Das einzige, was faul ist, ist Deine unterkomplexe Sichtweise auf die Dinge. Und auch, wenn es sinnlos scheint, Dir das zu erklären, weil Du Dich eh nicht damit beschäftigen wirst: Die 375 Mio. sind nicht einmalig geflossen, sondern in Tranchen und dazu noch verspätet, als man schon über die Pfändung von Anteilen nachdachte. Der Großteil ist in das Stopfen über die Jahre aufgelaufener Löcher entstanden, neben den offiziell rund 150 Mio. € gab es ja noch weitere toxische Positionen in der Bilanz wie die ausgelagerten Markenrechte. Dazu die Klinsmannepisode, wo ohne Rücksicht auf Verluste eingekauft wurde.Ray hat geschrieben: ↑31.08.2021, 11:22Also, hier ist doch alles vollkommen faul ...
Windhorst gibt 375 Mio.
Mit diesen löst man alle Verbindlichkeiten ab und hat angeblich noch ne Menge über, wovon man sich Piatek, Tousart etc. leistet.
Vor wenigen Wochen haben wir gehofft, dass von den beiden letzten Tranchen investiert ... Pustekuchen! Ausser Richter nix gewesen!
Dann Cunha, Cordoba, Netz -> 56 Mio. erzielt und TROTZDEM weiter Tafelsilber verscherbeln?
Selbst Kleckerdeals a la Lukebakio-Leihe um 3 Mio. zu sparen (bei sportlichem Verlust)?
Corona-Verluste waren 25 Heimspiele a 45.000 Zuschauer im Schnitt - 1.125.000 Zuschauer. Da können maximal 40 Mio. sein., inkl. VIP etc.
Die bei Hertha durch Corona entstandenen Verluste dürften aus einer Mischung aus zu hohen Spielergehältern, weiteren Transfers, Trainerentlassungen und das alles bei sinkenden TV Einnahmen und nahezu gänzlich fehlenden Zuschauereinnahmen sowie Wertberichtigungsbedarf ergeben haben.
Die Wahrheit ist komplexer als Deine Milchmädchenrechnung im Stil von Karl-Eduard.
Man riskiert den Ligaerhalt aber auch, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen über Jahre oder Jahrzehnte nicht passen, weil nicht vorhandenes Geld bereits lange vorher schon ausgegeben war. Wenn Du keine Liquidität mehr abbilden kannst, kriegst Du auch keine Lizenz oder die nur noch unter Auflagen/Bedingungen oder musst wie Schlacke mit Punktabzug rechnen. Hertha wäre ohne den Windhorst Einstieg unter Coronabedingungen wohl mal wieder insolvent und mit dem Investment stehen wir einfach nur etwas weiter weg vom Abgrund. Wenn man 200-250 Mio. € Schulden hat, 375 Mio. € bekommt und 125 Mio. € sinn- und planlos raushaut, hat man am Ende etwa genauso wenig wie vorher. Aus diesem Dilemma gibt's nur den Weg, entweder nochmal Geld vom Investor zu erhalten (was nahezu ausgeschlossen sein dürfte) oder aber endlich anzufangen, vernünftig zu wirtschaften.
Die Strategie von Tennor war wohl, darauf zu hoffen, dass mit den ratierlichen Zuwendungen sportliche wie wirtschaftliche Erfolge einher gehen, um mit dieser Success Story neue Investoren anzulocken. Dass bei diesem Engagement so ziemlich alle worst cases eintreten, hatte wohl niemand gedacht. Nun sitzen zwei ohne Geld im selben Boot und versuchen sich zu retten. Wir, indem wir mit schmalerem Budget in der Liga bleiben. Nichts anderes ist das, was derzeit stattfindet. Das muss man nicht toll finden, aber man muss auch nicht so tun, als habe es die Probleme vor den 375 Mio. € nicht gegeben und jede Woche erneut die Frage diskutieren, wo denn die 375 Mio. € hin sind. Sie sind ohnehin weg und Hertha ist weiterhin nicht schuldenfrei. Vor dieser Ausgangssituation sind auch die Handlungen von Bobic zu bewerten.