Opa hat geschrieben: ↑13.02.2022, 22:29
Ich mag 12 Spieltage vor Saisonende noch nicht in die um sich greifende Endzeitstimmung einsteigen, wenngleich ich es natürlich verstehen kann, wenn man pappesatt und ausgebrannt ist. Aber irgendwas hat uns doch alle mal gekickt an unserer Hertha, so sehr, dass wir zum Teil seit Jahrzehnten mit ihr durch dick und dünn gehen.
Das ist etwas, worauf wir Fans uns in schweren Zeiten besinnen können, während der Verein neue Superlative finden muss, denn die “die größte Aufholjagd, die der deutsche und vielleicht der internationale Fußball je erlebt hat” hatte ja schon
letzte Saison der sich mittlerweile vom Acker gemachte Ex-Geschäftsführer ausgerufen, was am Saisonende vom mittlerweile geschassten Ex-Trainer mit dicker Zigarre gefeiert wurde.
Wie würde wohl die Schlagzeile lauten, wenn Hertha wirklich am Ende der Saison abstiege? Meine Favorit wäre derzeit entweder “Cash ist King” oder “wir haben alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben”, wobei ersteres griffiger ist und sich auch gut mit einem Bling-Bling-Motiv auf einem T-Shirt machen würde.
"Wir werden bis zum Ende der Saison die Strategie für die nächsten fünf Jahre erarbeiten. Einen gemeinsamen Plan für eine sportlich und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft", erklärte Schmidt. Erfolg heißt für den ehemaligen Sky-Chef im konkreten Falle, sich "ins erste Drittel der Tabelle hocharbeiten" zu wollen."
Ende der angesprochenen Saison ist vorbei = die Strategie ist erarbeitet.
Für die nächsten FÜNF Jahre.
Da steht nichts davon, dass ein Abstieg diesen Weg verhindern würde und Windhorst sagte bei seinem damaligen Einstieg ebenfalls er zieht sich bei Abstieg nicht zurück.
Schon klar, dass er nicht damit gerechnet hat wie realistisch das Szenario werden könnte.
In der Saison 25/26 sich unter die ersten 6 gearbeitet zu haben ist das genannte Ziel in seiner Aussage.
Klar, kann man nun Wahrscheinlichkeitsszenarios durchspielen.
Die absolute Priorität hat jedoch ... endlich nicht mehr auszugeben als man einnimmt.
Hier schauen so viele recht neidisch auf bestimmte Vereine, die sich genau zu der Verlustvermeidung früher oder später mal entschieden haben und auch klar sagen, dass die Wirtschaftlichkeit das Maß aller Dinge ist. Die ziehen das konsequent durch, eben auch mit dem Risiko absteigen zu können.
Und auch wenn da dann Einnahmen verloren gehen ist es auch da genau wichtig diese finanzielle Waage einzuhalten.
Wir müssen das endlich hinbekommen!
Ebenso die Festlegung einer anderen (Forumssprech: als Dardaiischen Spielweise) Spielweise. (->Spielphilosophie)
Auch der Weg muss durchgezogen werden.
In unserer Lage dauert beides voll sichtbar reinzubekommen zwei Jahre, also per Ende nächster Saison.
Und beides muss konsequent erreicht und eingehalten werden, Abstieg hin oder her.
Sehr viele (nicht nur hier im Forum) reagieren aktuell mit Panik vor Abstieg und plädieren auch in den Vorwürfen an Bobic für genau diese Dinge bei denen vorher noch ganz laut gebrüllt wurde, dass die sich ändern müssen.
Tücke: das kann nunmal auch zu einem Abstieg führen.
Aber genau mit individuell hochqualitativen Spielern hatten wir es zwei Saisons nicht anders und die Finanzen haben sie extrem belastet, auch ohne Corona wären Verluste hoch gewesen.
Jetzt aus Panik also auf finanzielle Lage pfeifen?
Und "alles" über den Haufen werfen um die Klasse zu halten?
Dann wursteln wir ja wieder rum und erzeugen erneut ein Bild (Image) der Inkonsequenz.
Die ganzen Emotionen sind ja verständlich.
Doch indirekt hier zu fordern, man hätte nun all die abgegebenen nicht abgeben sollen ... um am Ende der Saison erneut mit 70 Mio. Verlust dazustehen was zu einer erneuten Kreditaufnahme geführt hätte ... ist das echt allen bewusst?
Wie entscheidest dich?
Imageschaden durch Abstieg (aber Weg beibehalten) oder Imageschaden durch Kreditaufnahme (nach 374 Mio. vom Investor)?
Klar antworten da alle: keinen der beiden.
Jo, das ist das was man sich wünscht ...
Und weiterhin möglich.
Mir sind die Basen Finanzen und Spielphilosophie als auch die ganzen zwingend notwendigen Strukturveränderungen extrem wichtig.
Denn das bildet eine Gesamtbasis/-fundament.
Und ohne das zu etablieren wirst nunmal nicht dahin kommen wo wir alle hin wollen.
Bobic weiß selbst auch um die Klemme, eigentlich nicht noch einmal den Trainer wechseln zu wollen.
Andererseits ist es auch bei einem Wechsel fraglich ob das dann besser klappen würde,
Denn die nächste Runde Kaderumgestaltung kommt erst im Sommer.
Wir wissen auch nicht ob Piateks Leihe im Winter geschehen wäre, hätten wir volle Stadien gehabt.
Sondern erst im Sommer dann angegangen worden wäre.
Ich freu mich auf die mindestens EL-Teilnahme spätestens mit Ablauf der Saison 25/26.
Wäre es dann noch die größte Aufholjagd aller Zeiten?
Das kurzfristige Erreichen von Zielen ist eine Sache, wichtiger ist aber das die langfristigen Ziele erreicht werden, da diese nachhaltig weiter wirken.
Und man kann uns nicht mit Freiburg, Mainz, Union, Frankfurt, Köln etc. nicht vergleichen.
Die haben unsere derben Fehler der letzten beiden Saisons erst gar nicht gemacht bzw. wenn dann früher mal und draus gelernt.
Wir haben mit unserem Verein schon eine Menge durch, je nachdem wann man "einstieg", derbst heftig (Oberliga) oder "nur" heftig (2. Liga) was stets mit Abstiegen zusammenhängt.
Der ganze Frust ist völlig verständlich nunmehr um sehr vieles größer, wenn man die mega Chance mit zig Mio. ein gesundes fundamentiertes Wachstum nachhaltig herzustellen so sehr vermacht hat.
Wer hat uns denn nicht schon alsbald in der CL gesehen?
Es wird werden!
Ein möglicher Abstieg hin oder her.
Ich will ihn gewiss auch nicht, doch ich kalkuliere ihn ein, allerdings ist mir bei unserer Vereinsvita Panik oder Angst echt ein Fremdwort geworden.
Und Hoffnung begräbt man erst dann wenn feststeht, dass 100% aussichtslos.
Fehlerfrei ist keiner.
Angesichts der Amtszeit von Preetz hat Bobic mindestens auch 5 Jahre verdient bevor man hier das Fazit zieht, da "alle" Strukturen verändert werden, was schon einen sehr deutlichen Unterschied zu Preetz darstellt.
Es ist eine wahre Aussage wenn etwas geschehen ist: müsse akzeptiere!