Mineiro hat geschrieben: ↑24.02.2021, 12:07
Nachdem man den ersten Managerlehrling ohne nennenswerte Erfahrung ier mehr als zehn Jahre lang hat machen lassen gibt man nun dem nächsten Managerlehrling ohne nennenswerte Erfahrung die Chance hier ebenfalls zu scheitern. Wären wir weiterhin ein Verein ohne finanzielle Mittel, dann wäre das aus Kostengründen vielleicht noch nachvollziehbar. Doch Hertha ist seit dem Einstieg von Tennor eben ein Club, bei dem viel Geld investiert wird und da ist die Position des Geschäftsführers Sport eben strategisch nicht ganz unwichtig für das Gelingen des großen Ganzen.
Ohne Friedrich zu nahe treten zu wollen oder seine Arbeit abwerten zu wollen muss man jedoch eines festhalten: Es ist abenteuerlich, wie wenig professionell man bei unserer Hertha diesbezüglich aufgestellt ist. Zurückblickend hätte Preetz bereits vor dem Einstieg von Windhorst ins zweite Glied zurückgesetzt oder entlassen werden müssen und die vielen Gelder hätten einem echten Fachmann anvertraut werden müssen. Dass man glaubt, alles selbst besser zu können und keine Kompetenz von außen zulässt ist eines der großen Probleme dieses Vereins. Da gibt es kein strategisches Konzept, sondern immer noch im Wesentlichen "We try, we fail, we loose". Schade, ich hatte gedacht, dass sich da mit Carsten Schmidt etwas ändern würde, doch dieser Zwischenstand deutet leider nicht darauf hin.
Genau das mit den finanziellen Mitteln ist bereits ein Punkt der gar nicht feststeht. Denn wie viel Geld von Tennor investiert wird ist derzeit nicht aussagbar, man weiß lediglich was bis Saisonende investiert wurde. Und genau der Betrag ist rein einfach gerechnet komplett aufgebraucht.
150 Mio. Konzern-Schulden, 110 Mio. Transferminus, aus beiden Saisons über 100 Mio. Verluste ...
Wenn wir im Sommer investieren ohne wen zu verkaufen, dann biebe doch mindestens die Anleihe stehen und schon würden wir wieder mit Verbindlichkeiten und dahingehend die Wette in die Zukunft weiterlaufen.
Und wir geben ja deutlich mehr aus als wir einnehmen und haben und haben mittlerweile noch wen so alles auf der Gehaltsliste ohne Gegenleistung (z.B. Labbadia)?
Ich rede ja nicht nur mit Hertha-Fans über uns und es ist manchmal ganz gut die absolute Wunschbrille etwas beiseite zu lassen.
Und daraus ergibt sich folgendes Bild:
Zu Rangnick:
Warum sollte er bei uns das eingehen? Ein Risiko was er nicht eingehen muss, bei dem was er bereits erreicht hat. Zudem wurde auch da hingewiesen, dass Hoffenheim und Leipzig KEINE Umbauten in Liga 1 oder 2 hatten, sondern 2 Ligen bzw. noch mehr darunter und DORT war weit mehr Geld vorhanden als bei allen Konkurrenten in den jeweiligen Ligen, was Überspieler in den Ligen zur Folge hatte.
Das ist in der Bundesliga schlicht nicht machbar.
Der Wunsch nach Rangnick, der ja in GE auch gehegt wurde/wird, hänge sehr stark mit der Sicht zusammen, kein anderer außer ihm können jetzt den Weg nach oben hinbekommen. Und das ist alles andere als garantiert, dass weiß Rangnick ja auch.
Eine Problematik, von den Fans nicht grad wohlwollend empfangen zu werden, wurde keine Prio eingeräumt, sollte man aber besonders bei unserem Medienverlauf der letzten zwei Saisons nicht außer Acht lassen, weil: Rangnick will in Ruhe arbeiten ohne schon vorherigen Gegenwind vom Umfeld!
Zu Bobic:
Würde sehr viel mehr passen von der ganzen Sache her. Allerdings müssten da auch die finanziellen Rahmenbedingungen so verlockend sein und der Kader nicht so übel verplant, dass es das bei Frankfurt oder eventuellen anderen Konkurrenten hinsichtlich Bobic aufwiegt.
Bobic wisse auch, dass es etwas völlig anderes ist bei der Spieleraquise ob man da mit Frankfurt oder mit Hertha ankommt, DENN:
Frankfurt hat das Maul nicht aufgerissen, sondern einfach geliefert und das deutlich mehr als so einige andere Klubs.
Wir hatten vorher die große Klappe und haben ... ohne Worte ...
Krösche bzw. Kandidaten aus dem RB-Kreise:
Die haben bereits gute Positionen in mehrjährig funktionierender Entwicklung. Auch da wird das "Locken" nicht einfach, denn die kennen von RB bestimmte Mechanismen die wir gar nicht haben.
Alle gehandelten Kandidaten sind sich doch klar bewusst, wie das Umfeld, die Medien, Wünsche, etc. hier sind.
Wir werden bei keinem Kandidaten die einzigen Interessenten sein und es ist stark davon auszugehen, dass andere Interessenten mehr vorzuweisen haben, als stabil kann man das bei uns gewiss nicht bezeichnen.
Zudem ist die Frage, wer von den Kandidaten andere unserer Problemfelder (Kaderplanung, Scouting) deutlich besser gelöst bekommen, sprich wir brauchen weitere Netzwerke, die auch für uns verwertbar sind.
Nur weil wir meinen den oder den unbedingt zu brauchen und der die vermeintlich einzige Hoffnung auf ein Gelingen verspricht bedeutet das noch lange nicht, dass man den auch bekommt und genau das sei ein Denkfehler von Fans bei sehr vielen Vereinen.
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Das "Lob" für Friedrich würde ich aktuell nicht überbewerten.
Denn es darf nicht der Eindruck entstehen, dass wir extrem zwangsweise diese Position GfS neu besetzen, sonst bleiben sogern Rangnick, Bobic, Krösche, u.a. nicht wollen in der Auswahl dann Dutt, etc. ...
Wir wären sonst zu stark erpressbar und auch davon müssen wir endlich wegkommen.
Generell ist eine mediale Beruhigung bei dieser Posi-Besetzung nicht verkehrt um keine permanente Unruhe nebenher mitzuziehen, weil das kein Vorteil in unserer jetzigen Lage ist. Im Hintergrund muss natürlich weiter versucht werden, einen der Wunschkandidaten zu bekommen.
Der eigentlich Fehler, weshalb wir jetzt wieder schlechtere Karten haben dürften, liegt doch in 2019, oder nicht
? Da hätte man sich eher erstmal vom GfS trennen müssen als vom Trainer, DA wäre eine Neuausrichtung mit 2-Jahres-Plan angesagt gewesen
?
Intern war man, wohl auch durch die Gewohnheit der ewigen gleichen Besetzung, der GfS schafft das.
Der erste, der wirklich von außen hineinkam, war Schmidt und somit wurde das erste Mal eine volle Bestandsaufnahme in allen Punkten angegangen.
Für mich sieht das hinsichtlich GfS so aus:
Rangnick, Bobic, Krösche ... sollten es keiner von denen werden, dann Friedrich ... damit man nicht versuchen "muss" Heldt, Dutt, etc, anzusprechen nur weil man unbedingt den GfS neu besetzen will/muss.
Und wenn öffentlich so eine Aussage wie jetzt kommt, dann kann man davon ausgehen, dass von überall Absagen kamen, denn wer neu kommt will vorher schon planen und zwar nicht zweigleisig (!), denn bei uns ist der Klassenerhalt fraglich.
Da kann ein neuer GfS nichts vorher wirklich planen und genau das ist ein Problem, denn die müssten ja schon Spieler ansprechen, etc., ganz besonders wenn man einen größeren Kaderumbau im Sinn hätte.
Hatte die Saison 19/20 schon reichlich Schaden angerichtet, wurde mit dieser Saison noch was drunter gesetzt.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!