“Opa“ hat geschrieben: isnogud bringt Spreng ins Gespräch, dass er das ähnlich sieht, Du springst drauf an. Ich amüsier mich, weil ihr beide damit Eure Naivität exponiert.
Naiv? Eine Meinung für naiv zu halten, steht hier jedem frei. Allerdings finde ich es im Zusammenhang mit der Bild Zeitung und der Agenda eines Julian Reichelt schon bemerkenswert, wenn der erklärte nicht Realitätsverweigerer Opa, hier in die Bresche für die Bild springt und Kritik an dem Blatt und die Unterstellung für Kampagnenjournalismus für naiv hält.
Zunächst mal ist es nicht nur der Herr Spreng, dem ja Opa in seinem Post auch nicht die Expertise absprechen kann zu wissen, wie es in der Bild Redaktion mal ausgesehen hat, sondern es wurde und wird in den Medien schon länger breit diskutiert, dass sich die Bild weiter nach rechts verschoben hat.
Einen Monat (!) vor Spreng schreibt z. B. die Stuttgarter Zeitung:
Plumper und verbohrter
Steckt hinter Reichelts Attacken eine Strategie?
Möglicherweise glaubt Reichelt, mit seinem forcierten Rechtskurs den Bedeutungsverlust der „Bild“ eindämmen zu können.
Etwas weiter oben schreibt der Autor:
Die „Bild“-Zeitung und die FAZ unterscheiden sich bekanntlich zwar sehr in in Machart, dennoch machte man lange nichts falsch, wenn man sie grob demselben politischen Spektrum zuordnete. Beide stehen, jeweils auf ihre Art, für eine konservative Weltanschauung. Reichelts Schüsse Richtung Frankfurt sind nun ein Symptom für eine Radikalisierung der „Bild“-Zeitung.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... d5e16.html
Das Symptom der Radikalisierung der Bild unter Reichelt, scheint also keine singuläre Erkenntnis von Spreng zu sein. So finden wir auch hier, diesesmal vom 16.07.(!) dieselbe Diagnose.
Die Zeiten haben sich geändert. Sigmar Gabriel ist nicht mehr Minister und hat den Willkommens-Button längst abgelegt. Und die „Bild“-Zeitung produziert regelmäßig Schlagzeilen wie: „Ich habe 40 Menschen umgebracht und will Asyl“ oder: „Asyl-Behörde ließ 46 Islamisten ins Land“ oder: „55 Mio. Euro im Asyl-Chaos versenkt“ – und so weiter.
Immer schön krawallig, immer schön nach der bewährten „Bild“-Methode: Auch wenn der Empörungsgehalt auf dem Weg von der Schlagzeile zur Story in sich zusammenfällt, war es doch die Schlagzeile wert. Die Zeiten haben sich besonders seit dem März dieses Jahres geändert, als Julian Reichelt Chefredakteur der „Bild“ wurde. Er trug vorher schon als Vorsitzender der Chefredaktionen die redaktionelle Gesamtverantwortung für „Bild“, also für die Print- und die Online-Ausgabe. Mit ihm als direktem Chef der Printausgabe aber sollte „Bild“ wieder zu einem richtigen Kampfblatt werden.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ko ... _id=422831
Oder hier aus dem Februar:
“Bild”-Chef wettert gegen “Verständniskultur”
„Denn: Reichelt stand nicht nur für das skrupellose Verhalten seiner Zeitung ein, sondern attackierte auch die deutschen Gerichte für ihre vermeintlich zu lasche Handhabe.
Moderator Frank Plasberg fragte Reichelt, warum sich die “Bild”Redaktion entscheiden habe, die Persönlichkeitsrechte des Angeklagten Olaf R. zu missachten.
Die “Hart aber fair”-Redaktion entschied sich dazu, das Titelbild der “Bild”-Zeitung zu verpixeln. Dazu hätten die Juristen der ARD der Redaktion geraten, erklärte Plasberg.
“Man sagt, wir hätten ihn stigmatisiert”, ging Reichelt auf die Kritik ein. Und warf ein: “Wir haben ihn genannt, was er ist: einen Kinderschänder. Er hat sich selbst stigmatisiert.” Er sehe nicht ein, dass der Täter hier schutzbedürftig wäre.
https://www.huffingtonpost.de/entry/har ... 2bcace26b5
Fassen wir nochmal Spreng zusammen:
1. Seit Monaten bespiele BILD die politische Agenda der AfD.
2. BILD konstruiere immer wieder Aufmacher gegen die angeblich zu lasche Justiz, gegen den angeblich untätigen Staat und die angeblich unfähigen Politiker.
Mit dieser Meinung ist Herr Spreng anscheinend nicht alleine und es fragt sich angesichts dieser Vorwürfe, ob nicht der naiv ist, der diese Meinung für naiv hält? Aber das mögen die Leser selbst entscheiden. Wer aus Angst frustrierte Bürger noch weiter zu verärgern, sich vor den Karren von Herrn Gauland oder eines stolzen Preussen spannen lässt, scheint mir doch von Naivität nicht ganz frei zu sein. So verwundert es mich auch nicht, dass Herr Reichelt aus dieser – mir und Opa nicht unbekannten Ecke – Beifall erhält. David Berger, laut Wiki ein Holocaustleugner schreibt:
Der Bild-Chef Julian Reichelt äußert sich von Tag zu Tag profilierter zu dem katastrophalen, geradezu selbstmörderischen Zustand, in den Merkel und die Ihren unser Land getrieben haben. So auch in seiner neuesten Kolumne in der Bild, die den Titel trägt: „Niemand macht es seinen schlimmsten Feinden so bequem wie wir.
https://philosophia-perennis.com/2018/0 ... m-wie-wir/
So jetzt kann Opa wieder auskeilen – auch ad hominem. Mein Fell ist dick.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“