Jenner hat geschrieben: ↑23.06.2020, 19:59
Schon mal etwas von einer Metapher gehört?
Ich habe von Anfang an gesagt, dass Labbadia am Anfang richtigerweise auf eine Achse erfahrener Spieler gesetzt hat und deswegen Jarstein, Pekarik und Ibisevic wieder in der Startelf auftauchten. Er hat das allerdings unnötig lange praktiziert. Bei Pekarik stimmte die Belastungssteuerung nicht und Ibisevic war keine Hilfe mehr und hätte früher auf die Bank gemusst. Spätestens nach der Aktion in Freiburg dürfte auch Labbadia erkannt haben, dass er bei Ibisevic Egoismus mit Führungsstärke verwechselt hat.
Metapher? Ist das nicht Alkohol?
Nein, im ernst:
Aus Deiner Sicht unnötig lange. Die Spieler- und Kadermoderation spielt für die Qualität eines Trainers eine große Rolle.
Wer das nicht kann, kann noch so ein guter "Laptop"-Trainer sein, die Gefahr Spieler und einen immer größer werdenden Teil des Kaders zu verlieren ist enorm hoch.
Es geht mir hier nicht um Deinen grundsätzlichen und nachvollziehbaren Gedanken.
MS, Stürmer allgemein, besonders aber auch Torhüter sind hinsichtlich deren Selbstbewusstseins- und Selbstverständnislage zum Einen ein Fall für sich.
Zusätzliche Besonderheit hat man bei erfahrenen Spielern, die in der Mannschaft ein gewaltiges Standing haben, -> "Über"Persönlichkeiten.
Piatek hatte nach seiner Verpflichtung kaum bis keine Bindung zum Kader, zur Mannschaft. Er war auch oft zu eigensinnig ... und traf nicht.
Man konnte auch manchmal den Eindruck gewinnen, die Mannschaft gab ihm den Ball nach dem Motto "mach mal, teuerster Stürmer, Pistolero, zeig! wir wollen sehen" ... da hat nicht nur integrativ gesehen Klinsmann Mist gebaut.
Die drei vorherigen Trainer vor Labbadia haben so einige deftige Spuren im Kader hinterlassen, die Labbadia ausbaden/korrigieren durfte.
Auch wenn von der individuellen Stärke her eine Positionsbesetzung klar zu sein scheint ... das Teamplay, die Akzeptanz im Kader ist wichtig.
Die Spieler gehen oft nach Sympathie mit wem sie denn zusammen spielen wollen. Da kannst dann (leider?) nicht nur mit der individuellen Stärke kommen.
Ich weiß nicht mehr welcher Trainer es in einer der einschlägigen Sendungen eine gewisse Zeit nach seiner Entlassung sagte, dass er sich zwei Spiele nacheinander auf zwei Positionen für die individuelle Stärke entschied ... beide Spiele gingen verloren ... da verlor er einen Teil der Mannschaft.
Dann wechselte er zurück, doch es wurde wieder verloren ... für einen Trainer ist das die Entwicklung zum "Game over", sprich Entlassung.
Labbadia hat mit Piatek dahingehend gearbeitet, dass Piatek nicht unbedingt jedes Tor schießen muss, sondern dass die Tore fallen ist entscheidend.
Gutes Beispiel das 1:0 gegen Leverkusen, als er direkt zu Lukebakio abspielte und in Position ging in die ein MS dann muss und riss das Loch für Cunha.
Noch in den ersten Spielen bei uns hätte er den Ball angenommen, Kopf nach unten und selbst Tor machen wollen.
Das wird weiterhin noch vorkommen wie beim 1:0 gegen EF.
Wir wissen alle, trifft ein Stürmer wenn er egoistisch ist, ist alles ok. Biste neu musste treffen!
Ich vermute auch, Labbadia wird Piatek etwas über Ibisevic gesagt haben, um den zu verstehen damit so etwas wie beim Elfer in Freiburg nicht negativ nachhängt.
Denn nachgehangen hat es nicht wie man an Piateks Auftreten in den Spielen danach sehen konnte.
Sich diesen Platz, dieses Standing zu erarbeiten ist wichtig, das ist dann nachhaltig und nicht nur von Toren abhängig.
Labbadia wird alle Spieler verbessern soweit sie Verbesserungspotential haben. Vor allem das zu schaffen aus individuell starken Spielern ein Team zu formen, wodurch sie alle automatisch besser aussehen.
Die Spieler in ihrer Persönlichkeit weiter zu formen ... denn Piatek ist mit seinen (ab 1.7.) 25 Jahren eher noch nicht ausgereift.
Die Schwierigkeit, die Brasilien lange Zeit hatte, und die mit Cunha vorhanden ist ... Teamplay etc. beibringen OHNE ihn seiner besonderen Momente zu berauben, soll heißen zu wissen wann er sie am besten einsetzt.
Das ist so eine Sache bei der man den Spieler optimal "moderieren" muss, damit er dem folgt.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!