Hertha droht eine Finanzierungslücke
Bei Hertha BSC herrschte vergleichsweise lange Zeit relative Ruhe, auch als während der von 777 versuchten Übernahme des englischen Erstligisten Everton immer mehr kritische Berichte aufkamen. Allerdings könnte sich eine Finanzierungslücke auftun. Denn bislang sind im Rahmen einer erfolgten Erhöhung der Kommanditanteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA auf 78,8 Prozent lediglich 75 der zugesagten 100 Millionen Euro von 777 an Hertha geflossen. Die DFL hat dem Club zunächst die Lizenz für die Saison 2024/25 erteilt. Die Lizenzerteilung wurde an eine Bedingung geknüpft, diese soll laut des Hauptstadtclubs jedoch nicht im Zusammenhang zu 777 stehen, wie der „Sportschau“ auf Anfrage mitgeteilt wurde.
Eine finanzielle Lücke droht trotzdem. Zudem die Ungewissheit darüber, wer nach einem möglichen Verkauf die Anteile besitzen wird. Ein Insolvenzverwalter wird auf einen Verkauf drängen, aber diesem muss die Hertha BSC Verwaltung GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin zustimmen. Bis sich Lösungen für die Hertha-Anteile wie auch weitere Assets von 777 Partners finden, könnte es eine Weile dauern. Keine guten Nachrichten für Hertha und die anderen betroffenen Fußballclubs.
Hier ein Zitat aus dem von Dir verlinkten Artikel.
Eine Insolvenz von 777 könnte für Hertha BSC in der Tat weitreichendere Folgen haben, als viele denken.
Wenn ich die Berichterstattung in den letzten Wochen richtig deute, sind die letzten 25 Mio. aus der Investorenvereinbarung in erster Linie eine Sicherheitsleistung des Investors, für ein entstehendes negatives Eigenkapital einzutreten. Im Halbjahresabschluss per 31.12.2023 wurde dementsprechend bereits zum 31.12. das negative Eigenkapital von 4,869 Mio. EUR als Forderung gegen den Investor ausgewiesen. Wenn die in der zweiten Saisonhälfte hinzu kommenden Verluste diese Forderung weiter erhöhen, dann stehen da am 30.6.2024 mindestens 15-20 Mio. EUR an Forderungen auf der Aktivseite der Bilanz, die mit der Insolvenz von 777 abzuschreiben wären, wodurch Hertha wiederum überschuldet wäre und noch in diesem Sommer ohne frisches Kapital von außen selbst ein Insolvenzproblem hätte. Auch die DFL dürfte sehr genau prüfen, welche Auswirkungen eine 777-Insolvenz auf die Hertha-Finanzen haben wird.
Wenn die Investorenvereinbarung tatsächlich so ist wie ich das jetzt verstehe, dann sieht es gar nicht gut aus für uns und wir brauchen Transfererlöse nötiger denn je um schlicht und einfach wirtschaftlich überleben zu können.
Jeder, der jetzt eine Dauerkarte für die neue Saison reserviert, sollte damit rechnen, dass das gezahlte Geld noch vor dem ersten Spieltag verloren sein könnte ohne dass es dafür eine Rückzahlung gibt.