den Beiträgen die hohen roten (in doppelter Hinsicht) Zahlen und kann sie als Laie aber nicht einordnen. Ich suche in den Zeitungen (Berliner, Tagsspiegel, Morgenpost) nach Artikeln dazu, und finde nichts. Nichts gegen dieses Forum hier, aber eine "zweite Meinung", die mir journalistisch das finanzfachliche verständlich erklärt, wäre schon gut.
Nicht nur für mich. Auch und gerade für eine hier gewünschte möglicherweise notwendige Mobilisierung von Herthanern.

Warum schreibt die Presse dazu nichts?
Ist das hier geschriebene falsch oder total übertrieben?
Haben die Berliner Sportjournlisten selbst keine Ahnung von Finanzen und die Wirtschaftskollegen keine Zeit, es ihnen zu erklären?
Hält man die Sache lieber unter der Decke, weil eine öffentliche Kenntnis, dass Hertha am Rande der Insolvenz operiert, die Lage plötzlich verschärfen würde?
Oder steckt die Presse mit der Herthaführung unter einer Decke und ist alles verfilzt?
Oder oder oder ...

Also, wenn hier jemand entsprechende seriöse Presseartikel findet, wäre ich dankbar.

Zum Verkauf von starken Spielern, um Geld reinzukriegen: Hätte man letzte Saison schon glatt machen können, so schlecht, wie Hannover, Nürnberg und Stuttgart drauf waren. Aber weiß man ja vorher nicht. Trotzdem kann Hertha auch nach Verkäufen eine bundesligataugliche Mannschaft aus jungen Talenten und erfahrenen Leuten haben.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von bball62 » 05.06.2019, 10:35

Die schön bequeme Ausrede „ich kann die Zahlen nicht lesen“. Gibt ja heutzutage auch kein Google oder so. Dass nicht jeder fehlerfrei eine Bilanz lesen kann ist mir klar, aber wenn einen das interessiert kann man sich da innerhalb einer Stunde schon einen sehr guten Überblick verschaffen. Eigenkapital, Cashflow, Verbindlichkeiten, etc. ist alles kein Hexenwerk.

Eben weil die Presse nichts schreibt ist es umso wichtiger sich mal selbst reinzuknien statt darauf zu warten es vorgekaut zu bekommen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von SteveBLN » 05.06.2019, 11:05

Also zu Finanzthemen vertraue ich persönlich mehr den Ausführungen Mineiros als denen von Bremer oder der restlichen Journalie. Bei Mineiro weiß ich wenigstens, dass da wirklich Fachkenntnis hinter den Ausführungen steckt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 05.06.2019, 15:35

Saschahohe hat geschrieben:
05.06.2019, 10:27
Haben die Berliner Sportjournlisten selbst keine Ahnung von Finanzen und die Wirtschaftskollegen keine Zeit, es ihnen zu erklären?
Die Berliner Sportjournalisten haben nicht mal Ahnung von Sport.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 05.06.2019, 16:48

Saschahohe hat geschrieben:
05.06.2019, 10:27
bball62 hat geschrieben:
05.06.2019, 08:54
Welche Bombe ist denn geplatzt? Mineiro hat die Größe ( :top: ) und eingestanden getäuscht worden zu sein, von den sonstigen üblichen Kandidaten sind walter und Necrolord auf Tauchstation und ZD auf Ausredensuche.

In der Presse lese ich nicht einen Artikel dazu, kein Statement auf der HP der Ultras, gar nix.
[...]
Man darf ja auch mal Urlaub machen, ist ja Sommerpause. Und soweit ich mich erinnere, haben auch die angesprochenen hier nie so getan, als wenn Hertha im Geld schwimmt, sondern auch schon Sorgen über das Finanzielle geäußert.
Ist das dein Ernst? Gerade walter blendet doch ständig die Finanzen bei seinen Ausführungen aus, obwohl er darauf schon mehrfach hingewiesen wurde. Und alle, die anders denken, greift er damit an, dass die nicht für die Mehrheit der Fans sprechen und die Mehrheit die Geschäftsführung (auch die Finanzen) so voll unterstützt. Die Frage:
Herthafuxx hat geschrieben:
01.02.2019, 12:50
Gibt es ernsthaft Leute, die glauben, dass die Mehrheit der Fans und Mitglieder hinter diesem Kurs steht? Sind die Abstimmungsergebnisse bei den MVs dem beschrittenen Weg oder der Intransparenz geschuldet?
steht immer noch unbeantwortet da.
Saschahohe hat geschrieben:
05.06.2019, 10:27
Dass die Presse zur Lage nichts schreibt, ist für mich auch ein Dilemma. Und zwar letztendlich für mein Verständnis. Ich lese hier in den Beiträgen die hohen roten (in doppelter Hinsicht) Zahlen und kann sie als Laie aber nicht einordnen. Ich suche in den Zeitungen (Berliner, Tagsspiegel, Morgenpost) nach Artikeln dazu, und finde nichts. Nichts gegen dieses Forum hier, aber eine "zweite Meinung", die mir journalistisch das finanzfachliche verständlich erklärt, wäre schon gut.
Nicht nur für mich. Auch und gerade für eine hier gewünschte möglicherweise notwendige Mobilisierung von Herthanern.
Du wartest also auf einen Journalisten, der dir Zahlen erklärt, die du hier schon ausführlich von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfer erklärt bekommen hast? Gehst du zum Haare schneiden auch zum Bäcker? :gruebel:
"Wir haben viel zu viel Geld ausgegeben für viel zu wenig Tabellenplatz." (Ralf Huschen, 25.05.2025)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ratlos » 05.06.2019, 17:53

Also wenn. einer wie mineiro hier. zahlen auf den Tisch packt ,dann kann man das ohne Einschränkung glauben ,das ist einer vom fach.
Wir haben sonst zu Hertha sehr konträre Ansichten ,aber zu diesem Thema glaube ich ihm jedes Wort
Ich gehe nur dorthin, wo ich befehle, nicht dorthin, wo meine Worte wertlos sind.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 05.06.2019, 21:43

kurzer Hinweis hat geschrieben:
05.06.2019, 10:17
Das mineiro das gemacht hat, ist absolut zu honorieren. Meinen Respekt dafür! Und für alle anderen, für die das gilt auch.

Allerdings, und das kann man nicht einfach vom Tisch wischen, es gab massive Hinweise, dass das was vorgelegt wurde nicht mit der Realität übereinstimmen konnte.

Aber viele versuchen, sich die Lage immer noch schön zu reden. Im Moment schwanken einige zwischen einem Schockzustand und der Weigerung, die Realität anzuerkennen. Bei immerhertha gibt es entsprechende Kommentare. Hier im Forum nicht so sehr.

Man muss den Dingen aber auch ein bisschen Zeit lassen. Wir haben den Konzernabschluss, der von der DFL vorgelegt wurde erst seit 7 Tagen und die Halbjahresbilanz, die das ganze Ausmaß des Schreckens präsentiert, seit 3 Tagen. Die kennt die Presse noch nicht einmal. Vor allem ist sie massiv eingeschüchtert worden und es stellt sich die Frage, wann das Bewusstsein durchdringt, dass hier ein öffentliches Interesse vorliegt, das höher zu bewerten ist, als dass von Gegenbauer & Konsorten.

Dann haben wir die Sommerpause, d.h. der Kommunikationsfluß unter den Fans ist reduziert. Wenn sich die Sache rumspricht und sich dann die Wut erst einmal Bahn bricht, dann wird es umso heftiger, gerade weil jemand wie mineiro, der sich mit den Bilanzzahlen intensiv auseinandersetzt, sagt, wir sind verschaukelt worden.

Das große Problem, das wir nun haben ist, diese Wut in geordnete Bahnen zu lenken. Noch haben wir Zeit dafür, aber wenn die Multiplikatoren einsetzen, dann geht es sehr schnell. Und was passiert dann? Zuerst kommt die Wut und dann, wenn keine Gallionsfigur vorhanden ist, die Hilflosigkeit und schließlich die Depression. Wenn Du schreibst, dass Du Deine Entscheidung nicht mehr Mitglied zu sein bestärkt siehst, was meinst Du, wie viele Mitglieder und Fans ebenfalls abspringen werden? Bei den jetzt vorliegenden Zahlen, stelle Dir mal vor, wie sich ein massiver Zuschauerrückgang auswirkt.

Das ist ganz anders, als damals gegen Hoeneß. Da hatte man Preetz als Gallionsfigur, aber wer ist denn jetzt da?
Ich habe mich - nur um hier nicht falsch verstanden zu werden - schon seit vielen Jahren immer wieder kritisch zu Finanzthemen bei Hertha BSC geäußert und versucht im Forum(überwiegend früher bei Hertha inside) komplexe Sachverhalte und Bilanzfragen für alle verständlich zu erklären.

Wenn hier der Eindruck vermittelt wird, dass ich früher naiv und gutgläubig gewesen wäre dann ist das schlichtweg falsch. Bei sportlichen Fragen mag es stimmen, dass ich zu lange daran glaube dass alles gut gehen möge, in Punkto Finanzen ganz sicher nicht.

Das werden viele alteingesessene User hier bestätigen können.

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