Lars Windhorst

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isnogud
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von isnogud » 10.02.2021, 22:22

nox nigra hat geschrieben:
10.02.2021, 22:00
isnogud hat geschrieben:
10.02.2021, 18:27
Was ich mich wirklich frage, denn ich würde sehr gerne irren: Aus welchen Quellen speisen denn die Lars Windhorst Fans ihre Zuversicht, dass Windhorst, Tennor, Hertha BSC nicht nur diese, sondern auch die nächste und übernächste Saison nicht nur am kacken halten, sondern auch die Mittel hat, um für den dauerhaften Vorstoß in die Top-Zone der BuLi (Platz 1 -6) zu sorgen?
Aus den Mechanismen des Kapitalismus! Er hat jetzt schon zu viel Geld investiert, um diese Summe mal eben abschreiben zu können.
Wenn das Wachstum der Unterhaltungsbranche Fußball anhalten sollte, dann sollte ein Top sechs Bundesligaverein in zehn Jahren mehrere Milliarden wert sein. Damit lohnen sich weitere Investitionen in der Gegenwart.
Nachvollziehbar. Aber irre ich mich oder ist die Argumentation:
Er hat jetzt schon zu viel Geld investiert, um diese Summe mal eben abschreiben zu können.
an: "To Big To Fail" angelehnt? Klar ist mir auch: Wenn Windhorst Mittel wie SAP, VW ode rRB zur Verfügung haben sollte, dann greift Dein Argument sofort. Wenn er aber nicht die Mittel hat und, was dann, nox nigra?

Denn Du schreibst ja wie ich meine zu recht:
Wenn das Wachstum der Unterhaltungsbranche Fußball anhalten sollte, dann sollte ein Top sechs Bundesligaverein in zehn Jahren mehrere Milliarden wert sein. Damit lohnen sich weitere Investitionen in der Gegenwart.
Absolut! Aber was, wenn das auch für Köln, Hamburg, Frankfurt oder allgemeine Sympathiebolzen wie Gladbach, Bremen oder - Gottseibuns - Union gilt?

Investierung für Low hanging fruits a la Hertha, um wie Du geschrieben hast, "in zehn Jahren" einen mehrere milliardenschweren Verein gepflückt zu haben ... Moment: Da kommt noch das nächste Problem: Wenn es nur Platz Eins bis Sechs auf dem Milliardenschiff gibt, aber - aufs geratewohl gesagt - drei Dutzend Anwärter für einen Platz auf diesem Schiff, dann müssen alle der drei Dutzend Investoren einen sehr langen Atem haben. Denn so eine milliardenschwere und scheinbar so locker verdiente Marie lockt und lockte auch viele an. Ist wie in einem Pilotenpsiel oder Schneeballsystem.

Hopp und Mateschitz haben es m. E. deutlich smarter gemacht: den DFB gekauft ... ähh: von den besten Absichten überzeugt. Und im Gegensatz zu Kind oder Windhorst haben sie vollen Durchgriff auf ihren Verein und das Wissen, dass die Regeln, die sie haben, nicht ab sofort für alle gelten, die in die milliardenschweren Top 6 kommen wollen - denn das führte unweigerlich zu Kanibalismus und würde ein gut geplantes Projekt wie RB viel zu vielen Unsicherheiten aussetzen.
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PREUSSE
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von PREUSSE » 10.02.2021, 22:25

Amadores hat geschrieben:
10.02.2021, 22:13
ich finde, der Lars Windhorst verhält sich bisher absolut korrekt. Ohne ihn, wäre es bei uns Zappenduster im finanziellen Bereich. Ich bin , muss ich sagen, auch für die Öffnung von Investoren in der Bundesliga. Wir sind doch die einzige Liga, die mit 50+1 noch wirtschaftet oder irre ich mich? Was in England funktioniert, warum soll das bei uns nicht auch funktionieren? wäre doch schön, wenn auch mal andere Klubs um Titel mitspielen würden oder wenigstens etwas Spannung in der Meisterschaft wäre.
Ich versteh auch manchmal nicht, wie einige voller Begeisterung für Liverpool oder ManU sind, aber für Ihren Verein in Deutschland die 50+1 Regelung einfordern. Beide Klubs haben Investoren, die Ihnen die Möglichkeiten bieten so erfolgreich zu spielen. Aber in Deutschland wird das verteufelt. :? :?
Zumal für mich die Bayern mit den Hauptpartner & Anteilseignern Telekom, Adidas, Allianz, Audi ( die allein mehr als 500 Millionen zahlen) und die Platin Partner haben wie Paulaner, Hypo, Quatar, SAP, Siemens, Hylo, Konami und tipico umgehen ja für mich das nur auf eine andere Art und Weise :sorry:
Weber von seiner Unfähigkeit erlösen und RAUS :red:

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nox nigra
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von nox nigra » 10.02.2021, 23:20

@isnogud: Aus meiner Sicht hinkt der Vergleich zu RB und Hoffenheim gewaltig. Hopp möchte keinen Gewinn mit seinem Invest machen, sondern scheint glücklich damit zu sein, einen Bundesligisten kreiert zu haben, der aus eigener finanzieller Kraft Erstligist bleiben kann. RBs Invest in Leipzig ist Teil des Marketingbudgets, auch hier geht es nicht darum, den Verein wertvoller zu machen, um ihn irgendwann gewinnbringend zu verkaufen. Falls die Firma Red Bull Probleme kriegen sollte, wird auch sofort der Fußballverein Probleme kriegen.
Windhorsts Vorteil ist, dass er tatsächlich der Erste "echte, reine Investor" des deutschen Erstligafußballs ist. Den Standort hat er perfekt gewählt, nun muss nur noch Hertha zünden, bevor andere Hedgefonds auf den Zug aufspringen. Wenn wir zügig Erfolg haben sollten, wird der Markteintritt weiterer Investoren immer teurer und unwahrscheinlicher.
Und zu Deinen Bedenken zur Liquidität Tennors: dort wird es erst ab 2-3 Milliarden spannend, alles darunter sind die berühmt berüchtigten Peanuts.

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pilgrims
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von pilgrims » 10.02.2021, 23:36

Meines Wissens hat bisher noch kein Investor ernsthaft Geld verdienen bzw. Rentabilität für das Investment hereinholen können, mit dem Engagement bei einem Fußballverein.

Der Fußballverein wurde bisher nur als ein Vehikel für dahinterstehende Geschäftsmodelle (Umschuldung, Abschreibungen, Geldwäsche, div. Steuergestaltungen, Marketing) genutzt, seltener Liebhaberei oder Eitelkeit des Geldgebers.

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nox nigra
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von nox nigra » 10.02.2021, 23:50

Da gibt es schon einige. Spontan fallen mir die Glazers ein. Auch im Fußball gilt: Wachstum=Rendite und das Wachstum der Unterhaltungsindustrie Fußball ist schneller als das vieler anderer Industriezweige.

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elmex
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von elmex » 10.02.2021, 23:56

isnogud hat geschrieben:
10.02.2021, 22:00
Zauberdrachin hat geschrieben:
10.02.2021, 21:44

Bereits dort sagte er, das Investment können über 10,20 oder auch 30 Jahre gehen.
Ja. Stimmt. Warum auch nicht? Wenn der Wert in diesem - bis zu dreißig Jahren - gefassten Zeitraum über die - bereinigte - Investition, der ursprünglich erworbenen Anteile übersteigt, dann ist ja auch alles gut. Wenn man den Atem hat.

Denn was passiert, wenn sich nach drei, vier oder zehn Jahren keine Wertsteigerung einstellt? Und in dieser Zeit weiter acht- bis, neunstellig nachgeschossen werden muss, um die Mähre am Leben zu halten?
Stellst du dir auch die Frage "Werde ich heute gegen einen Baum fahren und sterben?" wenn du dich hinters Steuer setzt? Ja dann könntest du tatsächlich sterben. Aber genug des Fatalismus.

Windhorst hat bereits gesagt, dass es kein Grund gibt über der Zeit keinen Erfolg zu haben. Das Problem ist, dass das Pferd von hinten aufgezäumt wurde. Das Problem ist die 50+1-Regel und der fett gefressenen Mischpoke die sich im Verein eingenistet hat. So ohne Weiteres wird man diese nicht los, aber durch die selbstverursachte Misere ist man von einem Investor abhängig. Dennoch wollte man so weitermachen wie bisher. Motto: "Wasch mir den Pelz, mach mich nicht nass!". Trotzdem hat es Windhorst geschafft strukturelle einzuleiten, die aber noch nicht abgeschlossen sind. Leider musste dafür sehr viel "Lehrgeld" bezahlt werden. Bzw. als Lehrgeld kann man das nicht bezeichnen, aber ein Gegenbauer musste wohl mit dem Vorschlaghammer dazu gebracht werden, um das zu begreifen.

Im Deutschen Fußball hat es sich gezeigt, dass der Weg des Erfolgs mit finanziellen Investitionen nur dann funktioniert, wenn man sich von alten Zöpfen loslöst bzw. ein komplettes Neukonstrukt tätigt. Gerade Traditionsvereine tun sich da schwer, weil da zu viele Interessen beteiligt sind und diese sich Gegenseitig im Wege stehen. Streitereien, Lügen, Eitelkeiten, Skandale! Zu viele Köche verderben halt den Brei und mit falschen Sentimentalitäten, Populismus und machtbesessenen, intriganten Lokal-Zampanos ist der Misserfolg vorprogrammiert.

Eigentlich kann es so einfach sein. Man holt die fachlich besten Leute, gibt denen das nötige Spielgeld und Zeit und der Erfolg wird sich einstellen. Das gilt für alle Projekte. Egal ob man ein Elektro-Auto, Film, Raumfahrt-Programm, Streaming-Dienst oder eben einen Fußball-Club groß rausbringen möchte.

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PREUSSE
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von PREUSSE » 11.02.2021, 00:38

pilgrims hat geschrieben:
10.02.2021, 23:36
Meines Wissens hat bisher noch kein Investor ernsthaft Geld verdienen bzw. Rentabilität für das Investment hereinholen können, mit dem Engagement bei einem Fußballverein.

Der Fußballverein wurde bisher nur als ein Vehikel für dahinterstehende Geschäftsmodelle (Umschuldung, Abschreibungen, Geldwäsche, div. Steuergestaltungen, Marketing) genutzt, seltener Liebhaberei oder Eitelkeit des Geldgebers.
Windhorst will vor allem eine soziale Akzeptanz und gesellschaftlich aufsteigen in die High Class :cooly:
Weber von seiner Unfähigkeit erlösen und RAUS :red:

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Pumpernickel » 11.02.2021, 08:08

pilgrims hat geschrieben:
10.02.2021, 23:36
Meines Wissens hat bisher noch kein Investor ernsthaft Geld verdienen bzw. Rentabilität für das Investment hereinholen können, mit dem Engagement bei einem Fußballverein.

Der Fußballverein wurde bisher nur als ein Vehikel für dahinterstehende Geschäftsmodelle (Umschuldung, Abschreibungen, Geldwäsche, div. Steuergestaltungen, Marketing) genutzt, seltener Liebhaberei oder Eitelkeit des Geldgebers.
Ein Teil des Investments besteht in einer Wandelanleihe. Damit verdient man schon Geld.

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Drago1892 » 11.02.2021, 08:22

Pumpernickel hat geschrieben:
11.02.2021, 08:08
pilgrims hat geschrieben:
10.02.2021, 23:36
Meines Wissens hat bisher noch kein Investor ernsthaft Geld verdienen bzw. Rentabilität für das Investment hereinholen können, mit dem Engagement bei einem Fußballverein.

Der Fußballverein wurde bisher nur als ein Vehikel für dahinterstehende Geschäftsmodelle (Umschuldung, Abschreibungen, Geldwäsche, div. Steuergestaltungen, Marketing) genutzt, seltener Liebhaberei oder Eitelkeit des Geldgebers.
Ein Teil des Investments besteht in einer Wandelanleihe. Damit verdient man schon Geld.
gehören die möglichen Anteile eigentlich schon zu den 66% die Windhorst hält, ja oder?

Ich denke es ist so gut wie sicher, dass die nicht zurückbezahlt wird, es sei denn Windhorst besteht darauf, was quasi mit einem Ende seines "Wollens" hier zu betrachten wäre.
Wie soll der Verein das auch groß machen ohne eigene Einnahmen.
Ist doch wie bei KKR, da wollte man auch nicht zurückzahlen und tat dies nur, weil KKR das wollte und nicht die Anteile.

Windhorst benutzt Hertha überwiegend zum eigenen Marketing? Er hat doch mehrfach gesagt, dass es ein Investment ist, mit dem möchte man selbst verdienen und das hat er auch durchklingen lassen, dass er Hertha eben kein Geld einfach so schenkt...er ist eben kein Mäzen ala Hopp.

Ja seine Aussagen sind auf lange Sicht getätigt liebe Drachin, aber das kann auch reines Marketing sein, oder wer würde die entsprechenden Fragen wie folgt beantworten: "Ein Abstieg wäre eine Katastrophe, ich würde total ausrasten und versuchen von meinem Investment zu retten was noch geht!" "Natürlich will ich nicht jetzt sondern erst in 20 oder 30 Jahren Geld verdienen, aber selbstverständlich!".....nicht sonderlich unüblich, dass man sich selbst über den grünen Klee lobt, der Herr ist Investor mit fremden Kapital und nicht die gute Oma, die Zukunftsprojekte ihres Enkels mit anschiebt.
Es ist auch gut möglich, dass Windhorst seinen eigenen Geldgebern einen ganz anderen Zeitplan vorlegt...klingt auch durch, wenn er selbst DIESE Saison schon fest mit Europa gerechnet hat (O-Ton Lehmann) bei Sky.

KKR hat auch erst kurz vor Ende gesagt, dass sie aussteigen, klang davor auch nicht unbedingt so und führte zur Schuldenaufnahme einer immens hoch verzinsten Anleihe, um die auszubezahlen....das wiederum zum Einstieg und Ausverkauf des Vereins an Windhorst.

Windhorst hat auch gesagt, dass er sich überhaupt nicht mit dem Abstieg beschäftigt und dieses Szenario im Moment (jedenfalls für ihn) undenkbar ist, mal abwarten was dann kommt, wenn es doch eintreffen sollte, was Gott bewahre hoffentlich nicht passiert.
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Opa
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Opa » 11.02.2021, 09:52

Ohne die Details der Wandelanleihe zu kennen, die einigermaßen frei gestaltbar sind, ist es reine Spekulation, wer welche Optionen hat. Möglich ist alles. Klar scheint nur, dass Windhorst nichts tun dürfte, was die Bewertung der erworbenen Aktien negativ beeinflusst. Im Gegenteil, wurde während der Investmentphase der Wert der Beteiligung ja immer höher gerechnet. Dieses Spiel kann man nur nicht ewig weiterspielen, ist aber gut für einen "storyteller" wie Windhorst, wenn er seinerseits auf der Suche nach Investoren ist. Die Story "schaut her, was wir an growth haben" dürfte derzeit auf fruchtbaren Boden fallen, wer will sich da mit "Gedöns" wie den Details einer Umstrukturierung und den daraus resultierenden und ohnehin derzeit gut Corona in die Schuhe schiebbaren Folgen oder dem deutschen Gesellschaftsrecht und der Tatsache, dass Tennor Null Mitbestimmungsrechte hat, herumschlagen? Derzeit ist immer noch so wahnsinnig viel Kapital im Markt, dass es bei entsprechender Story einigermaßen einfach ist, Gelder einzusammeln, wenn man nur genug Renditeaussicht verspricht.

Aufschlussreicher wird, was es wegen der laufenden Anleihe demnächst an neuen Zahlen zu lesen gibt und ob man diese in absehbarer Zeit ablöst bzw. dazu überhaupt in der Lage ist. Das hat nur mit Windhorst nur bedingt zu tun.

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nox nigra
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von nox nigra » 11.02.2021, 10:46

Opa hat geschrieben:
11.02.2021, 09:52
Derzeit ist immer noch so wahnsinnig viel Kapital im Markt, dass es bei entsprechender Story einigermaßen einfach ist, Gelder einzusammeln, wenn man nur genug Renditeaussicht verspricht.
Absolut richtig, daher dürfte sich das Investment bei aktueller Marktlage sehr lohnen - vorausgesetzt: wir steigen nicht ab (und da wird unser Samstagsspiel richtungsweisend sein).

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elmex
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von elmex » 11.02.2021, 11:37

Drago1892 hat geschrieben:
11.02.2021, 08:22
Ist doch wie bei KKR, da wollte man auch nicht zurückzahlen und tat dies nur, weil KKR das wollte und nicht die Anteile.
Das stimmt nicht! Hertha hat die Anteile zurückgekauft, um Platz für einen neuen Investor zu schaffen.
Drago1892 hat geschrieben:
11.02.2021, 08:22
Windhorst benutzt Hertha überwiegend zum eigenen Marketing? Er hat doch mehrfach gesagt, dass es ein Investment ist, mit dem möchte man selbst verdienen und das hat er auch durchklingen lassen, dass er Hertha eben kein Geld einfach so schenkt...er ist eben kein Mäzen ala Hopp.

Ja seine Aussagen sind auf lange Sicht getätigt liebe Drachin, aber das kann auch reines Marketing sein, oder wer würde die entsprechenden Fragen wie folgt beantworten: "Ein Abstieg wäre eine Katastrophe, ich würde total ausrasten und versuchen von meinem Investment zu retten was noch geht!" "Natürlich will ich nicht jetzt sondern erst in 20 oder 30 Jahren Geld verdienen, aber selbstverständlich!".....nicht sonderlich unüblich, dass man sich selbst über den grünen Klee lobt, der Herr ist Investor mit fremden Kapital und nicht die gute Oma, die Zukunftsprojekte ihres Enkels mit anschiebt.
Bei den meisten Club-Besitzern ist es eine Mischung aus den Belangen Prestige, Mäzenatentum, Fantum und finanziellen Interessen. Im Idealfall lässt sich alles unter einem Hut bringen. Und außerhalb Deutschland (besonders England, USA) ist es Usus, dass die Clubs wohlhabende Besitzer haben.
Gerade den Prestige-Vorteil sollte man nicht verkennen. Die Kontakte in Wirtschaft und Politik können stark vergrößert werden. Und eine gewisse Eitelkeit kann man den Besitzern auch nicht absprechen, besonders einem Hopp nicht. Die finanziellen Gewinne werden vor allem über den Club-Wert erzielt. Das ist bei Hertha absolut möglich. Bloß darf man nicht den Fehler machen vorschnell kalte Füße zu bekommen. Das ist typisches Verhalten eines nervösen Kleinanlegers.
Drago1892 hat geschrieben:
11.02.2021, 08:22
Es ist auch gut möglich, dass Windhorst seinen eigenen Geldgebern einen ganz anderen Zeitplan vorlegt...klingt auch durch, wenn er selbst DIESE Saison schon fest mit Europa gerechnet hat (O-Ton Lehmann) bei Sky.
Angesichts der Investitionen ist das Ziel Europa-League selbstverständlich. Mit etwas mehr Kompetenz in der Vereinsführung wäre das auch drin gewesen. Aber man musste ja unbedingt an Preetz festhalten.
Drago1892 hat geschrieben:
11.02.2021, 08:22
Windhorst hat auch gesagt, dass er sich überhaupt nicht mit dem Abstieg beschäftigt und dieses Szenario im Moment (jedenfalls für ihn) undenkbar ist, mal abwarten was dann kommt, wenn es doch eintreffen sollte, was Gott bewahre hoffentlich nicht passiert.
Ein Abstieg würde niemanden helfen. Auch Windhorst nicht, weil er sieht, dass Hertha strukturell große Vorschritte macht. Des Weiteren möchte er nicht in eine Journalisten-Falle geraten, wo es dann heißt "Investor rechnet mit Abstieg".

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Pumpernickel » 11.02.2021, 12:01

elmex hat geschrieben:
11.02.2021, 11:37
Das stimmt nicht! Hertha hat die Anteile zurückgekauft, um Platz für einen neuen Investor zu schaffen.
Sagt Hertha.

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pilgrims
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von pilgrims » 11.02.2021, 12:12

nox nigra hat geschrieben:
10.02.2021, 23:50
Da gibt es schon einige. Spontan fallen mir die Glazers ein. Auch im Fußball gilt: Wachstum=Rendite und das Wachstum der Unterhaltungsindustrie Fußball ist schneller als das vieler anderer Industriezweige.
Die Glazers haben ManU übel mitgespielt. Sie haben den Verein übernommen und u.a. den Kaufpreis der Anteile und eigene bestehende Schulden dem Verein übergestülpt. Ich habe es gerade nicht richtig in Erinnerung, aber ich meine, die Glazers haben ManU über eine Mrd Pfund übernehmen lassen. Sicherlich, in gewisser Weise kann man so auch Geld verdienen. Aber das gehört für mich eher zu Geschäftspolitik.
Pumpernickel hat geschrieben:
11.02.2021, 08:08
Ein Teil des Investments besteht in einer Wandelanleihe. Damit verdient man schon Geld.
Eine Wandelanleihe ist als Finanzinstrument jetzt nicht etwas, was man nur im Zusammenhang mit Profi-Fußball verwenden kann. Man kann mit Schuldverschreibungen, Genußscheinen usw. bei auch sportlich erfolglosen Vereinen Geld verdienen. Aber nicht unbedingt mit Cash-Cow-Charakter.
PREUSSE hat geschrieben:
11.02.2021, 00:38
pilgrims hat geschrieben:
10.02.2021, 23:36
Meines Wissens hat bisher noch kein Investor ernsthaft Geld verdienen bzw. Rentabilität für das Investment hereinholen können, mit dem Engagement bei einem Fußballverein.

Der Fußballverein wurde bisher nur als ein Vehikel für dahinterstehende Geschäftsmodelle (Umschuldung, Abschreibungen, Geldwäsche, div. Steuergestaltungen, Marketing) genutzt, seltener Liebhaberei oder Eitelkeit des Geldgebers.
Windhorst will vor allem eine soziale Akzeptanz und gesellschaftlich aufsteigen in die High Class :cooly:
Gehört zum Stichwort "Eitelkeit". Kommt vor, aber nicht so oft wie "Geschäftsmodelle".

Welche sind den die organischen Einnahmen eines Fußballvereins:
a) Mitglieder (nicht immer) -> meist ausgelagerte Gesellschaften, so dass Mitgliedsbeiträge nicht relevant sein können
b) Werbeeinnahmen (Sponsoren, Rechte usw.) -> eine der wichtigsten Einnahmequellen
c) Zuschauer + TV-Gelder -> eine der wichtigsten Einnahmequellen
d) Transfererlöse -> meist eine Defizitposition

Wenn ein Geldgeber eine Mrd EUR in einen Verein reinsteckt, was für eine Rendite müsste bei b) und c) rauskommen, damit auch was an den Investor abfließen kann? Wenn die Rendite so gut wäre, dann hätte man den Investor mit Finanzierungskonstrukt und -instrument nicht benötigt.
Wenn man den Geldgeber braucht, um b) und c) aufgrund von sportlichem Erfolg auszubauen, dann kann es spannend werden. Natürlich könnte man eine Story auftischen ("riesiger Markt in Asien und Afrika"), aber man ist nicht allein am Markt. Die Einnahmeperspektiven müssten sehr stark sein, wie es sich z.B. bei Bayern München entwickelt hat.

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von elmex » 11.02.2021, 12:27

Pumpernickel hat geschrieben:
11.02.2021, 12:01
elmex hat geschrieben:
11.02.2021, 11:37
Das stimmt nicht! Hertha hat die Anteile zurückgekauft, um Platz für einen neuen Investor zu schaffen.
Sagt Hertha.
Wenn man etwas behauptet, dann sollte man das auch belegen können.

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von larifari889 » 11.02.2021, 12:30

Seit wann denn das? Ich dachte es reicht, wenn es in den Sternen steht :D
HaHoHe euer Jürgen!
Ich bin stabil, euer Michi!
Ich kann die Stadt wieder richtig einatmen, euer Fredi!

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von elmex » 11.02.2021, 12:34

pilgrims hat geschrieben:
11.02.2021, 12:12
Welche sind den die organischen Einnahmen eines Fußballvereins:
a) Mitglieder (nicht immer) -> meist ausgelagerte Gesellschaften, so dass Mitgliedsbeiträge nicht relevant sein können
b) Werbeeinnahmen (Sponsoren, Rechte usw.) -> eine der wichtigsten Einnahmequellen
c) Zuschauer + TV-Gelder -> eine der wichtigsten Einnahmequellen
d) Transfererlöse -> meist eine Defizitposition

Wenn ein Geldgeber eine Mrd EUR in einen Verein reinsteckt, was für eine Rendite müsste bei b) und c) rauskommen, damit auch was an den Investor abfließen kann? Wenn die Rendite so gut wäre, dann hätte man den Investor mit Finanzierungskonstrukt und -instrument nicht benötigt.
Wenn man den Geldgeber braucht, um b) und c) aufgrund von sportlichem Erfolg auszubauen, dann kann es spannend werden. Natürlich könnte man eine Story auftischen ("riesiger Markt in Asien und Afrika"), aber man ist nicht allein am Markt. Die Einnahmeperspektiven müssten sehr stark sein, wie es sich z.B. bei Bayern München entwickelt hat.
Nenn mir mal bitte ein Beispiel wo ein Club-Eigentümer sich aus den laufenden Einnahmen des Clubs bedient. Meines Erachtens sind die meisten Eigentümer darauf erpicht den Wert des Clubs an sich in die Höhe zu treiben. Das heißt sportlicher Erfolg und Steigerung der Einnahmen.

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Zauberdrachin » 11.02.2021, 13:36

Drago, bei KKR hatten sich alle nur die 7 Jahre gemerkt, und das da noch eine Möglichkeit der Verlängerung existierte.
Soweit das, was Schiller mitteilte.

Ich finde leider den Artikel nicht mehr, in dem KKR selbst Stellung nahm zu dem Invest. Da wurden die 7 Jahre als auch eine mögliche Verlängerung bestätigt, doch wurde das noch ergänzt, es könne auch kürzer dauern.
KKR ist ein anderer strategischer Investor als es Windhorst ist.

KKR stellt die Liquidität der Unternehmen wieder her, so dass sie sich dann alleine wieder tragen können. Als das bei uns der Fall war, wollten sie raus und sind dann auch raus. Bei anderen Wirtschaftsunternehmen bleiben die auch länger dabei, nur im Fußball haben sie bei uns mal reingeschaut, das mit der schlechteren Planbarkeit gegenüber der generellen Marktwirtschaft festgestellt und es beinhaltete ihnen wohl verständlicherweise zu viel Risiko wegen der mangelnden Planbarkeit (Verletzungen, Schirientscheidungen und und und).
Wer etwas herstellt oder vertreibt, da gelten die klaren Gesetze des Marktes und das ist berechenbar.

Windhorst ist eine andere Art strategischer Investor, der will auf lange Sicht eine große Wertsteigerung erzielen. Die Leute die ihm ( bzw. Tennor) Geld geben sind zu hohem Risiko bereit, jedenfalls hinsichtlich des Geldes was sie dafür geben und es wird gemessen an deren Vermögen nur eher ein sehr kleiner Teil sein.
(Gesetz des Geldes - Rockefeller).
Die Zahl der Milliardäre stieg permanent im Laufe der Jahrzehnte, die wollen auch mal etwas "spielen". Das Geld was sie Windhorst geben, juckt die nicht wenn es mal einen Totalverlust geben sollte.

pilgrims, elmex hat Dir schon etwas geantwortet.
Ergänzend in Anlehnung an das was ich zuvor geschrieben habe:
Denen ist heutzutage der Zeitraum an sich recht egal geworden, weil einige "nicht mehr wissen wohin mit ihrem ganzen Geld".
Solch weit verbreitete Risikobereitschaft gab es vor 30-40 Jahren nicht, nicht in dieser Bandbreite.
Im Fußball ist genau bei uns schlichtweg das größte Wachstumspotential vorhanden allein schon deshalb weil Berlin die einzige Metropole ist die in den fußballaffinen Ländern keinen Top-Klub hat, ich erspare mal alle Faktoren.

Guck Dir das Geld an was vor 25 Jahren im Fußball unterwegs war ... und guck heute und trotz Corona.
Was wenn mal etwas nicht mehr wächst, die Frage stellt sich keiner der reichlich Geld hat und investiert, denn nach bisher jedem Down ging es wieder hoch, ist nur eine Frage der ... Zeit.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

Hertha BSC "under construction"!

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von pilgrims » 11.02.2021, 13:53

elmex hat geschrieben:
11.02.2021, 12:34
Meines Erachtens sind die meisten Eigentümer darauf erpicht den Wert des Clubs an sich in die Höhe zu treiben. Das heißt sportlicher Erfolg und Steigerung der Einnahmen.
Richtig. Aber Wertsteigerung ist auch eher im Bereich der Spekulation. Die Motivation der Wertsteigerung kann nur dienlich sein, um Steuermodelle oder Veräußerungsabsichten zu realisieren. Das hat konkret erst einmal nichts mit dem rudimentären (d.h. bisherigen) Fußballgeschäft zu tun.

Wenn ich @Zauberdrachin nun auch noch so lese, dann hätte ich zu meinem Ausgangsbeitrag noch eine mehrseitige Auslegung zu meinen Geschreibsel liefern sollen. ;-)

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Pumpernickel » 11.02.2021, 14:05

elmex hat geschrieben:
11.02.2021, 12:27
Pumpernickel hat geschrieben:
11.02.2021, 12:01
Sagt Hertha.
Wenn man etwas behauptet, dann sollte man das auch belegen können.
Ja, wer hat es denn sonst gesagt?

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von elmex » 11.02.2021, 14:33

pilgrims hat geschrieben:
11.02.2021, 13:53
elmex hat geschrieben:
11.02.2021, 12:34
Meines Erachtens sind die meisten Eigentümer darauf erpicht den Wert des Clubs an sich in die Höhe zu treiben. Das heißt sportlicher Erfolg und Steigerung der Einnahmen.
Richtig. Aber Wertsteigerung ist auch eher im Bereich der Spekulation. Die Motivation der Wertsteigerung kann nur dienlich sein, um Steuermodelle oder Veräußerungsabsichten zu realisieren. Das hat konkret erst einmal nichts mit dem rudimentären (d.h. bisherigen) Fußballgeschäft zu tun.
Oder der Wertsicherung (wie bei Immobilien) und wenn man eine Strategie verfolgt ist das auch keine reine Spekulation. Dafür braucht es vor allem die richtigen Rahmenbedingungen aus Geld, Zeit, Geduld und vor allem kompetenten Personal. Auch in der Fußballwelt wird sich in der Zukunft viel bewegen und durch Corona noch beschleunigen. Aber ich sehe ich so, dass Fußball auch in der Zukunft ein großer Unterhaltungsfaktor bleiben wird. Das Potenzial ist da, auch wenn sich die geschundene Hertha-Seele im Zweckpessimismus übt.
Das "SC-Freibug Konzept" ist bei Hertha krachend gescheitert, weil die Voraussetzungen komplett andere sind.
Zuletzt geändert von elmex am 11.02.2021, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von elmex » 11.02.2021, 14:37

Pumpernickel hat geschrieben:
11.02.2021, 14:05
elmex hat geschrieben:
11.02.2021, 12:27

Wenn man etwas behauptet, dann sollte man das auch belegen können.
Ja, wer hat es denn sonst gesagt?
Die Medien! KKR hätte relativ günstig weitere Anteile an sich ziehen können. Diese hat man in relativ kurzer Zeit für wesentlich mehr verkaufen können. Auch, wenn unsere Zweckpessimisten das anders deuten und die Meinung vertreten, dass KKR Hertha wie eine heiße Kartoffel hat fallen lassen.

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Herthafuxx » 11.02.2021, 15:06

KKR und Windhorst sind strategische Partner. Na dann ist ja alles klar... :roll:
"Wir haben viel zu viel Geld ausgegeben für viel zu wenig Tabellenplatz." (Ralf Huschen, 25.05.2025)

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Re: Lars Windhorst

Beitrag von Mineiro » 11.02.2021, 15:32

Falls noch nicht gepostet, hier das dpa-Interview mit Windhorst im Original:

https://www.infowelt.news/sport/fussba ... or/13757/

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elmex
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Re: Lars Windhorst

Beitrag von elmex » 11.02.2021, 16:03

Herthafuxx hat geschrieben:
11.02.2021, 15:06
KKR und Windhorst sind strategische Partner. Na dann ist ja alles klar... :roll:
KKR weniger aber Windhorst sehr wohl, da brauchst du nicht neunmalklug mit den Augen rollen.

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