Drago1892 hat geschrieben: ↑12.01.2022, 10:13
Die Frage ist ja, wann wird etwas besser ...
...
Ich nehme das mal als "Aufhänger", denn logischerweise hat keiner Lust nun jedes Jahr gegen den Abstieg zu kämpfen bzw. evtl. es sogar einmal nicht zu schaffen. Und: Das Risiko muss in Kauf genommen werden!
Die Finanzen ... nur Eckdaten von 2019 bis 2021 (jeweils 30.6.):
Einnahmen --- 140,7 Mio. --- 114,5 Mio. --- 105,2 Mio. ------- in 2 Jahren 35 Mio. weniger
Gehälter ges. - 59,3 Mio. --- 76,5 Mio. ---- 89,8 Mio. --------- in 2 Jahren 30 Mio. mehr
Verlust ......... 26,0 Mio. --- 53,4 Mio. ---- 77,9 Mio. --------- in 2 Jahren 53 Mio. mehr
(das Warum und Wieso, dafür ist dieses nicht der richtige Thread und wurde bereis bei Finanzen schon behandelt.
Und nun kommt dann Bobic und weiß um die unausgesprochenen Worte "Mach was draus!" Ähm ...
Bei solch Ausgangslage brauchst aber auch einen größeren Staff, weil wir finanziell an sich keine Fehlertoleranz mehr haben!
Die Lösung:
Hole in Corona-Zeiten (!) bitte 40 Mio. mehr Einnahmen rein und drücke die Ausgaben um 40 Mio. ...
bei bitte noch größerer Konkurrenzfähigkeit als in den letzten 2 Saisons!
Da dürfte wohl jeder recht einfach merken, riecht etwas nach Quadratur des Kreises.
Wenn ich dann hier im Forum von einem User lese, Bobic solle sich mal um Verstärkungen kümmern ... was ein Anspruch.
Uns fällt eine finanzielle Planung genau durch Corona enorm auf die Füße und die Klubs die von Hause aus sehr seriös wirtschaften haben nun verdientermaßen (!) weniger Probleme.
Im Sommer 2021 gingen ja noch alle nachvollziehbar davon aus, es würde zumindest eine gewisse Entspannung geben, stattdessen haben wir wieder Spiele vor leeren Rängen. Was die Aufgabe, wenn möglich innerhalb einer Saison die Verluste auf Null zu bekommen, als nunmehr als völlig illusorisch einstufbar macht.
Dennoch wird jeder Verein/Klub nur für die Zukunft Möglichkeiten behalten, übrigens relativ egal in welcher Liga, wenn keine Überschuldung bzw. gar keine Schuldlage vorhanden ist, Freiburger Prinzip sozusagen.
Und dementsprechend musste sich auch zwingend die Planung bei uns verändern. Genau wir hatten in den Corona-Zeiten kaum Spieler die man mal günstig bekam und die eine große Begehrlichkeit auslösen. Ebenso ist die Tendenz Verträge auslaufen zu lassen DIE Begleiterscheinung auf dem Transfermarkt, da oh Wunder "bettelarme" Spieler selbstredend um ihre finanzielle Absicherung besorgt sind. Nicht auszudenken wie man mit nur halbe Mio. Jahresgehalt überhaupt lebensfähig bleiben kann ...
Es sind somit jetzt nicht mal mehr solche Verpflichtungen wie im Sommer mit Serdar überhaupt möglich, wenn man finanzielle Seriösität etablieren will.
MS, ich fand es interessant, Deinen Gedankenverlauf in den letzten Posts zu verfolgen.
Es war gut zu merken wie es sich von "Muss, weil sportlich nötig" bis zu "Geht überhaupt was" und "was wären die Folgen" entwickelt.
Dieser riesengroße Frust den wir alle haben, auch durchaus Wut ... plus 'war irgendwo klar, wir sind Hertha' ... ist etwas was sehr schwer zu verdauen ist um mit einer anderen "Strategie" als Fan in die Zukunft gehen zu können.
Ja, wir müssen voll dahinter stehen, mit Spielern deren Namen uns teilweise nichts sagen bitte erstmal im Tabellen-Mittelfeld zu landen.
Was Bobic und Staff wissen und es in Frankfurt hinbekamen, allerdings noch ohne Corona, ist wie man es hinbekommt über die Mentalität so einiges auszugleichen. Unsere Ausgangsbasis ist jedoch tatsächlich schlechter weil wir bevor er kam, gefühlt nahezu keinen Spieler hatten für den genau dieser Aspekt so mal richtig stand.
Du sagtest, Union arbeitet vorausschauend.
Nun, sie haben auch aus Erfahrungen gelernt und sie stehen nicht ohne Schulden da, doch sie werden nicht unvernünftig und reagieren nun auch auf die weiter kommenden EInnahmeverluste und geben Friedrich ab und hatten sich zuvor Heintz geholt, klar gefühlt mit dem Risiko eines Qualitätsverluts.
Die wissen, Abstieg ist per se immer möglich, doch dann wenigstens runter mit ausgewogener Waagschale Einnahmen/Ausgaben!
Es haben zu viele Klubs bereits vorgemacht wohin Schieflage führt, die im Ursprung nicht von Corona hervorgerufen wurde. Corona hat das nur sehr extrem aufgedeckt. HSV ist auch vor Corona schon runter, GE nun letzte Saison, die übrigens ihre Spieleretat mehr als halbiert haben auf 29/30 Mio.
Und damit dann konkurrenzfähig sein müssen in Liga 2, aber an einige Spieler nicht herankommen, was an der Überbezahlung der Vorjahre liegt.
Die wie auch HSV und wir werden noch längere Zeit damit klarkommen müssen bei Anfragen höhere Gehaltsforderungen genannt zu bekommen als wenn andere Klubs anfragen. Selbst verursacht das Problem!
Nicht nur bei Union, auch bei z.B. Freiburg, ist zumindest gut zu sehen, eine brauchbare Truppe muss halt nicht besonders teuer sein.
Wir wollten wieder Mal auf Ikarus machen und ...
Wie bereits gesagt, wir haben diese Saison aktuell 4 Punkte mehr als mit den Superstars der letzten Saison.
Genau das beweißt ja, es muss nicht immer teuer sein. Und selbstredend muss auch auf Perspektive geschaut werden.
Mag mal Pinacolada zitieren:
>>Holt Bobic junge Spieler, möglichst günstig, heißt es "die helfen uns jetzt nicht weiter". Starten die dann bei Frankfurt oder Stuttgart durch heißt es "hätte man sich früher drum bemühen müssen".<<
Nagel auf Kopf!
Bei anderen Klubs ist ja nun nicht jeder ein Hauptgewinn, doch anders geht es doch grad jetzt nicht, siehe Nsona. Klar, schwere Verletzung ... aber ohne diese für uns gar nicht erreichbar weil Top-Klubs den schon im Auge hatten.
Ray, Du mit den beiden Spielern die Mainz aus Frankfurt lieh, was nur deshalb überhaupt möglich war weil beide EF erklärt hatten, Leihe wenn Wohnortwechsel nicht nötig. Solche Entfernung treffen bei uns auf Leipzig und WOB zu.
Die Spieler, die derzeit verliehen werden sind die die die Klubs eigentlich verkaufen wollten, aber keine Abnehmer da sind weil kaum einer noch groß was riskieren will.
Hertha-Leidender, magst also lieber Aktionismus statt Konsequenz?
Tropper, alle Klubs erwähnen die Corona-Auswirkungen auf den Transfermarkt, genau wenn die Fragen kommen wer noch kommt oder geht.
Das ist kein Jammern, sondern schlichtweg die Situation.
Drago, ja im Sommer könnten schlechtenfalls alle Leihspieler wieder bei uns sein. Zum Glück bist Du nicht der Manager, denn Du siehst da ein anscheinend nicht lösbares Problem. Es geht drum, dauerhaft weiter in Lösungen zu denken. Notfalls halt nochmal verleihen, aktuell weiß gar keiner wie die Lage im Sommer aussieht. Wer sich von einem Problem ins Stocken bringen lässt, hat im Verantwortungsbereich nichts zu suchen.
Ebenso nicht, wenn man nur etwas macht um etwas gemacht zu haben.
Worauf Du völlig zutreffend hingewiesen hast, ist unsere Verlustlage. Die ist nun leider nicht mit einem Schnipp auflösbar und wird weiter harte Arbeit kosten und ich bin froh, dass ein Manager nun bei uns ist, der sich nicht nervös machen lässt von der Herausforderung.
Und diese ist enorm, gefühlt so als wäre der Auftrag "hier hast Sandalen und ein Stück Brot, bitte erklimme den Mount Everest!".
Wie viele wird es geben, die da überhaupt loslaufen?
Ja Teutebecker, wir müssen uns leider wieder an etwas gewöhnen, wovon wir dachten wir hätten es ein für allemal hinter uns gelassen.
Das zu akzeptieren fällt selbstredend sauschwer.
Wir steigen nicht ab!
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!