Jenner hat geschrieben: ↑31.03.2019, 00:50
Dieses Spiel wird künftig in Köln als Lehrfilm gezeigt, wie man gegen Mannschaften, die schnell umschalten können, nicht spielen darf. Wer bisher nicht geglaubt hat, dass Dardai vollkommen unfähig ist, hat es spätestens heute gesehen.
Zumal Lodda vor dem Spiel richtig "analysierte", dass RBL in den Heimspielen Probleme hatte, wenn sie das Spiel machen mussten und wenig Räume hatten. Sicherlich keine bahnbrechende Erkenntnis, aber da sind wir direkt bei dem eigentlichen Punkt, den ich ansprechen will:
Dardai ist nicht in der Lage Spiele der eigenen Mannschaft richtig zu analysieren. Er hat vermutlich gedacht, dass man gegen Dortmund ja auch nur unglücklich verloren hatte und die a) mind. ähnlich spielen und b) noch stärker einzuordnen sind.
Problem ist halt, dass er scheinbar gänzlich ausgeblendet hat, dass der BVB etliche gute Gelegenheiten ausgelassen hat bzw. denen an dem Tag die letzte Konsequenz fehlte. Vielleicht merkt er das auch wirklich nicht, immerhin meinte er ja auch, dass man damals Gnabry neutralisierte und Ribery, der an keinem Torszene beteiligt war, bester Mann der Bayern war. Dazu kam, dass unsere Truppe insgesamt einen ordentlichen Tag gegen den BVB erwischte.
Die Probleme, die heute noch deutlicher zu sehen waren, waren auch gegen den BVB schon zu sehen. Leipzig war halt konsequent.
Man kann gegen solche Mannschaften so spielen, aber dann braucht die Mannschaft einen klaren Plan. Dann muss die Raumaufteilung, die horizontale und vertikale Verschiebung funktionieren. Es müssen Laufwege vorhanden sein, um selbst schnell umschalten zu können. All das funktioniert bei uns aber quasi nie. Man hat immer wieder das Gefühl, dass die linke Hand überrascht von der Aktion der rechten Hand ist.
Gegen den BVB hat die 3er Kette halbwegs gut gestanden. Heute hatten wir eigentlich eher eine 2er Kette mit einem vorgeschobenen Libero Lustenberger. Maier und Grujic schaffen es schon über die gesamte Saison betrachtet nicht, das Zentrum dicht zu halten. Da sind regelmäßig zu große Räume, die der Gegner bespielen kann. Dazu kommt dann noch, dass beide in der mannorientierten Rückwartsbewegung gerne mal kurz ein Nickerchen halten. Weil sie selbst eher offensiv ausgerichtet sind. Wenn dann die beiden Außen + Duda keinen guten Tag haben, bekommen wir die Löcher einfach nicht gestopft.
Es übernimmt auch keiner die Verantwortung für die spieltaktische Ordnung zu sorgen. Heute hätte dafür Lustenberger sorgen müssen. Zentraler Spieler und Erfahrung ohne Ende, aber er hat es nicht einmal geschafft, seine unmittelbaren Nebenleute auf einer Höhe zu halten. Geschweige den Maier/Grujic zu verschieben. Fußballerisch ist er eigentlich auch nicht mehr up to date, aber ein Skjelbred ordnet wenigstens halbwegs und läuft die Löcher zu. Mit ihm hatten wir seltener solch riesige freie Räume in der Mitte.
Dazu kommen fehlende Automatismen im Defensivverhalten. Doppeln kommt bei uns fast nie vor. Es wird regelmäßig nacheinander angegriffen anstatt zusammen. Dabei lernt man aber bereits in der Jugend, dass es immer schwerer ist, zwei Verteidiger auszuspielen als einen. Das setzt aber eben auch voraus, dass man bereits vorher richtig verschoben und verdichtet hat ansonsten sind naturgemäß die Wege zum Doppeln zu weit und die Räume zu groß.
Ich habe das Gefühl, dass das System mit der 3er Kette nie so wirklich trainiert wurde. Da passt einfach zu häufig zu wenig zusammen.
pilgrims hat geschrieben: ↑31.03.2019, 01:30
Alternative Betrachtung:
Da der Trainer nicht mehr Qualität liefern kann, müssen die Spieler mehr Qualität bringen. Aber ich glaube, selbst Ronaldo und Messi würden bei uns untergehen.
Gibt es Gerüchte, wer neuer Co-Trainer ab Sommer wird?
Gemeinhin gilt ja Widmayr als das taktische Mastermind innerhalb des Trainerteams. Die Taktik ist zwar meist auch für'n Hintern, aber wenn der Weg ist, kann einem eigentlich nur Angst und Bange werden.