Lösung der Hertha Finanzen

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Shinto6
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Shinto6 » 12.05.2025, 17:09

Das es so weit gekommen ist, zeigt nur, dass hier nicht gerade Genies am Werk waren. Unfassbar.

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schirmi-berlin
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von schirmi-berlin » 12.05.2025, 17:17

Shinto6 hat geschrieben:
12.05.2025, 17:09
Das es so weit gekommen ist, zeigt nur, dass hier nicht gerade Genies am Werk waren. Unfassbar.
Nicht nur waren, sondern auch noch sind!
Genies gibt es überall an jeder Ecke nur leider nicht bei Hertha!
Vetternwirtschaft ohne Genies.
Nicht einmal halbwegs kompetente Leute!
Ansonsten wäre die fällige Anleihe Schnee von gestern!
„Wir haben den Gegner nicht unterschätzt! Die waren einfach deutlich besser, als wir gedacht haben.“

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 12.05.2025, 17:46

Das halte ich für nicht gerechtfertigt. Huschen ist schon ein ausgewiesener Experte, aber der kann auch kein Geld drucken. Die Fehler wurden bis 2022 gemacht. Herrich und Drescher hätten allerdings den Mund nicht so voll nehmen dürfen, als sie meinten, das die Finanzierung der Rückzahlung schon steht.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Drago1892
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Drago1892 » 12.05.2025, 19:37

Es sollte ziemlich offensichtlich sein, dass die Chancen die Anleihe verlängert zu bekommen deutlich geringer sind, als noch vor 2 Jahren.

Deutlich weniger Zinsen (in der Regel wird bei solchen Verlängerung der Zins erhöht), auch nur noch jährliche Zinsen (sprich kein Zinseszins) und die angeblich mögliche Einigung mit einer alternativen Finanzierung bei Scheitern der Verlängerung. Diese 3 Punkte dürften den Willen der Anleger deutlich sinken lassen zu verlängern, als noch vor 2 Jahren.

Dürfte so 50:50 sein....am Ende kann man bei Scheitern nur hoffen, dass die alternative Finanzierung kein Luftschloss ist, oder noch teurer wird, denn sonst gehen am Ende womöglich alle leer aus.

Wie die das bei so kurzen Fristen beim endgültigen Lizenztermin so kurz nach dem Auslaufen der Verlängerungsfrist schaffen sollen, falls die Anleihe nicht verlängert wird...mein lieber Scholli.

Punktabzüge wegen des viel zu groß gewachsenen negativen EKs sollten ja auch noch im Raum stehen.

Bisher ist ja wenig durchgesickert bei diesem ganzen Thema...scheinen nicht viele Bescheid zu wissen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 12.05.2025, 20:10

Als wir Erstligist waren und 2018 die Anleihe erstmalig platzierten war der Zinssatz 6,5 %, Dauer 5 Jahre.
Als wir sie dann verlängern wollten/mussten war es erkennbar die einzige Möglichkeit und der Zinssatz war 10,5 %, Dauer 2 Jahre.

Wenn wir nun eine Verlängerung anbieten zu 6,5% über 3 Jahre "muss" doch eine Alternative bestehen, sonst wäre ein solches Zocken um "Leben oder Tod" einer KGaA bei dem mir dann tatsächlich die Worte fehlen würden und ich für solch Zocken keine Zustimmung von Huschen sehe.

Ich gehe weiter davon aus, die Zusage der Finanzdienstleister ist verbrieft.
Frage: Sind Kreditvergaben an Unternehmen freier verhandelbar als solche an Privatpersonen?
Wenn gleiche Maßstäbe wie bei Privatpersonen gelten dann ergäbe das verpflichtend monatliche Zinszahlungen plus einem Tilgungsbetrag, vielleicht ja bei Unternehmen auch vierteljährlich? Von einer jährlichen Möglichkeit gehe ich nicht aus.

Beim jetzigen Verlängerungsangebot fällt außer der Zinsreduzierung ja auch auf, die Zinsen nunmehr jährlich zahlen zu wollen. Habe nichts darüber gelesen (oder überlesen) ob diese vorab (unüblich oder nicht?) oder erst nach einem Jahr gezaht werden sollen. Bei zweiter Variante wäre es gegenüber jetzt eine Verschiebung von Zahlungen gegenüber der bisherigen vierteljährlichen Variante.

Grad auch weil das ebenfalls eine Verschlechterung für die Anleihegläubiger darstellt wagt man sich solch Angebot doch wahrlich nur mit einem sicheren "Joker" in der Tasche. Zudem entscheiden wir dann noch ob und wann man einen Teil ablöst.

Kommt es zu einer Verlängerung der Anleihe wäre das für uns, für Cash diese Saison, die erstmal (!) bessere Variante.
Wer bis 2028 dabei bleibt würde für 10 Jahre auf gesamt 73% Zinsen kommen.

Meiner Erinnerung nach haben wir vor zwei Jahren keine Verträge mit Zugängen abgeschlossen bevor die Lizenz nicht gesichert war.
Das ist dieses Mal auch anders, weshalb ich davon ausgehe, der eine Plan ist sicher in Petto und den anderen probiert man aus weil erstmal besser für die Liquidität.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 12.05.2025, 21:06

Wer soll denn 2028 die Anleihe zurückzahlen?
Hertha wird es niemals aus eigener Kraft schaffen.
Wenn Sie ein Plan B haben (wovon ich ausgehe) dürfte dieser deutlich teurer werden wie eine weitere Verlängerung für 6,5 % Zinsen.
Beides ist nur eine Verlagerung um sich Zeit zu beschaffen.
Das Hertha das macht um die Anleihe dann 2028 selbstständig zurückzahlen und anfängt genau dafür zu sparen ist höchst unwahrscheinlich wenn man mitbekommt wie man mit der letzten Kohle bei Gehälter um sich schmeißt.
Mal sehen wieviel Mio man diese Saison in die Miese ist.
Huschen mag ein ausgewiesener Fachmann sein (war Schiller auch) und ich weiß nicht wie groß sein Einfluss bei uns wirklich ist und inwieweit er zum Beispiel Gehälter freigibt die wir uns einfach nicht leisten können.
Am Ende hat man wohl wieder weit über die Verhältnisse gelebt ohne auch nur Ansatzweise eine Gegenleistung dafür zu bekommen.
Jetzt sucht man noch ein weiteren GF weil Weber als Sportdirektor zu schlecht ist.
Dabei wäre es einfacher gewesen Weber ebenfalls von seinen Aufgaben zu entbinden und dafür ein neuen Sportdirektor zu holen.
Somit hätte man sich das zusätzliche Gehalt für ein GF Sport sparen können.

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Opa
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 12.05.2025, 21:34

Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Als wir Erstligist waren und 2018 die Anleihe erstmalig platzierten war der Zinssatz 6,5 %, Dauer 5 Jahre.
Als wir sie dann verlängern wollten/mussten war es erkennbar die einzige Möglichkeit und der Zinssatz war 10,5 %, Dauer 2 Jahre.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Entscheidungsträger bei Hertha überrascht, dass eine Rückzahlungsverpflichtung offensichtlich überhaupt vorhanden war und für die Lizenzvergabe eine entscheidende Rolle spielte und man wusste sich nicht anders zu helfen als die Anleihegläubiger zu erpressen. Das jetzige Vorgehen unterscheidet sich kaum darin. Das ist im Hinblick auf investors relations ein Offenbarungseid.
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Wenn wir nun eine Verlängerung anbieten zu 6,5% über 3 Jahre "muss" doch eine Alternative bestehen, sonst wäre ein solches Zocken um "Leben oder Tod" einer KGaA bei dem mir dann tatsächlich die Worte fehlen würden und ich für solch Zocken keine Zustimmung von Huschen sehe.
Woher nimmst Du diese Erkenntnis. Von Huschen ist nichts zu vernehmen, daher ist das alles Spekulation. Und im Hinblick auf die Anleihegläubiger, von denen die meisten institutionelle sein dürften, spielt Hertha oder das finanzielle Engagement im Rahmen der Anleihe überhaupt keine relevante Rolle. Das ist im Zweifel nur eine Abschreibungsposition.
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Ich gehe weiter davon aus, die Zusage der Finanzdienstleister ist verbrieft.
Das war zumindest der Eindruck, den Herrich und Drescher machten und wofür man sich beklatschen ließ. Dass es nun doch noch eng zu sein scheint, zeigt, wie schlecht deren Wirken ist.
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Frage: Sind Kreditvergaben an Unternehmen freier verhandelbar als solche an Privatpersonen?
Wenn gleiche Maßstäbe wie bei Privatpersonen gelten dann ergäbe das verpflichtend monatliche Zinszahlungen plus einem Tilgungsbetrag...
Das ist Bullshit. Auch für Privatpersonen gibt es selbstverständlich endfällige Darlehen und jährliche Zinsberechnung. Dazu kommt, dass es sich bei einer Anleihe nicht um einen Kredit bzw. Darlehen handelt.
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
...vielleicht ja bei Unternehmen auch vierteljährlich? Von einer jährlichen Möglichkeit gehe ich nicht aus.
Wovon Du ausgehst oder nicht, spielt keine Rolle. Die Anzahl der Finanzierungsmöglichkeiten sind zu vielfältig, um irgendetwas auszuschließen und es herrscht Vertragsfreiheit.
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Beim jetzigen Verlängerungsangebot fällt außer der Zinsreduzierung ja auch auf, die Zinsen nunmehr jährlich zahlen zu wollen. Habe nichts darüber gelesen (oder überlesen) ob diese vorab (unüblich oder nicht?) oder erst nach einem Jahr gezaht werden sollen.
Jährlich fällige Zinsen schonen die Liquidität während des ersten Jahres. Eine Zinsvorauszahlung nennt sich Disagio, ist als solche auszuweisen und dient dazu, den Zinssatz über die Laufzeit zu reduzieren. Üblich ist jedoch eine nachfällige, monatliche, vierteljährliche oder jährliche Berechnung.
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Grad auch weil das ebenfalls eine Verschlechterung für die Anleihegläubiger darstellt wagt man sich solch Angebot doch wahrlich nur mit einem sicheren "Joker" in der Tasche. Zudem entscheiden wir dann noch ob und wann man einen Teil ablöst.
Wenn es um Herthas Finanzen geht, sollte man sicherheitshalber das allerschlechteste annehmen und den Verantwortlichen traue ich auch zu, bei solchen Verhandlungen zu bluffen, obwohl man blank ist. Um den Preis, dass der Verein dadurch keine Lizenz erhält und zwingend in die Insolvenz rutscht. So viel können Investoren gar nicht zocken wie der Grad der Unfähigkeit der Verantwortlichen (wobei es eigentlich Verantwortungslosen heißen müsste) die Existenz aufs Spiel setzt.
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Wer bis 2028 dabei bleibt würde für 10 Jahre auf gesamt 73% Zinsen kommen.
Das ist mathematisch, finanzmathematisch und inhaltlich so falsch, dass sich die Zehennägel hochrollen. Vielleicht solltest Du vor dem Verfassen weiterer Beiträge zu diesem Thema Dich erstmal mit den Basics der Finanzmathematik beschäftigen.

Sir Alex
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Sir Alex » 12.05.2025, 21:36

Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10


Ich gehe weiter davon aus, die Zusage der Finanzdienstleister ist verbrieft.
Frage: Sind Kreditvergaben an Unternehmen freier verhandelbar als solche an Privatpersonen?
Wenn gleiche Maßstäbe wie bei Privatpersonen gelten dann ergäbe das verpflichtend monatliche Zinszahlungen plus einem Tilgungsbetrag, vielleicht ja bei Unternehmen auch vierteljährlich? Von einer jährlichen Möglichkeit gehe ich nicht aus.

Sowas steht doch nie über Monate bereit, da habe ich arge Zweifel, dass da was fix ist.
Die Bedingungen, Leitzins, etc. ändern sich ja eventuell, da hält kein Finanzinstutut über ein halbes Jahr ein Angebot aufrecht mit ausverhandelten Bedingungen.
Das klingt sehr unwahrscheinlich.

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Opa
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 12.05.2025, 21:37

MS Herthaner hat geschrieben:
12.05.2025, 21:06
Wer soll denn 2028 die Anleihe zurückzahlen?
Die "Rückzahlung" ist ja letztlich erstmal auch über eine Refinanzierung möglich, indem man wie es eben auch geplant war, anderweitig Fremdmittel aufnimmt und diese zur Rückzahlung der Anleihe verwendet. Das ist nicht unüblich, genau wie auch eine Verlängerung einer Anleihe nicht unüblich ist. Wenn aber die eigene Existenz davon abhängt, wäre es auch hinsichtlich der Wahrnehmung der eigenen Glaubwürdigkeit am Kapitalmarkt ratsam, damit rechtzeitig anzufangen. Die Vergabe der Lizenz und damit die Existenz des Vereins hängt davon ab.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 12.05.2025, 21:42

Sir Alex hat geschrieben:
12.05.2025, 21:36
Sowas steht doch nie über Monate bereit, da habe ich arge Zweifel, dass da was fix ist.
Die Bedingungen, Leitzins, etc. ändern sich ja eventuell, da hält kein Finanzinstutut über ein halbes Jahr ein Angebot aufrecht mit ausverhandelten Bedingungen.
Das klingt sehr unwahrscheinlich.
Nein, das ist durchaus nicht unüblich, dass man solche Vorratsvereinbarungen über mehrere Monate schließt. Was daran verwundert, ist die Tatsache, dass die DFL die Zusage nicht als ausreichend ansieht, um Hertha die Lizenz zu erteilen. Nun kann es sein, dass man sich wegen der damit nicht unerheblich verbundenen Kosten die Ausstellung einer Bankbürgschaft aufspart, bis klar ist, wie man die Anleihe ablösen will, aber dass der Vorgang sich so hinzieht und man so bis zum letzten Moment zockt, könnte auch darauf hindeuten, dass Hertha selbst von dem Konzept nicht überzeugt ist und sich deshalb lieber noch einmal Zeit erkaufen will, um später unter besseren Rahmenbedingungen nochmal neu verhandeln zu können.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 12.05.2025, 21:50

Opa hat geschrieben:
12.05.2025, 21:37
MS Herthaner hat geschrieben:
12.05.2025, 21:06
Wer soll denn 2028 die Anleihe zurückzahlen?
Die "Rückzahlung" ist ja letztlich erstmal auch über eine Refinanzierung möglich, indem man wie es eben auch geplant war, anderweitig Fremdmittel aufnimmt und diese zur Rückzahlung der Anleihe verwendet. Das ist nicht unüblich, genau wie auch eine Verlängerung einer Anleihe nicht unüblich ist. Wenn aber die eigene Existenz davon abhängt, wäre es auch hinsichtlich der Wahrnehmung der eigenen Glaubwürdigkeit am Kapitalmarkt ratsam, damit rechtzeitig anzufangen. Die Vergabe der Lizenz und damit die Existenz des Vereins hängt davon ab.
Man hat ja diesbezüglich angeblich auch ein Plan.
Wobei ich allerdings glaube das diese Refinanzierung durch Aufnahme anderer Fremdmittel eben deutlich teurer ist.
Deswegen versucht man ja auch nochmals zu verlängern.
Wenn man es schafft werden wir aber spätestens ab 2028 wieder nicht ein Cent dafür zurückgelegt haben und es geht von vorne los.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 12.05.2025, 22:02

Naja, eine Refinanzierungsplanung könnte ja auch so aussehen, dass man die im Fall eines Aufstiegs

- vereinbarten Aufstiegsprämien der Sponsoren u.a. für eine Sondertilgung verwendet und danach die Zinslast senkt und die gesparten Zinsen ebenfalls für eine Sondertilgung verwendet, was den zu refinanzierenden Betrag schon einmal deutlich reduzieren würde oder

- üppigeren Transfereinnahmen (Scherhant hätte als Erstligaspieler vermutlich deutlich mehr Ablöse eingebracht denn als Zweitligaspieler) ebenfalls für eine Sondertilgung verwendet.

Beides zusammen könnte den Refinanzierungsbedarf auf 10-20 Mio. € drücken, was für einen in der Konsolidierung befindlichen dann Erstligisten zu akzeptablen Bedingungen als überaus darstellbar erscheint. Als weiterhin Zweitligist wird das aber sehr, sehr schwer und im Moment scheint es erst einmal darum zu gehen, sich zu verbesserten Konditionen zeitliche Luft zu verschaffen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 13.05.2025, 04:39

@Opa

Wieso ist das mathematisch falsch wenn es keine Zinsesverzinsung gibt weil diese ausbezahlt werden und insgesamt 8 Jahre 6,5% Zinsen und 2 Jahre 10,5 % Zinsen gezahlt werden? Bei Ablauf sind auf die 40 Mio. 29,2 Mio. Zinsen geflossen = 73%.
Nur so war das gemeint.

"Das war zumindest der Eindruck, den Herrich und Drescher machten und wofür man sich beklatschen ließ. Dass es nun doch noch eng zu sein scheint, zeigt, wie schlecht deren Wirken ist."
Das ist eine Empfindung (Spekulation) Deinerseits.

"Wenn es um Herthas Finanzen geht, sollte man sicherheitshalber das allerschlechteste annehmen und den Verantwortlichen traue ich auch zu, bei solchen Verhandlungen zu bluffen, obwohl man blank ist. Um den Preis, dass der Verein dadurch keine Lizenz erhält und zwingend in die Insolvenz rutscht. So viel können Investoren gar nicht zocken wie der Grad der Unfähigkeit der Verantwortlichen (wobei es eigentlich Verantwortungslosen heißen müsste) die Existenz aufs Spiel setzt."
Deine Wertung in dem Fall begründet sich auf dem was Du den Verantwortlichen zutraust (kann man nachvollziehen). Es lässt sich nicht sagen ob es wirklich so ist und somit dann auch Spekulation.
Wenn die Refinanzierung nicht in der Hinterhand sein sollte dann lägest Du allerdings vollkommen richtig.

Aus dem was Du nicht nur mir geantwortet hast lässt mich vermuten, dass mit den Refinanzierern auch nachverhandelt werden könnte bzw. diese evtl. mehrfach nachverhandelt haben. Die "Erpressbarkeit" dreht sich ja da sozusagen um.
Als das mit der Refinanzierung aufkam wurde bei uns wohl noch von einem Aufstieg, mindestens aber von einer Platzierung unter den ersten 5 oder 6 ausgegangen. Dann kam die Situation in der nicht mal der Klassenerhalt als gesichert angesehen werden konnte.
Das könnte/dürfte die Refinanzierer zu Modifizierungen veranlasst haben und die "Tilgungsknebel" verstärkt haben und wie Du geschrieben hattest unseren Drang nach mehr zeitlicher Luft für verbesserte Konditionen verstärkt haben und somit die Anleiheverlängerung versucht wurde.

Es könnte sein, dass allein eine Bankbürgschaft für eine Lizenzprüfung nicht ausreicht weil im Rahmen der Liquiditätsprüung keine exakten Planungszahlen von uns genannt werden konnten da diese genau davon abhängen ob wir "nur" Zinsen zahlen müssen oder auch eine Tilgungsquote bedient werden muss bzw. nicht die kompletten 40 Mio. übernommen werden sondern wir aus dem Transferüberschuss bereits einen Betrag aufwenden müssen. Seien es nur 2 Mio., wären diese auch aus der Liquidität für die Saison herauszunehmen.

Danke für Deine Erläuterungen.
Besonders durch den Hinweis auf generelle Vertragsfreiheit kam mir der Gedanke weil noch nichts unterschrieben ist, dass die Refinanzierer unsere Situation im Laufe der Zeit nachvollziehbar anders bewerten.
Durch Deine Erläuterungen sehe ich die Wahrscheinlichkeit für eine Zustimmung zur Anleiheverlängerung nunmehr glatt etwas höher als zuvor an.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Westham » 13.05.2025, 08:15

Opa hat geschrieben:
12.05.2025, 22:02
Naja, eine Refinanzierungsplanung könnte ja auch so aussehen, dass man die im Fall eines Aufstiegs

- vereinbarten Aufstiegsprämien der Sponsoren u.a. für eine Sondertilgung verwendet und danach die Zinslast senkt und die gesparten Zinsen ebenfalls für eine Sondertilgung verwendet, was den zu refinanzierenden Betrag schon einmal deutlich reduzieren würde oder

- üppigeren Transfereinnahmen (Scherhant hätte als Erstligaspieler vermutlich deutlich mehr Ablöse eingebracht denn als Zweitligaspieler) ebenfalls für eine Sondertilgung verwendet.

Beides zusammen könnte den Refinanzierungsbedarf auf 10-20 Mio. € drücken, was für einen in der Konsolidierung befindlichen dann Erstligisten zu akzeptablen Bedingungen als überaus darstellbar erscheint. Als weiterhin Zweitligist wird das aber sehr, sehr schwer und im Moment scheint es erst einmal darum zu gehen, sich zu verbesserten Konditionen zeitliche Luft zu verschaffen.
Natürlich so läuft das Business, Zeit erkaufen und hoffen aufzusteigen.
Herthas Möglichkeiten sind äußerst begrenzt und steigen und fallen mit einem Aufstieg in eine bessere TV Klasse.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten....lol

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 13.05.2025, 09:08

Zauberdrachin hat geschrieben:
13.05.2025, 04:39
Wieso ist das mathematisch falsch wenn es keine Zinsesverzinsung gibt weil diese ausbezahlt werden und insgesamt 8 Jahre 6,5% Zinsen und 2 Jahre 10,5 % Zinsen gezahlt werden? Bei Ablauf sind auf die 40 Mio. 29,2 Mio. Zinsen geflossen = 73%.
Es bleibt dennoch finanzmathematischer Blödsinn, weil diese Gesamtrendite ohne die zeitliche Relation keinerlei Aussagekraft hat. Kannst Du nicht Deine immer wieder subtil angedeuteten politischen Ansichten zum Thema Zinszahlung einfach weglassen, mit der Du die Anleihegläubiger hier als skrupellose Kreditwucherer darzustellen versuchst? Hertha hätte das Geld der Anleihegläubiger nicht nehmen müssen und nicht zu diesen Konditionen verlängern müssen, wenn man sich rechtzeitig um ein Refinanzierungskonzept gekümmert hätte. Hat man nicht. Es sei an die Aussage der DFL erinnert, dass man "noch nie" einen so schlimmen Fall wie damals hatte. Das begründet für mich die Einschätzung, dass die damaligen (und heutigen) Verantwortlichen im Vorfeld versagt haben und nur noch so die Insolvenz abwenden konnten. Und das erneute Theater begründet den Verdacht, dass die Lernkurve flach ist.
Zauberdrachin hat geschrieben:
13.05.2025, 04:39
Es könnte sein, dass allein eine Bankbürgschaft für eine Lizenzprüfung nicht ausreicht weil im Rahmen der Liquiditätsprüung keine exakten Planungszahlen von uns genannt werden konnten da diese genau davon abhängen ob wir "nur" Zinsen zahlen müssen oder auch eine Tilgungsquote bedient werden muss bzw. nicht die kompletten 40 Mio. übernommen werden sondern wir aus dem Transferüberschuss bereits einen Betrag aufwenden müssen. Seien es nur 2 Mio., wären diese auch aus der Liquidität für die Saison herauszunehmen.
Bei der Prüfung der Lizenzunterlagen werden mehrere Szenarien berücksichtigt bzw. kann man mehrere Szenarien berücksichtigen lassen. Für die Lizenz und die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs relevante und zugesagte Mittel müssen auf Anforderung der DFL durch entsprechende Bankbürgschaften nachgewiesen werden.
Zauberdrachin hat geschrieben:
13.05.2025, 04:39
Besonders durch den Hinweis auf generelle Vertragsfreiheit kam mir der Gedanke weil noch nichts unterschrieben ist, dass die Refinanzierer unsere Situation im Laufe der Zeit nachvollziehbar anders bewerten.
Das mag ja sein, aber wenn noch nichts unterschrieben ist, ist auch die Lizenz alles andere als sicher. Vielleicht gibt es auch eine feste Zusage und Hertha hofft, nun noch einmal nachverhandeln zu können. Das kann man machen, ist aber mindestens mal schlechter Stil wie Nachkobern bei Damen des horizontalen Gewerbes. Welches Signal sendet man denn damit an zukünftige Vertragspartner und Kapitalmarktteilnehmer? Hertha wird auch nach der jetzigen Restrukturierung oder Refinanzierung der Anleihe in einigen Jahren auf Partner und Geldgeber angewiesen sein.
Zauberdrachin hat geschrieben:
13.05.2025, 04:39
Durch Deine Erläuterungen sehe ich die Wahrscheinlichkeit für eine Zustimmung zur Anleiheverlängerung nunmehr glatt etwas höher als zuvor an.
Da institutionelle Anleihegläubiger erfahrungsgemäß lieber Forderungen in den Büchern haben als Verluste zu realisieren, mag es sein, dass diese stattfindet. Der Fristablauf ist jedoch so knapp vor dem Fristablauf der DFL, dass da nichts mehr schiefgehen darf und hoffentlich ein belastbarer Plan B da ist.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 13.05.2025, 11:04

Opa hat geschrieben:
13.05.2025, 09:08
Zauberdrachin hat geschrieben:
13.05.2025, 04:39
Wieso ist das mathematisch falsch wenn es keine Zinsesverzinsung gibt weil diese ausbezahlt werden und insgesamt 8 Jahre 6,5% Zinsen und 2 Jahre 10,5 % Zinsen gezahlt werden? Bei Ablauf sind auf die 40 Mio. 29,2 Mio. Zinsen geflossen = 73%.
Es bleibt dennoch finanzmathematischer Blödsinn, weil diese Gesamtrendite ohne die zeitliche Relation keinerlei Aussagekraft hat.
Du hast sie doch selbst zitiert:
Opa hat geschrieben:
12.05.2025, 21:34
Zauberdrachin hat geschrieben:
12.05.2025, 20:10
Wer bis 2028 dabei bleibt würde für 10 Jahre auf gesamt 73% Zinsen kommen.
Das ist mathematisch, finanzmathematisch und inhaltlich so falsch, dass sich die Zehennägel hochrollen. Vielleicht solltest Du vor dem Verfassen weiterer Beiträge zu diesem Thema Dich erstmal mit den Basics der Finanzmathematik beschäftigen.
Welche zeitliche Relation neben den 10 Jahren vermisst du da? :gruebel:
"Steffen Rohr für den Kicker bitte" (Vera Krings, 03.04.2024)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 13.05.2025, 13:56

Niemand berechnet "Zinsen auf 10 Jahre", aus Anlegersicht ist auch hinsichtlich der Vergleichbarkeit ausschließlich die Rendite interessant. Aus Anlegersicht macht es bei zinsausschüttenden Anleihen oder anderen zinsausschüttenden Finanzinstrumenten auch keinen Sinn anders zu rechnen. Wenn ich in der Anleihe 10.000 € zu den angegebenen Konditionen investiert habe, habe ich dann zwar 7.300 € Zinsertrag gehabt, daraus ergibt sich aber keine "Rendite von 73 %".

Wie errechnet sich eine Rendite?
Die Rendite ist dabei als rechnerische Effektivverzinsung der Kapitalanlage pro Jahr zu verstehen. Sie wird nach der internen Zinsfußmethode (engl. Internal Rate of Return, IRR) berechnet und daher auch als interner Zinssatz oder Effektivzinssatz bezeichnet. Dabei wird auch im unterjährigen Bereich eine exponentielle Verzinsung zu Grunde gelegt.
Lege ich 10.000 € zu 10,5 % bei vierteljährlicher Zinsausschüttung für ein Jahr an, komme ich nach o.g. Definition ohne Berücksichtigung von Nebenkosten wie Depot- und Ordergebühren auf eine Rendite von 10,936 % p.a.. Diese Rendite lässt sich auch nicht einfach zu "Zinsen auf 10 Jahre" kumulieren, zumal das null Informationswert hat.

Ich erinnere daran, dass die Drachin uns hier erklären wollte, dass wegen der geleisteten Zinszahlungen es keinen Totalverlust für die Anleihegläubiger darstellen würde, wenn Hertha nicht zurückzahlt.

Dd.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Dd. » 13.05.2025, 14:26

So oder so ist es unerträglich, wenn uns nur Märchen erzählt wurden. Als ob es die Mitglieder nur am Rande interessieren würde, ob "unsere" Hertha nächstes Jahr noch existiert. :roll:
Ich meine die MV oder per offizielle Clubmitteilung(!), dass das Finanzierungskonzept mit neuen Partnern für die Anleihe steht!
Dass war nicht anders zu verstehen, als das sie mit vermutlich private (berliner?) Unternehmern und dergleichen, und womöglich zum Teil mit neuen Bankschulden eine Umschuldung vornehmen konnte.
Das wäre allerhand. Das wäre Toll!
Damit wäre zunächst der Existenz gesichert, auch dann, wenn sie selber noch nicht die Beseitigung dieser Schuldenberg ist, was eh nur übers Kerngeschäft im Laufe mehrere Jahre erfolgen kann.

Sowas haut man doch nicht raus, wenn man da nicht bereits weit vorangekommen ist, und ein Scheitern des angedachten Deals unwahscheinlich ist???????
Hertha:
Es macht dich nicht schmutzig, was in dich reingeht.
Es könnte dich nur schmutzig machen, was aus dir rausgeht.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 13.05.2025, 15:14

Opa,
da waren keine subtil politischen Gedanken von mir vorhanden.
Finanzmathematisch ist das anders zu bewerten, das ist mir auch klar weshalb es mir darum nicht ging, verstehe aber warum Dir das als Benennung so wichtig ist und für unseren Klub auch immer wichtiger hätte sein sollen als es augenscheinlich war.
Ebenso ist mir nunmehr klar, dass Du halb "explodierst" bzgl. 'kein Totalverlust' weil Du diese Aussagen ausschließlich aus der finanzmathemtaischen Sicht angehst, angehen musst.

Jedenfalls haben wir uns durch die Zinszahlungen jährlich eines deftigen Betrags aus dem laufenden rein nur auf das wirklich Sportliche bezogen beraubt und werden es noch eine Weile weiter machen müssen.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Herthafuxx
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 13.05.2025, 16:02

Opa hat geschrieben:
13.05.2025, 13:56
Niemand berechnet "Zinsen auf 10 Jahre", aus Anlegersicht ist auch hinsichtlich der Vergleichbarkeit ausschließlich die Rendite interessant. Aus Anlegersicht macht es bei zinsausschüttenden Anleihen oder anderen zinsausschüttenden Finanzinstrumenten auch keinen Sinn anders zu rechnen. Wenn ich in der Anleihe 10.000 € zu den angegebenen Konditionen investiert habe, habe ich dann zwar 7.300 € Zinsertrag gehabt, daraus ergibt sich aber keine "Rendite von 73 %".

Wie errechnet sich eine Rendite?
Die Rendite ist dabei als rechnerische Effektivverzinsung der Kapitalanlage pro Jahr zu verstehen. Sie wird nach der internen Zinsfußmethode (engl. Internal Rate of Return, IRR) berechnet und daher auch als interner Zinssatz oder Effektivzinssatz bezeichnet. Dabei wird auch im unterjährigen Bereich eine exponentielle Verzinsung zu Grunde gelegt.
Lege ich 10.000 € zu 10,5 % bei vierteljährlicher Zinsausschüttung für ein Jahr an, komme ich nach o.g. Definition ohne Berücksichtigung von Nebenkosten wie Depot- und Ordergebühren auf eine Rendite von 10,936 % p.a.. Diese Rendite lässt sich auch nicht einfach zu "Zinsen auf 10 Jahre" kumulieren, zumal das null Informationswert hat.

Ich erinnere daran, dass die Drachin uns hier erklären wollte, dass wegen der geleisteten Zinszahlungen es keinen Totalverlust für die Anleihegläubiger darstellen würde, wenn Hertha nicht zurückzahlt.
Die Zauberdrachin sprach auch nicht von Rendite, sondern von Zinsen.
Sie meinte diese Rechnung. Da hast du eine Rendite von jährlich 7,099 %p.a., aber eben auch den relativen Gesamtgewinn von 73 %. Und der Informationswert ist hier zumindest soweit "Null", dass er im Renditerechner auch berechnet wird. :wink:
"Steffen Rohr für den Kicker bitte" (Vera Krings, 03.04.2024)

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