walter hat geschrieben: ↑23.07.2019, 22:10@Herthafuxx
Das (die Auswertung) hattest Du weggelassen:
Davon [von den 10 Mannschaften] sind konstant in der 1. Liga geblieben:
Hertha, Frankfurt, Bremen und Mainz (ich hatte auch die Summen ausgerechnet)
Nur Mainz und Hertha haben eine positive Transferbilanz über den Zeitraum von 2015/16 bis 2018/19
Sportlich - hatte ich nicht geschrieben - ab 2015/16
Frankfurt: 16,11,8,7,
Hertha: 7,6,10,11,
Bremen: 13,8,11,8,
Mainz: 6,15,14,12,
Vom Durchnittswert hat Hertha da am Bestens abgeschnitten.
Aber ich denke man (ich) kann die Diskussionen um Preetz hier beenden. Wir werden uns bei den Einschätzungen und Wertungen nicht näher kommen. Was der Eine als Konstanz positiv wertet empfindet der Andere als Stillstand oder sogar Rückschritt.
Dass Hertha seit Jahrzehnten im Minus wirtschaftet ist ein Thema, das eher zu Schiller gehört, hier wird das Preetz angelastet.
Und der Investor wird von den Einen als Ausverkauf, von Anderen als gelungene Akquise gewertet.
@Walter: Folgende Anmerkung zu Deinem Post:
Die Frage nach der Kausalität unserer wirtschaftlichen Misere ist insbesondere hinsichtlich ihrer personellen Zuordnung realitsfremd. Unternehmen haben Budgets. Die werden im Voraus für mindestens ein Geschäftsjahr geplant. Das ist der Job des CFO, in unserem Fall also von IS. Was dann im laufenden Geschäftsjahr passiert, das liegt in der Hauptverantwortung der Ressortleiter.
Ein Beispiel: Wenn so eine Kampagne "we try, we fail, we wahr" konzipiert, beauftragt sowie implementiert wird und dann floppt, so dass eine neue Kampagne her muss, dann sind das alles Kosten des Ressorts Marketing. Und es sind Kosten, die das geplante Marketing-Budget bei weitem überschritten haben dürften, weil keiner der beiden GF mit diesem Flop gerechnet hat. Wer ist dafür verantwortlich ? Ganz einfach gesagt, intern der Ressortleiter Marketing und extern die Geschäftsführung.
Und so geht`s mit allen Kosten bzw. Budgets. Unsere finanzielle Schieflage ist deshalb ohne detaillierte Innanansichten, die wir nun mal nicht haben, in Ihrer Kausalität nicht zuzuordnen. Wir wissen noch nicht einmal ob unser Dilemma auf Planungsfehlern oder auf Budgetuntreue basiert. Geschweige denn welche Budgets, wann, warum und in welcher Höhe überschritten worden sind. Budgetüberschreitungen basieren ja nicht zwangsläufig auf mangelnder Budgetdisziplin. Sie können ja auch alternativlos sein. In unserem Fall beispielsweise um einen Abstieg zu vermeiden. Das einzige was wir wissen ist, dass wir zwei Geschäftsführer haben. Das ist die übliche Doppelspitze einer GF. Ich habe selbst jahrelang so gearbeitet. Man hat eigene Aufgabenbereiche, verantwortet aber als GF die gesamte Geschäftsleitung und ihre Budgets gemeinsam mit dem zweiten GF. Zumindest extern, wie das intern gelebt wird ist unternehmensspezifisch. Zumeist gibt`s zumindest eine Hackordnung unter den beiden GF.
Was heißt das nun für uns hier in der Diskussion ? Erstens: IS gibt das Geld nicht selber aus, er verantwortet aber die finanzielle Schieflage gemeinsam mit MP. Und zweitens: Mitglieder und Fans, also wir, können nur die Ergebnisse der Geschäftsführung beurteilen. Uns gegenüber sind also beide, MP und IS, verantwortlich. IS hat einen neuen Investor besorgt. Zumindest musste man es so den Medien entnehmen. Damit hat keiner mehr gerechnet. Ich jedenfalls nicht. Insofern ist er aus meiner Sicht seiner Verantwortung eher gerecht geworden als MP, da ich in dessen Aufgabenbereichen "Sport und Kommunikation" kaum eine positive Entwicklung sehe. Mit großem Wohlwollen kann man sagen, MP hat jetzt erst die Chance, da endlich Liquidität da ist, seine bisher blockierte Kompetenz unter Beweis zu stellen. Er hat den neuen Trainer eingestellt und er hat die Möglichkeit, den Kader so zu gestalten, dass Hertha sich endlich fussballerisch entwickelt. Wenn er diese Chance jetzt nicht nutzt, dann kann man ihm wirklich keine weitere zubilligen.
Dazu mal ein kurzer Exkurs: Ein kleines Planspiel in Sachen Strategie-Meeting. Stell`Dir mal vor, Du sitzt in der Chefetage an Stelle von MP mit der GL von Hertha zusammen. Es geht um die Strategie der Zukunft. Alle Hard Facts sind bekannt. Die Budgets, also die Dir zur Verfügung stehende Liquidität, die Marktentwicklung, die Verträge und die Option, dass Du in einem Jahr weitere 100 Mios. bekommen kannst, wenn Du in der bevorstehenden Saison den Nachweis einer erkennbaren Wertsteigerung von Hertha BSC erbringst. Welche Maßnahmen würdest Du in diesem Strategie-Meeting vorschlagen, kurzfristig, also sofort und mittelfrsitig, sowohl personell als auch kommunikativ ?
Zurück zu Deinem Post. Übrig bleibt, ich kann nicht beurteilen, ob an Deiner These, MP habe mit guter Transferbilanz gewirtschaftet, etwas dran ist. Dazu müssten wir beide wissen, wie diese Zahlen zustande gekommen sind. Also wissen, ob beispielsweise Handgelder, Beteiligungen anderer Vereine, Beraterkosten oder auch Abfindungen in diesen Kennzahlen enthalten sind und wie sie gebucht bzw. bilanziell verarbeitet werden. Nicht nur bei Hertha BSC, sondern natürlich auch bei den Vereinen, mit denen Du uns vergleichst. Kurzum, das können wir alles nicht wissen. Wir können nur sagen, jahrelanger Fussball mit wenig Torchancen und ein halb leeres Oly, das ist nicht das was wir uns wünschen. Aber ich bin da auch ein bisschen bei @Necrolord und sage, es gilt jetzt das Prinzip der letzten Chance, also das Prinzip Hoffnung. Wie gesagt, MP hat alle Stellhebel in der Hand. Wir werden sehen wie er damit umgeht.