Bitte Bilanz und Gewinn u. Verlustrechnung nicht verwechseln. Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, sind also erst mal weder aktiv noch passiv. Erst das Jahresergebnis, egal ob positiv oder negativ, wandert dann in die Bilanz in den Kapitalposten welcher das Eigenkapital ausweist. Wenn dieses einen negativen Saldo aus Aktiven und Passiven nicht mehr decken kann, spricht man von bilanzieller Überschuldung.elmex hat geschrieben: ↑03.09.2021, 10:17Verluste und Schulden sind erstmal zwei verschieden paar Schuhe. Bitte Aktiva und Passiva nicht verwechseln. Verluste mindern das Eigenkapital und erzeugen nicht automatisch neues Fremdkapital (Schulden, Verbindlichkeiten). Was du beschreibst, ist ein Liquiditätsproblem. Und bei aller liebe. Bei aller Liebe mit einer Finanzspritze von 375 Mio. Euro und nicht aufgelösten Schulden und den regulären Einnahmen (TV-Gelder Sponsoren) darf es nicht sein, dass man keinen Groschen mehr auf der Bank hat. Das wären weit über eine halbe Milliarde, die man innerhalb zweier Jahre verprasst hätte. Das ist Blödsinn oder hochkriminelle Veruntreuung.BluRob hat geschrieben: ↑03.09.2021, 02:15Wenn ich mir mal einen Hinweis erlauben darf, der vielleicht die Gemüter abkühlt: Es gibt kein Erspartes! Bobic musste Transfergewinne realisieren weil Herthas Jahresverluste mittlerweile wieder einen Schuldenberg von geschätzt 250 Mio. angehäuft haben. Ich weiss nicht ob die Kreditlinien erschöpft sind, womöglich gab es trotz der Transfereinnahmen nicht mehr was er ausgeben konnte, womöglich musste in vereinbarte Banklimits zurück geführt werden, wie nah Insolvenztatbestände waren wissen wir nach Veröffentlichung der Bilanz 20/21.
Eine solche lag bei Hertha selbst noch nach der ersten Investorzahlung vor! Seitdem nicht mehr.
Selbstverständlich führen Verluste dann zu einem Liquiditätsproblem, wenn nicht genug Geld auf dem Konto ist oder die Kreditrahmen ausgeschöpft sind. Wie ich schon sagte, ob die seit Jahren gestiegenen Verluste (allein letzte Halbjahres-GuV 20/21 i.H.v. 34,4 Mio) nun den von der Bank erlaubten Kreditrahmen gesprengt haben, weiss ich nicht, aktuelles Handeln lässt sowas aber vermuten. Aktuell liegen die Verbindlichkeiten sicher über 200 Mio, womöglich im Bereich 250 Mio. Die ständig gewachsenen Jahresverluste stammen aus der Ära Preetz/Schiller, insbesondere nach den Investorzahlungen wurde groß eingekauft (siehe Abschreibungen) und der Betriebsaufwand wurden unangemessen erhöht ohne das dem ausreichend Erlöse gegenüber standen. Der auffälligste Steigerungsposten in den GuVen waren die Personalkosten. Alle Zahlen finden sich im Finanzthread.
Bobic hat die aktuelle Situation, wenn auch etwas irreführend und zurückhaltend, selber erklärt: „Das reich haben wir mal gehabt.“
Ich weiss, das es unfassbar ist was Preetz/Schiller angerichtet haben und was im Beirat durch ging, aber die Zahlen lügen nicht. Mit Veruntreuung hat das nichts zu tun sondern mit Missmanagement. Bobic kann dafür jedenfalls nichts. Er musste jetzt seinen Beitrag im sportlichen an der laufenden Sanierung leisten. Heisst Transferplus erwirtschaften (um die Kreditlinien zu beruhigen und Liquidität zu sichern) und Ausgaben senken (um die Jahresverluste abzubauen die das Eigenkapital schmälern).