Ray hat geschrieben: ↑28.01.2020, 18:01
Traumatische Erlebnisse von 1980 sollen jetzt, 2020, die Marschrichtung vorgeben?
Ach Kinderchen...
Warum sind Hoffenheim, RB und co. denn so (relativ gesehen) erfolgreich?
Weil sie eben nicht aufgrund traumatischer Erfahrúngen anno 1922 sich leiten lassen sondern einzig und allein vom Hier und Jetzt.
Und Klinsmann, Weltmeister, WM-Dritter als Trainer etc. mit Weltklassevita hier mit irgendwelchen Tankstellen-Pächter-Schaumschlägern von 1980 auf eine Stufe zu stellen ist vielleicht emotional begründbar, dennoch falsch.
Der Rückschluss ist nicht korrekt.
Hoffenheim als auch RB wurden in einer unteren Liga zuerst mit einer Spielphilosophie ausgestattet als Grundlage, auf dem Weg bis in die erste Liga musste keiner der beiden Klubs ein fußballunternehmerisches Risiko tragen wie die "Traditionsvereine" all die Jahre zuvor, da schlicht so viel Geld reingepampert wurde bis man in der ersten Liga ankam und schon mit dem Aufstiegskader "kein normaler Aufsteiger" war.
Nur das ist mein großer Kritikpunkt an beiden Klubs. Was sie dann danach draus machten, das ist anerkennenswert, da das nicht selbstverständlich war/ist.
Hoffenheim merkt aber schon die Problematik, da sie aus dem kleinen Hoffenheim kommen und nur von einem persönlichen Geldgeber abhängen während RB von einem Megaunternehmen gestützt wird.
Hoffenheim wird über kurz oder lang eher so in die Kategorie Mainz/Freiburg hineinfallen. Diese enorme Geldentwicklung im Fußball ist für Hoffenheim "der Tod" da sie weder ein großes Einzugsgebiet noch Sponsoren en masse haben, kleines Stadion ...
Interessanterweise ist beiden Klubs etwas gemeinsam. Den Grundaufbau leistete Rangnick und Nagelsmann ist nun auch mit beiden Vereinen in der Vita "gesegnet". Nagelsmann war für Hoffenheim ein absoluter Glücksfall und man sieht, dass Hoffenheim jetzt gar keine Strahlkraft mehr besitzt. Der Verlust beider elementar wichtiger Mittelfeldspieler ist nicht auffangbar, da Hoffenheim aus Etatgründen bei den Gehältern nicht mehr mithalten kann. Zwei weitere Spieler verloren plus Abgang des Trainers unter dem sehr gerne junge Spieler trainiert hätten ... die Zugkraft ist weg.
Ich hatte sie für diese Saison eigentlich schon in Kellernähe gesehen, doch Schreuder war clever genug die Spielweise zu ändern (in Bremen auch nur gemauert) und so punkten sie, werden meiner Meinung nach aber nur noch als "vorhanden" wahrgenommen.
Leverkusen hat auch ohne fußballunternehmerisches Risiko zuerst die Spielphilosophie installiert und die Mannschaft auf eine Stärke hochgekauft. Ab einem bestimmten Zeitpunkt mussten sie mit weniger Bayer-Unterstützung klarkommen, weshalb Völler auch mal betonte wie schwer es ist für Leverkusen immer wieder die CL-Plätze erreichen, ja, zu müssen. Bayer geriet vor einiger Zeit mal kurzfristig in die Kritik, weil sie für die Trikotwerbung nur knapp unter Bayerns Sponsor löhnten.
Leverkusens Problem ist ähnlich wie bei Hoffenheim diese Null-Strahlkraft der "Stadt". Ohne Bayer würde keiner die Ecke überhaupt kennen.
Im Gegensatz zu Leverkusen bildet dann Wolfsburg nochmal ein anderes Gebilde ab, weil sie Teil des VW-Konzerns sind. Zu damaliger Zeit mit dem Meistertitel hat VW dermaßen viel Kohle reingeblasen und sie waren im Gegensatz zu den drei vorgenannten diejenigen die die Spielweise innerhalb der ersten Liga verändert hatten und dann aber doch wieder zurückfielen.
Und ihre Probleme werden auch größer wegen der Null-Strahlkraft der Stadt und weil 95% der Zuschauer bei VW arbeiten und da gibt es oh Wunder Probleme weil wegen der Schichtarbeit immer eine Schicht nicht zu den Spielen gehen kann.
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Bei uns ist ja vieles noch Konjunktiv (BCC), doch schaut man sich die europäischen Ligen so an, die größten Städte stehen mit den Klubs oben drin.
Deswegen ist der Zeitpunkt jetzt für ein großes und auch mehrjähriges Investment vom Timing her passend und auch das zügige Anvisieren der CL-Plätze, wobei man hoffen muss, dass Windhorst klar ist, dass da noch weitere 500 Mio. werden fließen müssen, um sich unter den ersten 4 sogar festsetzen zu können.
Bei der Entwicklung und wodurch und wie Gelder heute generiert werden kommen bestimmte Klubs durch ihre "geringe" Stadtgröße nicht mehr dauerhaft mit, was nicht ausschließt, dass immer mal eine Saison ein unerwarteter Gast da einfällt in die ersten 4, in die ersten 6 sowieso.
Bayern ist zementiert, der BVB auch, Leipzig so ziemlich, allerdings bestehen da durchaus noch Risken. Der 4. Platz ist genau der der gedanklich innerhalb von 3,5 Jahren möglich ist, konjunktiv!
Bei der EIgentümerfrage, sollte das auch in der Buli mal Einzug halten, kann man mal nach Paris oder die PL schauen ... mit Millionären ist da nix, Milliardäre sind die "Lösung".
Ich frage mich derzeit nur, wie Windhorst weitere hohe Millionenbeträge "regelunschädlich" in unseren Klub bekommt, denn er macht nicht den Eindruck, als wisse er nicht, dass da noch weit mehr wird kommen müssen für BCC.
Letztlich, und das wird ein Problem sein in welcher Form einige die "Geldvereine" noch kritisieren wollen, bekommen wir nun auch einen Geldeinschuss, der wenn dauerhaft und sich noch steigert, zumindest als artähnlich wie bei den kritisierten und nicht gemochten Klubs darstellt.
Und wir müssen allerdings auch die Spielweise innerhalb der Bundesliga verändern und haben nicht den Vorteil (weil deutlich kostengünstiger) wie Leipzig und Hoffenheim das bereits 3 Etagen tiefer zu fundamentieren.
Zurück zu Klinsmann:
Wäre schön wenn der Eindruck korrigiert werden könnte, er fahre unmenschlich mit dem Schlachtfahrzeug über den Rasen um Spieler auszusortieren.