DocBrown hat geschrieben: ↑15.09.2020, 09:36
Finde jetzt nicht, dass das was mit fehlendem Vertrauen zu tun hat, wenn man Spieler rotieren lässt. Das ist ungefähr genauso Fussballromantik, wie dieses ständige "er kann sich nicht mit den team mates einspielen, wenn er erst so spät zur Mannschaft stößt" Geheule. Wie lange hat denn Cunha gebraucht, um sich einzuspielen, nachdem er verspätet von Olympia kam? Wie lange hat denn Haaland gebraucht, um sich mit seinem Team einzuspielen, bevor er funktioniert hat? Oder Alcacer, Batshuayi und wie sie alle hießen. Weiß nicht, aber das sind alles Profis und keine Azubis im ersten Lehrjahr. Sicherlich sind so ein paar Laufwege nicht direkt da und müssen sukzessive erarbeitet werden, aber stets so zu tun, als bräuchten Spieler erst 3 Monate bevor sie überhaupt teamfähig sind, ist doch quatsch. Genauso sehe ich das mit dem angeblich fehlenden Vertrauen, weil man die Spieler rotieren lässt und dass sie deshalb underperformen. Sicher, als Profi willst du immer spielen, aber es ist ja nicht so, dass einer permanent ignoriert wird und zugucken muss. Deshalb ja auch das Wort Rotation.
Es gibt sicher Spieler, die sofort einschlagen und durch ihre Mentalität und ihre einzigartigen Fähigkeiten von anderen Faktoren wenig oder gar nicht abhängig sind.
Die sind aber genauso wenig die Regel wie blutjunge, vollbusige Nobelpreisträgerinnen, die ihren Lebensinhalt darin sehen ihren Mann von früh bis spät zu verwöhnen.

Wohl dem, der ein solches Exemplar ergattert hat, gleichwohl wird man mit Enttäuschung leben müssen, wenn man solches von allen Damen erwartet.
Die Einstellung, dass Fußballer gefälligst zu liefern hätten, ganz egal wie die Umstände sind, die ist ja zu einem gewissen Teil richtig. Klar, die sollen sich mal anstrengen und sich nicht so haben.
Das Problem tritt genau dann auf, wenn das nicht eintrifft. Wenn man befohlen hat: "Fußballnarr, so bespaße er mich!", alleine diese dominante Ansprache aber zu keinem oder unerwünschtem Ergebnis führt.
Was dann? Wenn diese Anforderung zwar irgendwie gerechtfertigt ist, aber zu nichts führt.
Dann kann man schmollen oder sich der eigentlichen Frage stellen, was kann ich tun, damit Spieler xy doch funktioniert.
Klar, Bayern, Dortmund und Leipzig können es sich leisten zu sagen, der funktioniert hier nicht, aussortiert.
An diesem Punkt sind wir aber nicht, alleine deshalb halte diese Attitüde " die sollen mal etwas tun für ihr Geld und sich nicht so haben" für wenig zielführend.
Ich sehe es von dem Standpunkt der Optimierung, wie schaffe ich optimale Bedingungen um optimale Ergebnisse zu erhalten.
Wenn man an diesem Punkt etwas mehr auf den einen Spieler eingehen muss als auf den anderen, geschenkt.
Es geht darum die Gesamtperformance zu verbessern.
Meine Frage hatte ich ernst und nicht rhetorisch gemeint, gibt es denn Beispiele, wo dieses Konzept erfolgreich funktioniert, mal 60 Minuten so und umgekehrt?
DocBrown hat geschrieben: ↑15.09.2020, 09:36
Die eigentliche Frage sehe ich eher darin, ob Labbadia nicht das eigentliche Problem daraus macht, weil er eben nicht rotiert. Es ist ja nun ein offenes Geheimnis, dass er den Typus Cordoba weitaus mehr abfeiert, als den Typ Piatek. Das heißt, dass alles was ich weiter oben geschrieben habe, zwar in der Theorie und mit dem richtigen Trainer eigentlich kein Problem sein dürfte, aber bei einem Trainer, der seine klare Vorstellung von einem Stürmer hat und diese durchsetzen will und wird, schnell zu einem werden kann...im besten Fall spielen beide zusammen/rotierend/zu gleichen Anteilen....im schlechtesten wird Cordoba des Trainers Liebling und Piatek kann sich auf 5 Minuten Einsätze freuen..........oder wechselt noch (und schafft die finanziellen Mittel für RA und ZM)
Ich sehe viel in Piatek, glaube aber nicht, dass er hier glücklich wird. Ich schätze ihn als Menschen ein, für den die Wertschätzung eine große Rolle spielt. Daher ja, ich würde ihn verkaufen. Bruno hat jetzt seinen Wunschstürmer, Fall abgeschlossen.