Ich verschiebe mal die Diskussion hier hin, weil es hauptsächlich um die Arbeit von Preetz geht.Ray hat geschrieben: ↑08.12.2019, 23:58Aber zum Ersten: Wer ist denn an der Verschuldung hauptschuldig? Du ziehst hier einen Freiburg-Vergleich. Die sind unter Streich EIN MAL abgestiegen. Das war jenes Jahr, als sie die marktwerteste Truppe hatten (Bürki, Darida, Mehmedi, Schmid, Klaus, Sorg...). Nach dem Abstieg ging quasi die gesamte Stammelf, man machte ökonomisch einen RIESENGEWINN durch die Verkäufe und stieg souverän ein Jahr später, noch vor einem aufgepumpten RB Leipzig in der Tabelle platziert, mit einer Truppe aus Unbekannten auf. Man machte GEWINN durch Abstieg und steckt Geld ins Stadion. Ebenso realisiert der SC jedes Jahr Verkäufe von jungen Spielern a la Söyuncu, Ginter etc. - das ist das, wovon wir nur träumen! Bei uns denken die AMateure, mit einem von Dardai zur Mittelmäßigkeiut geschliffenen Plattenhardt oder Mittelstädt ginge das auch.
Wenn Hertha hingegen absteigt, wird 20 Mio. Verlust gemacht und mit irgendwelchen Buddies der jeweiligen Trainer (Bubble: dritte Garde des FC Bayern a la Lell, Luhukay: alle auf dem Markt verfügbaren Ex-Spieler unter ihm, mit denen er gut konnte) der Aufstieg teuer erkauft.
Und nach dem Aufstieg erklärt uns dann die Zauberdrachin, dass Hosogai, Kluge und wie sie alle hiessen bewusst nur für den Aufstieg gekauft wurden und keineswegs für die Erstklassigkeit danach, aber leider nur mit einem Vierjahresvertrag zu einem Wechsel zu Hertha überzeugt werden konnten.
Wir können ja mal durchrechnen, was Allagui, Baumjohann, Stocker, Ronny-Verlängerung und man findet 20 weitere Spieler alles so an Geld verschlungen haben.
Der SC Freiburg ist in Sachen Philosophie, Struktur und Konsequenz, wie diese durchgezogen werden, uns um Lichtjahre überlegen.
Merkst Du was? Union hat auch eine stringente Philosophie, Mainz etc. Die sind alle erfolgreich.
Nicht erfolgreich sind Vereine a la Köln, HSV, Hannover etc. ohne erkennbare Struktur, jährlich wechselnde Verantwortliche. Für welchen Fußball steht der 1.FC Köln? Für welchen wir? Hat da Preetz ausser dieses unerträgliche "Etablierung" irgendeine Philosophie jemals gehabt? Irgendein Leitbild? Irgendeine Vision?
Diese Visionslosigkeit, dieses unerkennbare mausgrau, dieses Suhlen in der Mittelmäßigkeit ohne jegliche Konturen ... gottseidank streicht jetzt Klinsi den Laden bunt. Kann ein schreckliches Gemälde sein. Aber auch ein gutes.
Und jemand, der mit einer Ausstrahlung des personifizierten Leidens hier 10 Jahre lang "Mehr ist nicht drin" leidvoll gepredigt hat soll jetzt Teil oder gar Gesicht eines Aufbruchversuchs sein? Ich bitte Dich. Der Typ hat fertig.
Freiburg ist ein ganz, ganz schlechtes Beispiel. Freiburg wird immer hochgejubelt, aber sehen wir uns mal die Tatsachen an:
Es wird immer erzählt, Freiburg sei so arm, aber das trifft nicht zu. Freiburg partizipiert an den Fernsehgeldern genauso wie alle anderen Vereine, für das Dreisam-Stadion bezahlen sie gerade einmal 600.000 € Pacht und selbst wenn das nur 24.000 Zuschauer fasst, Freiburg hat in der Region ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, die zudem sehr wohlhabend ist, heißt, das Stadion ist selbst gegen Paderborn ausverkauft und weißt Du, was ein Stehplatz im Gästebereich kostet? 70 €! Wohlgemerkt, gegen Paderborn!
Rechnen wir mal:
Bei einer Jahrespacht von 600.000 € durch 17 Bundesligaspiele, zahlt der SC Freiburg pro Spiel 34.294 € Pacht. Rechnen wir mal wie ein Milchmädchen und sagen, alle Plätze gegen Paderborn kosten 70 €, dann macht der SC Freiburg 1,68 Millionen Umsatz ohne Catering. Heißt 1,65 Millionen Euro Brutto-Gewinn.
Vergleich zum 1. FC Köln:
Köln zahlt für sein Stadion 10 Millionen Euro Pacht jährlich, bei einem Fassungsvermögen von 50.000 Zuschauern, d.h. Köln zahlt pro Platz/Jahr 200 € Pacht. Freiburg 25 €! In Worten: Fünfundzwanzig!
Wenn man sich jetzt noch vor Augen führt, wie massiv der neue Stadionbau, welches 10.000 Zuschauer mehr fassen, aber die Nachfrage nicht nachhaltig schwächen wird, durch die Stadt Freiburg unterstützt wird, davon kann man in Berlin nur träumen, egal ob man Hertha oder Union ist. So ganz nebenbei ist die Rothaus-Brauerei Teilhaber an dem Stadion. Wem gehört denn die Rothaus-Brauerei? Dem Land Baden-Württemberg. Dann gibt es auch noch interessante Synergieeffekte, denn das Stadion wird auf/am/beim Uni-Gelände gebaut und wo wird die neue Uni-Mensa untergebracht? Ja, genau da. Das ist eine dauerhaft fließende Geldquelle über Jahrzehnte.
Dann sehen wir uns doch mal den Unterschied zwischen Hertha und Freiburg an:
Bei uns hast Du Leute wie elmex und Dich, die hohe Ansprüche stellen und die sobald man auch nur in die Nähe der Abstiegsplätze gerät das unterste zu oberst kehren wollen. Bei Freiburg ist die Bereitschaft einen Misserfolg zu akzeptieren viel, viel größer. Da konnte Streich mit der Mannschaft absteigen und Trainer bleiben. Das ist eine sehr kluge Politik, weil die Vereinsführung den Spielern dadurch die Macht nimmt, über die Trainerposition zu entscheiden. Wie läuft das bei uns ab? "Covic raus!"
Was war eigentlich der Christian Streich bevor er Cheftrainer wurde?