Wenn viel passiert, müssen wir damit leben, manchmal gleichzeitig über mehrere Themen zu reden.
Bobic über seine Liebe zu NFL und die Hertha:
(Womöglich ist dass das Interview, was er unter die Woche bei Bild gegeben hat?
Hier allerdings eine Free-Version
Wie auch immer, die vereinzelte Zitate bei der BZ stehen hier auch in ihrem Zusammenhang)
https://www.spox.com/de/sport/fussball/ ... c-itw.html
u.A.
Frage: Wenn wir von der NFL die Brücke zum Fußball schlagen, was kann sich die Hertha denn von den 49ers abschauen?
Bobic: Vorbild wäre ein zu starkes Wort, weil wir die NFL nicht mit der Bundesliga vergleichen können. Aber es gibt sicher einige Bereiche, bei denen wir uns etwas abschauen können. Ich war selbst vor Ort und habe gesehen, wie modern die 49ers zum Beispiel beim Thema Analytics arbeiten. Wie datenbasiert sie arbeiten, das ist wirklich hochinteressant, genauso kann man sich anschauen, wie eine NFL-Organisation strukturell aufgebaut ist und einiges auch auf uns übertragen. Auf der anderen Seite ist es eben eine komplett andere Welt. Wenn der Besitzer einer NFL-Franchise sieht, dass alle Season Tickets verkauft sind und das Marketing läuft, dann ist er zufrieden. Und wenn es sportlich nicht so gut läuft, kommt ja schon der nächste Draft. Dann halt "next year". Und wir kämpfen hier im Abstiegskampf ums nackte Überleben. Diesen Druck kennen sie da drüben nicht. Und ich konnte nach der letzten Saison für die Hertha leider auch keinen Jungstar an Position 3 draften. (lacht)
Sie wussten ja, dass die Hertha eine große Herausforderung sein wird. Jetzt sind Sie ein Jahr dort. Waren Sie vom Ausmaß der Probleme dennoch überrascht?
Bobic: Du kannst zwar von außen auf einen Verein draufschauen und du kannst dich auch informieren vorab, aber es bleibt trotzdem Halbwissen. Das habe ich in meinem ersten Jahr festgestellt. Du weiß nie genau, wie tief die Probleme zum Beispiel reichen, bis du selbst involviert bist. Ich habe eine Organisation kennengelernt, die in vielen Bereichen wirklich faszinierend ist, die aber auch hier und da zerstritten und teilweise verkrustet war. (...)
Sie haben schon den neuen Präsidenten Kay Bernstein angesprochen und die Zusammenarbeit gelobt. Wie ist der Austausch?
Bobic: Der Austausch ist ganz entspannt. Wir sprechen ganz offen und ehrlich über alle Themen, die auf der Agenda stehen. Niemand sollte Kay unterschätzen, er hat einen sehr klaren Blick auf die Themen und er ist auch nicht mehr der Mensch und der Ultra, der er vor 20 Jahren war. Das war ein Teil von ihm, aber eben auch nur ein Teil, das sollte jeder akzeptieren und respektieren. Der Start der Zusammenarbeit hätte besser nicht sein können. Jetzt versuchen wir gemeinsam, einen neuen Geist bei der Hertha zu erzeugen, weil wir uns alle einig sind, dass jetzt wirklich genug gestritten wurde. Sowohl Kay als auch ich wollen positiv vorangehen und ein Miteinander vorleben, das von Offenheit, Respekt und auch Transparenz geprägt ist.
Aus sportlicher Sicht ist Sandro Schwarz als neuer Cheftrainer die wichtigste Personalie und wohl Ihre wichtigste Entscheidung bislang. Wann wussten Sie, dass er jetzt genau der richtige Mann für die Hertha ist?
Bobic: Ich wusste es sehr schnell. Ich kannte Sandro schon seit längerem und habe seinen Weg intensiv verfolgt. Ich mochte ihn als Typ schon von Beginn an und fand es sehr imponierend zu sehen, welche Entwicklung er als Trainer genommen hat. Als wir uns dann das erste Mal getroffen haben, hat es sofort gepasst.
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