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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 18.11.2022, 11:20
von Opa
Drago1892 hat geschrieben:
18.11.2022, 07:29
bist du dir da so sicher?
Wie kommst du denn auf 97,7Mio Personalkosten, wo ~90% von auf den Profikader fallen dürften?
So unrealistisch ist das am Ende gar nicht....
Weil Du neben den Gehältern auch die Ablösen, Beraterhonorare, Abfindungen und Erfolgsprämien fürs Trainerpersonal und deren Staff in den Personalkosten hast.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 18.11.2022, 11:25
von Jenner
Laut Herrich sollen allein die Abfindungen ca. 10.000.000 € verschlingen.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 18.11.2022, 11:29
von Drago1892
Opa hat geschrieben:
18.11.2022, 11:20
Drago1892 hat geschrieben:
18.11.2022, 07:29
bist du dir da so sicher?
Wie kommst du denn auf 97,7Mio Personalkosten, wo ~90% von auf den Profikader fallen dürften?
So unrealistisch ist das am Ende gar nicht....
Weil Du neben den Gehältern auch die Ablösen, Beraterhonorare, Abfindungen und Erfolgsprämien fürs Trainerpersonal und deren Staff in den Personalkosten hast.
achso ok danke, dachte ist noch ein eigener Posten :top:

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 21.11.2022, 16:38
von Linksfuss
Vom Sozialismus lernen, heißt siegen lernen!

"Wir hatten zuletzt einen Personaletat von rund 43 Millionen Euro für 53 Mitarbeiter in der Lizenzspielerabteilung. Und drittens: Bei uns wissen die Spieler, dass sie beim Gehalt nicht zu weit auseinanderliegen. Aber sie wissen auch, dass nicht alle das Gleiche bekommen.", sagt Ruhnert von Union.

Ruhnert von Union ist in der Linkspartei. Ich fordere auch den Einheitslohn bei Hertha! Also den Einheitslohn auf dem Niveau von den Union-Spielern, nicht das Tousart/Piatek Lohnniveau.

https://www.moz.de/nachrichten/sport/un ... 22235.html

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 21.11.2022, 17:09
von Opa
Wenn nochmal jemand sagt, Hertha müsse nur mehr Einnahmen generieren, sollte man das mit einem Nackenklatscher zitieren. Herthas finanzielle Primärproblemstelle sind und bleiben die Ausgaben. Wir verplempern hier massiv mehr Geld als unsere Wettbewerber und haben während der Coronajahre statt zu konsolidieren die Ausgaben nochmal nach oben geschraubt. Wir müssen durch die Rosskur, uns von allen Spielern zu trennen, die zu viel Geld verdienen und diese zu ersetzen, die zu unserem möglichen Budget spielen.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 05:44
von Drago1892
Linksfuss hat geschrieben:
21.11.2022, 16:38
Vom Sozialismus lernen, heißt siegen lernen!

"Wir hatten zuletzt einen Personaletat von rund 43 Millionen Euro für 53 Mitarbeiter in der Lizenzspielerabteilung. Und drittens: Bei uns wissen die Spieler, dass sie beim Gehalt nicht zu weit auseinanderliegen. Aber sie wissen auch, dass nicht alle das Gleiche bekommen.", sagt Ruhnert von Union.

Ruhnert von Union ist in der Linkspartei. Ich fordere auch den Einheitslohn bei Hertha! Also den Einheitslohn auf dem Niveau von den Union-Spielern, nicht das Tousart/Piatek Lohnniveau.

https://www.moz.de/nachrichten/sport/un ... 22235.html
Bei Union gibts seit Bundesliga-Aufstieg einen kolportierten Gehaltsdeckel von maximal 1,5 Mio für absolute Leistungsträger.
Kompetente Fachleute finden so ganz locker motivierte Spieler, die vorher weniger oder gleich verdient haben und sich dann trotzdem den Arsch dafür aufreißen.
Natürlich ist die Kehrseite davon, dass die Leistungsträger dann sehr leicht gehen, weil sie woander 2-3x so viel verdienen können, allerdings ist es dann auch egal, wenn die Trefferquote bei Neuzugängen hoch bleibt.

Bei uns verdient selbst der Durchschnitt mehr und ist ne Klasse schlechter.

Ziele können sich Bobic und Co setzen wie sie wollen, trotzdem sehe ich nicht die nötige Kompetenz bei uns, um den Karren noch vor dem Untergang zu retten.....die Zahlen sind auch so oder so schon viel zu hoch und quasi schon aussichtslos....da bezweifle ich schon selbst, ob es dem Unioner Triumvirat bei uns gelingen würde.

Knapp 80 Mio Verlust aus dem Vorjahr fährt man nicht einfach komplett runter, nur weil man es jetzt fest einplant....wenn man Glück hat schafft man das in 5 Jahren und häuft bis dahin trotzdem noch mal Minimum 100 Mio weitere Verluste an...alleine 50 Mio sind ja in dieser Saison geplant und bisher ist Hertha ja eher dafür bekannt zu optimistisch zu planen, jedenfalls keinesfalls sicher. Die Verluste der letzten Jahre lagen immer über den Planungen, teils sogar unverständlich höher!

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 08:09
von ede
Also alles so belassen/ nichts (radikal) ändern, weil a) „aussichtslos“ b) es nur viel
(mehr)Geduld braucht c) wer soll es denn sonst machen ? d) geht ja nicht anders ? :roll:
Hm, ..

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 15:25
von Opa
Jenner hat geschrieben:
20.11.2022, 13:17
Bei einer Insolvenz finden wir uns nicht in der Regionalliga wieder, sondern in der Berliner Bezirksliga. Das ist die höchste Liga in der eine unserer Mannschaften spielt, die nicht zur KGaA gehört.
Ich packe die Antwort mal hier hin, weil das erstens eher hierher gehört und zweitens damit wir das im richtigen Thread zusammengetragen haben. Ganz so verdichtet ist das nicht richtig, wenngleich das geschilderte Ergebnis dann eine gewisse Wahrscheinlichkeit hätte. Doch der Reihe nach:

Für den Fall des Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über die KGaA würde das zuständige Amtsgericht zunächst einen Sachwalter bestellen, dessen Aufgabe es ist, im Sinne der Gläubiger Vermögenswertsicherung zu betreiben. Der größte Vermögensgegenstand von Hertha sind neben den Transferrechten für die Spieler die DFL Lizenz, die zum Bezug von TV Geldern berechtigt. Insofern dürfte hier im ersten Schritt allerhöchstes Interesse daran bestehen, diesen Vermögensgegenstand abzusichern und alles dafür zu tun, dass die DFL nicht von § 10 Nr. 2 der Lizenzordnung Gebrauch macht und die Lizenz entzieht. Desweiteren würde natürlich versucht, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, dafür muss eine Mindestanzahl Lizenzspieler zur Verfügung stehen und der Bus fahren.

Sollte es zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens kommen und das Insolvenzgericht der Fortführung des Geschäftsbetriebes zustimmen, sieht die Lizenzordnung in § 11 Nr. 5 den Abzug von 9 Punkten vor, je nach Zeitpunkt für die laufende oder die darauf anschließende Saison. Das viel schärfere Schwert der DFL ist die Verweigerung einer Lizenz für die kommende Spielzeit, weil man die Lizenzierungsvoraussetzungen kaum noch erfüllen dürfte. Das bedeutet, dass Hertha für die erste Mannschaft keiner Liga angehören würde. Man könnte dann versuchen, ggf. über eine Ausnahmegenehmigung eine Lizenz für die 3. Liga zu erhalten, aber das würde natürlich auch an nicht unerhebliche Bedingungen geknüpft sein und der Spielbetrieb dort ist ebenfalls millionenteuer. Und wosoll man diese Spiele austragen? Berlin verfügt Stand heute über kein Drittligastadion und das Oly aufzusperren dürfte viel zu teuer werden.

Zudem sieht in diesem Fall die Spielordnung des NOFV vor, dass zweite Mannschaften von in der 3. Liga antretenden Vereinen nicht spielberechtigt wären. Hier gäbe es gem. § 5 Nr. 5 einen Zwangsabstieg der zweiten Mannschaft in die Oberliga und sofern man dort am Lizensierungsverfahren scheitert, scheidet diese Mannschaft aus dem Zuständigkeitsbereich des NOFV aus. Der Zwangsabstieg für Herthas II aus der Regionalliga wäre aber nach meinem Verständnis so oder so fällig, weil es in § 6 Nr. 3 heißt:
Die klassenhöchste Herren-Mannschaft eines Vereins, über dessen Vermögen das Insolvenzverfahren eröffnet
oder bei dem die Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse abgelehnt wird, gilt als Absteiger in die
nächste Spielklasse und rückt insoweit am Ende des Spieljahres an den Schluss der Tabelle.
...
Vorstehende Bestimmungen gelten entsprechend für Kapitalgesellschaften, denen das Teilnahmerecht an Spielklassen des
NOFV übertragen worden ist.
Es hieße dann also zwangsläufig für die erste Mannschaft, dass man mindestens in die Oberliga absteigen würde, wie 2010 bei TeBe, die als Regionalligist Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt haben. Da der Spielbetrieb in der Oberliga ebenfalls ziemlich kostspielig ist, hat man sich seinerzeit für eine Teilnahme an der Berlinliga entschieden.

Nur für den Fall, dass über die KGaA das Insolvenzverfahren mangels Masse abgelehnt oder der Geschäftsbetrieb nicht fortgeführt würde, würde das Szenario eintreten, dass Hertha III (Ama zwee) die einzig verbliebene Mannschaft des e.V. wäre. Inwiefern der e.V. noch für die Verflechtung mit der KGaA in Anspruch genommen werden kann (z.B. Rückforderung von jährlichen Zuwendungen der KGaA an den e.V. wären dann wahrscheinlich), stünde ggf. sogar eine Insolvenz des e.V. zur Debatte, zumal man ja auch die U Mannschaften in der heutigen Form der Betreuung kaum würde aufrecht erhalten können. Hier sehe ich aber genügend Substanz bei den Mitgliedern, dass man hier in jedem Fall den Spielbetrieb der Mannschaften aufrecht erhalten könnte.

Tatsache ist: Wer glaubt, Hertha könne sich über eine Insolvenz "billig" sanieren, der irrt. Weder wird man so Windhorst los noch würde man im Profifußball verbleiben. Der Fall wäre sehr, sehr tief und sehr, sehr schmerzhaft. Hertha hat sicher genügend Fanbase, um die unteren Ligen zu rocken, aber um dann wieder aufzusteigen braucht es mehr als Fanbase, das wird ohne wohlwollende Geldgeber nicht gehen, die zudem den einigermaßen unattraktiven Spielbetrieb in den Ligen 5 (Oberliga) bis 9 (Bezirksliga) finanzieren müssten. Hertha ist verdammt, alles dafür zu tun, dieses Szenario zu vermeiden, auch wenn das extrem schmerzhaft ist und vielen hier nicht schmecken dürfte. Immer wiederkehrende Aussagen wie "aber was war denn nun mit den 374 Mio" oder "mit dem geflossenen Geld müsste doch mehr drin sein" deuten leider mehr auf die Begriffsstutzigkeit einiger Zeitgenossen hin als auf Realismus. Das Windhorst Geld ist futsch, was jetzt kommt, ist reine Schadenbegrenzung und der Versuch, sich an den Futtertrögen der 1. Liga festzuhalten. Wenn wir da abrutschen, wird der Fall nach unten sehr ungemütlich und ggf. auch sehr tief.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 16:59
von schirmi-berlin
Opa hat geschrieben:
22.11.2022, 15:25
Jenner hat geschrieben:
20.11.2022, 13:17
Bei einer Insolvenz finden wir uns nicht in der Regionalliga wieder, sondern in der Berliner Bezirksliga. Das ist die höchste Liga in der eine unserer Mannschaften spielt, die nicht zur KGaA gehört.
Ich packe die Antwort mal hier hin, weil das erstens eher hierher gehört und zweitens damit wir das im richtigen Thread zusammengetragen haben. Ganz so verdichtet ist das nicht richtig, wenngleich das geschilderte Ergebnis dann eine gewisse Wahrscheinlichkeit hätte. Doch der Reihe nach:

Für den Fall des Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über die KGaA würde das zuständige Amtsgericht zunächst einen Sachwalter bestellen, dessen Aufgabe es ist, im Sinne der Gläubiger Vermögenswertsicherung zu betreiben. Der größte Vermögensgegenstand von Hertha sind neben den Transferrechten für die Spieler die DFL Lizenz, die zum Bezug von TV Geldern berechtigt. Insofern dürfte hier im ersten Schritt allerhöchstes Interesse daran bestehen, diesen Vermögensgegenstand abzusichern und alles dafür zu tun, dass die DFL nicht von § 10 Nr. 2 der Lizenzordnung Gebrauch macht und die Lizenz entzieht. Desweiteren würde natürlich versucht, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, dafür muss eine Mindestanzahl Lizenzspieler zur Verfügung stehen und der Bus fahren.

Sollte es zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens kommen und das Insolvenzgericht der Fortführung des Geschäftsbetriebes zustimmen, sieht die Lizenzordnung in § 11 Nr. 5 den Abzug von 9 Punkten vor, je nach Zeitpunkt für die laufende oder die darauf anschließende Saison. Das viel schärfere Schwert der DFL ist die Verweigerung einer Lizenz für die kommende Spielzeit, weil man die Lizenzierungsvoraussetzungen kaum noch erfüllen dürfte. Das bedeutet, dass Hertha für die erste Mannschaft keiner Liga angehören würde. Man könnte dann versuchen, ggf. über eine Ausnahmegenehmigung eine Lizenz für die 3. Liga zu erhalten, aber das würde natürlich auch an nicht unerhebliche Bedingungen geknüpft sein und der Spielbetrieb dort ist ebenfalls millionenteuer. Und wosoll man diese Spiele austragen? Berlin verfügt Stand heute über kein Drittligastadion und das Oly aufzusperren dürfte viel zu teuer werden.

Zudem sieht in diesem Fall die Spielordnung des NOFV vor, dass zweite Mannschaften von in der 3. Liga antretenden Vereinen nicht spielberechtigt wären. Hier gäbe es gem. § 5 Nr. 5 einen Zwangsabstieg der zweiten Mannschaft in die Oberliga und sofern man dort am Lizensierungsverfahren scheitert, scheidet diese Mannschaft aus dem Zuständigkeitsbereich des NOFV aus. Der Zwangsabstieg für Herthas II aus der Regionalliga wäre aber nach meinem Verständnis so oder so fällig, weil es in § 6 Nr. 3 heißt:
Die klassenhöchste Herren-Mannschaft eines Vereins, über dessen Vermögen das Insolvenzverfahren eröffnet
oder bei dem die Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse abgelehnt wird, gilt als Absteiger in die
nächste Spielklasse und rückt insoweit am Ende des Spieljahres an den Schluss der Tabelle.
...
Vorstehende Bestimmungen gelten entsprechend für Kapitalgesellschaften, denen das Teilnahmerecht an Spielklassen des
NOFV übertragen worden ist.
Es hieße dann also zwangsläufig für die erste Mannschaft, dass man mindestens in die Oberliga absteigen würde, wie 2010 bei TeBe, die als Regionalligist Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt haben. Da der Spielbetrieb in der Oberliga ebenfalls ziemlich kostspielig ist, hat man sich seinerzeit für eine Teilnahme an der Berlinliga entschieden.

Nur für den Fall, dass über die KGaA das Insolvenzverfahren mangels Masse abgelehnt oder der Geschäftsbetrieb nicht fortgeführt würde, würde das Szenario eintreten, dass Hertha III (Ama zwee) die einzig verbliebene Mannschaft des e.V. wäre. Inwiefern der e.V. noch für die Verflechtung mit der KGaA in Anspruch genommen werden kann (z.B. Rückforderung von jährlichen Zuwendungen der KGaA an den e.V. wären dann wahrscheinlich), stünde ggf. sogar eine Insolvenz des e.V. zur Debatte, zumal man ja auch die U Mannschaften in der heutigen Form der Betreuung kaum würde aufrecht erhalten können. Hier sehe ich aber genügend Substanz bei den Mitgliedern, dass man hier in jedem Fall den Spielbetrieb der Mannschaften aufrecht erhalten könnte.

Tatsache ist: Wer glaubt, Hertha könne sich über eine Insolvenz "billig" sanieren, der irrt. Weder wird man so Windhorst los noch würde man im Profifußball verbleiben. Der Fall wäre sehr, sehr tief und sehr, sehr schmerzhaft. Hertha hat sicher genügend Fanbase, um die unteren Ligen zu rocken, aber um dann wieder aufzusteigen braucht es mehr als Fanbase, das wird ohne wohlwollende Geldgeber nicht gehen, die zudem den einigermaßen unattraktiven Spielbetrieb in den Ligen 5 (Oberliga) bis 9 (Bezirksliga) finanzieren müssten. Hertha ist verdammt, alles dafür zu tun, dieses Szenario zu vermeiden, auch wenn das extrem schmerzhaft ist und vielen hier nicht schmecken dürfte. Immer wiederkehrende Aussagen wie "aber was war denn nun mit den 374 Mio" oder "mit dem geflossenen Geld müsste doch mehr drin sein" deuten leider mehr auf die Begriffsstutzigkeit einiger Zeitgenossen hin als auf Realismus. Das Windhorst Geld ist futsch, was jetzt kommt, ist reine Schadenbegrenzung und der Versuch, sich an den Futtertrögen der 1. Liga festzuhalten. Wenn wir da abrutschen, wird der Fall nach unten sehr ungemütlich und ggf. auch sehr tief.
Sehr interessant was Du uns hier vermittelst .
Besten Dank dafür.
So wissen wir wenigstens wo die Reise hingehen kann !!
Wollen wir nicht das schlimmste hoffen .
Ich hoffe das die obere Riege noch einen DUMMEN findet der Hertha noch einmal finanziell unterstützt !!

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 17:12
von Opa
Hertha muss sich da alleine daraus befreien. Weniger Ausgaben wären die existentielle Grundlage, Einnahmen sind nämlich genug da.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 18:05
von AnKu54
Opa hat geschrieben:
22.11.2022, 17:12
Hertha muss sich da alleine daraus befreien. Weniger Ausgaben wären die existentielle Grundlage, Einnahmen sind nämlich genug da.
Danke für Deine Ausführungen.
Wenn ich das richtig verstehe, dann müssen wir alle Spieler, Dodi, Toussard, etc. verkaufen um wenigstens die Lizenz zu bekommen.
Das bedeutet in der nächsten Saison den Abstieg. Dann gibt es weniger Fernsehgelder und wir bekommen dort keine Lizenz.
Es ist also ein Teufelskreis.
Ist da noch was zu retten.

PS: Preetz hat uns damals in die Grube gefahren. Schade, dass man diesen Nichtsnutz nicht zur Verantwortung ziehen kann. :motz:

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 22:21
von hartun
Opa hat geschrieben:
22.11.2022, 14:00
...
Wenn ich Dir den Unterschied zwischen bilanzieller Forderung und liquiditätsentschiedendem Cashflow erklären muss, wird das eine schwierige Diskussion und entfernt uns vom Threadthema. Wenn Du dazu Fragen hast, nutze bitte den "Lösung der Hertha Finanzen" Thread.
...
Müsstest du mir tatsächlich erklären, ich bin da völlig blank. Würde es aber vermutlich nicht verstehen.
Nur vereinfacht gehe halt bei einem Zahlungsziel davon aus dass der Schuldner Kohle ausgibt die er aktuell nicht hat und der Gläubiger hoffen muss das Geld zu erhalten.
Wie man nun gesehen hat kann das in die Hose gehen.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 22.11.2022, 22:33
von pilgrims
Da ich gerade ein paar Minuten Zeit habe, mische ich mich ein und versuche mal eine Erklärung.

Eine bilanzielle Forderung ist erst einmal ein Anspruch gegenüber einem Schuldner. Z.B. einem Käufer, der einem noch Geld schuldet.
Aber die Forderung bedeutet nicht, dass man es auch bekommt. Man könnte es eines Tages kriegen. Wenn man es bekommt, wird aus der Forderung ein Guthaben in der Kasse/Bank. Das heißt, der Geldfluß (Einnahme) ist Realität geworden (Cash flow, positive Wirkung). Wenn man die Forderung nicht bekommt, kann man sie irgendwann abschreiben (bilanzielle Abschreibung). Wenn man Gewinne machen würde, dann könnte es helfen die Steuerlast auf einen Gewinn zu mindern.

Beim liquiditätsbezogenen Cash flow sollte man wissen, dass der Cash flow die Geldflüsse (was kommt auf das Konto rauf <-> was geht vom Konto weg) gegeneinander gerechnet. Der Wert ist der Cash flow. Ob der Cash flow positiv oder negativ ist, ist ein wichtiger Punkt. Und hier hakt es bei Hertha. Einnahmen sind da. Ausgaben noch viel mehr.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 23.11.2022, 11:24
von Drago1892
Einnahmen sind eigentlich genug da?

Ich kann mir kauf vorstellen, dass die aktuellen Sponsoren bei einem weiteren Engagement die aktuellen Beträge weiterzahlen würde, mal davon abgesehen, dass die eh eher abspringen dürften.

Hertha ist seit nun Jahren ein Abstiegskandidat.....und das soll sich nie bei der Einnahmenseite auswirken, besonders bei den Sponsoren? Kann ich mir nicht vorstellen....

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 23.11.2022, 12:17
von pilgrims
Drago1892 hat geschrieben:
23.11.2022, 11:24
Einnahmen sind eigentlich genug da?
Hertha hatte in den vergangenen Jahren jeweils mit über 100 Mio EUR auf der Einnahmeseite geplant. Die TV-/Medieneinnahmen sind z.B. in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen, die Sponsoren... naja... kommt insgesamt auf jeden Fall eine Steigerung heraus.
Ich finde gerade nicht die Quelle, aber Hertha hat um die 150 Mio auf der Einnahmeseite. Da kann man durchaus mehr bewegen, als derzeit herauskommt.

Ein paar gerundete Kennzahlen (Meldungen zum 30.6.2021 bzw. 31.12.2021, Quelle DFL):

Bilanzsummen:
Bayern: 680 Mio
Leipzig: 466 Mio
BVB: 451 Mio
Bayer: 393 Mio
Hoffenheim: 288 Mio
Hertha: 222 Mio
Wolfsburg: 211 Mio
Gladbach: 197 Mio
Frankfurt: 160 Mio
Stuttgart: 159 Mio
Augsburg: 132 Mio
Freiburg: 132 Mio
Schalke: 124 Mio
Köln: 93 Mio
Bremen: 75 Mio
Mainz: 73 Mio
Union: 47 Mio
Bochum: 23 Mio

Gewinn- und Verlustrechnung letzter Konzernzabschluss bzw. letzter Einzel-Jahresabschluss, Ergebnis nach Steuern / Überschuss oder Fehlbetrag
Freiburg: 9,8 Mio / 9,8 Mio
Leipzig: 3,8 Mio / 2,8 Mio
Bayern: 2,3 Mio / 1,9 Mio
Augsburg: -0,4 Mio / -0,5 Mio
Stuttgart: -1,1 Mio / -1,1 Mio
Bochum: -4,9 Mio / -4,9 Mio
Bremen: -7,1 Mio / -7,1 Mio
Frankfurt: -10 Mio / -10 Mio
Mainz: -10,1 Mio / -10,2 Mio
Union: -12 Mio / -11,4 Mio
Bayer: -13,7 Mio / 0 Mio
Gladbach: -14,6 Mio / -14,6 Mio
Schalke: -16,7 Mio / -18,7 Mio
Köln: -16,8 Mio / -18,3 Mio
Wolfsburg: -17,8 Mio / 0 Mio
Hoffenheim: -23 Mio / -0,1 Mio
BVB: -72,8 Mio / -72,8 Mio
Hertha: -78 Mio / -78 Mio

Herausgegriffen aus den GuV:

Personalaufwand:
Bayern: 373,3 Mio
BVB: 215,7 Mio
Leipzig: 168,9 Mio
Bayer: 134,3 Mio
Wolfsburg: 122,8 Mio
Gladbach: 98,1 Mio
Frankfurt: 97,6 Mio
Hertha: 92,9 Mio
Schalke: 88,3 Mio
Hoffenheim: 84,4 Mio
Stuttgart: 82,8 Mio
Köln: 76,3 Mio
Bremen: 67,8 Mio
Freiburg: 53,6 Mio
Mainz: 48,3 Mio
Augsburg: 44,4 Mio
Union: 40,1 Mio
Bochum: 18,7 Mio

Auszahlungen für Spielerberater:
BVB: 32,8 Mio
Leipzig: 25,9 Mio
Bayern: 25,8 Mio
Bayer: 18,1 Mio
Frankfurt: 15,7 Mio
Hoffenheim: 12,8 Mio
Hertha: 10,3 Mio
Schalke: 9,9 Mio
Gladbach: 7,8 Mio
Wolfsburg: 6,9 Mio
Stuttgart: 6,3 Mio
Köln: 5,8 Mio
Freiburg: 5,1 Mio
Mainz: 4,3 Mio
Bremen: 3,6 Mio
Augsburg: 3,2 Mio
Union: 2,2 Mio
Bochum: 0,9 Mio

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 23.11.2022, 15:18
von hartun
Danke pilgrims.
Erschreckende, verheerende Zahlen.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 23.11.2022, 15:21
von Shinto6
hartun hat geschrieben:
23.11.2022, 15:18
Danke pilgrims.
Erschreckende, verheerende Zahlen.
Echt erschreckend. Wie kann man das nur derart verbocken.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 23.11.2022, 17:22
von _Steve_
Zauberdrachin hat geschrieben:
01.11.2022, 03:25
Was bei der GuV ins Auge springt: sonstige betriebliche Ausgaben sind von 49 auf 84 Mio. um 35 Mio. gestiegen.
Mich würde sehr intessieren was sich unter diesem Posten alles verbirgt da dieser in den letzten Jahren regelrecht rauf und runter "springt".
18/19 waren es 81 Mio., 19/20 waren es 58 Mio., 20/21 waren es 49 Mio. und nun 84 Mio.
Abgesehen von der Senkungspflicht bei Löhnen und Gehältern ist das der andere Punkt bei dem eine Senkungspflicht besteht.
Es steht doch im Bericht drin, wie sich dieser Posten zusammensetzt:

Game operating expenses: 25,4 mEUR
TV/advertising: 8,2mEUR
Transfers: 41.6mEUR
Trade: 1,0mEUR
Administration: 7,1mEUR
Amateur and youth football: 1,4mEUR

Macht in Summe: 84,9mEUR.

Und die Sprünge resultieren zumeist aus a) den Transferausgaben und b) den Kosten für den Spielbetrieb.

P.S.: Ja, der Beitrag von ZD ist alt, aber ich meine, dass da niemand drauf geantwortet hatte.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 23.11.2022, 17:36
von Drago1892
pilgrims hat geschrieben:
23.11.2022, 12:17
Drago1892 hat geschrieben:
23.11.2022, 11:24
Einnahmen sind eigentlich genug da?
Hertha hatte in den vergangenen Jahren jeweils mit über 100 Mio EUR auf der Einnahmeseite geplant. Die TV-/Medieneinnahmen sind z.B. in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen, die Sponsoren... naja... kommt insgesamt auf jeden Fall eine Steigerung heraus.
Ich finde gerade nicht die Quelle, aber Hertha hat um die 150 Mio auf der Einnahmeseite. Da kann man durchaus mehr bewegen, als derzeit herauskommt.
.......
Danke, sehr informativ, aber bei den TV Einnahmen irrst du dich leider:

2020/2021: 58,4 Mio
2021/2022: 51,9 Mio
2022/2023: 47,5 Mio
2023/2024: 44,4 Mio

Wenn hier also nicht noch sportlich ein Wunder passiert, sind das ca. 25% weniger, als noch vor 3 Jahren.
Nur so zur Info: Union liegt aktuell bei 64,7 Mio für nächste Saison, dass sind auch schon ca. 45-50% weniger.

Schlag mich tot, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das nicht auch bald bei den sonstigen Einnahmen bemerkbar macht...vielleicht sinken sie nicht, weil es die Marke Fußball ist, aber dann werden sie eben dafür woanders deutlich mehr steigen, was ja quasi aus selbe hinauslaufen würde.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 23.11.2022, 18:56
von pilgrims
Bei den TV-Einnahmen bitte immer daran denken, dass diese in Relation mit der Entwicklung des jeweiligen Bundesligisten stehen.

Würde Hertha z.B. 10 Jahre lang immer auf dem gleichen Platz landen und wäre gleich beliebt gewesen, dann könnte man die Beträge vergleichen.

Tatsächlich ist der Anteil der TV-Einnahmen in den vergangenen Jahren gestiegen. Der letzte Vertrag für die DFL sieht bis 2024/2025 ein Gesamtvolumen von über 1,1 Mrd EUR pro Jahr vor. Soviel wie noch nie zuvor.
Die Verteilung innerhalb der DFL auf die Vereine: 1.Bundesliga bekommt ganz viel, 2.Bundesliga bekommt etwas, 3.Liga ein paar Bröckchen.
Die Verteilung auf die Vereine führt zu einem Gesamtbetrag pro Verein, der über die Faktoren
- Basisbetrag
- sportliche Leistung
- Nachwuchs
- Markenstärke
zustande kommt.

Jetzt kann man sich mal überlegen, wie die sportliche Performance Herthas in den vergangenen Jahren war und die Beliebtheit der Marke "Hertha" sich entwickelte.

Die Einnahmen eines Bundesligisten bestehen aber nicht nur aus den TV-Einnahmen.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 24.11.2022, 09:10
von Opa
Schauen wir mal, ob das eine belastbare Meldung ist mit 777, bei yahoo wird jedenfalls von einem "Controlling Stake" gesprochen und auch die Behauptung, es würden 49% des Stimmrechts mitverkauft, ist Unsinn, denn den hat Tennor nie erworben, weil Tennor nicht an der Verwaltungs-GmbH beteiligt ist (dafür hätte es auch der Zustimmung der Mitgliederversammlung bedurft).
These 64.7% investor shares are equivalent to 49% voting shares of the club—the maximum allowed for outside investors under German Football League rules
Mich würde nicht wundern, wenn sich das am Ende als die heiße Luft herausstellt, mit der Windhorst sonst auch durch die Gegend föhnt, um seine Gläubiger zu beruhigen.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 24.11.2022, 09:18
von Ricson
777 möchte sich ein Netzwerkt ähnlich wie Red Bull aufbauen, bei dem Sevilla und Hertha die beiden größten Investitionen wären. Die haben auf jeden Fall einiges vor.

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 24.11.2022, 09:48
von _Steve_
Ricson hat geschrieben:
24.11.2022, 09:18
777 möchte sich ein Netzwerkt ähnlich wie Red Bull aufbauen, bei dem Sevilla und Hertha die beiden größten Investitionen wären. Die haben auf jeden Fall einiges vor.
Hier mal ein Artikel vom aerotelegraph zu 777:
https://www.aerotelegraph.com/die-finan ... stil-kauft

Also irgendwie wären die mir als Käufer fast lieber als irgend ein amerikanischer NFL-Besitzer. Ob die jetzt am Ende weitere Geldmittel zur Verfügung stellen würden, weiß ich nicht, aber zumindest könnten wir als Teil deren Netzwerkes vielleicht eine eigene 737 Max bekommen (dürfen die schon wieder fliegen?) oder zumindest hatten wir immer Testspielgegner wie Genua, Sevilla, Vasco...

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 24.11.2022, 10:01
von Mineiro
Karim Rekik gefällt das... :mrgreen:

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Verfasst: 24.11.2022, 10:05
von Mineiro
Opa hat geschrieben:
24.11.2022, 09:10
Schauen wir mal, ob das eine belastbare Meldung ist mit 777, bei yahoo wird jedenfalls von einem "Controlling Stake" gesprochen und auch die Behauptung, es würden 49% des Stimmrechts mitverkauft, ist Unsinn, denn den hat Tennor nie erworben, weil Tennor nicht an der Verwaltungs-GmbH beteiligt ist (dafür hätte es auch der Zustimmung der Mitgliederversammlung bedurft).
These 64.7% investor shares are equivalent to 49% voting shares of the club—the maximum allowed for outside investors under German Football League rules
Mich würde nicht wundern, wenn sich das am Ende als die heiße Luft herausstellt, mit der Windhorst sonst auch durch die Gegend föhnt, um seine Gläubiger zu beruhigen.
Mit den 49% Mitbestimmungsrecht sind sicherlich die Rechte von Tennor bei der Bestückung des Aufsichtsrates der KGaA gemeint. 49% ist sicherlich kein vertraglich zugesicherter Wert sondern aus der Umkehrung bzw. Interpretation der 50+1 Regel entstanden, die aus amerikanischer Sicht wohl eher etwas ungebräuchlich ist. Wäre ich ein amerikanischer Journalist und müsste das den amerikanischen Lesern erklären, dann würde ich wohl auch einfach schreiben, dass man halt nur 49% der Stimmrechte hat, obwohl man 64,7% der Anteile besitzt.