Lösung der Hertha Finanzen

Vorstand, Management, Vereinspolitik
_Steve_
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 15.05.2023, 22:32

Jenner hat geschrieben:
15.05.2023, 18:43
Dd. hat geschrieben:
15.05.2023, 16:56


Verstehe.
Danke.

Ich schließe mal daraus, dass wäre durchaus LEGAL möglich. Jetzt unabhängig von DFL-DFB betrachtet.?
Und ginge auch nicht in Richtung "verbotene Nebenababsprachen". falls das hier überhaupt relevant wäre.
Verstehe, dann wäre natürlich auch 50+1 augehebelt. Auf jeden Fall.
Nein, das ist nicht legal möglich, da 50+1 ja gerade bedeutet, dass der Verein immer die Mehrheit der Stimmen haben muss. Was pilgrims schreibt, nämlich dass deutsches Recht vor verbandsständischen Strukturen ist auch nicht korrekt, weil Sportverbände eine eigene Gerichtsbarkeit haben und das Bestandteil des deutschen Rechts ist. Deswegen müssen Sportler erst bis vor den CAS ziehen, bevor sie ordentliche Gerichte anrufen können. Das von ihm zitierte Urteil hat auch nichts mit 50+1 zu tun. Das Oberlandesgericht hob im Gegenteil gerade darauf ab, dass diese Regelung für diesen Fall ohne jede Bedeutung war. Es ging dort ausschließlich darum, wer Kind hätte abberufen dürfen.
So so... Die Sportgerichtsbarkeit ist also ein Bestandteil der Gerichtsbarkeiten im Sinne des "nationalen Rechts". Es wäre schon interessant zu wissen, woher du gegenteiliges nimmst. Dann würde ich nämlich meinen damaligen Dozenten einen Hinweis geben, dass die Folien zur Gerichtsbarkeit in der Bundesrepublik Deutschland überarbeiten müssen. Zumindest damals gab es da nur die ordentliche, sogenannte freiwillige, Arbeits-, Verwaltungs-, Sozial-, Finanz- und Verfassungsgerichtsbarkeit. Aber ich lerne ja gern dazu.

Warum man als Verein/Sportler den Weg über die Sportgerichte und CAS geht, liegt einzig daran, dass man sich de facto bilateral dazu verpflichtet, z.B. durch Mitgliedschaft im DFB. Der. DFB kann überhaupt nicht ausschließen, dass die ordentlichen Gerichte angerufen werden können, da dies ein verfassungsmäßiges Recht ist. Also wird vereinbart, dass man sich verpflichtet vor der Anrufung ordentlicher Gerichte, die sportgerichtlichen Instanzen zu durchlaufen.
Aber selbstverständlich könnte man dennoch direkt ein ordentliches Gericht anrufen und das Urteil wäre selbstverständlich auch rechtskräftig (Berufung/Revision jetzt außen vor), selbst wenn irgend ein Sportrichter vielleicht anders entschieden hätte. Konsequenz wäre aber vermutlich ein Verbandsauschluss.

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elmex
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 15.05.2023, 23:54

Die 50+1 Regel ist Herthas Situation relevant. Weil keiner diesen Idioten vorbehaltlos auch nur einen Cent geben würde. Ergo muss Hertha gegen 50+1 verstoßen, um finanziell die Lizenz zu bekommen. Egal was welche Leute hier für Wünsch-dir-was Vorstellungen haben. Die Vorstellung, dass alles beim Alten bleiben könne, mit Pfründen für ein paar Parasiten und man könnte den Weg der Besserung finden ist komplett illusorisch. Die Hertha-Führung ist vertrauenswürdig wie ein spielsüchtiger Alkoholiker. Man muss denen die Schlüssel wegnehmen, damit die nicht noch mehr Schaden anrichten können.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 15.05.2023, 23:55

_Steve_ hat geschrieben:
15.05.2023, 22:32
Jenner hat geschrieben:
15.05.2023, 18:43

Nein, das ist nicht legal möglich, da 50+1 ja gerade bedeutet, dass der Verein immer die Mehrheit der Stimmen haben muss. Was pilgrims schreibt, nämlich dass deutsches Recht vor verbandsständischen Strukturen ist auch nicht korrekt, weil Sportverbände eine eigene Gerichtsbarkeit haben und das Bestandteil des deutschen Rechts ist. Deswegen müssen Sportler erst bis vor den CAS ziehen, bevor sie ordentliche Gerichte anrufen können. Das von ihm zitierte Urteil hat auch nichts mit 50+1 zu tun. Das Oberlandesgericht hob im Gegenteil gerade darauf ab, dass diese Regelung für diesen Fall ohne jede Bedeutung war. Es ging dort ausschließlich darum, wer Kind hätte abberufen dürfen.
So so... Die Sportgerichtsbarkeit ist also ein Bestandteil der Gerichtsbarkeiten im Sinne des "nationalen Rechts". Es wäre schon interessant zu wissen, woher du gegenteiliges nimmst. Dann würde ich nämlich meinen damaligen Dozenten einen Hinweis geben, dass die Folien zur Gerichtsbarkeit in der Bundesrepublik Deutschland überarbeiten müssen. Zumindest damals gab es da nur die ordentliche, sogenannte freiwillige, Arbeits-, Verwaltungs-, Sozial-, Finanz- und Verfassungsgerichtsbarkeit. Aber ich lerne ja gern dazu.
Dann lerne hinzu, dass es auch noch Schiedsgerichte gibt, z.B. das Ständige Schiedsgericht für Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Ray
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ray » 15.05.2023, 23:59

elmex hat geschrieben:
15.05.2023, 23:54
Die 50+1 Regel ist Herthas Situation relevant. Weil keiner diesen Idioten vorbehaltlos auch nur einen Cent geben würde. Ergo muss Hertha gegen 50+1 verstoßen, um finanziell die Lizenz zu bekommen. Egal was welche Leute hier für Wünsch-dir-was Vorstellungen haben. Die Vorstellung, dass alles beim Alten bleiben könne, mit Pfründen für ein paar Parasiten und man könnte den Weg der Besserung finden ist komplett illusorisch. Die Hertha-Führung ist vertrauenswürdig wie ein spielsüchtiger Alkoholiker. Man muss denen die Schlüssel wegnehmen, damit die nicht noch mehr Schaden anrichten können.
:top: :top:
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 16.05.2023, 00:09

@Steve: Haben Deine Dozenten das Thema Schiedsgerichtsbarkeit ausgelassen? Selbstverständlich können privatrechtlich organisierte Gerichtsbarkeiten grundsätzlich verbindliche Urteile sprechen und den Weg zu staatlicher Gerichtsbarkeit verschließen. Sogar die ZPO sieht solche Gerichtsbarkeiten in den §§ 1025-1066 vor, die Urteile sind sogar vollstreckbar.

Ich frage mich nur erneut, was das Thema mit Herthas Finanzen zu tun hat. Vielleicht kann mich da jemand mal sachkundig abholen? Nach meinem (unmaßgeblichen) Eindruck lasst Ihr Euch durchaus willkommen eine Nebenkriegsschauplatzdebatte aufs Auge drücken, die zu nichts führt und vor allem mit dem Thema nichts zu tun hat. Jemand, der nicht einmal das kleinste 1x1 des Deutschen Gesellschaftsrechts beherrscht und stattdessen lieber selbiges "fühlt" treibt Euch in eine sinnlose wie entzweiende Debatte, die obendrein völlig offtopic in diesem Thread ist.

Herthas Lizenz dürfte primär deshalb in Gefahr sein, weil es eine Liquiditätslücke in Höhe von 60 Mio. € gibt und nicht, weil unklar ist, wer für welche Rechtsprechung zuständig ist oder ob 50+1 zulässig ist oder nicht. Ihr führt ein akademisches Scheingefecht, um von den wesentlichen Fragen abzulenken, während zur Musik der wunderbaren Marlene die folgenden Textzeilen erklingen müssten:
Sag mir wo die Millionen sind
wo sind sie geblieben
Sag mir wo die Millionen sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Millionen sind
Spieler pflückten sie geschwind
Wann wird man je verstehen
wann wird man je verstehen?

Sag mir wo die Spieler sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Spieler sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Spieler sind
Funktionäre nahmen sie geschwind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?

Sag mir wo die Funktionäre sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Funktionäre sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Funktionäre sind
zogen fort das Spiel beginnt
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?

Sag wo die Millionen sind
wo sind sie geblieben?
Sag wo die Millionen sind
was ist geschehen?
Sag wo die Millionen sind
über Gräben weht der Wind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?

Sag mir wo die Löcher sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Löcher sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Löcher sind
Fahnen wehen im Sommerwind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?

Sag mir wo die Fahnen sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Fahnen sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Fahnen sind
Fans pflückten sie geschwind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?

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Ray
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ray » 16.05.2023, 00:13

Das Assi-Gossen-"Nur Nach Hause" SOFORT durch diesen Song ersetzen!
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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Opa
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 16.05.2023, 00:15

Du bist selbst für Musik zu dumm

Dd.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Dd. » 16.05.2023, 01:21

Opa hat geschrieben:
16.05.2023, 00:09

Herthas Lizenz dürfte primär deshalb in Gefahr sein, weil es eine Liquiditätslücke in Höhe von 60 Mio. € gibt und nicht, weil unklar ist, wer für welche Rechtsprechung zuständig ist oder ob 50+1 zulässig ist oder nicht. Ihr führt ein akademisches Scheingefecht, um von den wesentlichen Fragen abzulenken, während zur Musik der wunderbaren Marlene die folgenden Textzeilen erklingen müssten:
Wer behauptet denn was anderes?
Was lenkt denn von diesem Problem ab?
Nur weil du das behauptest per Doktrin?
Oder sollte ich lieber sagen, per Beschluss des Konzils?
Du siehst Sachen die es nicht gibt.
Nichts hier lenkt davon ab.
Das wär ja Kindergarten.
Und man könne auch nicht so tun, als ob das ausloten der Möglichkeit einer wie auch immer gestaltete Übernahme durch 777, nicht praktisch und konkret, mit die Lösung von Hertha s Finanzen zu tun haben könnte. Wo man sich auch mal gedanken über machen könne.
Edit abgesehen davon, das ich ein Gegner davon bin, und wahrscheinlich auf die Barrikaden steigen werden dagegen.edit Ende.
Oder möchtest du, dass wir jetzt den ganzen Tag Monothematisch sagen: wir haben eine Finanzlücke von 60 Mio. Wer was anderes sagt, lenkt ab. Du böser Ablenker.
Dann toitoitoi mit der Lösung von Hertha s existentielle Problemen.
Hertha:
Es macht dich nicht schmutzig, was in dich reingeht.
Es könnte dich nur schmutzig machen, was aus dir rausgeht.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Drago1892 » 16.05.2023, 05:41

Was ich mich dann Frage ist:

Wenn das mit dem Fall von 50+1 so leicht sein soll, wie hier wieder einige Beiträge behaupten, dann hätten grosse potentielle Investoren dagegen schon längst geklagt und nicht nur selbstbeweihende Einschätzungen in ihrem Sinne abgegeben.

Denn Interesse an Bundesligavereinen hätten die ohne 50+1 unbegrenzt und es gibt auch diverse Vereine, die dafür offen wären, gerade im internationalen Spitzenvergleich spielende.

Es würde also auch Sinn machen dagegen zu klagen, selbst wenn ein Großinvestor nur überlegt in naher Zukunft einzusteigen...

Eine Klage dagegen würde dazu höchstwahrscheinlich lange dauern und bis dahin nicht verhindern, dass Hertha dann weiss der Geier wo rumklicken würde.

Und bei unseren Finanzproblemen hilft uns das alles nicht. Zudem glaube ich auch, dass uns die Amis schneller fallen lassen könnten, als das hier einigen lieb sein könnte. Hertha ist längst ein Fass ohne Boden. Sie müssen locker das doppelte Geld ausgeben, als sie bisher in die Anteile und uns investiert haben, damit Hertha nur halbwegs wieder Zukunftsfähig ist.
Der größte Lehrer VERSAGEN ist

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elmex
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 16.05.2023, 09:10

Wo kein Kläger, da kein Richter! Wenn ein Verein seine Stimmenanteile nicht verkaufen will, kann auch nicht geklagt zu werden. Bisher hat die DFL auch keinem Verein die Lizenz entzogen, der gegen 50+1 verstoßen hat. Hoffenheim und Leipzig haben ihre Schlupflöcher gefunden. Und genau diese wachsweichen Ausnahmeregelungen machen die 50+1 Regel obsolet.

Wenn Prostitution legal ist, kann man trotzdem nicht zu einer beliebigen Frau hingehen, Geld auf den Tisch legen und sagen, jetzt hab mal Sex mit mir. Es beruht auf Freiwilligkeit. Wenn aber eine Hertha unbedingt Geld braucht und einen Freier gefunden hat, dann sieht die Sache anders aus. Hertha hat aber auch die Möglichkeit auf den luxuriösen Lebensstil zu verzichten und unter der Brücke (Regionalliga) zu schlafen.

Könnte eine Klage lange dauern? Unter Umständen ja, aber es ist höchstwahrscheinlich, dass man sich vorher einig wird. Auch die DFL hat viel zu verlieren und müsste für den entstandenen Schaden haften. Ratet mal, warum sie Konstrukte wie RB-Leipzig durchgewunken haben. Je länger so eine Klage dauern würde, desto größer wäre der Schaden und die Haftungssumme!

Ist 777 ein passiver Investor, der auf gut Glück wahllos in irgendwelche Fußball-Clubs steckt? Mitnichten, die wollen Mitbestimmung. Nur so ist eine sinnhafte Investition des Geldes gewährleistet. Milton Friedman hat es mit der Form des Geldausgebens sehr gut beschrieben.
Milton Friedman hat geschrieben:Ausführungen über das Geldausgeben des Staates.
„Es gibt nur vier Wege, Geld auszugeben: Man kann sein eigenes Geld für sich selbst ausgeben. Wenn man das tut, passt man wirklich auf, was man tut, und man versucht, das Maximum aus seinem Geld herauszuholen. Man kann sein eigenes Geld für jemand anderen ausgeben, zum Beispiel, wenn ich ein Geburtstagsgeschenk für jemanden kaufe. Dann achte ich weniger auf das Geschenk selbst, aber sehr auf die Kosten. Ich kann das Geld anderer Leute für mich selbst ausgeben. Und wenn ich das tue, werde ich mit Sicherheit gut zu Mittag essen! Und zu guter Letzt kann ich das Geld anderer Leute für andere Leute ausgeben. Und wenn ich das tue, dann interessiert mich nicht, wie viel ich ausgebe, und mich interessiert nicht, was ich für das Geld bekomme. Und so funktioniert der Staat.“
Und genau so funktioniert auch Hertha BSC! Ich verstehe nicht, wie so viele diesen Interessenkonflikt nicht sehen.

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pilgrims
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von pilgrims » 16.05.2023, 09:18

Drago1892 hat geschrieben:
16.05.2023, 05:41
Wenn das mit dem Fall von 50+1 so leicht sein soll, wie hier wieder einige Beiträge behaupten, dann hätten grosse potentielle Investoren dagegen schon längst geklagt und nicht nur selbstbeweihende Einschätzungen in ihrem Sinne abgegeben.
Es kommt auf die Faktoren Kosten, Nutzen und Zeit. Das lohnt sich nur, wenn jemand soviel Liebe zu seinem Fussballprojekt hat, dass er notfalls durch die Wand will.
Bei Hoffenheim und RB Leipzig war viel persönliches Ego des jeweiligen Geldgebers dahinter. Mit großer Entschlossenheit und einem "koste es was es will", wurde Geld reingebuttert, so dass DFL Lösungen und Ausnahmen gefunden hat, um die beiden Konstrukte einzubinden und es nicht eskalieren zu lassen. Das Prinzip der Umarmung.

In Bezug auf Hertha können wir das Thema komplett vergessen. 777 hat keinen persönlichen Bezug zur Hertha. Es geht nur ums Geschäft. Bei Windhorst hätte man ihn als Mäzen für sich begeistern können und er hätte aus allen möglichen dunklen und grauen Kanälen bestimmt immer mal irgendwie eine Zahlung ermöglichen können. Aber schlauerweise haben sich die Hertha-Verantwortlichen mit ihrem Vorgehen diese Quelle zugeschüttet.

Zurück zu den finanziellen Problemen der Hertha: Hertha braucht mindestens 60-100 Mio EUR, einen Sanierungsplan und integere Personen, zu denen die Banker vertrauen haben können.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 16.05.2023, 09:25

In Hoffenheim und Leipzig war vor allem Kompetenz dahinter.
Bei uns reichen nichtmal ca 500 Mio um zumindest mal schuldenfrei und sportlich auf Niveau Köln oder Bremen unterwegs zu sein.
Die Verluste die wir haben lassen sich nicht mal eben mit 30 % Personalkosten reduzieren, sondern mit wenigen kompetenten Leuten die wissen wo man einsparen und vor allem investieren muss

Pinacolada
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Pinacolada » 16.05.2023, 12:42

MS Herthaner hat geschrieben:
15.05.2023, 12:52
Uwe Bremer
@ubremer1
Der Kampf um die Lizenz und um 50+1:

@HerthaBSC
verhandelt den Vertrag mit Investor #777Partners nach ... und benötigt bei Geschäften von mehr als 400.000 € die Zustimmung des Investors -
so berichtet es die Süddeutsche Zeitung
https://twitter.com/ubremer1/status/1658040220405620736

400 000 Euro :D
So richtig ist mir das Problem der DFL damit nicht klar. Zustimmen ist etwas anderes als entscheiden. Und wer blockieren kann, hat noch lange nicht die Kontrolle.

Pinacolada
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Pinacolada » 16.05.2023, 13:02

Ich weiß, die Vorschrift 50+1 zielt auf Kapitalanleger ab, aber die einzige Institution die momentan verhindert, dass der Mutterverein die Kontrolle hat, ist die DFL selbst durch die benötigte Zustimmung zur Lizenzerteilung.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 16.05.2023, 13:10

Pinacolada hat geschrieben:
16.05.2023, 12:42
MS Herthaner hat geschrieben:
15.05.2023, 12:52


https://twitter.com/ubremer1/status/1658040220405620736

400 000 Euro :D
So richtig ist mir das Problem der DFL damit nicht klar. Zustimmen ist etwas anderes als entscheiden. Und wer blockieren kann, hat noch lange nicht die Kontrolle.
Faktisch hast du bei einem Fußballverein aber die Kontrolle, wenn bei 400.000 EUR die Grenze ist und man kann so 50+1 komplett aushebeln. Wenn der Verein Spieler A oder B will und der Investor sagt: "Beiden stimmen wir nicht zu. Zustimmung gibt es nur bei C." hast du nicht mehr viel zu melden im Verein.
"Wir haben viel zu viel Geld ausgegeben für viel zu wenig Tabellenplatz." (Ralf Huschen, 25.05.2025)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von schirmi-berlin » 16.05.2023, 13:16

pilgrims hat geschrieben:
16.05.2023, 09:18



In Bezug auf Hertha können wir das Thema komplett vergessen. 777 hat keinen persönlichen Bezug zur Hertha. Es geht nur ums Geschäft. Bei Windhorst hätte man ihn als Mäzen für sich begeistern können und er hätte aus allen möglichen dunklen und grauen Kanälen bestimmt immer mal irgendwie eine Zahlung ermöglichen können. Aber schlauerweise haben sich die Hertha-Verantwortlichen mit ihrem Vorgehen diese Quelle zugeschüttet.

Und daran sieht man wie unterbelichtet der Vorstand ist !
Sie geben die Kuh, die sie melken können, den Laufpass .
Dümmer geht nimmer !!
Aber jetzt, mit den Profis im Hintergrund, soll es laufen ?
Wie doof ist das denn ?
Die geben nur Geld, wenn sie daraus einen Nutzen ziehen können .
Am ausgestreckten Arm werden Sie Hertha verhungern lassen .
„Wir haben den Gegner nicht unterschätzt! Die waren einfach deutlich besser, als wir gedacht haben.“

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 16.05.2023, 13:23

Kontrolle ist aber etwas anderes als Bestimmung im Gesellschaftsrecht. Nur, weil jemand bestimmten Rechtsgeschäften im Rahmen einer Kontrollfunktion zustimmen muss, bedeutet das noch lange nicht, dass er tatsächlich Bestimmungsrecht hat. Das mag vielleicht etwas abstrakt und verwinkelt sein, ist aber im Zweifel ein nicht unerheblicher Unterschied. Wenn Du z.B. etwas zur Besicherung an die Bank abgetreten hast, kannst Du dennoch den Sicherungsgegenstand oder Rechte daran veräußern, es wird nur wirksam, wenn die Bank zustimmt (weil z.B. das Besicherungsinteresse wegfällt). Deshalb bestimmt die Bank aber nicht mit, sie üpbt nur Kontrolle über ihr Besicherungsinteresse aus. Und so kann man im Gesellschaftsrecht auch festlegen, dass bestimmte Rechtsgeschäfte nur unter Zustimmung eines Gesellschafters möglich sind, ohne, dass dieser aber operativ bestimmt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ford » 16.05.2023, 13:25

Es gibt viele unterschiedliche Aussagen, Szenarien die mit Hertha und 777 passieren könnten.

Die Aussagen von Herthafan1972 und Elmex seine richtungsweisenden Aussagen, speziell die letzte, haben mir bis jetzt am besten gefallen und sie sind gut miteinander zu verknüpfen.

Ich schätze mal, so wird es auch kommen.

Opa ist raus! ;) :grin:

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 16.05.2023, 14:09

Die Frage ist halt, ob man sich nur mit Meinungen beschäftigen mag, die einem in den Kram passen, mit der Realität aber oft nichts zu tun haben und die vor allem wenig zielführend sind. Elmex erzählt uns seit über einem Jahrzehnt, dass 50+1 illegal sei und nur einer dagegen klagen müsste. Heute ist 50+1 sicherer als noch damals, weil der letzte, der geklagt hat, damit auf die Fresse gefallen ist und selbst Hopp "freiwillig" seine Stimmrechte rückübertragen hat, damit die Zahl der Ausnahmen begrenzt bleibt.

Und vor allem lenkt diese Debatte vom Thema ab, denn Herthas Finanzprobleme rühren nicht daher, dass 50+1 herrscht. Würde 50+1 fallen, wäre Hertha für Investoren nicht so attraktiv wie andere Vereine, würde aber wie jeder, der sich ohne 50+1 an einen Investor verkauft, nur noch ein Franchise sein, welches der Investor nach Belieben umziehen oder einstampfen kann. Das kann man wollen, das ist eine legitime Meinung, aber es löst eben Herthas Finanzproblem nicht.

Die letzten Ausführungen von Herthafan1972 hinsichtlich Triple-Seven teile ich im Wesentlichen und hab dies ja auch hier bereits vorher skizziert:
Sentimentalitäten kennen US Investoren nicht, “if you lose margin, go out of business”. Die sperren defizitäre Läden einfach zu, kaufen im Zweifel Markenrechte raus und bauen den Bums nochmal neu auf, während wir noch nicht einmal das Insolvenzverfahren eröffnet haben.

_Steve_
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 16.05.2023, 14:43

Jenner hat geschrieben:
15.05.2023, 23:55
_Steve_ hat geschrieben:
15.05.2023, 22:32

So so... Die Sportgerichtsbarkeit ist also ein Bestandteil der Gerichtsbarkeiten im Sinne des "nationalen Rechts". Es wäre schon interessant zu wissen, woher du gegenteiliges nimmst. Dann würde ich nämlich meinen damaligen Dozenten einen Hinweis geben, dass die Folien zur Gerichtsbarkeit in der Bundesrepublik Deutschland überarbeiten müssen. Zumindest damals gab es da nur die ordentliche, sogenannte freiwillige, Arbeits-, Verwaltungs-, Sozial-, Finanz- und Verfassungsgerichtsbarkeit. Aber ich lerne ja gern dazu.
Dann lerne hinzu, dass es auch noch Schiedsgerichte gibt, z.B. das Ständige Schiedsgericht für Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen.
Mein Fehler. Mir war so als hättest du Sportgerichtsbarkeit geschrieben. Schiedsverfahren sind natürlich grundsätzlich ein Bestandteil des deutschen Rechts. Jedoch sind die DFB Gerichte mWn keine echten Schiedsgerichte, weshalb deren Urteile ja grundsätzlich auch durch ordentliche Gerichte überprüft werden können. Was bei Schiedssprüchen sonst eben nur in einem sehr engen Rahmen möglich ist.

Nichtsdestotrotz bleibt es dabei, dass man eben nicht, wie von dir behauptet, erst bis zum CAS müsste, um anschließend die ordentlichen Gerichte anzurufen. Die Schiedsvereinbarung z.B. beim DFB kann den Gang vor ordentliche Gerichte nicht wirksam ausschließen oder nachlagern.


Aber auf den Teil bist du ja, vermutlich bewusst, auch nicht mehr eingegangen.

@Opa
Richtig, die Thematik hat mit Finanzen nichts zu tun. Melde wegen mir die Beiträge und lass Herthort entscheiden, was er löscht. Admin/Moderator/Zensor kannst du doch in deinem Blog spielen. Ich für meinen Teil kann zumindest darauf verzichten, dass du ("freundlich") darauf hinweist, wann was off-topic ist.
Inwieweit hilft es eigentlich den Finanzen von Hertha, wenn du andere als dumm betitelst?

Tropper
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Tropper » 16.05.2023, 14:47

Vorzeitige Vertragsverlängerung und Signing Fee?

Hertha hofft auf frische Millionen von Vermarkter Sportfive

Der wirtschaftlich stark angeschlagene Bundesligist, der aktuell auch mit mehreren Banken in Gesprächen ist, hat nach kicker-Informationen Kontakt zu Sportfive aufgenommen. Der "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) berichtete zuerst darüber. Bei einer vorzeitigen Ausweitung des 2024 auslaufendes Kontrakts mit dem Vermarkter winkt Hertha ein Signing Fee in Millionenhöhe.
Quelle: Kicker
„Fallen ist keine Schande, aber liegenbleiben“

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Opa
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 16.05.2023, 14:50

@Steve: Auch Du Brutus, darfst gern die Stellen zitieren, wo ich (abgesehen von Ray) jemanden als dumm bezeichnet hab oder behauptet hätte, dass selbiges zur Lösung der Finanzprobleme beiträgt.

Und Du darfst es mir gern überlassen, wann ich wo darauf hinweise, wenn man zum Thema zurückkommen soll. Ein thematisch sortiertes Forum lebt u.a. davon, dass man beim Thema bleibt und vor allem auch wieder zurückfindet. Wenn sich eine Debatte zu einem anderen Thema entspinnt, kann man doch dorthin wechseln, ohne denjenigen anzupöbeln, der freundlich darauf hinweist.

Robcampo
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Robcampo » 16.05.2023, 15:08

Wer sind die Gläubiger bei den 100 Mio. Herthaschulden?
Kann bei der KGaA nicht ein Kapitalschnitt gemacht werden ?
Wie soll Hertha weitere Kredite erhalten, wenn 75%
der Anteile schon weg sind und nun die zukünftigen
Einnahmen schon vorab moneterisiert werden?
Ich sehe kaum noch Vermögenswerte die eine
Neuaufnahme von Geldern ermöglichen.
Kann hier einer der Experten mir da vielleicht eine
Antwort geben?

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Micky
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Micky » 16.05.2023, 15:34

Wenn man Finanzproblem lösen möchte, setzt man einen ahnungslosen Trottel auf den Chefsessel, macht man überall so!
Is an argument between two vegans still called beef

Cicero
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Cicero » 16.05.2023, 15:43

Micky hat geschrieben:
16.05.2023, 15:34
Wenn man Finanzproblem lösen möchte, setzt man einen ahnungslosen Trottel auf den Chefsessel, macht man überall so!
Der ist doch aber erfolgreicher Unternehmer. :roll:

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