Jenner hat geschrieben: ↑28.08.2019, 20:01
MikeSpring hat geschrieben: ↑28.08.2019, 19:43
Aber haben denn viele kleiner gebaut ?
Nein, und wie gesagt haben die auch ihre Auslastung erhöht. Die Zuschauerzahlen sind also nicht nur absolut, sondern auch relaltiv gestiegen.
Beispiel Bayern München
Olympiastadion München (2004/05): Zuschauerschnitt 53.144, Auslastung 76,7%
Allianzarena: Zuschauerschnitt 75.000, Auslastung 100%
Im großen und ganzen würde ich es ja unterstützen, dass ein Neubau bis jetzt immer diese Kriterien erfüllt hat, aber dies als die absolute Regel anzusehen würde ich definitiv nicht unterschreiben!
Bayern hatte auch im Oly davor schon ab und an mal einen Schnitt der höher lag und auch manchmal 60.000 (schon 10 Jahre vorher). Bayern und auch alle anderen, haben tausende Business-, VIP- und Logenplätze geschaffen, die die große Kohle bringen, es vorher überhaupt nicht richtig gab und somit logischerweise auch ein zusätzliches (das entscheidende Klientel im modernen Fußball) in ihre Stadien gelockt und bekommen. Alleine dadurch stieg ja dann auch schon der Schnitt spürbar.
Aber nehmen wir doch mal all diese Vereine als Beispiel:
Bayern, Dortmund, HSV, Köln, Gladbach....die haben auch alle eine um Welten größere Fanbase als wir, dass die so ein Stadion voll bekommen, war denke ich schon Anhand der explodierenden Mitgliederzahlen stark erkennbar.
Ich weiß nicht wie das bei uns ist, damals, als wir groß auf Mitgliederfang waren konnten wir ja die Zahlen ja auch signifikant steigern, aber seitdem ist relativ Schicht im Schacht und selbst Union würde uns bei dauerhafter Bundesligazugehörigkeit da einholen. Alle anderen Topvereine explodieren bei diesen Zahlen immer noch.
Und auch die kleineren Bundesligakonkurrenten haben ja eher eine Kapazität gewählt, die man durch die Einzugsgebiete auch fast garantiert sehr gut auslasten kann.
Logischerweise würden wir unseren 55.000 Neubau so gut wie immer in der Regel vollbekommen, außer gegen die üblichen Verdächtigen (aber auch da würde der Schnitt steigen) daran besteht natürlich kein begründeter Zweifel, aber ob das aus den oben genannten Gründen auch bei einem 75.000 Neubau so wäre, wage ich zu bezweifeln.
Und klar ist der WM Hype nicht alleine ausschlaggebend gewesen, aber man kann auch nicht von der Hand weisen, dass dieser ganze Fußballboom danach überhaupt keine Auswirkung hatte, denn überall explodierten alle Zahlen.
Und ich denke es steht auch nicht zur Diskussion, jeder weiß, dass wir mit einem reinen neuen Fußballstadion deutlich mehr Einnahmen generieren könnten, allerdings muss man auch erstmal dieses Stadion finanzieren und dich denke da bestehen die meisten Bauchschmerzen bei sämtlichen Kritikern, denn sind wir doch mal ehrlich, ich denke auch zu 99%, dass unsere Führungsriege zu 100% mit diesem Stadion und finanziell ruinieren würde, denn die schaffen das auch schon wenn es nur so weitergeht wie in den letzten 10 Jahren eben ganz ohne dieses.
Und bezahlen können wir das ja realistisch gesehen gar nicht mehr aus Einnahmen aus einem möglichen Anteilsverkauf.
Ein ausschließlicher Stadioninvestor würde auch hohe Miete fordern und alle Finanzierungen würden wieder oben gefürchtetes auslösen....
@elemx ich schätze dich echt in allen anderen Themen sehr, aber hier würde ich auch immer noch permanent mit dir aneinander geraten, aber natürlich akzeptiere ich deine Standpunkte.
Wenn du aber alles unbedingt alles so rational sehen möchtest, dann darfst du aber erst recht nicht den Standpunkt des Senats in Frage stellen, denn der entscheidet eben alles vollkommen rational aus seiner Sicht, der WILL seinen Mieter nicht verlieren und tut dafür eben so, als ob er "eigentlich" nichts dagegen hat. Nicht die feine Art aber eben legitim. Er sitzt am längeren Hebel und spielt die Karte: "Hertha geht nicht nach Brandenburg"....das ist zwar nicht zu 100% sicher, aber doch schon hoch wahrscheinlich, dass unser Club da einknicken wird.
Und so groß sind die Unterschiede für Berlin nicht, wenn wir in Brandenburg bauen würden, denn der Verein hat mehrfach gesagt in Berlin ansässig bleiben so wollen und dann nur den Spielbetrieb zu verlagern, was automatisch bedeutet es würden nur die Spieltagseinnahmen für Berlin flöten gehen, alle anderen Einnahmen würden aber in der Stadt bleiben, auch die meisten Ausgaben der Auswärtsfans, da die eben nicht in Brandenburg nächtigen würden oder sich die Seen anschauen, die würde nur zum Spiel erscheinen.
Und wie hoch sind denn die Umsatzsteuern auf Tickets? So viel höher, als die 5,5 Mio Miete? Alle Mitarbeiter etcpp die kommen auch alle weiterhin von denselben Unternehmen.
Letztlich sind das alles so oder so alles Peanuts, denn Berlin verfeuert überall 100te Millionen, aber das ist natürlich ein Argument für beide Ansichten.
Aktuell find ich die Sache eigentlich recht spannend, vor Windhorst war ich mir zu 100% sicher, dass überhaupt nicht mehr die Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Senat einknickt, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Es muss aber bald eine Entscheidung her, denn sollte Union nicht absteigen und die Klasse regelmäßig halten, erhöht das nicht unsere Chancen in der Stadiondiskussion, die schließen dann nämlich ruckzuck zu uns auf bei allen Zahlen. Dann würde es auch ohne uns Bundesligafußball in Berlin geben, ist ja auch eines der Druckmittel von uns, wenn auch das nächste sehr schwammige.