Das Image von Hertha BSC

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FHauser
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von FHauser » 14.02.2022, 13:27

Daei hat geschrieben:
14.02.2022, 12:56
Was für ein Image?
Ich wohne schon sehr lange im Norden der Republik (Bremer Raum, auch mal eine Zeit lang Richtung Osnabrück) und habe über viele Jahre mit so vielen Leuten über Fußball und dann natürlich auch Hertha gesprochen.
Hertha polarisiert nicht mal, Hertha ist einfach total egal und todeslangweilig.
Kann ich bestätigen. Ab und zu gibt es breite Häme für Dinge wie die "Big City Club"-Aussagen. Ansonsten wird Hertha seit 12 Jahren kaum wahrgenommen.

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Daher
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Daher » 14.02.2022, 13:40

Ich wohne in NRW und kann das grundsätzlich bestätigen. Aber seit dem Einstieg von Windhorst und der sportlichen Talfahrt macht man sich schon sehr lustig. Da ich im Freundes- und Bekanntenkreis mit vielen verschiedenen Fans (Köln, BVB, Schalke, Gladbach etc.) zu tun habe, muss ich mir schon viel Häme und Spott anhören. Aber als Herthaner kennt man es nicht anders.
Das Berliner Sorgenkind - müsse akzeptiere.

Shinto6
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Shinto6 » 14.02.2022, 13:46

Japp, seit Windhorst sind Häme und Spott deutlich mehr geworden. Überall sind wir nur der Club, der 300 Millionen in den Kader investiert hat und jetzt trotzdem absteigt. Selbst beim Doppelpass verbreiten sie diesen Unsinn weiter.

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MS Herthaner
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von MS Herthaner » 14.02.2022, 13:50

Ich bekomme immer nur Nachrichten wenn Hertha gewinnt, und die Schreiber sauer sind weil sie gegen Hertha getippt haben.
Dann kommt dann "Na toll. Nicht mal mehr auf Hertha ist verlass " so etwas in der Art.
Ansonsten beschäftigt sich quasi niemand hier in NRW mit Hertha.

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Polyvalent
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Polyvalent » 14.02.2022, 14:02

Hertha BSC hat kein Image!

Hertha BSC hat keine Philosophie!

Hertha BSC hat kein Konzept!

Niemand weiß, was Hertha BSC darstellen soll oder will!

Die Marketingabteilung ist bieder und greift sehr oft daneben. Was soll "Goldelse" eigentlich sein? Wurde das jemals offen kommuniziert? Wer steht voll und ganz hinter Hertha BSC bei Hertha BSC?

Niemand!

Hertha BSC ist blass und gesichtslos. Hertha BSC ist - da keine klare Linie zu erkennen ist - nicht mal eine Marke mit Wiedererkennungswert!

Wenn man sich das Gerede von Preetz, Bobic, Dardai, Gegenbauer, Korkut und Co. die letzten Dekaden anhört, fragt man sich, ob Jürgen Klinsmann nicht doch völlig recht hatte? Was er meiner Meinung nach hatte! Und ob Carsten Schmidt nicht doch das wahre Gesicht von Hertha BSC erkannt hat und rechtzeitig ohne Gesichtsverlust von Bord gegangen ist. Wobei ich ihm das mit den persönlichen Gründen durchaus abnehme. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus.

Hertha BSC hat Unmengen an Geld bekommen. Das hätte zu 100 % gereicht, um eine schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Aber das wurde laienhaft und ohne Sinn und Verstand verbockt!

Warum man mit Dárdai weitergemacht hat, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. Ein Trainer, der nichts geschafft hat, außer sich großkotzig im TV und auf PKs aufzuspielen und immer die Schuld bei anderen gesucht hat.

Korkut war ein Fehlgriff mit Ansage! Die jüngsten Aufstellungen und Wechsel lassen selbst mich als Laien Augen reibend und mit Kopfschütteln stehen. Was denkt der sich dabei?

Fredi Bobic - zehrt von Frankfurt. Aber Frankfurt funktioniert auch ohne ihn und es wird mehr und mehr deutlich, dass Fredi Bobic nicht allein den Erfolg in Frankfurt zu verantworten hatte.

Transfers, die auch für Laien erkennbar am Bedarf vorbei betätig werden. Da wird ein riesiger Mitarbeiterstab aufgezogen, ohne auch nur im Ansatz so was wie Fortschritt zu erkennen? Man kann viel von Neuorientierung und Ausrichtungen fabulieren und um Geduld bitten. Nur muss man irgendwas auch mal was davon erkennen und Fortschritte sowie die kolportieren Verbesserungen sehen.

Das ist die bisherige Bilanz von Fredi Bobic. +-0 (Plusminusnull)

Man kümmert sich nicht mal online ums Image. Dumme 22 % Balken, pseudocoole und infantile Sprache. "Spieltach" und schönfärberisches Online-Gerede.

Währenddessen ist auf Twitter "Geschäftsführer Sport von @HerthaBSC!" immer noch Michael Preetz.

Imagepflege geht anders! Aber Hertha BSC hat kein Image!

Hertha BSC lässt sich von sogenannten Fans (die in meinen Augen keine Fans sind), öffentlich anpöbeln und bedrohen.

Da werden nun zwanghaft irgendwelche ominösen Fahnenträger produziert. Erwartbar wird sein, dass es ein Dárdai, Friedrich und Preetz zukünftig auch in die Riege dieser Fahnenträger schaffen werden.

Es ist nach wie vor nichts Halbes und nichts Ganzes bei Hertha BSC. Wie die Dekaden zuvor auch.

Man schaut ab und an rüber und wundert sich, warum es beim Stadtrivalen Union so einfach aussieht und so durchdacht wirkt? Der Erfolg spricht für sich! Und warum es dort eine Fankultur gibt, ein Image!


Warum ist das bei Hertha BSC nicht gewollt. Man muss doch nur hinsehen, wie es richtig und erfolgreich bei Union gemacht wird!

Ist unser Image wirklich eine leere Ostkurve, Geld verbrennen und Trainerverschleiß? Davon zu fabulieren, dass der Anspruch von Hertha BSC ist, die Nummer 1 in Berlin zu sein, während man glasklar erkennbar und eigenverschuldet die Nummer 2 geworden ist. Ist es unser Image, dass es pöbelnde, die Mannschaft bedrohende "Fans" gibt? "Fans" die die das Training unterbrechen, statt die Mannschaft anzufeuern, auf dümmlichste Art und Weise niedergemachen und bedrohen. Und ist ein ewig gestriges "nur nach Hause gehn wir nicht" einfach nur biedere, aus der Zeit gefallene Land- und Schützenfestromantik. Ist das modern? Ist das zeitgemäß? Ist das der sagenumwobene Kult? Ist das wirklich das Image von Hertha BSC?

Nein! Hertha ist und bleibt der undurchsichtige Morgennebel auf dem feuchten Acker des zugigen Olympiastadions. Ein Nebel aus Wirrwarr und Planlosigkeit. Der Begriff "graue Maus" trifft es auf den Punkt.

Hertha BSC ist leider der lebendig gewordene Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Zuletzt geändert von Polyvalent am 14.02.2022, 14:11, insgesamt 2-mal geändert.
Der »Berliner Weg«. Der lebendig gewordene Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

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MS Herthaner
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von MS Herthaner » 14.02.2022, 14:05

+ 1 :top:

Amadores
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Amadores » 14.02.2022, 14:18

Ich wohne im Nord Westen der Republik und eigentlich ist das Image von Hertha nicht besser oder schlechter als bei anderen Vereinen. Gestänkert wird natürlich über die verprassten 365 Millionen und dem Big City Club, aber das nehm ich alles mit Humor. Hier oben gibt's auch den einen oder anderen Herthafan. Ganz so trostlos, wie einige es hier beschreiben, seh ich das nicht. Hertha wird schon wahrgenommen, aber die negativ Schlagzeilen liefern wir ja selbst. Oft höre ich auch, daß Union jetzt die Nr. 1 in Berlin ist, aber ich sag dann nur...interessiert keine Sau. :schal: :D
Viele sehen das zu kritisch hier. Bei meinen Freunden, HSVer, M,gladbachfans und Leider auch Bayern Fans ist Union gar kein großes Thema, halt nur um mich zu ärgern, aber sonst. ...Also unser Image könnte vielleicht besser sein, aber so What? Bleib trotzdem Hertha Fan. :schal:
HERTHA BSC - wird es immer sein... :schal:

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von topscorrer63 » 14.02.2022, 17:21

MS Herthaner hat geschrieben:
14.02.2022, 08:12
https://www.faz.net/aktuell/sport/fussb ... 02132.html
Neid, heißt es, sei die höchste Form der Anerkennung und außerdem müsse man sich ihn erarbeiten. Für gepflegtes Desinteresse gilt der zweite Teil auch, und wenn dann auch noch Häme dabei ist, landet man flugs bei Hertha BSC.
Die Realität sieht heute ganz anders aus. Hertha verliert und verliert, rutscht in der Tabelle immer weiter nach unten – und eigentlich interessiert es niemanden im Rest der Republik. Und, noch fataler, auch in der Hauptstadt kaum jemanden. Hertha ist, verglichen mit der landesweiten Aufmerksamkeit, die mit dem Niedergang des FC Schalke, des Hamburger SV und des SV Werder Bremen einherging, ein Klub von regional eingeschränkter Bedeutung.
Damit ist eigentlich alles gesagt wie unwichtig Hertha für den deutschen Fußball nach Hoeneß geworden ist.
Und das schlimmste ist..... es interessiert bis auf ein paar User hier im Forum auch wirklich niemanden.
Ich habe das erst gerade eben gelesen, und leider sieht es genau so aus. Hertha BSC ist so attraktiv wie ne Zecke im Sommer, keiner will sie sehen - geschweige haben.

Und sorry, aber eigentlich müsste man dafür Gegenbauer und vor allem Preetz, heute noch ein paar in die Fresse hauen!

Was der aus diesem Verein in knapp 12 Jahren gemacht hat, das bekommen nur ganz limitierte Katastrophen-Manager hin. :motz:
Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.

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hm196
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von hm196 » 14.02.2022, 21:23

Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC ............
................................
................................ ist und bleibt der undurchsichtige Morgennebel auf dem feuchten Acker des zugigen Olympiastadions. Ein Nebel aus Wirrwarr und Planlosigkeit. Der Begriff "graue Maus" trifft es auf den Punkt.
@Polyvalent: gute Zusammenfassung, muss dir fast in allem zustimmen :top:
when I die, I want to go peacefully like my grandfather did:
fast asleep - not screaming like his passengers

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Jenner
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Jenner » 15.02.2022, 00:09

Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC hat keine Philosophie!

Hertha BSC hat kein Konzept!

Niemand weiß, was Hertha BSC darstellen soll oder will!

Die Marketingabteilung ist bieder und greift sehr oft daneben.
Völlig korrekt. Viele Jahre hat man versucht, sich das Image des Hauptstadtclubs zu geben. Dieses Konstrukt ist mit dem Vorbeizug der Unioner in sich zusammengebrochen. Versuche ein anders Image alá Startup oder Vielfältigkeit aufzubauen waren entweder lächerlich oder beliebig und sind krachend gescheitert. Das grundlegende Missverständnis bei Hertha ist, dass man glaubt, ein Image ließe sich durch die Marketingabteilung kreieren. Das ist natürlich grober Unfug.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Was soll "Goldelse" eigentlich sein? Wurde das jemals offen kommuniziert? Wer steht voll und ganz hinter Hertha BSC bei Hertha BSC?

Niemand!
Ebenfalls vollkommen richtig. Goldelse ist reines Opium des Volkes, purer Aktionismus und auf dem Niveau von "dann machen wir das mit den Fähnchen.". Ein Verein hat nicht durch alberne Konzepte Erfolg, sondern durch eine kompetitive Vereinsführung. Eine solche lockt fähige Köpfe an, lässt sie machen und legt ihnen insbesondere keine unfähigen "Vereinsikonen" ins Nest.

Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Wenn man sich das Gerede von Preetz, Bobic, Dardai, Gegenbauer, Korkut und Co. die letzten Dekaden anhört, fragt man sich, ob Jürgen Klinsmann nicht doch völlig recht hatte? Was er meiner Meinung nach hatte! Und ob Carsten Schmidt nicht doch das wahre Gesicht von Hertha BSC erkannt hat und rechtzeitig ohne Gesichtsverlust von Bord gegangen ist. Wobei ich ihm das mit den persönlichen Gründen durchaus abnehme. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus.
Selbstverständlich hatte Klinsmann recht. Schmidt, die Kröte welche Gegenbauer schlucken musste, wurde alsbald vom Klima der Leistungsunwilligkeit assimiliert und schaffte in Windeseile die Metamorphose vom Reformer zum Schaumschläger. Zumindest hatte er noch etwas Selbstachtung und trat dann die Flucht an.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC hat Unmengen an Geld bekommen. Das hätte zu 100 % gereicht, um eine schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Aber das wurde laienhaft und ohne Sinn und Verstand verbockt!

Warum man mit Dárdai weitergemacht hat, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. Ein Trainer, der nichts geschafft hat, außer sich großkotzig im TV und auf PKs aufzuspielen und immer die Schuld bei anderen gesucht hat.
Leute wie Dardai gedeihen nur in einem leistungsfeindlichen Kosmos der Vetternwirtschaft. Damit ist die Frage auch schon beantwortet. Die Personalie Dardai spiegelt beispielhaft die Ambivalenz zwischen Wagenburg und Leistungswillen wider. Während der Zeiten von Klinsmann und Schmidt hat sich die Waage klar zur Wagenburg geneigt, weswegen beide Reißaus genommen haben. Bobic wird hier auch scheitern, solange Gegenbauer an der Spitze von Hertha steht.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Korkut war ein Fehlgriff mit Ansage! Die jüngsten Aufstellungen und Wechsel lassen selbst mich als Laien Augen reibend und mit Kopfschütteln stehen. Was denkt der sich dabei?

Fredi Bobic - zehrt von Frankfurt. Aber Frankfurt funktioniert auch ohne ihn und es wird mehr und mehr deutlich, dass Fredi Bobic nicht allein den Erfolg in Frankfurt zu verantworten hatte.

Transfers, die auch für Laien erkennbar am Bedarf vorbei betätig werden. Da wird ein riesiger Mitarbeiterstab aufgezogen, ohne auch nur im Ansatz so was wie Fortschritt zu erkennen? Man kann viel von Neuorientierung und Ausrichtungen fabulieren und um Geduld bitten. Nur muss man irgendwas auch mal was davon erkennen und Fortschritte sowie die kolportieren Verbesserungen sehen.

Das ist die bisherige Bilanz von Fredi Bobic. +-0 (Plusminusnull)
Korkut ist das Ergebnis des Fehlers, mit Dardai in die Saison zu gehen. Bei den Transfers ist zumindest eine Idee zu erkennen, nämlich überteuerte Lowperformer loszuwerden und vergleichsweise günstige Spieler mit Perspektive zu holen. Das ist eine Reaktion auf das katastrophale Erbe von Preetz, Schiller und Gegenbauer. Bobic produziert hier aber den Lapsus, zu sehr auf die Zukunft und zu wenig auf das Hier und Jetzt zu achten.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Man kümmert sich nicht mal online ums Image. Dumme 22 % Balken, pseudocoole und infantile Sprache. "Spieltach" und schönfärberisches Online-Gerede.

Währenddessen ist auf Twitter "Geschäftsführer Sport von @HerthaBSC!" immer noch Michael Preetz.
Erinnert an das heutige Russland, welches sich auch nicht so recht von den Symbolen der Sowjetunion trennen mag.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC lässt sich von sogenannten Fans (die in meinen Augen keine Fans sind), öffentlich anpöbeln und bedrohen.

Da werden nun zwanghaft irgendwelche ominösen Fahnenträger produziert. Erwartbar wird sein, dass es ein Dárdai, Friedrich und Preetz zukünftig auch in die Riege dieser Fahnenträger schaffen werden.

Es ist nach wie vor nichts Halbes und nichts Ganzes bei Hertha BSC. Wie die Dekaden zuvor auch.

Man schaut ab und an rüber und wundert sich, warum es beim Stadtrivalen Union so einfach aussieht und so durchdacht wirkt? Der Erfolg spricht für sich! Und warum es dort eine Fankultur gibt, ein Image!


Warum ist das bei Hertha BSC nicht gewollt. Man muss doch nur hinsehen, wie es richtig und erfolgreich bei Union gemacht wird!

Ist unser Image wirklich eine leere Ostkurve, Geld verbrennen und Trainerverschleiß? Davon zu fabulieren, dass der Anspruch von Hertha BSC ist, die Nummer 1 in Berlin zu sein, während man glasklar erkennbar und eigenverschuldet die Nummer 2 geworden ist. Ist es unser Image, dass es pöbelnde, die Mannschaft bedrohende "Fans" gibt? "Fans" die die das Training unterbrechen, statt die Mannschaft anzufeuern, auf dümmlichste Art und Weise niedergemachen und bedrohen. Und ist ein ewig gestriges "nur nach Hause gehn wir nicht" einfach nur biedere, aus der Zeit gefallene Land- und Schützenfestromantik. Ist das modern? Ist das zeitgemäß? Ist das der sagenumwobene Kult? Ist das wirklich das Image von Hertha BSC?

Nein! Hertha ist und bleibt der undurchsichtige Morgennebel auf dem feuchten Acker des zugigen Olympiastadions. Ein Nebel aus Wirrwarr und Planlosigkeit. Der Begriff "graue Maus" trifft es auf den Punkt.

Hertha BSC ist leider der lebendig gewordene Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Die Clique um Gegenbauer hat sich ihre Macht mit Anbiederung an die sog. aktive Fanszene erkauft. Dass die nun meinen, sich alles herausnehmen zu können, ist ein Ausdruck dafür, dass man die Geister, die man rief, nicht mehr los wird. Ultras und FKO haben sich noch nie für das Sportliche (außer wir verlieren ein Derby) oder das Finanzielle interessiert. Die kreisen nur in ihrem eigenen Kosmos, wo pinkfarbene Auswärtstrikots, Spiele am Montag und ein Stadion knapp außerhalb der Berliner Stadtgrenze den Weltuntergang schlechthin darstellen. Der damalige Aufstand gegen Hoeneß hatte letztendlich auch wenig mit dessen Ausgaben zu tun, sondern war der Tatsache geschuldet, dass er die Fanstrukturen professionalisieren wollte und sich auch nicht scheute, den Ultras Paroli zu bieten. Mit "Fahne pur" wurde diese Gruppe über lange Zeit ruhiggestellt.

Union hat übrigens einen Imagewandel hinbekommen, nämlich vom Opfer der Mächtigen hinzu einem Verein, der aus wenig viel macht.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von HerthaFan1972 » 15.02.2022, 00:26

Daei hat geschrieben:
14.02.2022, 12:56
Was für ein Image?
Ich wohne schon sehr lange im Norden der Republik (Bremer Raum, auch mal eine Zeit lang Richtung Osnabrück) und habe über viele Jahre mit so vielen Leuten über Fußball und dann natürlich auch Hertha gesprochen.
Hertha polarisiert nicht mal, Hertha ist einfach total egal und todeslangweilig. Es gibt Vereine, über die wird kontrovers diskutiert, die werden gehasst oder geliebt oder sind Woche für Woche in aller Munde. Hertha ist einfach gar nichts, nur langweilig und völlig uninteressant. Wenn man erzählt hat, dass man Hertha Fan ist, dann haben die Leute meist nur achselzuckend dagestanden oder komisch geschaut. Die letzten Jahre ist dies etwas in Häme umgeschwenkt, seitdem hier die Windhorst Millionen nur so verblasen wurden und wir trotzdem mal wieder gegen den Abstieg spielen.
Alles in allem bleibt aber festzuhalten, Hertha ist fast immer totuninteressant und gähnend langweilig für andere Leute. Ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändern wird.
Wenn überhaupt dann spricht man über Union …
Hier in Essen ebenso.
Berliner Fussball ist Union. Hertha? Interessiert keine Sau.

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topscorrer63
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von topscorrer63 » 15.02.2022, 00:56

Jenner hat geschrieben:
15.02.2022, 00:09
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC hat keine Philosophie!

Hertha BSC hat kein Konzept!

Niemand weiß, was Hertha BSC darstellen soll oder will!

Die Marketingabteilung ist bieder und greift sehr oft daneben.
Völlig korrekt. Viele Jahre hat man versucht, sich das Image des Hauptstadtclubs zu geben. Dieses Konstrukt ist mit dem Vorbeizug der Unioner in sich zusammengebrochen. Versuche ein anders Image alá Startup oder Vielfältigkeit aufzubauen waren entweder lächerlich oder beliebig und sind krachend gescheitert. Das grundlegende Missverständnis bei Hertha ist, dass man glaubt, ein Image ließe sich durch die Marketingabteilung kreieren. Das ist natürlich grober Unfug.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Was soll "Goldelse" eigentlich sein? Wurde das jemals offen kommuniziert? Wer steht voll und ganz hinter Hertha BSC bei Hertha BSC?

Niemand!
Ebenfalls vollkommen richtig. Goldelse ist reines Opium des Volkes, purer Aktionismus und auf dem Niveau von "dann machen wir das mit den Fähnchen.". Ein Verein hat nicht durch alberne Konzepte Erfolg, sondern durch eine kompetitive Vereinsführung. Eine solche lockt fähige Köpfe an, lässt sie machen und legt ihnen insbesondere keine unfähigen "Vereinsikonen" ins Nest.

Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Wenn man sich das Gerede von Preetz, Bobic, Dardai, Gegenbauer, Korkut und Co. die letzten Dekaden anhört, fragt man sich, ob Jürgen Klinsmann nicht doch völlig recht hatte? Was er meiner Meinung nach hatte! Und ob Carsten Schmidt nicht doch das wahre Gesicht von Hertha BSC erkannt hat und rechtzeitig ohne Gesichtsverlust von Bord gegangen ist. Wobei ich ihm das mit den persönlichen Gründen durchaus abnehme. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus.
Selbstverständlich hatte Klinsmann recht. Schmidt, die Kröte welche Gegenbauer schlucken musste, wurde alsbald vom Klima der Leistungsunwilligkeit assimiliert und schaffte in Windeseile die Metamorphose vom Reformer zum Schaumschläger. Zumindest hatte er noch etwas Selbstachtung und trat dann die Flucht an.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC hat Unmengen an Geld bekommen. Das hätte zu 100 % gereicht, um eine schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Aber das wurde laienhaft und ohne Sinn und Verstand verbockt!

Warum man mit Dárdai weitergemacht hat, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. Ein Trainer, der nichts geschafft hat, außer sich großkotzig im TV und auf PKs aufzuspielen und immer die Schuld bei anderen gesucht hat.
Leute wie Dardai gedeihen nur in einem leistungsfeindlichen Kosmos der Vetternwirtschaft. Damit ist die Frage auch schon beantwortet. Die Personalie Dardai spiegelt beispielhaft die Ambivalenz zwischen Wagenburg und Leistungswillen wider. Während der Zeiten von Klinsmann und Schmidt hat sich die Waage klar zur Wagenburg geneigt, weswegen beide Reißaus genommen haben. Bobic wird hier auch scheitern, solange Gegenbauer an der Spitze von Hertha steht.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Korkut war ein Fehlgriff mit Ansage! Die jüngsten Aufstellungen und Wechsel lassen selbst mich als Laien Augen reibend und mit Kopfschütteln stehen. Was denkt der sich dabei?

Fredi Bobic - zehrt von Frankfurt. Aber Frankfurt funktioniert auch ohne ihn und es wird mehr und mehr deutlich, dass Fredi Bobic nicht allein den Erfolg in Frankfurt zu verantworten hatte.

Transfers, die auch für Laien erkennbar am Bedarf vorbei betätig werden. Da wird ein riesiger Mitarbeiterstab aufgezogen, ohne auch nur im Ansatz so was wie Fortschritt zu erkennen? Man kann viel von Neuorientierung und Ausrichtungen fabulieren und um Geduld bitten. Nur muss man irgendwas auch mal was davon erkennen und Fortschritte sowie die kolportieren Verbesserungen sehen.

Das ist die bisherige Bilanz von Fredi Bobic. +-0 (Plusminusnull)
Korkut ist das Ergebnis des Fehlers, mit Dardai in die Saison zu gehen. Bei den Transfers ist zumindest eine Idee zu erkennen, nämlich überteuerte Lowperformer loszuwerden und vergleichsweise günstige Spieler mit Perspektive zu holen. Das ist eine Reaktion auf das katastrophale Erbe von Preetz, Schiller und Gegenbauer. Bobic produziert hier aber den Lapsus, zu sehr auf die Zukunft und zu wenig auf das Hier und Jetzt zu achten.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Man kümmert sich nicht mal online ums Image. Dumme 22 % Balken, pseudocoole und infantile Sprache. "Spieltach" und schönfärberisches Online-Gerede.

Währenddessen ist auf Twitter "Geschäftsführer Sport von @HerthaBSC!" immer noch Michael Preetz.
Erinnert an das heutige Russland, welches sich auch nicht so recht von den Symbolen der Sowjetunion trennen mag.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC lässt sich von sogenannten Fans (die in meinen Augen keine Fans sind), öffentlich anpöbeln und bedrohen.

Da werden nun zwanghaft irgendwelche ominösen Fahnenträger produziert. Erwartbar wird sein, dass es ein Dárdai, Friedrich und Preetz zukünftig auch in die Riege dieser Fahnenträger schaffen werden.

Es ist nach wie vor nichts Halbes und nichts Ganzes bei Hertha BSC. Wie die Dekaden zuvor auch.

Man schaut ab und an rüber und wundert sich, warum es beim Stadtrivalen Union so einfach aussieht und so durchdacht wirkt? Der Erfolg spricht für sich! Und warum es dort eine Fankultur gibt, ein Image!


Warum ist das bei Hertha BSC nicht gewollt. Man muss doch nur hinsehen, wie es richtig und erfolgreich bei Union gemacht wird!

Ist unser Image wirklich eine leere Ostkurve, Geld verbrennen und Trainerverschleiß? Davon zu fabulieren, dass der Anspruch von Hertha BSC ist, die Nummer 1 in Berlin zu sein, während man glasklar erkennbar und eigenverschuldet die Nummer 2 geworden ist. Ist es unser Image, dass es pöbelnde, die Mannschaft bedrohende "Fans" gibt? "Fans" die die das Training unterbrechen, statt die Mannschaft anzufeuern, auf dümmlichste Art und Weise niedergemachen und bedrohen. Und ist ein ewig gestriges "nur nach Hause gehn wir nicht" einfach nur biedere, aus der Zeit gefallene Land- und Schützenfestromantik. Ist das modern? Ist das zeitgemäß? Ist das der sagenumwobene Kult? Ist das wirklich das Image von Hertha BSC?

Nein! Hertha ist und bleibt der undurchsichtige Morgennebel auf dem feuchten Acker des zugigen Olympiastadions. Ein Nebel aus Wirrwarr und Planlosigkeit. Der Begriff "graue Maus" trifft es auf den Punkt.

Hertha BSC ist leider der lebendig gewordene Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Die Clique um Gegenbauer hat sich ihre Macht mit Anbiederung an die sog. aktive Fanszene erkauft. Dass die nun meinen, sich alles herausnehmen zu können, ist ein Ausdruck dafür, dass man die Geister, die man rief, nicht mehr los wird. Ultras und FKO haben sich noch nie für das Sportliche (außer wir verlieren ein Derby) oder das Finanzielle interessiert. Die kreisen nur in ihrem eigenen Kosmos, wo pinkfarbene Auswärtstrikots, Spiele am Montag und ein Stadion knapp außerhalb der Berliner Stadtgrenze den Weltuntergang schlechthin darstellen. Der damalige Aufstand gegen Hoeneß hatte letztendlich auch wenig mit dessen Ausgaben zu tun, sondern war der Tatsache geschuldet, dass er die Fanstrukturen professionalisieren wollte und sich auch nicht scheute, den Ultras Paroli zu bieten. Mit "Fahne pur" wurde diese Gruppe über lange Zeit ruhiggestellt.

Union hat übrigens einen Imagewandel hinbekommen, nämlich vom Opfer der Mächtigen hinzu einem Verein, der aus wenig viel macht.
Was für eine grauenvolle, und auf den Punkt gebrachte Aufzählung an Wahrheiten. Hier bei Hertha BSC wurde über Jahre wirklich alles dafür getan, das man in den Kosmos der Bedeutungslosigkeit entschwindet. :(

Und wenn uns jetzt als Kompott noch der Abstieg ins Haus steht, dann kann dieser Verein endgültig die Pforten dicht machen!
Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.

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MikeSpring
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von MikeSpring » 15.02.2022, 01:29

@Jenner und @polyvalent:

Im Großen und Ganzen stimme ich Euch schon zu. In ein paar Punkten weiche ich ein wenig ab.

Vereins-DNA: Etwas was bei vielen Vereinen selbstverständlich ist, wird hier von einigen auf das Schärfste abgelehnt. Dafür gibt es natürlich auch Gründe. Die anderen Punkte betreffen Fahne pur, Stadionstandort und die Hymne.

Hier geht e nämlich um Identität. Das ist bei den meisten Vereinen der wichtigste Faktor, warum es überhaupt Fans gibt. Naturgemäß haben jedes Jahr nur wenig Vereine Erfolg, in Form von Titeln höchstens eine Hand voll (gibt eben nur einen deutschen Meister, Pokalsieger, Championsleaguesieger, Europaleaguesieger, im Idealfalle holen 2 deutsche Vereine die beiden europäischen Pokale und zwei andere die nationalen, dann haben wir in einer Saison immerhin 4 erfolgreiche Vereine. Auch über längeren Zeitraum gibt es eher weniger Vereine, die wirklich Erfolg haben, immerhin kann man Erfolg unterschiedlich messen, für Bayern ist nur alles über 2 Titel pro Saison erfolgreich, für Freiburg Platz 4 und für Fürth sogar Platz 18 (weil da der Aufstieg an sich der größtdenkbare Erfolg ist). Dennoch, über Erfolge können nur sehr wenige Vereine Fans dauerhaft binden.

Die meisten tun es über Identifikation. Und um sich mit einem Verein zu identifizieren braucht er erst mal eine Identität.

Dazu gehört - sehr richtig - natürlich auch ein Konzept, wofür steht der Verein ? Und das sollte gewachsen sein und nicht per ordre de mufti.

Aber vorher kommt die Identität: Die Stadt, aus der er kommt, die Vereinsfarben, das Logo. AN diesen Punkten sollte man nicht zu sehr schrauben. Wenn man ständig die Vereinsfarben oder das Logo wechseln würde, entstünde eine gewisse Beliebigkeit. Und WENN Logo ändern sollte es entwickelt werden, also altes behalten und neues dazu bekommen. Ich persönlich fand das verhasste Logo mit dem dicken blauen Rand viel schicker als Fahne pur.

Deshalb rennen die Leute auch gegen einen Standort außerhalb Berlins Sturm. Nicht wegen der Entfernung, sondern weil der Verein dann für viele ein wesentliches Stück Identität als Berliner Verein verliert. Welche Vereine bauen denn Ihr Stadion außerhalb der Stadt ? NEIN, auch die Bayern nicht, deren Stadion steht noch in den Stadtgrenzen, und die könnten es machen, denn sie verstehen sich ja eher als "Bayern" als als "München", und in Bayern stünde es ja dennoch. Bei uns wäre es sogar ein anderes Bundesland. Hoffenheim ist ein Gegenbeispiel, aber die sind auch kein Traditionsverein. Bei manchen kommt vielleicht noch eine West-Identität dazu, die Hertha in Brandenburg verlöre, das finde ich aber idiotisch. Aber mit Brandenburg hätte ich in der Tat auch ein Problem.

Die Vereinsfarben zu ändern ist zum Glück nie Thema gewesen, und begrüßenswerterweise hat der Verein ja verstanden,dass wir im Grunde als Heimtrikots nur blau weiß längsgestreift wollen. Leider kommen dann trotzdem solche Unfälle wie dieses Jahr oder das Zackentrikot bei raus.

Die Hymne muss man ja nicht schön finden (wobei von der Melodie finde ich die durchaus stadiontauglich, der Text ist schon alleine deshalb fraglich, weil kein Mensch mehr versteht, wo der Bezug von "nur nach Hause" zu Hertha überhaupt besteht. Ich bin sicher dass Jenner das weiß, das Lied entstand ja in der Pokalsaison 92/93 der Hertha Amateure, wo sie eben Runde für Runde weiter Richtung Finale fuhren und nicht nach Hause (wobei das eigentlich ja auch falsch ist, weil ja gerade dieses "zuhause" unser Ziel war, nämlich das Finale im Olympiastadion).Und Zander hat halt ein altes Rausschmeisserlied aus seinem Repertoir dafür genommen und Sailing erneut gecovert. Dennoch finde ich es besser, es zu belassen, denn das ist eben auch identitätsstiftend, und WENN man wenugstens ETWAS hat, was von den Fans voll angenommen wird, sollte man es belassen. Die Versuche eine neue Hymne zu etablieren waren ja eher zum Fremdschämen (dieses Klassikverbrechen, ich steh auf, der Schulle-Song...)

So viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben und bin noch gar nicht zu dem gekommen, was ich eigentlich wollte. Stichwort Hertha-DNA.

Grds. finde ich es gut und richtig, auf Ehemalige zu setzen. Spieler, die nur wenige Jahre hier sind, sind kaum geeignet, sich zu identifizieren. Wenn aber solche Leute insbesondere Stars und Legenden langfristig eingebunden werden, kann das schon identitätstiftend sein. Gerade für ältere Fansemester, die sich mit 20 Jahre jüngeren Spielern nicht mehr aber gerne mit Funktionären, die früher hier spielten und in ihrem Alter sind kann das idntitätsstiftend sein. Deswegen machen das ja auch viele Vereine so, besonders z.B. die Bayern.

Aber ich stimme absolut zu, dass Kompetenz wichtiger sein sollte als die DNA. Zwei gleich gute Kandidaten, dann nehme ich den mit Vereins-DNA, zwei unterschiedlich geeignete Kandidaten, einer mit, einer ohne DNA, dann nehme ich den mit mehr Kompetenz. Da ist Hertha natürlich auich schlecht in der Kommunikation, man sollte Leute nicht nur vorstellen als "ist alter Herthaner" sondern "der bestgeeignete für den Posten und dazu auch noch Alt-Herthaner". Aber die Kommunikation funktioniert nun mal sehr schlecht hier.

Fazit: Anstelle von irgendwelchen selbst entworfenen Identitäten sollte sich Hertha auf das besinnen, was sie sind. Hertha ist als Arbeiterverein gegründet worden und sollte daher nicht auf Nobelclub machen. Hertha ist Tradition und eben kein Start up. Hertha sollte erst mal in den Westbezirken zusehen, die ALtfans zurückzugewinnen und nicht krampfhaft versuchen, Union das Wasser abzugraben. Köpenick ist für den Verein verloren, er sollte zusehen, nicht GANZ Berlin zu verlieren. Auch, wenn es nicht woke ist: Zu Hertha passt nicht, übermäßig politisch korrekt zu sein. Damit will ich jetzt nicht zu Diskriminierung auffordern, aber zu mehr Mut, eben NICHT immer dem Mainstream hinterherzurennen, denn eines war Hertha ganz sicher nie: Mainstream.
HEUTE stehen wir noch vor dem Abgrund-
MORGEN sind wir schon einen Schritt weiter.

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Jenner
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Jenner » 15.02.2022, 01:53

MikeSpring hat geschrieben:
15.02.2022, 01:29
@Jenner und @polyvalent:

Im Großen und Ganzen stimme ich Euch schon zu. In ein paar Punkten weiche ich ein wenig ab.

Vereins-DNA: Etwas was bei vielen Vereinen selbstverständlich ist, wird hier von einigen auf das Schärfste abgelehnt.
Ich persönlich habe gar nichts dagegen, ehemalige Leistungsträger nach ihrer Karriere in den Verein einzubinden. Zu Zeiten von Hoeneß habe ich kritisiert, dass das nicht bzw. kaum geschieht. Der entscheidende Punkt ist aber, wen man sich da ins Boot holt. Granitza, Kovac, Kiraly und Beinlich, um nur einige zu nennen, hätte ich gerne hier gesehen. Bei uns hat Preetz seine Buddies mit Posten versorgt, die keinerlei Mehrwert für den Verein haben. Hartmann ist da die einzige Ausnahme und Andreas Schmidt hat offenbar keinen Bock mehr gehabt.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Bärlinho » 15.02.2022, 01:54

Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Und ist ein ewig gestriges "nur nach Hause gehn wir nicht" einfach nur biedere, aus der Zeit gefallene Land- und Schützenfestromantik. Ist das modern? Ist das zeitgemäß? Ist das der sagenumwobene Kult? Ist das wirklich das Image von Hertha BSC?

Nein! Hertha ist und bleibt der undurchsichtige Morgennebel auf dem feuchten Acker des zugigen Olympiastadions. Ein Nebel aus Wirrwarr und Planlosigkeit. Der Begriff "graue Maus" trifft es auf den Punkt.
Hehe, "Nach Hause gehn wir nicht" wurde auch in der Nazizeit verwendet.
Der Text ging damals ungefähr so: "Nach Hause geh´n wir nicht, ... bis daß der Führer spricht"

Ich hab das glaube ich von einem Interview auf YouTube mit einem Kriegs-Veteran aufgeschnappt, auf die Schnelle konnte ich es gerade aber nicht finden, da die Interviews recht lang sind. Den Text und die Melodie haben die Nazis damals wohl auch von bereits bekannten Melodien/Texten weiterverarbeitet.
Wahrscheinlich von diesem Lied:
"Homocord-Electro 1929, 78mpr Schellack, Stimmungswalzer-Lied von I.Reckmann und F. Schwarz, gesungen von August Batzem, mit Orchesterbegleitung" - https://youtu.be/0Qv-kHZTC-4?t=61

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Bärlinho » 15.02.2022, 02:11

Bärlinho hat geschrieben:
15.02.2022, 01:54
Hehe, "Nach Hause gehn wir nicht" wurde auch in der Nazizeit verwendet.
Der Text ging damals ungefähr so: "Nach Hause geh´n wir nicht, ... bis daß der Führer spricht"

Ich hab das glaube ich von einem Interview auf YouTube mit einem Kriegs-Veteran aufgeschnappt, auf die Schnelle konnte ich es gerade aber nicht finden, da die Interviews recht lang sind. Den Text und die Melodie haben die Nazis damals wohl auch von bereits bekannten Melodien/Texten weiterverarbeitet.
Wahrscheinlich von diesem Lied:
"Homocord-Electro 1929, 78mpr Schellack, Stimmungswalzer-Lied von I.Reckmann und F. Schwarz, gesungen von August Batzem, mit Orchesterbegleitung" - https://youtu.be/0Qv-kHZTC-4?t=61
Ich habe dazu per noch etwas per Google Books Search aus einem Ausschnit aus dem Buch "Der Glückspilz: und andere Überlebensgeschichten" (2002) von Ilse Gräfin von Bredow gefunden:

"Stunden hatte man, eingekeilt zwischen Tausenden von Volksgenossen, vor der Reichskanzlei gestanden und unermüdlich gerufen: "Nach Hause, nach Hause, nach Hause gehn wir nicht, bis dass der Führer spricht" Was er denn schließlich mit abgehackten, bellenden Sätzen tat."

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Drago1892 » 15.02.2022, 05:45

MikeSpring hat geschrieben:
15.02.2022, 01:29
@Jenner und @polyvalent:

Im Großen und Ganzen stimme ich Euch schon zu. In ein paar Punkten weiche ich ein wenig ab.

Vereins-DNA: Etwas was bei vielen Vereinen selbstverständlich ist, wird hier von einigen auf das Schärfste abgelehnt. Dafür gibt es natürlich auch Gründe. Die anderen Punkte betreffen Fahne pur, Stadionstandort und die Hymne.

Hier geht e nämlich um Identität. Das ist bei den meisten Vereinen der wichtigste Faktor, warum es überhaupt Fans gibt. Naturgemäß haben jedes Jahr nur wenig Vereine Erfolg, in Form von Titeln höchstens eine Hand voll (gibt eben nur einen deutschen Meister, Pokalsieger, Championsleaguesieger, Europaleaguesieger, im Idealfalle holen 2 deutsche Vereine die beiden europäischen Pokale und zwei andere die nationalen, dann haben wir in einer Saison immerhin 4 erfolgreiche Vereine. Auch über längeren Zeitraum gibt es eher weniger Vereine, die wirklich Erfolg haben, immerhin kann man Erfolg unterschiedlich messen, für Bayern ist nur alles über 2 Titel pro Saison erfolgreich, für Freiburg Platz 4 und für Fürth sogar Platz 18 (weil da der Aufstieg an sich der größtdenkbare Erfolg ist). Dennoch, über Erfolge können nur sehr wenige Vereine Fans dauerhaft binden.

Die meisten tun es über Identifikation. Und um sich mit einem Verein zu identifizieren braucht er erst mal eine Identität.

Dazu gehört - sehr richtig - natürlich auch ein Konzept, wofür steht der Verein ? Und das sollte gewachsen sein und nicht per ordre de mufti.

Aber vorher kommt die Identität: Die Stadt, aus der er kommt, die Vereinsfarben, das Logo. AN diesen Punkten sollte man nicht zu sehr schrauben. Wenn man ständig die Vereinsfarben oder das Logo wechseln würde, entstünde eine gewisse Beliebigkeit. Und WENN Logo ändern sollte es entwickelt werden, also altes behalten und neues dazu bekommen. Ich persönlich fand das verhasste Logo mit dem dicken blauen Rand viel schicker als Fahne pur.

Deshalb rennen die Leute auch gegen einen Standort außerhalb Berlins Sturm. Nicht wegen der Entfernung, sondern weil der Verein dann für viele ein wesentliches Stück Identität als Berliner Verein verliert. Welche Vereine bauen denn Ihr Stadion außerhalb der Stadt ? NEIN, auch die Bayern nicht, deren Stadion steht noch in den Stadtgrenzen, und die könnten es machen, denn sie verstehen sich ja eher als "Bayern" als als "München", und in Bayern stünde es ja dennoch. Bei uns wäre es sogar ein anderes Bundesland. Hoffenheim ist ein Gegenbeispiel, aber die sind auch kein Traditionsverein. Bei manchen kommt vielleicht noch eine West-Identität dazu, die Hertha in Brandenburg verlöre, das finde ich aber idiotisch. Aber mit Brandenburg hätte ich in der Tat auch ein Problem.

Die Vereinsfarben zu ändern ist zum Glück nie Thema gewesen, und begrüßenswerterweise hat der Verein ja verstanden,dass wir im Grunde als Heimtrikots nur blau weiß längsgestreift wollen. Leider kommen dann trotzdem solche Unfälle wie dieses Jahr oder das Zackentrikot bei raus.

Die Hymne muss man ja nicht schön finden (wobei von der Melodie finde ich die durchaus stadiontauglich, der Text ist schon alleine deshalb fraglich, weil kein Mensch mehr versteht, wo der Bezug von "nur nach Hause" zu Hertha überhaupt besteht. Ich bin sicher dass Jenner das weiß, das Lied entstand ja in der Pokalsaison 92/93 der Hertha Amateure, wo sie eben Runde für Runde weiter Richtung Finale fuhren und nicht nach Hause (wobei das eigentlich ja auch falsch ist, weil ja gerade dieses "zuhause" unser Ziel war, nämlich das Finale im Olympiastadion).Und Zander hat halt ein altes Rausschmeisserlied aus seinem Repertoir dafür genommen und Sailing erneut gecovert. Dennoch finde ich es besser, es zu belassen, denn das ist eben auch identitätsstiftend, und WENN man wenugstens ETWAS hat, was von den Fans voll angenommen wird, sollte man es belassen. Die Versuche eine neue Hymne zu etablieren waren ja eher zum Fremdschämen (dieses Klassikverbrechen, ich steh auf, der Schulle-Song...)

So viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben und bin noch gar nicht zu dem gekommen, was ich eigentlich wollte. Stichwort Hertha-DNA.

Grds. finde ich es gut und richtig, auf Ehemalige zu setzen. Spieler, die nur wenige Jahre hier sind, sind kaum geeignet, sich zu identifizieren. Wenn aber solche Leute insbesondere Stars und Legenden langfristig eingebunden werden, kann das schon identitätstiftend sein. Gerade für ältere Fansemester, die sich mit 20 Jahre jüngeren Spielern nicht mehr aber gerne mit Funktionären, die früher hier spielten und in ihrem Alter sind kann das idntitätsstiftend sein. Deswegen machen das ja auch viele Vereine so, besonders z.B. die Bayern.

Aber ich stimme absolut zu, dass Kompetenz wichtiger sein sollte als die DNA. Zwei gleich gute Kandidaten, dann nehme ich den mit Vereins-DNA, zwei unterschiedlich geeignete Kandidaten, einer mit, einer ohne DNA, dann nehme ich den mit mehr Kompetenz. Da ist Hertha natürlich auich schlecht in der Kommunikation, man sollte Leute nicht nur vorstellen als "ist alter Herthaner" sondern "der bestgeeignete für den Posten und dazu auch noch Alt-Herthaner". Aber die Kommunikation funktioniert nun mal sehr schlecht hier.

Fazit: Anstelle von irgendwelchen selbst entworfenen Identitäten sollte sich Hertha auf das besinnen, was sie sind. Hertha ist als Arbeiterverein gegründet worden und sollte daher nicht auf Nobelclub machen. Hertha ist Tradition und eben kein Start up. Hertha sollte erst mal in den Westbezirken zusehen, die ALtfans zurückzugewinnen und nicht krampfhaft versuchen, Union das Wasser abzugraben. Köpenick ist für den Verein verloren, er sollte zusehen, nicht GANZ Berlin zu verlieren. Auch, wenn es nicht woke ist: Zu Hertha passt nicht, übermäßig politisch korrekt zu sein. Damit will ich jetzt nicht zu Diskriminierung auffordern, aber zu mehr Mut, eben NICHT immer dem Mainstream hinterherzurennen, denn eines war Hertha ganz sicher nie: Mainstream.
Super Beitrag :top:
Nur mit dem Erfolg sehe ich das etwas anders, für mich misst der sich (bei allen Clubs der BL, die nicht Bayern heißen) über ihr eingesetztes Kapital und was dann am Ende dabei rumkommt...Titel sind dann nur maximale Boni, die eben wirklich sehr selten sind.
Ich denke auch gerade mit diesem "Underdog"-Feeling können sich genug (Neu-) Fans identifizieren.
So kam ich zu Hertha, in der 2. Liga vor 4.000 Zuschauern noch weit bevor man in der Aufstiegssaison mit dem Aufstieg rechnen konnte.
Bei Union wars sogar Regionalliga.

Betreff unseres Image kann ich auch seit 20 Jahren leider nur die Meinung von allen hier (außer die von Amadores) bestätigen, dass Hertha entweder keine Sau interessiert oder eben neben Bochum und früher Hannover als absolute graue Maus der Liga wahrgenommen wird.
Gerade bundesweit ist uns Union komplett enteilt, in Berlin geht das mit dem Abstand noch, da ist man quasi gleichauf...wie das bei Neu Fans ist weiß man natürlich nicht, aber da wird Union im Moment sicher deutlich vorne liegen.

Was mir z.B. tierisch auf den Senkel geht und sicher auch bei vielen außerhalb der Herthablase auf Ablehnung stoßen wird ist, dass sollte man sich mal in irgendeiner Weise als Fußballfan für Hertha interessieren und bei einem Spiel von uns landen, andauernd auch auf fremden Platz dieser überhebliche Shit besonders gegen Union zu hören ist....das mögen einige lustig und als gesunde Rivalität empfinden, aber spätestens wenn in einem Auswärtsspiel in Fürth gefühlt alle 10 Minuten "Scheiß Union Scheiß Union Scheiß Union" gebrüllt wird, oder "In Berlin...an der Spree gibts nur Hertha BSC"...ist es einfach nur noch lächerlich und vollkommen deplatziert. Mal vollkommen davon abgesehen, dass es beides nicht der Wahrheit entspricht, das mittlerweile jeder tabellarisch auch sieht, wird man deutschlandweit damit eher auf Ablehnung stoßen und als total überheblich/unsympathisch wirken. Da fragt sich sicher fast jeder Heimfan...was soll die Scheiße in unserem Stadion?
Natürlich kann man das schwer ändern...brüllt ein Troll brüllen 100 nach.
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El Mariachi
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von El Mariachi » 15.02.2022, 07:58

Dir wichtigste Imagepflege passiert auf dem Platz.

Und das klappt seit einem Jahrzehnt überhaupt nicht.

Alle anderen Marketingaktivitäten mögen durchdacht / clever / gut gemeint sein, aber sie verpuffen wenn dir sportliche Leistung nicht stimmt.

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HipHop
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von HipHop » 15.02.2022, 08:01

MikeSpring hat geschrieben:
15.02.2022, 01:29
@Jenner und @polyvalent:

Im Großen und Ganzen stimme ich Euch schon zu. In ein paar Punkten weiche ich ein wenig ab.

Vereins-DNA: Etwas was bei vielen Vereinen selbstverständlich ist, wird hier von einigen auf das Schärfste abgelehnt.
Nicht Vereins-DNA an sich wird „abgelehnt“, genauso wenig wie „Tradition“ abgelehnt wird. Aber wie du bzgl des Erfolgs schon selbst schreibst… es gibt verschiedenes Arten von Erfolg, wie auch von DNA-Pflege. Bei Hertha pflegt man eben genau die falsche DNA. Also: Die hiesige Ausprägung von „Vereins-DNA“ wird hier „auf‘s Schärfste abgelehnt“.

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Ray
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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Ray » 15.02.2022, 08:27

Jenner hat geschrieben:
15.02.2022, 00:09
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC hat keine Philosophie!

Hertha BSC hat kein Konzept!

Niemand weiß, was Hertha BSC darstellen soll oder will!

Die Marketingabteilung ist bieder und greift sehr oft daneben.
Völlig korrekt. Viele Jahre hat man versucht, sich das Image des Hauptstadtclubs zu geben. Dieses Konstrukt ist mit dem Vorbeizug der Unioner in sich zusammengebrochen. Versuche ein anders Image alá Startup oder Vielfältigkeit aufzubauen waren entweder lächerlich oder beliebig und sind krachend gescheitert. Das grundlegende Missverständnis bei Hertha ist, dass man glaubt, ein Image ließe sich durch die Marketingabteilung kreieren. Das ist natürlich grober Unfug.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Was soll "Goldelse" eigentlich sein? Wurde das jemals offen kommuniziert? Wer steht voll und ganz hinter Hertha BSC bei Hertha BSC?

Niemand!
Ebenfalls vollkommen richtig. Goldelse ist reines Opium des Volkes, purer Aktionismus und auf dem Niveau von "dann machen wir das mit den Fähnchen.". Ein Verein hat nicht durch alberne Konzepte Erfolg, sondern durch eine kompetitive Vereinsführung. Eine solche lockt fähige Köpfe an, lässt sie machen und legt ihnen insbesondere keine unfähigen "Vereinsikonen" ins Nest.

Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Wenn man sich das Gerede von Preetz, Bobic, Dardai, Gegenbauer, Korkut und Co. die letzten Dekaden anhört, fragt man sich, ob Jürgen Klinsmann nicht doch völlig recht hatte? Was er meiner Meinung nach hatte! Und ob Carsten Schmidt nicht doch das wahre Gesicht von Hertha BSC erkannt hat und rechtzeitig ohne Gesichtsverlust von Bord gegangen ist. Wobei ich ihm das mit den persönlichen Gründen durchaus abnehme. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus.
Selbstverständlich hatte Klinsmann recht. Schmidt, die Kröte welche Gegenbauer schlucken musste, wurde alsbald vom Klima der Leistungsunwilligkeit assimiliert und schaffte in Windeseile die Metamorphose vom Reformer zum Schaumschläger. Zumindest hatte er noch etwas Selbstachtung und trat dann die Flucht an.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC hat Unmengen an Geld bekommen. Das hätte zu 100 % gereicht, um eine schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Aber das wurde laienhaft und ohne Sinn und Verstand verbockt!

Warum man mit Dárdai weitergemacht hat, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. Ein Trainer, der nichts geschafft hat, außer sich großkotzig im TV und auf PKs aufzuspielen und immer die Schuld bei anderen gesucht hat.
Leute wie Dardai gedeihen nur in einem leistungsfeindlichen Kosmos der Vetternwirtschaft. Damit ist die Frage auch schon beantwortet. Die Personalie Dardai spiegelt beispielhaft die Ambivalenz zwischen Wagenburg und Leistungswillen wider. Während der Zeiten von Klinsmann und Schmidt hat sich die Waage klar zur Wagenburg geneigt, weswegen beide Reißaus genommen haben. Bobic wird hier auch scheitern, solange Gegenbauer an der Spitze von Hertha steht.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Korkut war ein Fehlgriff mit Ansage! Die jüngsten Aufstellungen und Wechsel lassen selbst mich als Laien Augen reibend und mit Kopfschütteln stehen. Was denkt der sich dabei?

Fredi Bobic - zehrt von Frankfurt. Aber Frankfurt funktioniert auch ohne ihn und es wird mehr und mehr deutlich, dass Fredi Bobic nicht allein den Erfolg in Frankfurt zu verantworten hatte.

Transfers, die auch für Laien erkennbar am Bedarf vorbei betätig werden. Da wird ein riesiger Mitarbeiterstab aufgezogen, ohne auch nur im Ansatz so was wie Fortschritt zu erkennen? Man kann viel von Neuorientierung und Ausrichtungen fabulieren und um Geduld bitten. Nur muss man irgendwas auch mal was davon erkennen und Fortschritte sowie die kolportieren Verbesserungen sehen.

Das ist die bisherige Bilanz von Fredi Bobic. +-0 (Plusminusnull)
Korkut ist das Ergebnis des Fehlers, mit Dardai in die Saison zu gehen. Bei den Transfers ist zumindest eine Idee zu erkennen, nämlich überteuerte Lowperformer loszuwerden und vergleichsweise günstige Spieler mit Perspektive zu holen. Das ist eine Reaktion auf das katastrophale Erbe von Preetz, Schiller und Gegenbauer. Bobic produziert hier aber den Lapsus, zu sehr auf die Zukunft und zu wenig auf das Hier und Jetzt zu achten.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Man kümmert sich nicht mal online ums Image. Dumme 22 % Balken, pseudocoole und infantile Sprache. "Spieltach" und schönfärberisches Online-Gerede.

Währenddessen ist auf Twitter "Geschäftsführer Sport von @HerthaBSC!" immer noch Michael Preetz.
Erinnert an das heutige Russland, welches sich auch nicht so recht von den Symbolen der Sowjetunion trennen mag.
Polyvalent hat geschrieben:
14.02.2022, 14:02
Hertha BSC lässt sich von sogenannten Fans (die in meinen Augen keine Fans sind), öffentlich anpöbeln und bedrohen.

Da werden nun zwanghaft irgendwelche ominösen Fahnenträger produziert. Erwartbar wird sein, dass es ein Dárdai, Friedrich und Preetz zukünftig auch in die Riege dieser Fahnenträger schaffen werden.

Es ist nach wie vor nichts Halbes und nichts Ganzes bei Hertha BSC. Wie die Dekaden zuvor auch.

Man schaut ab und an rüber und wundert sich, warum es beim Stadtrivalen Union so einfach aussieht und so durchdacht wirkt? Der Erfolg spricht für sich! Und warum es dort eine Fankultur gibt, ein Image!


Warum ist das bei Hertha BSC nicht gewollt. Man muss doch nur hinsehen, wie es richtig und erfolgreich bei Union gemacht wird!

Ist unser Image wirklich eine leere Ostkurve, Geld verbrennen und Trainerverschleiß? Davon zu fabulieren, dass der Anspruch von Hertha BSC ist, die Nummer 1 in Berlin zu sein, während man glasklar erkennbar und eigenverschuldet die Nummer 2 geworden ist. Ist es unser Image, dass es pöbelnde, die Mannschaft bedrohende "Fans" gibt? "Fans" die die das Training unterbrechen, statt die Mannschaft anzufeuern, auf dümmlichste Art und Weise niedergemachen und bedrohen. Und ist ein ewig gestriges "nur nach Hause gehn wir nicht" einfach nur biedere, aus der Zeit gefallene Land- und Schützenfestromantik. Ist das modern? Ist das zeitgemäß? Ist das der sagenumwobene Kult? Ist das wirklich das Image von Hertha BSC?

Nein! Hertha ist und bleibt der undurchsichtige Morgennebel auf dem feuchten Acker des zugigen Olympiastadions. Ein Nebel aus Wirrwarr und Planlosigkeit. Der Begriff "graue Maus" trifft es auf den Punkt.

Hertha BSC ist leider der lebendig gewordene Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Die Clique um Gegenbauer hat sich ihre Macht mit Anbiederung an die sog. aktive Fanszene erkauft. Dass die nun meinen, sich alles herausnehmen zu können, ist ein Ausdruck dafür, dass man die Geister, die man rief, nicht mehr los wird. Ultras und FKO haben sich noch nie für das Sportliche (außer wir verlieren ein Derby) oder das Finanzielle interessiert. Die kreisen nur in ihrem eigenen Kosmos, wo pinkfarbene Auswärtstrikots, Spiele am Montag und ein Stadion knapp außerhalb der Berliner Stadtgrenze den Weltuntergang schlechthin darstellen. Der damalige Aufstand gegen Hoeneß hatte letztendlich auch wenig mit dessen Ausgaben zu tun, sondern war der Tatsache geschuldet, dass er die Fanstrukturen professionalisieren wollte und sich auch nicht scheute, den Ultras Paroli zu bieten. Mit "Fahne pur" wurde diese Gruppe über lange Zeit ruhiggestellt.

Union hat übrigens einen Imagewandel hinbekommen, nämlich vom Opfer der Mächtigen hinzu einem Verein, der aus wenig viel macht.

Jenners Beitrag ist dermaßen ÜBERRAGEND, das ich ihn in Gänze zitieren muss.
Der MUSS genau so an und in alle relevanten medien.
Bringt in verhältnismäßig wenig Worten GENAU DAS auf den Punkt, was hier in 12 Jahren geschah.
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Polyvalent » 15.02.2022, 10:33

Danke für die Zustimmung zu meinem Post. Und Danke Jenner für die konstruktiven Ergänzungen und Erklärungen dazu.
Der »Berliner Weg«. Der lebendig gewordene Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von topscorrer63 » 15.02.2022, 11:51

Ray hat geschrieben:
15.02.2022, 08:27
Jenner hat geschrieben:
15.02.2022, 00:09

Jenners Beitrag ist dermaßen ÜBERRAGEND, das ich ihn in Gänze zitieren muss.
Der MUSS genau so an und in alle relevanten medien.
Bringt in verhältnismäßig wenig Worten GENAU DAS auf den Punkt, was hier in 12 Jahren geschah.
Da kann sich jeder Sportjournalist in Berlin eine ganz dicke Scheibe von abschneiden. Und selbstverständlich auch an @Polyvalent eine 1++ :top:
Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von Jenner » 15.02.2022, 12:08

Das Lob muss in erster Linie an Polyvalent gehen. Die hervorragende Analyse stammt von ihm, ich habe die lediglich um einige Gesichtspunkte ergänzt.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von topscorrer63 » 15.02.2022, 12:15

Jenner hat geschrieben:
15.02.2022, 12:08
Das Lob muss in erster Linie an Polyvalent gehen. Die hervorragende Analyse stammt von ihm, ich habe die lediglich um einige Gesichtspunkte ergänzt.
Das ist richtig.
Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.

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Re: Das Image von Hertha BSC

Beitrag von MS Herthaner » 15.02.2022, 12:33

Jenner hat geschrieben:
15.02.2022, 12:08
Das Lob muss in erster Linie an Polyvalent gehen. Die hervorragende Analyse stammt von ihm, ich habe die lediglich um einige Gesichtspunkte ergänzt.
Alles genau auf dem Punkt gebracht. :top:
Die Frage ist warum das von den Verantwortlichen nicht so gesehen wird.
Desweiteren wären solche Analysen in dieser Form auch mal dringend auf der MV vorzutragen.
Ähnlich wie in München.
Damit würde einigen die Augen geöffnet die immer noch Gegenbauer oder Schiller ganz ok finden.
Wäre ich rhetorisch einigermaßen Diskussionsfest würde ich das sofort genauso übernehmen und vortragen.
Leider bin ich das nicht.
Aber es muss doch einigermaßen rhetorisch begabte Mitglieder geben die auch den Versuchen von Kruse und Konsorten einen abzuwürgen standhalten.
Mit diesen Spinnern "Nächste Stufe" oder "Ey Schwolow digg..digga wir bezahlen dein Gehalt digga. "
Es gibt ja hier mehrere User die es kurz und schmerzlos ohne sich fremdschämen zu müssen auf dem Punkt bringen.
Vielleicht kann man da ja im Mai bei der MV mal was machen.

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