Sir Alex hat geschrieben: ↑21.07.2022, 18:31
Ändert aber alles nichts an meiner Kernaussage, dass DH auch nicht der perfekte Manager war.
Was stellst Du Dir denn unter dem perfekten Manager vor?
Als Hoeneß zu Hertha geholt wurde, geschah dies u.a. im Sinne der UFA, die, wenn ich mich recht erinnere, eine 30%ige Beteiligung an den Fernsehgeldern hatte und Geld verdienen wollte. Das war Hoeneß Job, Hertha erfolgreich zu machen, um hohe Fernsehgelder zu generieren. Da Hertha ein Jahrzehnte währendes Missmanagement hinter sich hatte, insbesondere während der Jahre in denen Wolfgang Holst Präsident war, ging das nur über Kredite. Aus der Substanz konnte Hoeneß so gut wie gar nichts schöpfen.
Zeit, nachhaltig etwas aufzubauen, ließ ihm die UFA nicht.
Die Schulden die er zu diesem Zweck machen musste, wurden erst dann zum Verhängnis, als Leo Kirch in die Pleite getrieben wurde. Viele Bundesligisten gerieten dadurch in schweres Fahrwasser. So Schalke und auch Dortmund.
Dann wurde ihm auch noch zum Verhängnis, dass er von Anfang an ein reines Fußballstadion für Hertha wollte, was vielen Protagonisten ein Dorn im Auge war und ist, denn Hertha sollte und soll den Unterhalt des Olympiastadions gewährleisten, selbst wenn das zum Schaden des Vereins ist. Die üble Hetzpropaganda der sich Hoeneß ausgesetzt sah, ist wohl nur noch zu vergleichen ... nee, lassen wir das mal, wird politisch. Auf jeden Fall wurde beständig unter die Gürtellinie geschlagen. Bestes Beispiel dafür sind die 50 Gründe die gegen Huub Stevens sprachen, publiziert durch die BZ. Ein Grund war dessen Golden Retriever, der sich nicht wohl in der Stadt fühle. Wohlgemerkt in einer Stadt, die damals keine Leinenpflicht kannte und über die größten Hundeauslaufgebiete Europas verfügte. Eins direkt um die Ecke des Olympiastadions im Grunewald.
Schließlich die Attacken von Gegenbauer, der sich ihm gegenüber erst scheinheilig als Partner ausgab, um ihm in dem Moment wo er die Machbarkeitsstudie für den Stadionneubau in Auftrag geben wollte den Dolch in den Rücken stach und sich dabei auf die Ex-Spieler-Kamarilla stützen konnte, die Hertha zu ihrem persönlichen Eigentum machen wollte, um sich bequem die Taschen zu füllen.
Natürlich hat Hoeneß Fehler gemacht, aber er musste einen Spagat nach dem anderen machen. So einfach war das nicht.
Was hätte er Deiner Meinung nach so viel besser machen sollen? Weißt Du, was damals das größte Problem war und auch heute das größte Problem ist? Die Ostkurve!
Vor dieser ist Hoeneß immer wieder eingeknickt. Beispiel Falko Götz. Dieser hat immer nur von der Leistung anderer profitiert. Als er die Mannschaft von Jürgen Röber übernahm, übernahm er ein Team, das top trainiert und eingestellt war. Aber einige Führungsspieler hatten keinen Bock mehr auf Röber. Als der dann entlassen wurde, haben die einfach nur ihr Potential abgerufen und die Ostkurve feierte dafür Götz und wollte ihn unbedingt wieder haben. Falko Götz ist aber der Typ Sunnyboy, der nichts kann, aber sich beliebt zu machen weiß und deswegen immer dann wenn er Leistung bringen muss zur Diffamierung und Intrige greift. Genauso wie Preetz.
Dann hatte Götz zwei durchaus erfolgreiche Jahre bei Hertha, aber er konnte sich auf die Vorarbeit seiner Vorgänger stützen, sowie Andreas Thom, der die Drecksarbeit für ihn erledigte und darauf, dass Hoeneß Marcelinho bei Laune halten konnte. Ich kann Dir zwar nicht sagen, wie es genau intern gelaufen ist, aber im dritten Jahr ist ihm der Laden um die Ohren geflogen, nachdem viele der Spieler, auf die er zählen konnte, den Verein verließen, wie z.B. Rehmer, van Burik und Kovac.
Götz musste sich halt selbst entzaubern, bevor die Ostkurve von ihm abließ.
Also zum Schluß nochmal die Frage: Was bzw. wer wäre denn der perfekte Manager in Deinen Augen?