AtzUI, durch Deinen Post bin ich auf eine grundsätzliche Problematik gestoßen.
Ausgelöst durch "eine Seite der Medaille" und "das transportiert Image".
Eine Medaille hat zwei Seiten aber auch einen Rand, dessen Kanten jeweils direkt mit einer Seite der Medaille verbunden sind.
Automatisch löst das im Denken Seite/Gegenseite aus und der Rand wird bedeutungslos. Vielleicht käme man weiter, wenn man aus einer gefühlt zweidimensionalen Betrachtung zu einer dreidimensionalen wechselt, da alles komplex ist.
Nimmt man als Beispiel einen Oktaeder, der 8 Flächen ("Seiten") hat.
Gibt Körper mit noch mehr Flächen, die auch nie alle flach sein müssen.
Mir geht es dabei um Wahrscheinlichkeiten des Verstehens/Nachvollziehens. Inwieweit ist ein Verständnis wenn man nur eine Fläche kennt und kannte für eine andere Fläche möglich. Denn es scheint immer wieder so, dass Verständnis erwartet wird. Für Menschen ist es wichtig wahrgenommen und verstanden zu werden.
Gefühlt ... Medaille, zwei Seiten, kontra ... der Rand ist flächenmäßig kleiner als z.B. bei einem Zylinder. Beide Seiten werden sich weit überwiegend nicht von der anderen Seite wahrgenommen und verstanden fühlen. Die "Vermittler" sind vorhanden, der Rand.
Geht man nun von einem Oktaeder aus und überträgt das auf "das" Image, stellt man fest, der Oktaeder ist "das" Image, es besteht jedoch aus acht Bereichen (Flächen). Und es dürften wohl noch mehr "Teile" beim Image sein ...
Du sprachst selbst vom "transportierten" Image, also einem Teil des gesamten Images und wenn die Verantwortlichen beim Image von sehr vielen Flächen ausgehen werden Einschätzungsfehler wahrscheinlich wo da welche Berührungskanten sind und als wie wichtig diese von Fans angesehen werden.
Und da kann ich nachvollziehen, dass sich Fans in dem Bereich nicht ausreichend wahrgenommen fühlten, weil ein Hinweis auf die verschiedenen Teile des Gesamtimages fehlte und vor allem nicht betont wurde, dass die Fans schon immer ein wichtiger Teil waren, sind und bleiben werden.
Eine Diskussion darüber, welcher Teil des Images denn nun wichtiger sei, sollte man vermeiden, denn alle Teile sind wichtig.
Ich vermute, weil ich das bei den meisten Verantwortlichen bisher selbst erlebt und beobachtet habe, dass diese im Sinne wie sie Arbeitsbereiche klar unterteilen, dennoch an den Teamgedanken appellieren und durchaus innerbetrieblich umsetzen, bei etwas was über das Innerbetriebliche hinausgeht so eine Einstellung haben: nicht euer Aufgabenbereich.
Jedoch ist ein Fußballklub ein etwas anderes Unternehmen und der komplette Blick dafür wird immer mal verloren gehen.
Leider ist es auch schwer, Verantwortliche dann mal zu einem Zugeständnis zu bewegen à la "das haben wir unterschätzt" wie im konkreten Fall Digitalisierung und welche "Aufruhr" das bei den Fans hervorrief.
Ich denke, die Verantwortlichen waren so angetan von Keuter (Fachmann, Arbeitstier, Perfektionist) und überzeugt, dass er den Bereich Digitalisierung richtig voran bringt und wir davon letztlich immer mehr finanziellen Nutzen ziehen, dass sie vergaßen wie das auf Fans, Mitglieder, etc. so wirken könnte, wenn ein "Neuer" nach kurzer Zeit dann auch noch einen viel beachteten medialen Auftritt hat und für unseren Klub spricht.
Natürlich nur für seinen Bereich, doch da waren grundsätzliche Emotionen bereits da.
Ich weiß nicht ob mittlerweile eine neue Position geschaffen wurde, doch "nur" Fanbetreuer reichen alleine nicht aus, hier scheint wirklich noch eine Vermittlungs-/Kommunikationsperson zu fehlen. Nicht für Kommunikation mit Medien, sondern für "interne".
Denn ich sehe zukünftig weitere solcher Problemfelder kommen. Als KKR einstieg war das auch nicht so einfach. Und ich gehe davon aus, dass ein Großinvestor, langfristiger strategischer Partner kommen wird, der dann evtl. alleine Anteile von 49% hält.
Medial wird es da weniger Probleme geben, doch intern ... Fans und Mitglieder ... und natürlich wird drauf geachtet werden wieder, ob bei der Kommunikation etwas anders gemacht wird als bisher.
Mein Gedanke war allerdings zunächst auch von der Schwierigkeit im Verständnis geprägt, warum das Thema Digitalisierung und Keuter solch "Aufstand" zur Folge hatten, weil der Imagebereich der Fans aus meiner SIcht davon nicht betroffen war.
Wenn sich die Fans aber als Korrektiv verstehen kann ich das nachvollziehen, wobei die Wahl der Mittel wie man korrigierend eingreifen möchte sagen wir mal diskussionswürdig ist.
Dass sich die Fans nur auf ihren Imagebereich beschränken ist wohl eher nicht zu erwarten?
Denn nur in dem tragen sie die Verantwortung.