Robcampo hat geschrieben: ↑10.12.2022, 17:12
Für mich ist 777 eine Heuschrecke.
Du entblöst mit Deiner Wortwahl ein Mindset, welches zwar populär (früher nahm man Worte wie "Kapitalisten" und "Junker", zwischendurch mal "Juden", aber das ist gerade nicht so wohlgelitten) ist, was aber an der Realität da draußen weit vorbeigeht. Ohne externe Investoren sind viele Unternehmen nicht in der Lage, Investitionen zu tätigen oder notwendige Veränderungen durchzuführen.
Robcampo hat geschrieben: ↑10.12.2022, 17:12
Ein Investor mit Perspektiven für Hertha ( frisches Geld, Vermarktung u.s.w) sind die jedenfalls nichts.
Woher hast Du die Grundlage dieser Einschätzung? 777 hat einen ähnlichen Ansatz wie KKR. Im Gegensatz zu Tennor dürfte es bei 777 sowohl frisches Geld als auch eine deutlichere Exitstrategie geben.
Robcampo hat geschrieben: ↑10.12.2022, 17:12
Die hoffen eher darauf die Anteile nach "etwas" Rendite weiter zuverkaufen.
Ich frage mich, warum einige immer so tun, als sei das irgendwie ehrenrührig, Gewinne zu realisieren. Die Herthamitglieder haben vor Jahrzehnten diese Möglichkeit eröffnet, sie haben Präsidenten und Gremien mandatiert, nach Investoren zu suchen. Das ist nun die Folge davon und zur unangenehmen Wahrheit gehört auch, dass es gar keine Alternative dazu gibt.
Robcampo hat geschrieben: ↑10.12.2022, 17:12
Frisches Geld sehe ich bei Beiden nicht.
Weshalb sollte jemand Hertha denn auch frisches Geld geben? Das beschleunigt nur das Geldverbrennen. Herthas Problem ist seit Jahrzehnten nicht die Einnahmeseite, sondern, dass man viel zu viel Geld ausgibt. Da die Kapitalseite bei Hertha keine echte Mitbestimmung hat, darf man wenigstens darauf hoffen, dass 777 bekannt dafür ist, solche Prozesse fachkundig zu begleiten. Windhorst hätte das nie gekonnt, weil er selbst weder etwas von Fußball noch vom soliden Wirtschaften versteht.
Robcampo hat geschrieben: ↑10.12.2022, 17:12
Ein Investor investiert dort, wo er Perspektiven, Visionen und Renditen sieht. Das sehe ich bei Hertha nicht ansatzweise.
Es ist unbekannt, zu welchem Kurs 777 die Aktien übernommen hat, aber da man einen Teil über Aktientausch abgewickelt haben soll, dürfte klar sein, dass man hier nicht allein ins Risiko wollte. Der Wert eines Fußballclubs kann in relativ kurzer Zeit steigen, wenn sich sportlicher Erfolg einstellt. Frankfurt wollte vor Bobic niemand wirklich Geld geben, nach den Titeln und internationalen Erfolgen sieht das heute ganz anders aus. Oder schau mal an den südöstlichen Stadtrand, Union hatte noch vor wenigen Jahren große Probleme, eine Lizenz zu bekommen und heute gehört ihnen das Grundstück, sie bauen die Arena aus und spielen international. Oder der BVB war quasi schon insolvent und war wenige Jahre später sehr wertvoll. Weshalb sollte das bei Hertha nicht gehen? In zwei Jahren werden die TV Rechte neu verhandelt, 50+1 ist ebenfalls etwas, was regelmäßig zumindest mal in Frage gestellt wird und Herthas Stadionpläne stehen ja auch noch an, wenn Du darin nicht Perspektiven und Chancen siehst, dann erklärt das vielleicht, weshalb Du kein Investor bist und vielleicht daher Dein Geld lieber in einen Fanschal investierst, auf dem "Klassenerhalt 2022" steht und uns mit Deinen Vorurteilen über angebliche "Heuschrecken" beglückst. Dass profisport schon seit Jahrzehnten eben auch "big business" ist und Du, ob Du es willst oder nicht, Teil davon bist, dürfte für Dich dann wohl der erschreckende Teil der Selbsterkenntnis sein.
Hertha braucht dringend externe Expertise, um den jahrzehntelangen Saustall auszumisten, den Schmidt, Sobek, Höhne, Lohmüller, Bautz, Warneke, Klotz, Domrich, Holst, Roloff, Zemaitat, Müller, Schiphorst und Gegenbauer hinterlassen haben. Dafür braucht es Menschen, die etwas von erfolgreichem Investment und von seriösem Wirtschaften verstehen und die Bereitschaft der Gremien, diesem Rat zu folgen. Dann kann es nach einer Phase der eventuell schmerzhaften Konsolidierung bergauf gehen. Wenn es diese Bereitschaft nicht gibt, werden auch frische Gelder nichts daran ändern, dass Hertha ab nächster Saison große Schwierigkeiten haben wird, eine Lizenz zu erhalten.