Die Verpflichtung von Sandro Schwarz war von Anfang an eine Lösung minderer Qualität. Die Statistiken der Vergangenheit hatten gezeigt, dass mit Sandro Schwarz eine eher kritische Punkteausbeute zustande kommt. So war der Punkteschnitt bei Hertha am Ende unter 0,8 Punkte pro Spiel.
Einige haben versucht der Verpflichtung noch etwas abzugewinnen ("hat Marktwerte durch Einsatzzeiten der Spieler generiert"), aber letztlich war hier fast durchgängig Kopfschütteln im Forum wahrzunehmen.
Die Kaderplanung ist ein anderes Thema. Da kann man vielleicht keinen EL-Platz erwarten, aber grundsätzliche Dinge wie Leidens- und Leistungsbereitschaft kann man auch einem solchen Kader durchaus in sehr kurzer Zeit vermitteln und abverlangen. Aber Sandro Schwarz und sein Trainerteam erweckte den Eindruck, als ob man es bei den Profifußballern mit zu therapierenden Patienten in einer Selbsthilfegruppe zu tun hätte. Alle in Watte gepackt, unterstützt durch die Vereinsführung. Hauptsache die Frisur sitzt und starke Sprüche in den Medien.
Was man, auch unabhängig von einer bedeutenden Qualität im Kader trainieren kann: Standards, Laufwege, defensives Konzept, offensives Konzept usw. Basics... Auf dem Feld spielte Hertha immer "nett" mit, brachte aber nichts zustande.
Die Entlassung kommt viel zu spät. Die Politik der ruhigen Hand darf niemals, nie und nimmer, verwechselt werden mit Wohlfühloase. Wenn man schon vor Weihnachten auf dem Relegationsplatz-Niveau war, dann darf man niemals wochenlang zuschauen, wie der Punktevorsprung schmilzt. Das kann man machen, wenn irgendwo auf dem 9-11 Platz steht und dann 10 Wochen lang eine Erfolgskrise hat und diese durchstehen möchte. Aber nicht wenn man eh schon am Abgrund steht.
Ich hoffe, dass im Trainerteam endlich mal aufgeräumt wird. Da liegt nämlich auch etliches im Argen.