Indianer hat geschrieben: ↑17.04.2019, 18:59
Nun stellte sich ja heraus, dass Dardai offensichtlich Vertreter der Fans in den Garten eingeladen hatte, das wird ihm die Ostkurve sicher nicht übel genommen haben. Er war ja offensichtlich auch in einigen anderen Punkten auf Linie der Fans.
Das wird ihm noch weitere Punkte dort gebracht haben, dazu das oft erwähnte blau-weiße Blut.
Er hat seinen Job in den ersten 2 Jahren in mehreren Punkten mehr als anständig erledigt. Dafür bin ich ihm dankbar.
Das reicht definitiv für eine würdevolle, liebevolle Verabschiedung. Sicher werden sich auch einige finden, die mit dem Abschied hadern.
Ich bezweifle stark, dass es sich bei diesen Forum um eine Filterblase handelt, sondern hier geht es -zumindest oft- um den Austausch von Argumenten zwischen Menschen die sich sehr intensiv mit Hertha beschäftigen.
Hier halten emotionale Argumente wie " der hat uns Fans in seinen Garten eingeladen" und der "hat blauweißes Blut" den sachlichen Argumenten einfach nicht Stand. Dementsprechend verläuft die Meinungsbildung.
Auch wenn 100 Leute von einer Gartenparty schwärmen, wird das als Argument nicht gewichtiger.
Die Vereinsführung muss sich um eine sachliche Sicht bemühen und erfreulicherweise hat sie das auch.
So nett Dardai auch war, so Herthaner er auch war, so viele Gartenpartys er gegeben hat, die Entwicklung der Mannschaft blieb irgendwann aus.
Der Verein musste da reagieren. Das ist leider eine Fragestellung, die keinen Raum für romantisierte Blickwinkel lässt.
Ich finde allerdings, man sollte den Ostkurvenfans, die mit ihren Herzblut und mit ihrem Einsatz dabei sind, genauso Respekt entgegenbringen wie den sachlichen Analytikern. Beides sind wichtige Elemente, die für eine erfolgreiche, funktionierende, lebendige Hertha unverzichtbar sind.
Die treuen Fans der Ostkurve werden die Herthaspiele allerdings mit oder ohne Dardai besuchen, aber ein neuer Trainer kann neue Fans und Interessierte ins Stadion locken, sofern er ansprechenden Fußball mit jungen Spielern spielen lässt. Das wird jetzt die Aufgabe von Michael Preetz sein, einen solchen zu finden.
Pal Dardai war sicher nicht so schlecht wie er manchmal geredet wurde, er war aber leider auch nicht ansatzweise der unantastbare Heilsbringer.
Er hat eine Zeit lang einen sehr guten Job gemacht, aber im Laufe der Zeit fielen seine Schwächen immer stärker ins Gewicht.
Die Trennung war unvermeidlich und richtig, auch, wenn einige traurig sind, was ich wiederum auch verstehen kann.