Sir Alex hat geschrieben: ↑20.03.2021, 19:26
Vor allem, willst du sagen, dass eine Spielweise, die offensiver ist zwingend gegen Leverkusen zur Niederlage führt? Egal welches Team das macht?
Ist das deine Aussage?
Und was genau meinst du mit offensiv?
Nur ein bisschenhöher verteidigen, also mal Mittelfeldpressing kein reines Abwehrpressing?
Oder was genau?
Edit:
Leipzig hat gegen Leverkusen 4 Punkte geholt. Die stehen aber eher nicht für defensiven Fußball...
Selbstredend nicht verallgemeinernd.
Im zweiten Satz meines Post steht ja klar "wir reden hier über unsere Mannschaft".
"offensiv" ist ähnlich allgemein wie "Spielintelligenz", weshalb man dazu etliche Unterthemen aufmachen müsste, das weißt Du ja.
Würde ja gerne mal wissen was denn alle anderen hier im Forum bei Verwendung von "offensiv" und das völlig allgemein platziert denn so genauer drunter verstehen!
Hatte ich vor einiger Zeit schon einmal gefragt, die Resonanz war geradzu überragend ... kneifend.
Ein reines Pressing auf die gegnerische Abwehr ist allein auch noch kein offensives Spiel.
Ist denn das "dominante" Spiel ein offensives Spiel?
Spielt Frankfurt offensiv oder dominant?
Hat der BVB gegen uns offensiv oder dominant gespielt?
Und ein höheres Stehen der Abwehr ist alleine auch noch kein offensives Spiel.
Sicherlich bedingen sich einige Dinge, vor allem aber ist egal wie man spielt der Faktor Abstimmung der einzelnen Spieler und einzelnen Reihen ebenso eine Rolle.
Es ist gut zu beobachten, dass schon längere Zeit das offensive Spiel von Liverpool hakt, weil ... die beiden Stamm-IV fehlen. Demnach können es die Backups wohl nicht so oder? Oder ist Klopp nun ein schlechter Trainer der unfähig ist ALLEN Spielern die Dinge zu vermitteln.
Bei jeder Spielweise muss es die gesamte Mannschaft spielen, ansonsten treten Lücken auf.
An der zweiten HZ in Stuttgart konnte man sehen, dass wir dominant bzw. "offensiv" (?) spielen können.
Da standen wir
komplett hoch, Abstände wurden alle gehalten, keine Reihe bewegte sich nur für sich. Das hing maßgeblich mit Khedira zusammen.
Eine allgemeine Definition wird kaum gelingen, da z.B. Leverkusen als auch Leipzig für den stark offensiven Ansatz stehen und dennoch unterscheiden sich beide Ansätze teilweise.
Koppelt man etliche Dinge erhält man eine grundsätzliche offensive Ausrichtung, es fällt schwer alle Varianten durch situative Spielsituationen dazu wegzulassen, ich bemühe mich darum.
Voraussetzung sind verschiedende Grundeinstellungen der Spieler:
Grundeinstellung der Spieler: Die ganze Mannschaft bewegt sich in Abhängigkeit von dem Ort des Balles und hat zu jedem Zeitpunkt die Prämisse den Ball schnellstmöglich zu erobern. Man könnte sogar versuchen festzulegen, welcher Höchstabstand zwischen Ball und dem letzten zum eigenen Tor befindlichen Spieler gelten darf/sollte.
Ebenso Grundeinstellung der Spieler: Hat ein eigener Spieler den Ball hat die Mannschaft/die Spieler sofort die Aufgabe mindestens zwei Anspielstationen herzustellen. Das bedeutet nicht, es sollen sich nur zwei bewegen, es ist für zwei freie Spieler zu sorgen.
Gelänge das nicht zögen sie automatisch Gegenspieler weg vom Ballführenden bzw. schaffen Raum ... schon hier könnte ich einige Varianten mit benennen, damit nicht wer auf die Idee kommt, ich würde das oder das übersehen ...
Weitere Grundeinstellung der Spieler: Permanentes Ansinnen
überall Überzahlsituationen zu schaffen. Bei Ballbesitz des Gegners um den in die Enge zu treiben, bei eigenem Ballbesitz wie zuvor beschrieben.
Weitere Grundeinstellung der Spieler: Nicht nur vertikal und horizontale Bewegungsmuster zu haben sondern auch diagonale.
Weiterer Punkt: ein mal überspielter Spieler versucht nicht zwingend sein Überspieltwerden zu korrigieren, sondern da andere nachrücken, die nächste Nachrückelücke zu schließen.
Mit: nicht zu überschreitende Abstände zu dem direkten Neben-/Vorder-/Diagonalmann wird der nächste Grundsatz mit dazu genommen.
Huch, hab ja gar nichts über die Ketten, Pressing, hochstehend mehr geschrieben ... wenn die genannten Grundeinstellungen drin sind in allen Spielern brauchst das auch nicht, denn das ergibt sich dadurch automatisch.
Ein System dient "nur" dazu, den Spielern einen Durchmessermittelpunkt als gedachte Ausgangs-/"Sicherheits"stellung zu geben.
Spiele ich mit 3er-Kette ergeben sich 3 Radien hinten, bei einer 4er-Kette entsprechend vier.
Je mehr Spieler in einer Mannschaft sind, die das alles nicht beherrschen, je mehr ist man auf vorgebende Führungsspieler angewiesen, je mehr auf Kettentraining, je mehr auf ... ... ...
Jeder Spieler der vordergründig an seine eigenen Statistiken denkt ist ungleich der o.g. Grundeinstellungen.
Diese Grundeinstellungen haben für das Teamplay an erster Stelle zu stehen. Ziel der Spieler ist es dann dieses abzuliefern und dann natürlich auch zusätzlich (!) ihre Statistiken gut hinzubekommen, aber nicht andersrum.
Je weniger Passsicherheit man hat, dann sollte man so viel laufen wie Freiburg um das auszugleichen.
Je weniger Zweikampfstärke man hat, ...
Je weniger ...
... Qualitätsfrage halt.
Geistige und körperliche Handlungsgeschwindigkeit ist Grundvoraussetzung. Körperliche Handlungsgeschwindigkeit bedeutet aber nicht zwingend, dass einer superschnell sein muss, es reichen oft rein die kurz"meterigen" Bewegungen, denn wenn ich agiere hat der reagierende stets den Erstbewegungsnachteil.
Der mentale Faktor eines Spielers, wie lange und konstant er am "Anschlag" bleiben kann ist ebenso zu berücksichtigen.
Die Anzahl an Qualitätsmerkmalen eines Spielers ist reichlich länger als man denken könnte ... und haben sich im Laufe der Jahre/Jahrzehnte verändert bzw. es sind immer mehr hinzugekommen.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!