Der Berliner Weg

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Mineiro
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Der Berliner Weg

Beitrag von Mineiro » 18.10.2024, 14:20

An den unterschiedlichsten Stellen hier im Forum haben wir schon intensiv über den Berliner Weg diskutiert und ich denke ein eigener Thread für dieses Thema macht inzwischen Sinn.

Vorab ist es interessant zu sehen, wie Hertha BSC selbst den Berliner Weg beschreibt (Quelle: Nachhaltigkeitsbericht von Hertha BSC):

Die Bezeichnung „Berliner Weg“ für die grundlegende Neuausrichtung von Hertha BSC verwendete Kay Bernstein zum ersten Mal auf einer Pressekonferenz Anfang 2023. Die Herthanerinnen und Herthaner sowie die breite Öffentlichkeit verbanden damit intuitiv Rückbesinnung und Neuausrichtung zugleich. Sie nahmen diesen Begriff sofort positiv auf. Der „Berliner Weg“ steht für eine starke Identifikation mit Hertha BSC, die Bereitschaft mit vollem Einsatz die Ärmel hochzukrempeln, die Extra-Meile zu gehen und sich mit aufrichtiger Leidenschaft für den Club einzusetzen. Seitdem hat dieser Begriff eine starke Dynamik entwickelt.

Das sichtbarste Zeichen war der umfangreiche Einsatz von Spielern aus unserer Akademie, aber auch die Sanierung, Re-Strukturierung und Konsolidierung bildeten entscheidende und überlebensnotwendige Bestandteile unserer Neuausrichtung. Kay stand dabei exemplarisch für die Art und Weise, wie wir aus eigener Kraft diese Transformation gestalten. Durch sein Wirken wurde der „Berliner Weg“ zum Inbegriff des Paradigmenwechsels und Kulturwandels bei Hertha BSC.

Im Sommer 2023 arbeiteten wir mit ihm zusammen in clubinterner Runde den positiv aufgeladenen Begriff für uns weiter aus. Wir definierten dazu nötige Voraussetzungen, die sogenannten Prämissen, die uns den Weg aus der Krise aufzeigen. Das Fundament des „Berliner Weges“ ist für uns Demut im Denken und Handeln, die Nahbarkeit für alle Herthanerinnen und Herthaner, der Fokus auf unsere Kernkompetenz im Sport, die Wirtschaftlichkeit und Professionalität im Handeln unseres Clubs und das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Diese Prämissen stellen sicher, dass Hertha BSC zukünftig sowohl sportlich als auch wirtschaftlich erfolgreich ist und gleichzeitig eine enge Verbindung zur Stadt Berlin und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern pflegt. Denn Hertha ist tief in Berlin verwurzelt und im Wesen untrennbar mit den Berlinerinnen und Berlinern verbunden. Im Anschluss passten wir auch
unsere sechs handlungsleitenden Werte den Prämissen entsprechend an.

Unsere Ausrichtung nimmt diese Prämissen auf und gestaltet die nachhaltige Aufstellung in unserem Kerngeschäft und allen weiteren Bereichen von Hertha BSC, um eine langfristig erfolgreiche Zukunft zu gewährleisten. Eine gute Club- und Unternehmensführung ist der zentrale Hebel, um unsere Verantwortung in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit wahrzunehmen. Ökonomische, ökologische und soziale Verbesserungen werden kontinuierlich in allen Direktionen des Clubs umgesetzt. Die skizzierte Ausrichtung zeigt damit die nächsten und zukünftigen
Schritte der konsequenten Umsetzung des „Berliner Weges“.

Ökonomie: Wir fokussieren uns auf sportliche Leistungen, wirtschaftliche Stabilität und starke Partnerschaften mit Schwerpunkt auf Berlin. Wir stärken den Club als modernen Arbeitgeber und fortschrittliche Organisation.

Ökologie: Wir verbessern unseren Fußabdruck durch geringere Umweltauswirkungen bei Infrastruktur, Gebäuden, Geschäfts- und Spieltagsbetrieb sowie Mobilität.

Soziales: Wir fördern und fordern Bildung und Werte für Kinder und Jugendliche, Vielfalt, Inklusion, Integration und soziales Engagement.

Den „Berliner Weg“ gehen wir nicht alleine – Erfolge im Fußball und der nachhaltigen Club- und Unternehmensführung sind Teamarbeit. Es braucht dafür alle: Unsere Spielerinnen und Spieler, unsere Mitarbeitenden, Mitglieder und Fans, aber insbesondere auch unsere Sponsoren, Partner und Dienstleister sowie soziale Organisationen der Zivilgesellschaft. Starke strategische Partnerschaften sind die Grundlage für Verbesserungen in allen Bereichen und Aktivitäten. Sie sind deshalb für uns ein zentraler Bestandteil einer guten Club- und Unternehmensführung.
Nur im Austausch und in Partnerschaften sind substanzielle Fortschritte in Ökonomie, Ökologie und Sozialem möglich.

Hertha BSC bekommt viel von Berlin und will nicht nur etwas zurückgeben, sondern mit unterschiedlichen Partnern dort ansetzen, wo zusammen langfristig etwas bewegt, bewirkt und verbessert werden kann. Berlin ist für uns Ursprung, Heimat, Herausforderung, Ressource und gleichzeitig Bühne: Denn Berlin ist vielfältig, groß, von Bezirk zu Bezirk, von Kiez zu Kiez unterschiedlich, laut, bunt, divers, arm, reich, unübersichtlich, international sichtbar und so vieles mehr. Unsere große und heterogene Anhängerschaft eröffnet Möglichkeiten, mit der Kommunikation von
wichtigen Themen und Anliegen in die Stadt hinein viele Menschen zu erreichen, auch die, die anderweitig nicht erreicht werden können oder wollen.
Wichtig ist aus meiner Sicht dabei, dass es nicht darum geht einen Weg zu beschreiben, der besser ist als in anderen Vereinen (darum macht m.E. ein Vergleich mit Freiburg o.ä. keinen Sinn), sondern eher um einen Strategiewechsel im Vergleich zur Führung unseres Vereins vor dem Sommer 2022, Stichwort Paradigmenwechsel.

Manch einer ist der Ansicht - wie insbesondere heute wieder bayerschmidt und Herthafuxx - dass der Begriff sich nicht wirklich unterscheidet von Marketingclaims wie "Aus Berlin für Berlin", "We try, we fail, we win" oder "Die Zukunft gehört Berlin" abhebt, die allesamt Kampagnenslogans von teuer bezahlten Werbeagenturen waren. Andere wiederum können sich seit dessen Einführung endlich wieder komplett mit Hertha BSC identifizieren. Es gibt aber auch Mitglieder, die den Berliner Weg für so etwas wie das neue Testament der Klubgeschichte halten.
Wir haben in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, wozu unser Club durch die neue Geschlossenheit und Ausrichtung in der Lage ist. Aus einer tiefen existenziellen Bedrohung ist die Hertha-Familie aufgestanden. Trotz des sportlichen Abstiegs konnte durch die Erneuerung im Bekenntnis zur zukunftsfähigen Nachhaltigkeit und dem „Berliner Weg“ eine neue Identität geschaffen werden, welche ein lange nicht da gewesenes Gemeinschaftsgefühl bei den Fans und Mitgliedern weckte.

Trotz und gerade in dieser für den Club so bedrohlichen Lage gelang es uns, das stärkste Mitgliederwachstum der Geschichte zu erzielen. Seit dem Abstieg sind es 10.000 neue Mitglieder. Seit Kays Wahl etwa 15.000. Die Fans strömten wieder ins Stadion, sorgten für neue Zuschauerrekorde und schufen eine besondere, vereinende Atmosphäre. Ungeachtet des sportlichen Abstiegs und der notwendigen enormen Einschnitte auf allen Ebenen trugen die Fans und das gesamte Stadion die Mannschaft und standen fest hinter ihr.
Ist der Berliner Weg wirklich eine hohle Phrase und steckt nichts besonderes dahinter, was es nicht auch in anderen Vereinen gibt?
Oder ist es nicht vielmehr ein Konzept, das es braucht, damit dieser Verein überhaupt überleben kann und zu einer wirtschaftlich vernünftigen Zukunft kommen kann? Ich bin gespannt auf eure Beiträge...

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Opa
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Opa » 18.10.2024, 15:12

Musste für diese von Anfang an hohle Phrase wirklich ein eigener Thread aufgemacht werden? :motz: Es gibt z.B. "Das Image von Hertha BSC", "Zukunftswünsche" oder "Neue Imagekampagne von uns", wo man das hätte unterbringen können.

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terminator27
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von terminator27 » 18.10.2024, 15:21

Ich finde "Berliner Weg" genauso nervig wie gendern.

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Mineiro
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Mineiro » 18.10.2024, 16:32

Opa hat geschrieben:
18.10.2024, 15:12
Musste für diese von Anfang an hohle Phrase wirklich ein eigener Thread aufgemacht werden? :motz: Es gibt z.B. "Das Image von Hertha BSC", "Zukunftswünsche" oder "Neue Imagekampagne von uns", wo man das hätte unterbringen können.
Sorry, aber das sehe ich komplett anders. Allein die Unmenge an Beiträgen, die es zum Thema gibt zeigt dass es dazu Diskussionsbedarf gibt und es ist im Forum dann besser an einem Ort aufgehoben als in zig einzelnen Threads. Die von Dir aufgezählten Threads betreffen das Thema im Übrigen überhaupt nicht, denn es ist eben keine Imagekampagne.

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Drago1892
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Drago1892 » 18.10.2024, 17:06

eigentlich spielt es auch keine Rolle, ob das nur die nun von uns typische eigene "Auflage" des vereinseigenen Wegs ist, oder nicht, viele Vereine haben ja etwas ähnliches.

Und sowas hört man eben in der Regel erst, wenn der Verein zuvor krachend gescheitert ist.

Letztlich spielt es doch aber überhaupt keine Rolle:
Sinn und Zweck muss sportlicher Erfolg, oder zumindest ein solider Fortbestand des Clubs im Kerngeschäft sein....ob nun mit "Berliner Weg", "Aus Berlin für Berlin", "We try, we fail, we win" oder "Die Zukunft gehört Berlin" spielt dabei keine Rolle....sportliche Leistung wäre mir jedenfalls in jedem Fall am Liebsten.

Für mich wirkt sowas halt immer nach einfach nur dem "nächsten" Käse, der den Leuten auferlegt wird, weil man eben den Gürtel enger schnallen musste und abstieg. Es ist doch klar, dass man diesen Weg nicht eingeleitet hätte, wenn man weiterhin genug Geld zum verbrennen gehabt hätte.

Alles was dort angesprochen wurde passiert in der Regel in solchen Fällen automatisch.....es wird enger zusammengerückt, Geld gespart und folgerichtig mehr auf die eigene Jugend gesetzt. Dass es dann mehr lokale Sponsoren gibt liegt auch überwiegend am vorherigen Abstieg, denn dann ist das Sponsoring auch deutlich günstiger und das überregionale Interesse nimmt massiv ab.

Eigentlich alle Vereine haben einen außerordentlich hohen Mitgliederboom...Freiburg explodiert sogar....selbst Union wächst trotz katastrophaler Saison und quasi gar keiner Aussicht auf Tickets trotzdem deutlich weiter. Der sehr gute Mitgliederzuwachs von uns wird eine Kombination aus "Trotz durch den Abstieg, Konkurrenz zu Union (also in beiden Fällen "Flagge zeigen") und dem allgemeinen großen Mitgliederzuwachs aller Vereine sein.

Ist doch aber schön, denn eines kann einem gewiss sein: An den Fans und der Unterstützung wird ein Hertha-Aus niemals liegen :top: :fan:
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Ray
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Ray » 18.10.2024, 17:38

Ich finde, dass ein eigener Thread überhaupt keinen Sinn macht.
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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HipHop
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von HipHop » 18.10.2024, 18:17

Ich gebe Mineiro grundsätzlich Recht. Das Thema poppt oft und an diversen Orten auf, häufiger als manches Thema mit eigenem Thread. Das würde einen eigenen thread rechtfertigen. Das einzig blöde ist, dass mittlerweile quasi ausdiskutiert/ausgetauscht ist/wurde, was diese Phrase hergibt.

Aber da der Thread auch keinem weh tut, bin ich dafür (sicher) kommendes zu dem Thema hier zu kanalisieren.

... kanalisieren. :laugh:

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Opa
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Opa » 18.10.2024, 18:19

Mineiro hat geschrieben:
18.10.2024, 16:32
Die von Dir aufgezählten Threads betreffen das Thema im Übrigen überhaupt nicht, denn es ist eben keine Imagekampagne.
Was ist es denn sonst? Gab es denn vorher eine breite Debatte? Letztlich ist der "Berliner Weg" nichts weiter als das x-te Aufkochen von "wir müssen mehr Spieler aus der Akademie hochholen", "den schlafenden Riesen wecken" usw. - im wesentlichen substanzarme Platzhalter, um mehrfach gescheiterte Sehnsüchte am Leben zu erhalten und letztlich ist der Berliner Weg damit im Kern nichts anderes als "we try, we fail, we win" oder "Playberlin", auch wenn er vielleicht mit etwas besseren Absichten ausgestattet war. Heute berufen sich irgendwie alle darauf, weil es eben gut klingt und man dafür Applaus erhält. Inhaltlich bleibt das allerdünnste Wassersuppe und damit eben keinen eigenen Thread wert. Unser Forum hat dadurch auch keinen Mehrwert und wird dadurch nicht übersichtlicher.
HipHop hat geschrieben:
18.10.2024, 18:17
Aber da der Thread auch keinem weh tut, bin ich dafür (sicher) kommendes zu dem Thema hier zu kanalisieren.
Ja, kann man so sehen, wir können auch für den Busfahrer oder den Greenkeeper einen eigenen Thread aufmachen, das schiene mir ähnlich gehaltvoll.
HipHop hat geschrieben:
18.10.2024, 18:17
... kanalisieren. :laugh:
Hihi, er hat anal gesagt :D

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Opa
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Opa » 18.10.2024, 19:15

terminator27 hat geschrieben:
18.10.2024, 15:21
Ich finde "Berliner Weg" genauso nervig wie gendern.
Müsste es dann so etwas wie "Der Weg von sich als Berlin*ende lesende" heißen? :D

bigbear
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von bigbear » 18.10.2024, 19:19

Toll, die peinlichste Phrase in der Geschichte des deutschen Sports hat endlich einen eigenen Thread! :top:

Vielen Dank an die Parteizentrale, endlich werden die wichtigen Themen zur Sprache gebracht.

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Ray
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Ray » 18.10.2024, 19:23

Was “Berliner Weg” ist, erleben wir gerade live
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

blitz
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von blitz » 18.10.2024, 20:39

unmenge von beiträgen :laugh:

find ich top das mineiro jetzt seinen eigenen thread hat! :top:
dann aber bitte alles zum "berliner weg" gebündelt hier rein und nicht mehr in anderen themen damit rumnerven.

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Ostpocke
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Ostpocke » 18.10.2024, 21:23

Hier ist Groß- und Kleinschreibung wichtig :!:

Berliner Weg
Berliner weg
:sorry:
Opinions are like assholes; everybody has one and they usually stink

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von hahohe92 » 18.10.2024, 21:55

Finde so eine Kampagne wie "Berliner Weg " gar nicht so übel, gab es aber nicht auch schon den "Hamburger Weg" .....und wirkt das nicht etwas abgekupfert ?!

Ob dem Fördern von eigenen Talenten und deren Unterbringung in der ersten Mannschaft immer mit "Berliner Weg " untermauert werden muss, weeß ick nich.
Man hört es natürlich gerne, vor allem ick als Ur-Berliner, sind solche Parolen immer toll und gehen runter wie Butter.
Lum hat ja heute auch wieder Einsatzzeit bekommen....gut so !

Kieken wa mal, wie et zu Weihnachten aussieht...

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Jenner
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Jenner » 18.10.2024, 22:11

Opa hat geschrieben:
18.10.2024, 18:19
Mineiro hat geschrieben:
18.10.2024, 16:32
Die von Dir aufgezählten Threads betreffen das Thema im Übrigen überhaupt nicht, denn es ist eben keine Imagekampagne.
Was ist es denn sonst?
Das ist schon etwas anderes, weil es ein Leitbild des eigenen Handelns und kein Marketing-Slogan ist. Sollte "Berliner Weg" mal beim Merchandising auftauchen, können wir das erneut diskutieren.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von hahohe92 » 18.10.2024, 22:17

Hääää...und dasTrikot mit "Berliner Weg " ????

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Jenner
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Jenner » 18.10.2024, 22:46

Stimmt, hatte ich ganz vergessen. Dennoch richtet sich diese Botschaft eher nach innen und wird nicht zu Werbezwecken plakatiert.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Rallekalle » 18.10.2024, 23:03

Berliner Weg = Möglichst viel Geld des Vereins wandert in die Taschen der aktuellen System- bzw. Wahlgewinner(also Drescher, Herrich Weber, Zecke, Vereinsmitarbeiter und co). Wenn man überhaupt von gewinnen sprechen kann. Aktuell siehts so aus --> Oberer Mittelfeldplatz in Liga 2. Von gewinnen kann da nicht die Rede sein. Zumindest sportlich nicht.

Der Berliner Weg dient als Propaganda Instrument für die jetzigen Verantwortlichen und wird immer dann hervorgebracht, wenns sportlich nicht gut läuft(also wie eig seit 15 Jahren), um von der eigenen Inkompetenz abzulenken. Man schafft einen nicht greifbaren Begriff für alle Herthafans um dauerhaft ein Alibi zu haben, warum es diesmal nicht mit dem Erreichen der sportlichen Ziele geklappt hat. Jeder normale Verein steckt sich vor der Saison klare Ziele. Bei Hertha müsste das Ziel ganz klar "Aufstieg" heißen. Wenn man sich jedoch keine messbaren Ziele setzt, landet man eben genau da wo der Verein momentan steht: obere Tabellenhälfte in Liga 2.

Und genau das ist die Definition des Berliner Wegs. Man meint alles besser als alle anderen Vereine zu wissen und seinen eigenen exklusiven Weg zu wählen(abseits von Profi LEISTUNGS Fußball), statt schlau zu sein und von anderen Vereinen zu lernen, die weniger Geld zur Verfügung haben(Kiel, Pauli, Heidenheim).

Also kurz gefasst: Berliner Weg = Vetternwirtschaft auf Berliner Art
Zuletzt geändert von Rallekalle am 18.10.2024, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Ray
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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Ray » 18.10.2024, 23:05

Rallekalle hat geschrieben:
18.10.2024, 23:03


Der Berliner Weg dient als Propaganda Instrument für die jetzigen Verantwortlichen und wird immer dann hervorgebracht, wenns sportlich nicht gut läuft(also wie eig seit 1,5 Jahren),
nimm bitte das Komma weg, dann stimmt es.
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von hahohe92 » 18.10.2024, 23:07

@Jenner
Genau, darum wird das Teil auch mit bis zu 300€ auf den einschlägigen Portalen gehandelt.
Berlinerweg wird schon ganz klar nach außen portiert !

Is ja auch okay, wenn dann wirklich jemand die Eier hat, die Sache durchzuziehen und nicht verkackt wird um auf halber Strecke die Flinte ins Korn zu werfen......

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Rallekalle » 18.10.2024, 23:10

Ray hat geschrieben:
18.10.2024, 23:05
Rallekalle hat geschrieben:
18.10.2024, 23:03


Der Berliner Weg dient als Propaganda Instrument für die jetzigen Verantwortlichen und wird immer dann hervorgebracht, wenns sportlich nicht gut läuft(also wie eig seit 1,5 Jahren),
nimm bitte das Komma weg, dann stimmt es.
Dein Wunsch ist mir Befehl :top:

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Ray » 18.10.2024, 23:10

"Berliner Weg" ist einfach nur komplett verlogener Mist, um Fans a la Mineiro irgendein Alibi zu geben ... "zuhause 1:4 gegen Elversberg? Mhh, nicht schlimm, dafür gehen wir ja den Berliner Weg".
Dieser Weg wäre glaubwürdig, wenn wir nur 7-10 externe Spieler im Kader hätten, resolut sparen würden, ansonsten resolut auf Akademie setzen etc.
Aber nöööö, man holt einen Schuler (sicherlich nicht umsonst), einen Prevljak, einen Demme für gutes Gehalt, schmückt sich Bank und Tribüne mit für Zweitligaverhältnissen teuren Boukas und Hussein (kann sich kein Fürth oder Elversberg leisten, erst Recht nicht als Reservespieler), kauft isländische Nationalspieler von belgischen Abstiegskandidaten und streut dann den besonderen Nichtpeilern unter den Nichtpeilenden noch Rauch in die Augen ... "Berliner Weg.... riechst Du ihn?"

Hier wird kein bisschen gespart, sondern nach wie vor Geld über die Verhältnisse rausgeworfen, vor allem für völlige Unsinnigkeiten (Schuler, Ablöse für einen schlechten Trainer, Ebert, Änis, eigene Taschen ...)
Hier wird rein gar nichts entwickelt.
Opium fürs Volk, mehr ist diese Floskel nicht.
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Jenner » 18.10.2024, 23:42

hahohe92 hat geschrieben:
18.10.2024, 23:07
@Jenner
Genau, darum wird das Teil auch mit bis zu 300€ auf den einschlägigen Portalen gehandelt.
Berlinerweg wird schon ganz klar nach außen portiert !
Glaube kaum, dass jemand außerhalb der Herthafanbasis 300 € dafür auf den Tisch legt.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Opa » 19.10.2024, 00:02

Jenner hat geschrieben:
18.10.2024, 22:11
Das ist schon etwas anderes, weil es ein Leitbild des eigenen Handelns und kein Marketing-Slogan ist. Sollte "Berliner Weg" mal beim Merchandising auftauchen, können wir das erneut diskutieren.
Ein Leitbild hatten wir auch 2013 schon, da stand im Wesentlichen schon alles drin, was nun als Berliner Weg als vermeintlich Neues verkauft werden soll:

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Zum Thema Merchandising: Es gab neben dem Trikot auch Aufwärmshirts (und wie ich weiter unten nachweise auch Bandenwerbung).

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Jenner hat geschrieben:
18.10.2024, 22:46
Stimmt, hatte ich ganz vergessen. Dennoch richtet sich diese Botschaft eher nach innen und wird nicht zu Werbezwecken plakatiert.
Deshalb wurde der kürzlich veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht, wo man sich selbst für allerlei Engagement die Schultern poliert, auch mit "Berliner Weg" überschrieben? Und die Plakate, die man aufgehangen hat, sind dort auch zu sehen (z.B. S. 34). Mit Grußworten, u.a. des Regierenden Bürgermeisters? Und Ankündigungsworten von Interimspräsident Drescher.
„Hertha BSC ist sich als einer der größten Sportvereine Berlins seiner gesellschaftlichen und Zukunfts-Verantwortung bewusst. Der Berliner Weg leitet uns dabei, unsere Werte zu leben und uns kontinuierlich zu verbessern“, erklärt Fabian Drescher.
In dem verlinkten pdf wird auf der Seite 20 der Berliner Weg so beschrieben, dass er "in die Stadt hinein wirken" soll. Mit Erklärung eines Rappers, der sich mit seiner "Hymne gegen rechts" präsentieren und wie folgt zitieren lassen darf:
“Fußball ist mehr als Tore und Siege.
Der Berliner Weg steht für soziale
Verantwortung, Respekt, Vielfalt und
vor allem für eine Zeit, die sich dreht!
Das ist unsere Liga.”
Der Berliner Weg steht also "vor allem" (sic!) also "für eine Zeit, die sich dreht". Verzeih, aber das ist in der Substanz nichts weiter als ganz großes Bullshitbingo und selbst wenn Mineiro hier noch drei Threads aufmacht, wird das nicht substanzieller. Es ist eine Imagekampagne wie "Aus Berlin, für Berlin" oder "Die Zukunft gehört Berlin" und daher gehört das auch unter "Das Image von Hertha" diskutiert.

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Re: Der Berliner Weg

Beitrag von Mineiro » 19.10.2024, 00:15

Du hast den Paradigmenwechsel, der mit dem Berliner Weg einhergeht und maßgebend für seinen Erfolg ist offenbar nicht verstanden oder in deinem Elfenbeinturm nicht wahrgenommen. Eigentlich spürt man im Stadion den Unterschied deutlich. Früher gab es Slogans, die nicht wirklich gelebt wurden und nur ein Image vorgegeben haben, mit dem sich niemand identifizieren konnte. Das ist jetzt anders und das hat viel mit Bernstein und Herrich als Person zu tun. Demut und Vernunft werden glaubhaft vermittelt und von den Leuten akzeptiert, denen das Gerede vom Big City Club, über den alle sich lustig machen zum Halse heraushing. Die Menschen identifizieren sich damit mehr als mit irgendeinem früheren Kampagnenclaim, eben weil das Konzept ehrlicher ist, aus einem zerstrittenen Club wieder eine Gemeinschaft gemacht hat und gelebt wird. Das spürt man in der Kurve und auch in allen anderen Blöcken im Stadion, bei den Mitgliederversammlungen und den Social Media Aktivitäten des Vereins.

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