Lösung der Hertha Finanzen

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MS Herthaner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 08.06.2023, 17:18

https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2023 ... stein.html
Herthas bedrohliche finanzielle Lage war bereits seit langem klar. Die Geschäftszahlen verrieten sie halbjährlich und bestätigten den Eindruck zum Jahreswechsel noch einmal. Da stand Hertha vor einem Schuldenberg von rund 90 Millionen Euro, steuerte erneut auf hohe Verluste zu und das Konto war fast leer. Dennoch suchte die Klubführung offenbar erst unmittelbar vor Ablauf der DFL-Frist nach Lösungen für große Finanzierungslöcher. Wie konnte es dazu kommen?
Hier ein Bericht warum man jetzt immer noch um die Lizenz bangen muss.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 08.06.2023, 17:41

Dieser Artikel ist von vorn bis hinten Schrott. Insbesondere dieser Teil ist vollkommen absurd.
Unter anderem soll in den Plänen eine Lösung für die 40-Millionen-Euro-Anleihe enthalten gewesen sein, die Hertha derzeit die größten Probleme bereitet. Sie hätte, nach dem Finanzierungsplan, durch eine neue Anleihe abgelöst werden können, mit höherem Volumen - angeblich rund 60 Millionen Euro. Hertha hätte also zusätzlich zu den 40 Millionen Euro für die Rückzahlung der Anleihe noch weiteres Geld zum Abfedern von Verlusten im Tagesgeschäft bekommen. Natürlich hätte auch diese Anleihe irgendwann zurückgezahlt werden müssen, kurzfristig aber wäre ein dringendes Problem vergleichsweise unkompliziert gelöst gewesen
Genau dieses Handeln hat uns in den finanziellen Ruin getrieben. Seine Schulden mit der Aufnahme noch höherer Schulden abzubezahlen, führt zwangsläufig in die Insolvenz.

Auch das halte ich für vollkommen unglaubwürdig.
Wie mehrere Personen bestätigten, sollen die Verantwortlichen des Klubs auslaufende Kreditverträge mit Banken nicht verlängert haben. Solche Verträge sind wichtig, um unkompliziert höhere Kredite bei Banken zu bekommen - also genau das, was ein Unternehmen wie Hertha braucht, um kurzfristige Liquiditätslöcher zu stopfen. Die Kreditlinie sank nach rbb-Informationen von rund 80 Millionen Euro auf nur noch 35 Millionen Euro - die neue Kreditlinie geht aus dem halbjährlichen Geschäftsbericht hervor.
Wie an mehreren Stellen zu lesen war, haben die Banken die Kreditlinien gekündigt, nicht wir. Alles andere wäre angesichts unserer schlechten Bonität auch nicht vorstellbar.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 08.06.2023, 17:49

Es verfestigt sich aber der Eindruck, wie va banque (im wahrsten Sinne des Wortes) man gespielt hat. Die alte Vereinsführung vor der jetzigen, die gar keine Anstalten gemacht hat, jemals Pläne zur Rückführung der Anleihe aufzulegen und die jetzige, die eben das Spiel "entweder springt der Investor für die Anleihe ein oder wir spielen Regionalliga" auf den grün gefilzten Glücksspieltisch geworfen zu haben scheint. Wobei bei Hertha das eher an russisches Roulette mit einer Automatikwaffe erinnert.

Wenn wir die Lizenz erhalten, verschleppen wir mit großer Wahrscheinlichkeit auf legale Art und Weise das ohnehin früher oder später unabwendbare, nach 777 dürfte es keine seriösen Geldgeber mehr geben, die bereit wären, sich bei Hertha finanziell und auf eigenes Risiko zu engagieren, übrigens völlig unabhängig von der dann gewählten und installierten Vereinsführung.

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ReservoirDog
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ReservoirDog » 08.06.2023, 17:53

Jenner hat geschrieben:
08.06.2023, 17:41
Dieser Artikel ist von vorn bis hinten Schrott. Insbesondere dieser Teil ist vollkommen absurd.
Unter anderem soll in den Plänen eine Lösung für die 40-Millionen-Euro-Anleihe enthalten gewesen sein, die Hertha derzeit die größten Probleme bereitet. Sie hätte, nach dem Finanzierungsplan, durch eine neue Anleihe abgelöst werden können, mit höherem Volumen - angeblich rund 60 Millionen Euro. Hertha hätte also zusätzlich zu den 40 Millionen Euro für die Rückzahlung der Anleihe noch weiteres Geld zum Abfedern von Verlusten im Tagesgeschäft bekommen. Natürlich hätte auch diese Anleihe irgendwann zurückgezahlt werden müssen, kurzfristig aber wäre ein dringendes Problem vergleichsweise unkompliziert gelöst gewesen
Genau dieses Handeln hat uns in den finanziellen Ruin getrieben. Seine Schulden mit der Aufnahme noch höherer Schulden abzubezahlen, führt zwangsläufig in die Insolvenz.
Das ist doch nicht absurd. Das ist doch Finanzierung-Hertha-Style:
Kurzfristige Umschuldung um nachher noch mehr Schulden zu haben.

Das überrascht mich an dem Artikel am wenigsten.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HerthaFan1972 » 08.06.2023, 18:54

Der Artikel beschreibt genau das was hier schon diskutiert wurde: Bernstein und Co haben sich viel zu spät darum gekümmert.

Der Artikel hat auch recht wenn es um Gegenbauer und Co geht. So saumäßig und unverantwortlich sie auch mit den Finanzen waren, sie haben immer das Lizenzierungsverfahren im Auge gehabt. In dem Artikel geht es nicht darum ob sich Hertha noch tiefer verschuldet hätte oder nicht (was sie ja jedes Jahr gemacht haben) sondern alleine um das Lizenzierungsverfahren.
Es hätte absolut keine Rolle spielen sollen ob sich Hertha dieses Jahr noch einmal durchwurschelt oder nicht, für die neue Führung gab es nur zwei Ziele - von Anfang an: sportliche und finanzielle Qualifikation für die Bundesliga. Und wenn man da zu Methoden greifen muss, die man vielleicht nicht gut heisst, dann muss man das einmal halt machen. Und während man diesen Weg geht, beginnt man die finanzielle und sportliche Planung für die nächste Saison und man kann dann Veränderungen machen.

Man kann nie eine 180° Wendung aus dem Nichts (keine finanziellen Mittel) machen. Jeder vernünftige Geschäftsmann/frau weiß das. Bernstein und Co hätten das Konzept von Gegenbauer und Co nehmen sollen, eventuell einige Veränderungen einbauen um eine höhere Verschuldung zu minimieren, und sich von Anfang an um die Lizenz kümmern.
Die Vorbereitung für eine Lizenz beginnt immer am Tag wenn man eine Lizenz einreicht. Ein Jahr und nicht zwei oder drei Monate.

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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 08.06.2023, 19:05

Naja, der Artikel liest sich, als hätten ihn Gegenbauer, Schiller, Pering oder Bobic den Journalisten in die Feder diktiert.
Teure Kontokorrentkredite und immer höhere Anleihen in Zeiten steigender Zinsen zu kündigen und sich lieber darauf zu konzentrieren, die horrenden Ausgaben zu senken und nicht länger über die eigenen Verhältnisse zu leben ist wirtschaftlich viel sinnvoller und vertrauenswürdiger als die hier vom rbb völlig zu Unrecht glorifizierten Maßnahmen.

Hier will nur jemand die Gunst der Stunde nutzen um den aktuell Verantwortlichen gehörig ans Bein zu pinkeln. Vermutlich lag der Artikel schon in der Schublade für den Fall des Lizenzentzuges und wurde nun hektisch rausgehauen, weil es so aussieht als würde man die Lizenz doch noch bekommen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HerthaFan1972 » 08.06.2023, 19:27

Mineiro hat geschrieben:
08.06.2023, 19:05
Naja, der Artikel liest sich, als hätten ihn Gegenbauer, Schiller, Pering oder Bobic den Journalisten in die Feder diktiert.
Teure Kontokorrentkredite und immer höhere Anleihen in Zeiten steigender Zinsen zu kündigen und sich lieber darauf zu konzentrieren, die horrenden Ausgaben zu senken und nicht länger über die eigenen Verhältnisse zu leben ist wirtschaftlich viel sinnvoller und vertrauenswürdiger als die hier vom rbb völlig zu Unrecht glorifizierten Maßnahmen.

Hier will nur jemand die Gunst der Stunde nutzen um den aktuell Verantwortlichen gehörig ans Bein zu pinkeln. Vermutlich lag der Artikel schon in der Schublade für den Fall des Lizenzentzuges und wurde nun hektisch rausgehauen, weil es so aussieht als würde man die Lizenz doch noch bekommen.
Wie ich schon sagte, so wie Gegenbauer und Co gehandelt haben führt es eventuell zum Bankrott. Es ist ein Tod auf Raten.
Trotzdem ist eine Saison lange bevor die Saison beginnt durchfinanziert. Auch die Vorarbeiten und Planungen für eine Lizenz passiert ein Jahr im voraus und in einer laufenden Saison werden diese Planungen umgesetzt. Die Möglichkeit diese Planungen komplett zu drehen ist unmöglich.

Das beste was Bernstein und Co hätte machen können, ist den Plan von Gegenbauer und Co zu nehmen, eventuell Veränderungen vornehmen um die weitere Verschuldung zu minimieren und dann Planungen seinerseits für 2023/2024 zu machen.

Ganz ehrlich, das ist eigentlich ein Teil von Grundkenntnissen im geschäftlichen Bereich.

Mir ist das völlig egal, wo der Artikel herkommt, wer der Schreiber ist oder ob da jemand dahintersteckt. Man kann den "Messenger" verurteilen wie man will, das heisst aber nicht, dass der Artikel grundlegend falsch ist. Er macht sogar Sinn.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 08.06.2023, 19:36

HerthaFan1972 hat geschrieben:
08.06.2023, 18:54
Bernstein und Co hätten das Konzept von Gegenbauer und Co nehmen sollen, eventuell einige Veränderungen einbauen um eine höhere Verschuldung zu minimieren, und sich von Anfang an um die Lizenz kümmern.
Schiller und Gegenbauer haben es weder mit den 70.000.000 von KKR, noch den 374.000.000 € von Tennor geschafft, Hertha auch nur ansatzweise zu konsolidieren. Da sollen wir auf deren Konzept bauen, welches zu weiteren Verlusten führt? Das ist völlig haarsträubend und es ist gut, dass Leute mit solchen Ideen bei Hertha nichts mehr zu melden haben. Das einzig Sinnvolle wäre gewesen, von den ersten Tennor-Tranchen 40.000.000 € für die Ablöse der Anleihe zum 08.05.2021 zu verwenden.
Mineiro hat geschrieben:
08.06.2023, 19:05
Naja, der Artikel liest sich, als hätten ihn Gegenbauer, Schiller, Pering oder Bobic den Journalisten in die Feder diktiert.
Könnte man meinen. In jedem Fall ist er schlecht recherchiert, wie man an dieser Passage sieht.
Die strategische Entscheidung, auf nur noch einen Geschäftsführer zu setzen, muss mindestens mit Zustimmung des Vereinspräsidium gefallen sein - mit Kay Bernstein als obersten Entscheidungsträger an der Spitze. Das ergibt sich aus der Satzung der KGaA.
Die Satzung der KGaA ist hier völlig unmaßgeblich. Die Geschäfte der KGaA werden durch die Geschäftsführer der Verwaltungs GmbH geführt. Also müsste man in deren Satzung nachsehen, wer über die Anzahl der Geschäftsführer zu bestimmen hat. Aber gut, was will man von einem Medium erwarten, welches Menschen wie Schwitzky beschäftigt.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 08.06.2023, 20:15

Jenner hat geschrieben:
08.06.2023, 19:36
HerthaFan1972 hat geschrieben:
08.06.2023, 18:54
Bernstein und Co hätten das Konzept von Gegenbauer und Co nehmen sollen, eventuell einige Veränderungen einbauen um eine höhere Verschuldung zu minimieren, und sich von Anfang an um die Lizenz kümmern.
Schiller und Gegenbauer haben es weder mit den 70.000.000 von KKR, noch den 374.000.000 € von Tennor geschafft, Hertha auch nur ansatzweise zu konsolidieren. Da sollen wir auf deren Konzept bauen, welches zu weiteren Verlusten führt? Das ist völlig haarsträubend und es ist gut, dass Leute mit solchen Ideen bei Hertha nichts mehr zu melden haben. Das einzig Sinnvolle wäre gewesen, von den ersten Tennor-Tranchen 40.000.000 € für die Ablöse der Anleihe zum 08.05.2021 zu verwenden.
Korrekt!

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von dovifat » 08.06.2023, 20:59

Mich schockiert ja in erster Linie, dass da offenbar eine einzelne Person den gesamten Geschaeftsbetrieb leiten soll.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 08.06.2023, 21:08

Ich denke, der Betrieb insgesamt gehört deutlich abgespeckt und so viele GF-Gehälter können wir uns aktuell nicht leisten. Letztlich hat er aber in vielen Bereichen auf der Hierarchieebene unmittelbar darunter fähige Mitarbeiter, die ihm zuarbeiten und ihm den Rücken freihalten.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von dovifat » 08.06.2023, 22:18

Man muss ja nicht gleich fuenf Bobics mit Rekordgehalt installieren.

Warst du nicht hochrangiger Finanzjongleur in einem nicht ganz kleinen Unternehmen, oder verwechsle ich da was ? Dann muesstest du doch wissen, dass es bei den Zahlen, um die es hier geht, nicht wie in einem Onkel-Mehmet-Laden organisiert sein darf.

Wenn Herrich der Chef sein soll, darf man ihn gerne als neuen CEO benennen und dann die faehigen Mitarbeiter oder neue Leute in entsprechend verantwortliche Positionen aufruecken lassen. Natuerlich muss man dabei auch auf die Gehaltskosten achten und eben ggf. den anderthalbbesten Kandidaten nehmen.

Wohin Konzentration von eindeutig zu vielen Aufgaben und "Kompetenzen" fuehrt, haben wir doch gerade erst bei Preetz gesehen. Da wurde eine einmalige Chance verschenkt, weil eben die Kompetenz ( ohne "" ) und die Kapazitaeten nicht da waren.

PS: Vielleicht waere die ganze Misere anders gelaufen, wenn Schmidt nicht aus den bekannten Gruenden direkt wieder ausgeschieden waere.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von NoBlackHat » 09.06.2023, 00:10

Einige der Punkte in dem Artikel benennen aber doch das, was hier auch bemängelt wurde. Wieso hat man Schiller (noch mit Abfindung) so einfach gehen lassen, warum ist man die Verlängerung der Anleihe nicht viel früher angegangen, warum hat man sich nicht viel früher um die Verlängerung der Bankkredite gekümmert, usw. usw.? Passt leider alles in das Bild der völlig überforderten neuen Hertha-Führung.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ede » 09.06.2023, 00:35

Mineiro hat geschrieben:
08.06.2023, 19:05
Naja, der Artikel liest sich, als hätten ihn Gegenbauer, Schiller, Pering oder Bobic den Journalisten in die Feder diktiert.
Teure Kontokorrentkredite und immer höhere Anleihen in Zeiten steigender Zinsen zu kündigen und sich lieber darauf zu konzentrieren, die horrenden Ausgaben zu senken und nicht länger über die eigenen Verhältnisse zu leben ist wirtschaftlich viel sinnvoller und vertrauenswürdiger als die hier vom rbb völlig zu Unrecht glorifizierten Maßnahmen.

Hier will nur jemand die Gunst der Stunde nutzen um den aktuell Verantwortlichen gehörig ans Bein zu pinkeln. Vermutlich lag der Artikel schon in der Schublade für den Fall des Lizenzentzuges und wurde nun hektisch rausgehauen, weil es so aussieht als würde man die Lizenz doch noch bekommen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 09.06.2023, 00:53

NoBlackHat hat geschrieben:
09.06.2023, 00:10
Einige der Punkte in dem Artikel benennen aber doch das, was hier auch bemängelt wurde. Wieso hat man Schiller (noch mit Abfindung) so einfach gehen lassen, warum ist man die Verlängerung der Anleihe nicht viel früher angegangen, warum hat man sich nicht viel früher um die Verlängerung der Bankkredite gekümmert, usw. usw.? Passt leider alles in das Bild der völlig überforderten neuen Hertha-Führung.
Die Frage ist, wie es zu der Aussage im Dezember letzten Jahres kam, dass die Saisons 23/24 und 24/25 durchfinanziert seien. Diese Information kann Bernstein nur von der Geschäftsführung der KGaA, sprich Herrich gehabt haben.

Meine Vermutung ist, dass Schiller ein Potemkinsches Dorf hinterlassen hat und Herrich erst nach und nach klar wurde, dass mit allerlei buchhalterischen Kniffen das wahre Ausmaß unserer finanziellen Misere übertüncht wurde.

Welche Bank soll uns denn bitte noch einen Kredit geben? Zum 31.12.2022 hatten wir Bankverbindlichkeiten i. H. v. 29.556.000 €, die sämtlich in diesem Jahr fällig werden. Wir sind überhaupt nicht kreditwürdig.
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Ray
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ray » 09.06.2023, 00:56

Jenner hat geschrieben:
09.06.2023, 00:53


Meine Vermutung ist, dass Schiller ein Potemkinsches Dorf hinterlassen hat und Herrich erst nach und nach klar wurde, dass mit allerlei buchhalterischen Kniffen das wahre Ausmaß unserer finanziellen Misere übertüncht wurde.
Du meinst, Herrich war vor 9 Monaten weniger klar als einem signifikanten Teil hiesiger Forumsuser, die die Kreativität Schillers hier im Finanzthread schon vor sehr geraumer Zeit ansprachen?
Okay, würde bei Hertha nicht verwundern, da hat auch in sportlichen Fachfragen ein gewisser Teil von Usern erkennbar mehr Durchblick als die im Verein seit Jahren in Lohn und Brot stehenden ...
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 09.06.2023, 01:00

Ich glaube in der Tat nicht, dass Herrich die Konstrukte vom Schiller durchschaut hat.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ray » 09.06.2023, 01:03

Dann ist er als Nachfolger ungeeignet.
Und Schiller hätte dann 1 Mio. Abfindung mitgenommen und den Nachfolger nicht - kann man "ordnungsgemäß" sagen? - eingearbeitet.
Tja, so ist es eben bei Hertha BSC. Müsse akzeptiere oder darf man wütend sein?
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von herthamichi » 09.06.2023, 01:15

Ray hat geschrieben:
09.06.2023, 00:56
Jenner hat geschrieben:
09.06.2023, 00:53


Meine Vermutung ist, dass Schiller ein Potemkinsches Dorf hinterlassen hat und Herrich erst nach und nach klar wurde, dass mit allerlei buchhalterischen Kniffen das wahre Ausmaß unserer finanziellen Misere übertüncht wurde.
Du meinst, Herrich war vor 9 Monaten weniger klar als einem signifikanten Teil hiesiger Forumsuser, die die Kreativität Schillers hier im Finanzthread schon vor sehr geraumer Zeit ansprachen?
Okay, würde bei Hertha nicht verwundern, da hat auch in sportlichen Fachfragen ein gewisser Teil von Usern erkennbar mehr Durchblick als die im Verein seit Jahren in Lohn und Brot stehenden ...
Kurzum: Der Verein ist pleite und nicht mehr zu retten und die fehlende Lizenz - Meldung und Insolvenz - Meldung wird schon bald kommen.
Man braucht hier auch nicht über einen Trainer Dardai und Spieler - Verbleib diskutieren, denn noch nicht einmal die Liga, in die man
abstürzen würde, ist klar. Das hätte für mich den Vorteil, dass ich mich um die Einrichtung eines 2. Liga - Tippspiels keine Gedanken mehr
machen muss. :roll:

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von herthamichi » 09.06.2023, 01:28

Ich meinte doch "mir" und nicht "mich".

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bayerschmidt
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von bayerschmidt » 09.06.2023, 08:06

Mineiro hat geschrieben:
08.06.2023, 19:05
Naja, der Artikel liest sich, als hätten ihn Gegenbauer, Schiller, Pering oder Bobic den Journalisten in die Feder diktiert.

Hier will nur jemand die Gunst der Stunde nutzen um den aktuell Verantwortlichen gehörig ans Bein zu pinkeln.
Du bist aber auch sehr schnell dabei, solche Vermutungen zu äußern.
Wieso sollte sich z.B. Bobic zu diesen angeblichen Finanzplänen geäußert haben?
Hier in diesem Forum (oder im rbb oder Kurier) gab es überdies schon einige Versuche die gegenwärtige Führung als vollkommen schuldlos darzustellen, in dem man einigen anderen ans Bein pinkelte.

Ob die neue Führung „wirtschaftlich viel sinnvoller“ arbeitet wird sich zeigen. So knapp wie es um die Lizenz steht, scheint dieses aber zunächst sehr fraglich.

Auf gar keinen Fall kann es irgendwie als Ausrede herhalten, dass man so lange brauchte, um die Lage zu durchschauen (bzw. Herrich die Potemkinschen Dörfer offenbar immer noch nicht durchschaut hat). Wenn mich eine Aufgabe derart überfordert, dann lass ich die eben. Und betraue auch nicht einen ebenfalls überforderten damit, nur weil der etwas weniger verdient als ein Profi auf diesem Gebiet. Spinn diesen Gedankengang mal weiter, dann stellst du überall Nichtskönner ein, die aber etwas billiger und zudem mit echtem Herzblut bei der Sache sind… oh wait … :D

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Schortens » 09.06.2023, 09:50

bayerschmidt hat geschrieben:
09.06.2023, 08:06
Spinn diesen Gedankengang mal weiter, dann stellst du überall Nichtskönner ein, die aber etwas billiger und zudem mit echtem Herzblut bei der Sache sind… oh wait … :D
Das wäre wirklich irre, wenn ein Verein einen solchen Weg vorgeben und gehen würde. Am besten noch mit einem Ex-Capo als Präsidenten, der öffentliche Workshops als Grundlage für strategische Entscheidungen veranstaltet.

Montag wird die Rückmeldung der DFL erwartet. Man kann nur hoffen, dass Herrich hier nachsitzen und nacharbeiten darf und die Führungsriege vollständig auf die Investoren und die Verlängerung der Anleihe angewiesen ist.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 09.06.2023, 09:53

Seit Jahren ist bekannt, dass wir in der Hinrunde 23/24 40 Mio zurückzahlen müssen. Hat mal also bei uns bis noch in den Mai hinein gedacht, dass man die zurückzahlen kann oder einfach ignoriert?
Wie die Finanzlage bei uns aussah, war doch selbst den Außenstehenden hier bekannt.
Dinge erst spät teils zu spät zu lösen wird bei uns langsam neue Tradition.
"Wir haben viel zu viel Geld ausgegeben für viel zu wenig Tabellenplatz." (Ralf Huschen, 25.05.2025)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 09.06.2023, 10:16

Der Plan der alten Führung waren teure Kapitalbeschaffung über Kontokorrentkredite und eine neue Anleihe. Da hat sich die neue Führung dagegen entschieden und eine andere Lösung gesucht.

Der Fehler ist doch, dass die alte Führung das dafür vorgesehene Geld nicht zurückgelegt oder langfristig finanziert hat, sondern aus kurzfristigen Mitteln bestreiten wollte und zu Verzweiflungstaten greifen wollte als das nicht funktionierte.

Mitten in diese Phase fielen die Verhandlungen zum Investorenwechsel, die im Detail letzten Sommer doch noch gar nicht ausgehandelt waren. So gesehen redet es sich hinterher immer schlau daher, aus Sicht des letzten Jahres hat man aus meiner Sicht aber richtig im Sinne von Hertha BSC gehandelt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 09.06.2023, 10:23

Mineiro hat geschrieben:
09.06.2023, 10:16
Der Plan der alten Führung waren teure Kapitalbeschaffung über Kontokorrentkredite und eine neue Anleihe. Da hat sich die neue Führung dagegen entschieden und eine andere Lösung gesucht.

Der Fehler ist doch, dass die alte Führung das dafür vorgesehene Geld nicht zurückgelegt oder langfristig finanziert hat, sondern aus kurzfristigen Mitteln bestreiten wollte und zu Verzweiflungstaten greifen wollte als das nicht funktionierte.

Mitten in diese Phase fielen die Verhandlungen zum Investorenwechsel, die im Detail letzten Sommer doch noch gar nicht ausgehandelt waren. So gesehen redet es sich hinterher immer schlau daher, aus Sicht des letzten Jahres hat man aus meiner Sicht aber richtig im Sinne von Hertha BSC gehandelt.
Was willst du uns damit sagen? Weil die alte Führung Mist gebaut hat, brauchte die neue Führung nicht früher reagieren? Die Lizenz 23/24 war und ist Aufgabe der aktuellen Leitung. Die Probleme sind seit Jahren bekannt. Warum geht man die größten Probleme erst im Mai 23 an? Die Anleihenverlängerung kann man schon seit einem Jahr anstreben. Es war doch jedem klar, dass wir keine Rücklagen dafür haben.
"Wir haben viel zu viel Geld ausgegeben für viel zu wenig Tabellenplatz." (Ralf Huschen, 25.05.2025)

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