Außenstehende fragen sich, wie das Investment eigentlich funktionieren soll.
Wie zu lesen ist, muss Hertha bis Ende des Jahres knapp 100 Millionen aufbringen. Ohne eine Zusage, dass das Geld nicht da ist, wird es keine Lizenz geben, unabhängig ob 1. oder 2. Liga, da beisst die Maus kein Faden ab. Diese Zusage wird also Auflage bei einer Linzenzerteilung sein.
Nun war auch zu lesen, dass das Investment durch 777 einen Betrag von 100 Millionen bis 2026 betragen soll, der aber nur in Tranchen und bei gleichzeitiger Senkung der Personalkosten fließen soll. Aber auch hier war zu lesen, dass die PK bis 7/22 um 5 Millionen gestiegen sind und nun das sportliche Funktions-Team und das Personal in der Administrative erhöht wurde, was ja auch nicht kostenfrei sein dürfte.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Zahlungen bis 2026 der DFL ausreichen, um die Lizenz zu erteilen. Das würde heißen, dass 777 gleich zahlen müsste, was wiederum bedeuten würde, dass die 100 Millionen gleich weg wären, Hertha zwar Stand jetzt schuldenfrei, aber ohne Eigenkapital (wenn ich sehe, dass das EK von 2021 zu 2022 von 107 Millionen auf 29,5 Millionen gesunken ist, ist davon auszugehen) und es ist anzunehmen, dass neue Schulden dazu kommen.
Wäre also 777 bereit, dass Investment so abzuändern, dass die Auflagen für eine Lizenz erfüllt werden? Nur ein Gefühl, aber das sagt, dass eher ein L. Windhorst als 777 dazu bereit wäre. Spielt das eine Rolle beim Gefeilsche des Alt-mit dem Neuinvestor? Manchmal habe ich den Eindruck, dass Windhorst gar nicht ernsthaft verhandelt, sondern auf Zeit spielt, womit ich eigentlich in den K. Bernstein-Thread wechseln müsste.
Denn dieser scheint mir nach seiner kurzen Zeit bereits angezählt. Die Frage ist, ob das was alles so zu lesen ist stimmt (Bobic, Kruse, Finanzen, 777 ....). Aber egal wie die Antwort lautet, ob das trotz oder wegen des neuen Präsidenten so ist.
Ich habe den Eindruck, dass K. Bernstein wirklich mit Herzblut bei der Sache, aber speziell was die Sache mit den Finanzen angeht, überfordert ist. Und so würde es mich überhaupt nicht wundern, wenn es irgendwann nicht Bernstein und 777, sondern Steffel und Windhorst heisst.
So stellt sich mir die Situation dar. Für Außenstehende herrscht das blanke Chaos. Und wenn das nicht schon reichen würde, befindet sich die Mannschaft im Abstiegskampf und ich möchte mir gar nicht ausmahlen, was bei einem Abstieg passieren würde.
Zum Schluss noch was eher Persönliches.
Kann mich gut daran erinnern, als Windhiorst einstieg. Damals wurde in Medien, im Verein und beim überweigenden Teil der Fans gejubelt. Deutsche Meisterschaft, wenn nicht gar der Gewinn der CL war nur noch eine Frage Zeit. Als ich darauf hinwies, dass so ein Investment bei einem Verzicht auf strukturelle Verändeungen ganz schön in die Buchse gehen könne, war Häme noch das Harmloseste was ich zu hören bekam. Beschimpfungen kamen und Neid wurde unterstellt.
Nicht viel anders war es, als ich Ende letzten Jahres einfach nur fragte, ob denn der Deal mit 777 fix sei. Auch hier war das Harmloseste "Was soll denn da noch schiefgehen?" (interessant dabei auch, wer da so alles in den letzten Jahren die "Fronten" gewechselt hat

).
Ich maße mir nicht an, dass meine Gedanken und die Interpretation dessen was passiert richtig ist, dass ich eine Lösung für die Herthaprobleme habe. Ist auch weder meine Aufgabe noch wäre das angemessen, vielmehr anmaßend. Aber ich hoffe, Ihr akzeptiert, dass ich als jemand, der Hertha nicht in der Bundesliga missen möchte, und es geht sogar um mehr, mir auch meine Gedanken mache und diese als langjähriges Mitglied dieses und des Vorgängerforums, mit vielen Kontakten zu Ur-Herthanern, auch hier mitteile.