Jenner hat geschrieben: ↑17.11.2024, 22:33
Meine Eindrücke:
Drescher hat in seiner Bewerbungsrede behauptet, dass in den letzten 18 Monaten ganz tolle Arbeit geleistet wurde und Hertha sowohl sportlich, als auch wirtschaftlich auf einem sehr guten Weg sei. Aufstieg ist natürlich das Ziel, aber muss nicht unbedingt in diesem oder nächsten Jahr sein. Der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung mit Zecke und Neuendorf war vielleicht nicht ganz ideal, hätte auch schon früher besiegelt werden können.
Timoshin zeigte ein völlig pubertäres Verhalten in seiner Rede, deute das Anzünden eines 50-€-Scheins als symbolisches Zeichen für die Geldverbrennerei an und bewegte sich wie ein Elefant im Porzellanladen. In seiner Bewerbungsrede für das Amt des Vizes argumentierte er deutlich erwachsener. Der Spiegel-Artikel wurde an den Presserat weitergeleitet.
Brandt hat sich deutlich besser geschlagen, als ich erwartet habe, ließ sich auch von den albernen Reichsbürgervorwürfen nicht aus dem Konzept bringen.
Dinnebier wurde als aussichtsreichster Gegenkandidat besonders angegangen. Traurige Höhepunkte waren ein Schreihals von der AKJ und Kreisel, der sich doch als jemand, der Spieler bedrohte, ernsthaft erdreistete, den moralischen Kompass von Dinnebier anzuzweifeln. Leider war Dinnebier darauf ähnlich schlecht vorbereitet wie Steffel und agierte ungeschickt, als er sich ewig zierte, die Namen möglicher Investoren zu nennen, nachdem er spektakulär einen Briefumschlag beim Versammlungsleiter abgegeben hat.
Noske präsentierte sich als ein braves angepasstes Mädchen, welches sich aber nicht scheute, mit ausländerfeindlichen Resemtiments zu arbeiten. Natürlich sagte sie als gelernte Woke nicht, dass der Jugo mit seinem gebrochenen Deutsch eine Zumutung für die Außendarstellung wäre, sondern äußerte den Wunsch, dass sich alle Verantwortlichen durch eloquente Kommunikation auszeichnen sollten.
Pantelic hat diese Frechheit von Noske gut gekontert und war auch ansonsten ganz klar.
So deutlich wie nie war zu sehen, dass die Fragen an die Gegenkandidaten durch Teile der aktiven Fanszene gescriptet und abgesprochen waren. Ziel war es, unter sich zu bleiben, Expertise ist unerwünscht. Wohltuend hob sich lediglich ein enger Vertrauter von Bernstein ab, der bestätigte, dass es zwischen dem verstorbenen Präsidenten und Dinnebier sehr wohl einen sehr intensiven Austausch gab.
Herrich ist mal wieder seiner Rolle als gnadenloser Opportunist gerecht geworden und hat seine Aussage zur Alternativlosigkeit des Aufstiegs im Sinne von Drescher relativiert. Er habe nur gemeint, dass der eingeschlagene Weg alternativlos sei und der Aufstieg das Ziel sei, aber nicht unbedingt in den nächsten beiden Jahren erfolgen müsse.
Einziges Gremien mit Arsch in der Hose scheint mir der Aufsichtsrat zu sein. Klein ließ durchblicken, dass man ganz und gar nicht damit einverstanden gewesen sein, die Verträge mit Neuendorf und Weber vor der Wahl zu verlängern.
Die Mitglieder haben heute den Untergang von Hertha gewählt. Der Aufbruch unter Bernstein ist endgültig vorbei. Der Berliner Weg ist zu einer Worthülse verkommen, um sich in die eigene Bequemlichkeit und Leistungsfeindlichkeit in eine Erfüllung des Willens von Kay umlügen zu können. Man will Inzucht und keine Impulse von außen. Drescher wird der Präsident sein, der Hertha in die Insolvenz führt.