Opa hat geschrieben: ↑19.10.2023, 17:40
@Zauberdrachin: Es wäre ja schon einmal ein Fortschritt, wenn man erstens bei der Wahrheit bleibt, zweitens nicht mit irgendwelchen Taschenspielertricks die desaströsen Zahlen schönredet (Im Oulook des letzten Jahresabschlusses war übrigens nur ein Fehlbetrag von rund 50 Mio. € prognostiziert, geworden sind es doppelt so viel!) und drittens auch so etwas wie Einsicht zeigt, wenn man mal Quatsch geschrieben hat.
Zinsen, Steuern und Abschreibungen sind zudem Ausgaben, die andere Unternehmen und andere Fußballvereine auch berücksichtigen müssen. Der Tag, an dem Hertha mal Körperschaftssteuer zahlt, wäre übrigens ein Feiertag, weil es bedeuten würde, dass man nicht nur Gewinn erwirtschaftet hat, sondern der Verlustvortrag in dreistelliger Millionenhöhe aufgelöst ist. Das werden wir beide vermutlich nicht mehr erleben. Und ganz sicher sogar dürften wir das nicht unter einem Präsidenten Bernstein erleben. Und weil Du Zinsen sagst: Du warst eine derjenigen, die damals Schillers Taschenspielertrick sehr verständnisvoll gefeiert haben, Hertha sei "frei von zinstragenden Verbindlichkeiten", was schon damals trotz vielleicht faktischer Richtigkeit dennoch ziemlicher "Quatsch mit Soße" war, weil das nichts bedeutet hat.
Und in Ausreden erfinden ist man im Friesenhaus super. Nach Corona kam der Ukrainekrieg, die Inflation und nun der Nahe Osten, wie soll man da denn schwarze Zahlen schreiben? Komisch nur, dass andere Vereine das schaffen. Vielleicht schaut man da in den Aufsichtsgremien genauer hin? Vielleicht wird da nichts schöngeredet, was nicht schönzureden ist? Vielleicht sieht man Zinsen, Steuern und Abschreibungen nicht als zufällig und überraschend vom Himmel fallende Belastungen, sondern plant diese mit ein? Wenn wir das erreichen, dass eine schwarze Null im Jahresabschluss steht, ist das der erste Schritt. Vorher ist nichts (!) erreicht und es gibt auch keinen Grund, den Verantwortlichen dafür auf die Schulter zu klopfen.
"Im Oulook des letzten Jahresabschlusses war übrigens nur ein Fehlbetrag von rund 50 Mio. € prognostiziert, geworden sind es doppelt so viel!"
Von welchem Verantwortlichen wurde das verkündet?
Und welcher Fehlbetrag der 3 Möglichkeiten war gemeint?
Landen wir da nicht schon wieder bei Schiller?
Die Interpretation seine "Taschenspielertricks" gefeiert zu haben lasse ich Dir jetzt mal, verständnisvoll war ich bei ihm lange Zeit.
Das hatte zum einen damit zu tun, dass sein Konzept (und somit der Troika) darauf beruhte, den Ausweg über einen Investor herzustellen.
Das gelang ihm "kurz vor knapp" mit KKR und später mit Windhorst, der an sich grundsätzlich der Jackpot war.
Somit, vor allem bei der sehr großen Mehrheit der Mitglieder, war seine Glaubwürdigkeit (und die der Troika) wieder voll gestärkt, denn dieses Konzept war aufgegangen.
Mit allen Zweifeln an ihm (der Troika) bist bei der großen Mehrheit der Mitglieder die Jahre über nur gegen Mauern gelaufen.
Da konnten Du und andere hier im Forum und auch woanders die ganzen Tücken korrekt darstellen, es lief bzgl. dieser großen Mehrheit ins Leere und genau diese sind es die den Ausschlag geben ob wer weiter gestützt wird oder ihm/ihnen das Vertrauen entzogen wird.
Als das Geld von Windhorst kam sprach Schiller davon, die Verbindlichkeiten zu begleichen und schwenkte etwas später in der Formulierung um auf zinstragende Verbindlichkeiten. Und damit war dann ein "Marker setzen" möglich bei der großen Mehrheit der Mitglieder die an sich nichts von Zahlen wissen wollen. Der Marker? Die Anleihe ist eine zinstragende Verbindlichkeit, rechnet die Schiller nicht dazu und sie bleibt bestehen ... und damit war dann als diese bestehen blieb die Glaubwürdigkeit geknackt.
Für Dich und andere die sich mit den Zahlen und Inhalten nebst Interpretationen auskennen wird es stets um die reinen Fakten gehen. Die sind zu leicht bei der großen Mehrheit über den Punkt Glaubwürdigkeit und Vertrauen die Schiller hatte auszuhebeln.
Er wurde im Verein wie ein "Finanzgott" angesehen so nach dem Motto "brauchst Geld, sag das Schiller, der holt es ran!" und keine Frage nach dem Wie und dem Woher und mit welchen Folgen.
Wenn Du Dir die Besetzung der Gremien der letzten Jahre/Jahrzehnte ansiehst, wen hatten wir aus dem Bereich Finanzen drin? ...
Deswegen bekommst das nicht darüber hin mit Fakten zu "attackieren" sondern über den Punkt Glaubwürdigkeit und man braucht Geduld.
Ihr habt auf das was ich schrieb stets mit Fakten reagiert, ich habe die Nachvollziehbarkeit von Schillers "Konzept" genannt (->Investor) und die Bewertung dieses Konzepts ist dummerweise nicht entscheidend wichtig in Bezug auf die große Mehrheit der Mitglieder.
Das DIng mit den Spielebenen und wie man sie bespielt, besonders bei einer so fest im Sattel sitzenden Troika deren "Macht" durch das Überstehen des damaligen zweiten Abstiegs noch stärker zementiert war, ist das worum es geht. Und die Troika bespielte diese Ebenen nicht immer fair.
Wende ihre Spielweise in eine andere Richtung an und es wird erreicht, dass denen keiner mehr vertraut selbst wenn sie die ultimative Wahrheit raushauen. Genau das ist dann der "Preis" für ihr Vorgehen, nach einem langen "Spiel".
Und daran haben immer mehr Mitglieder und Gruppen teilgenommen und es bedurfte genau all jener und deren Handlungen um zu verändern.
Viele einzelne Taktiken die eine komplexe ergaben und dann zum richtigen Zeitpunkt trafen.
Die "Tücke" der nunmehr erhöhten Aufmerksamkeit fliegt von einigen Seiten Bernstein um die Ohren, in der Penetranz und deftigen Weise definitiv unangemessen. Und die Bild spielte vorher eine große Rolle des Stützens und versucht nun penetrant das Gegenteil weil sie keine Maulwürfe mehr bei uns drin haben. Dahingehend besteht auch ein gewisses Risiko bei Neubesetzungen von Gremienposten.
Wenn man für einen Weg ist der gegangen werden soll darf es nicht um das eigene Selbst gehen, wie man von anderen gesehen wird. Der Weg und der Verein sind größer als jedes einzelne Mitglied.
Zurück zu den Finanzen:
Hier fällt nichts überraschenderweise vom Himmel.
Sicherlich werden jetzt durchaus die gleichen Worte verwendet wie Schiller es tat. Es gibt da allerdings eine großen Unterschied!
Schiller machte es um an seinem "Konzept" nichts ändern zu müssen, jetzt geht es um viele Schritte, um Veränderung, nicht um das Festhalten einer finanziellen Tour die den "Exitus" bedeuten würde.
Der erste Schritt ist die schwarze Null im operativen Geschäft und die weiteren Schritte (der Weg) müssen dann insgesamt zur Schwarzen Null gegangen werden. Es ist jedoch noch eine Veränderung eingetreten und das betrifft die Planung denn dieses Mal wurde sehr demütig herangegangen was z.B. den Zuschauerschnitt betrifft. Eine Planung die nicht das Optimale voraussetzt ( wie bei Schiller) damit sie überhaupt aufgeht.
Was sich auch verändert hat: Nunmehr werden wöchentliche und monatliche Finanzdarstellungen erstellt.
Ein "auf die Schulter klopfen" ist als kleine Anerkennung zu verstehen ("weiter so und noch ein wenig mehr"), doch noch mehr als Motivation diesen Weg, die Schritte beharrlich weiter zu verfolgen. Definitiv nicht gedacht als "nun ruht euch mal aus"!
Du defininierst was Du als ersten Schritt ansiehst, das wäre für diese Saison allerdings ein sehr unwahrscheinlicher Sprung und kein Schritt.
3 Jahre heftige operative Verluste ... dieses Mal nicht ...
Zinsen, Steuern, Abschreibungen ebenfalls deutlich niedriger ...
Nichts erreicht? Doch!
Nur noch nicht "alles" erreicht und darum geht es bei den nächsten Schritten.
Letztlich ist es aktuell etwas was sie gesagt haben mit der nahezu operativen schwarzen Null.
Das ist nächsten Oktober direkt prüfbar, noch vor der Wahl-MV im November.
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