Dann würde ich mich auch gerne mal vollends vorstellen, nachdem ich die Chance bei meiner Anmeldung vor einigen Jahren auf hertha-inside versäumt habe.
Im Jahre 1995 geboren in Dortmund und wohnhaft im Jahre 2018 in Dortmund lässt sich erschließen, dass ich mit Hertha, oder der Stadt Berlin gar keine Berührungspunkte haben sollte. Das Ruhrgebiet ist absolut fußballverrückt und auch mein gesamter engerer Familienkreis (Eltern inkl. 3 ältere Geschwister) besteht aus BVB-Fans inkl. vereinzelter Dauerkarteninhaber auf der Südtribüne. Die große Frage die sich dadurch natürlich stellt ist: „Wie hast du dann zur Hertha gefunden?“
Um ehrlich zu sein, so ganz weiß ich es leider auch nicht mehr. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich in meiner frühen Kindheit, so zwischen 4 und 6 Jahren mit dem Strom geschwommen bin und meine Verwandten natürlich dazu beigetragen haben, eine Vorliebe für Schwarzgelb zu haben. Doch kurz darauf, mitten in der Grundschulzeit, habe ich mich vom BVB abgewendet und war erstmal neutral unterwegs. Woran ich mich erinnern kann ist, dass ich selbst in dieser frühen Zeit mich bereits sehr viel mit Fußball auseinandergesetzt habe, die Bundesligawochenenden über den Videotext verfolgt habe (Premiere hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht), mir Zeitschriften gekauft habe und auf meiner Konsole Fußballspiele gespielt habe. Was mir meine Eltern noch erzählen konnten, woran ich mich leider nicht mehr erinnern kann, ist, dass ich eines Tages, mit einem Alter von ca. 9 Jahren, zu ihnen gekommen bin und darum gebeten habe, mir ein Herthatrikot zu kaufen. Nach kurzer Diskussionsphase lag dann einige Tage später das Trikot der Saison 05/06 (Heimtrikot mit der Nummer 14 und meinem Nachnamen bestückt) auf meinem Schreibtisch als ich von der Schule kam und ich habe mich riesig über dieses Trikot gefreut und nahezu jeden Tag getragen. Seitdem hat es mich auch nicht mehr losgelassen und die Versuche meiner Familie, mich doch noch auf die schwarzgelbe Seite zu holen, sind allesamt fehlgeschlagen. Somit schlägt mein Herz seit rund 13 Jahren für Hertha und somit fast 2/3 meines Lebens.
Verfolgen tue ich natürlich jedes Spiel und bin auch an allen näherliegenden Spielen dabei, insbesondere natürlich in NRW. Außerdem verschlägt es mich, je nach Möglichkeit, 2-3x nach Berlin pro Saison, um mir die Heimspiele auch vor Ort anzuschauen. Letztes Jahr habe ich meine Hingabe gegenüber diesem Verein nochmals gesteigert und den Vereinsnamen auf meinem Körper verewigt.
Mein größter Wunsch als Fan ist es, dass ich mich eines Tages über was Großes freuen darf. Es muss nicht unbedingt sofort die Meisterschaft sein, der Einzug in die Champions League oder ein gewonnenes DFB-Pokal Finale wäre sensationell. Insbesondere deswegen hat die Niederlage im Halbfinale 2016 besonders geschmerzt, gegen den BVB und meine Familie. Aber meine Freunde und Verwandten kennen mich gut genug und als besondere Eigenschaft wird stets meine Standhaftigkeit und Loyalität gegenüber dem Fußball und Hertha geschätzt.
Ich bin anders als 90% der Leute im Ruhrgebiet mit dem BVB, Gelsenkirchen oder Bayern, und stolz drauf.
Auf ewig Hertha
