Someone hat geschrieben: ↑09.03.2021, 13:55
Nö, DU verstehst nicht, dass es nichts, aber auch gar nichts mit dem Markt zu tun hat, wenn man vollkommen überteuert einkauft.
Wenn du ein Fake-Lacoste-Polo-Shirt auf einem türkischen Basar für 80,- Euro einkaufst, kannst du natürlich auch behaupten, dass das Marktgestz diesen Preis geregelt hat und es mindestens genauso lange wie das Original halten und vielleicht sogar noch viel teurer wird - oder aber einsehen, dass du dich einfach ziemlich übers Ohr hauen lassen hast.
Die französische und die deutsche Liga sind also mit türkischen Basaren vergleichbar und die Scouts von Hertha haben nicht die Produktion des Lacoste-Polo-Shirts beobachtet, sprich, die Spieler.
Die Tatsache ist aber, dass wir drei wesentliche Probleme haben. Das erste ist, dass der Kader unausgewogen zusammengestellt wurde, sprich, die Leistungsunterschiede sind zu groß, dann wurde das Gehaltsgefüge gesprengt und schließlich wurde der Turm zu Babel gebaut, sprich, es wurde viele Spieler verpflichtet, die sich nur ungenügend miteinander verständigen konnten. Auf einmal kommt ein Khedira, der spanisch, italienisch, englisch, deutsch und wahrscheinlich auch schulfranzösisch spricht, der also als Katalysator fungieren kann und plötzlich bemerkt man, dass in der Mannschaft Dinge in Gang kommen.
Die Bayern haben ihren Kader im wesentlichen auf drei Sprachen beschränkt: Deutsch, französisch und englisch. Die drei Sprachen, die so ziemlich jeder Abiturient in der Schule lernt.
Wenn die dadurch bedingten Probleme aus der Welt geschafft sind und Tousart dann immer noch schlecht performt, dann können wir anfangen uns darüber zu unterhalten, ob er ein Fehlkauf war. Was Lukebakio angeht, denke ich, dass er von Anfang an einen schlechten Stand bei uns hatte, weil er derjenige war, durch den das Gehaltsgefüge gesprengt wurde. Ein Plattenhardt, ein Duda hatten seitdem keine 'Lust' mehr. Damit war Lukebakio ein Außenseiter, und das hat man ihn allerortens spüren lassen. Wenn jetzt immer mehr Spieler kommen, die ähnliche hohe Gehälter bekommen, löst sich das Problem auf. Dann muss man weniger seine fußballerischen als seine charakterlichen Schwächen in den Griff bekommen. Er ist manchmal ein 'Hans guck in die Luft', er ist manchmal bequem und er lässt sich die Spiellust nehmen. Ein Trainer mit einem pädagogischen Händchen sollte das weitgehend in den Griff bekommen.