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von Zauberdrachin » 20.12.2018, 18:34
Die Beiträge wiederholen sich mehr oder weniger deshalb weil es zwei grundsätzlich gegenteilige Annahmen hier gibt und das betraf alle Trainer die bei uns waren just in den Momenten wo man weniger erfolgreich war.
Die eine Annahme stets: Mit unserem Kader kann man besser spielen und mehr erreichen als erreicht wurde.
Die andere Annahme stets: Der Trainer spielt mit dem Kader das was der Kader hergibt.
Sicherlich hie und da mit kleinen Abstufungen, die aber selten sind, auf beiden Seiten.
Worauf umgehend damit reagiert wird, ja dann hätte er sich mehr von den Spielern holen müssen, die er braucht. Klar, die wachsen auch an Bäumen und wir haben da freie Auswahl wen wir uns pflücken ...
Jenner, ich beklatsche definitiv nicht alles, nur bin ich nicht so populistisch und besserwisserisch orientiert stets die Haare in der Suppe zu suchen und sich dann aufzuspielen wenn man eines gefunden hat. Denn das ist, besonders nach einem Spiel, so gar keine große Leistung.
Alle Trainer (und Manager) die ich bisher hörte oder las verweisen immer wieder darauf wie schwer und hart der Job ist.
Da das die Fachleute sind und ohne Ausnahme so von sich geben, nehme ich das als gegeben und verkneife mir eine einfache Sichtweise.
Jede Diskussion wer denn nun der beste Trainer sei und ob Dardai nun ein mittelmäßiger oder guter Trainer sei, wo man keine komplexe Einsicht in die Arbeit hat, ist an sich obsolet.
Das Fußballgeschäft folgt gewissen erkennbaren Prinzipien.
Grundsätzlich wird ein Trainer am Erfolg gemessen.
Intern wird geschaut wie das Verhältnis zur Mannschaft ist.
Das sind die beiden Hauptpunkte nach denen gegangen wurde und wird.
Es wird zudem völlig ausgeblendet, dass alle die, die die Manager- und Trainerausbildungen haben bis auf ganz ganz seltene Ausnahmen die Kollegen nicht kritisieren. Da kommt dann: klar, der Berufsstand hält zusammen.
Selbstredend halten die zusammen, da sie die einzigen sind, die die fachlichen Ausbildungen haben und wissen wie schwer der Trainerjob ist.
Und wie Guardiola angesichts der Entlassung von Mourinho so schön sagte: "Wir Trainer stehen letztlich immer alleine da".
Als Mourinho mit ManU Zweiter war, wurde seine Spielweise kritisiert, ebenso Schalkes Spielweise letzte Saison, die sie als Vizemeister abschlossen.
Deswegen stellte Mourinho auch mal die eher rhetorische Frage "was wollt ihr sehen? Erfolgreichen oder schönen Fußball?", wohlwissend dass automatisch ein "beides" käme.
Selbstredend wollen das alle Fußballfans dauerhaft sehen, tollen Fußball mit vielen Toren und das auch erfolgreich.
Illusorisch und völlig kompetenzlos ist nur die Annahme, dass das irgendwie einfach möglich wäre.
Selbstredend sind Trainer unterschiedlich stark, sie haben aber auch alle durchaus Schwächen.
Und natürlcih hätten wir da gerne "Probleme" anderer Vereine, die für uns Luxusproblme darstellen würden.
Guardiola ging in CL-Halbfinals mehrmals angesichts der noch zur Verfügung stehenden Spieler bei Bayern mit der falschen Taktik rein. Der kennt nur eine Art zu spielen! Deswegen wird man den nicht bei Athletico, Neapel oder ManU sehen.
Nagelsmann hat diese Saison auch dahingehend einen Fehler gemacht, zu lange am Kapitän Vogt in der Abwehr festzuhalten, angesichts der vielen Gegentore an der er beteiligt war. Nun sagt jetzt bloß nicht, Nagelsmann kann ja nicht so einfach einen Kapitän rasieren. Ach was! Gibt es da vielleicht doch noch so einiges mehr was zu beachten ist, außer reine Taktik, etc. ...
Favre sah jetzt auch schon ziemlich schockiert aus angesichts der Niederlage in Dü, was eben auch mal passieren kann, und der Voraussicht, dass 3 IV verletzt sind. 3 IV verletzt, ach Gottchen denke ich da wenn ich an unsere Verletzungsserie der HR denke. Möchte mal wissen wie panisch der wieder mal werden würde wenn ihm ein Witsel ausfällt ... als Perfektionist ist man schlicht anfälliger, das ist seine Schwäche.
Das ist völlig unabhängig von seinem tollen Fußballsachverstand.
Mich wird es stets anfichen, wenn unnötige Unruhe produziert werden soll.
So sind wir nach wie vor hier zwei "Lager" die ihre Meinungen haben und beide Seiten sind da zugegeben wenig flexibel.
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MS Herthaner, das mit den Erwartungen ist nunmal so eine Sache.
Es ist irrig zu denken, dass ich gar keine Erwartungen hätte oder irgendein Zug von Gleichgültigkeit vorhanden ist.
Das ist Dein Empfinden zu meiner Position aus Deiner heraus, die ich nachvollziehen kann, da Deine Position deutlich ist.
Meine unverrückbare Erwartung vor dieser Saison: HR mindestens 23/24 Punkte, darunter wäre, egal ob Verletzte oder was sonst noch, definitiv was richtig schief gelaufen.
Hoffnung war auf 30 Punkte, Wunsch und Traum 35 Punkte hatte ich aber erst nachdem ich Grujic sehen konnte.
Ich sah auch sehr genau wodurch und mit welchen Spielern wir so gut in die Saison starteten.
Und verletzte Spieler machen sich genau dann bemerkbar, wenn die stattdessen spielenden definitiv anfangen etwas zu spielen was der Trainer so nicht vorgab, was man an Aussagen von Dardai nach Spielen durchaus merkt.
Du glaubst gar nicht wie sehr mich Skjelbred und Lustenberger beim Spiel in Stuttgart zweite Halbzeit aufgeregt haben. Weil beide einfach nicht das machten was ihre Grundtugenden sind sondern meinten sie müssten da jetzt genau so spielen wie Maier und Grujic. In meiner Überlegung wie Trainer denn jetzt am Besten wechseln könnte fiel dann schon der Ausgleich. Das gesamte Mittelfeld samt AV hatte den Auftrag unbedrängte Flanken und Standards des Gegners zu vermeiden. Dann seh ich Skjelbred wie er mal eben versucht à la Maier das Spiel aufzubauen und natürlich geht das schief, Folge war eine Ecke.
Ich vergesse übrigens auch nicht, dass wir vor dem 1:1 durch Mittelstädt und Ibisevic zweimal die Chance zum 2:0 hatten.
Auf Darida hatte ich mich schon im Spiel bei Dü "eingeschossen", siehe dessen Thread.
Ihr hackt lieber auf dem Trainer rum, ich bekomme halt Zustände wenn ich sehe, dass Spieler da was versuchen was nicht ihre Stärke ist und vor allem was nicht vom Trainer angesagt war. Duda gegen Augsburg zweite Halbzeit, also wenn man sich schon dreimal "verfummelt" weil in Bedrängnis auf dem Boden die Ballkontrolle und Standfestigkeit nicht mehr so gegeben ist, wie stur muss man eigentlich sein es dann noch zweimal zu versuchen? Mit dem gleichen Misserfolg ...
Lustenberger, Pekarik, beide nun nicht die Technikmonster, schwieriges Geläuf ... probieren "spontan" einen Diagonalball ... ich habe nicht mal was dagegen wenn der Ball wenigstens zu lang käme. Aber beide Mal sozusagen in den Lauf des Gegners als Kontereinladung.
Meine Erwartung an die Spieler ist, dass sie das machen was ihre Stärken sind und schon wäre das weder in Stuttgart noch in Dü in die Hose gegangen. Und was macht da ein Trainer falsch, der zwei Spieler die sich im Training richtig reinhängen und man ihre Tugenden kennt, diese aufzustellen? Da gehst nicht davon aus, dass die da Firlefanz machen ...
Zurück zu Erwartungen ...
meine Erwartung für die RR ... bleibt die Verletztensituation so, absolutes Minimum 19 Punkte.
Darunter geht so oder so mal ganz und gar nicht.
Ich gehe aber nicht davon aus, dass die Verletztensituation weiter so verläuft, dementsprechend ...
Warum aus Deiner Sicht wahrscheinlich so gedämpfte Erwartungen?
Tja, auch ich kenne nicht nur meinen Verein, sondern die Verläufe anderer Vereine und weiß wodurch da mal was überragend, gut, mittelprächtig oder schlecht läuft.
Vorwürfe an Manager/Trainer kann ich machen angesichts meines Steckenpferdes, woran tatsächlich erkennbar ist, wenn die in der Menschenkenntnis patzen aus welchen Charakteren man einen Kader gut zusammensetzt bzw. was nicht fehlen darf.
Das ist unabhängig von der Grundvoraussetzung an gewisser Qualität die Spieler überhaupt schon mal haben müssen um in der Buli aufzulaufen.
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So, das war es für längere Zeit in diesem Thread von mir.
Für mich ist das normal, unterschiedlicher Meinung über einen Trainer zu sein.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!