Beitrag
von Opa » 29.04.2022, 15:56
Ach je, aufplustern ist mir einigermaßen fremd. Die Frage ist halt, mit welcher Erwartungshaltung man hier mitliest und -schreibt, vielleicht ist es ja mein Fehler, dass ich mir Konversation oberhalb von Luftschlössern und allgemeiner Erheiterung wünsche. Meistens kann ich einigermaßen gut drüber hinwegsehen, aber da mittlerweile nahezu jeder Thread von einigen mit ihrem "Müll" vollgespammt wird, macht sich bei mir eine gewisse Dünnhäutigkeit breit, die Dich nun mal getroffen hat. Die Kommunikation hier erinnert mich hier mittlerweile oft an Leute, die wahllos Türen von Eckkneipen aufreißen, reinplärren, was für ein Scheißladen das sei, wie schlecht das viel zu teure Bier schmeckt, was sowieso nur Idioten bestellen, hier ohnehin nur Vollidioten verkehren und was für ein Vollhonk der Wirt ist und dann die Tür schließen. Als ob das irgendwas inner- oder außerhalb der Kneipe ändern würde. Davon kann man sich als in der Kneipe sitzender durchaus gestört fühlen.
Und um mal in diesem Bild zu bleiben: Im Gegensatz zu Leuten, die sich in der Kneipe ungefragt an den Tisch setzen, um ihren Senf dazuzugeben, kann man hier allerdings durchaus erwarten, dass man sich in die Thematik einliest, bevor man sein eigenes Unwissen exponiert. Im Grunde genommen liegen ja auch alle Fakten offen auf dem Tisch. Herthas Wunschstandort an der Rominer Allee geht nicht, am Reiterstadion wird's nicht nur räumlich, sondern vor allem finanziell eng, wenn der Senat eine gemeinsame Bewirtschaftung mit dem Oly als Voraussetzung nennt. Alle Alternativstandorte innerhalb der Stadtgrenzen sind nach jetzigem Stand völlig unrealistisch inclusive der zuletzt genannten Standorte TXL, Tempelhof, Dreilinden. Das steht seit geraumer Zeit fest und wird nicht realistischer, wenn man das wiederholt.
Aber im Grunde genommen ist es ohnehin egal, weil Hertha ohne Grundstück ohnehin nicht mal planen oder Investoren einwerben kann und nach dem Umgang mit Tennor wird man sich auf Investorenseite mindestens dreimal überlegen, wie und ob man bereit ist, sich im Rahmen eines solchen Projekts zu engagieren. Sofern Hertha weiterhin aus dem operativen Geschäft jedes Jahr Verluste auftürmt, ist das Stadion ohnehin nicht lange ein "eigenes".
Wer glaubt, mit einem Wechsel nach Brandenburg würden goldene Zeiten anbrechen, der betrachte mal die Schwierigkeiten, die Tesla hatte und immer noch hat. Allein die Posse um die auf dem Grundstück liegenden Gleise sollte ein Fingerzeig sein, welche Kräfte da wirken. Vom mehrfach gerissenen Zeitplan ganz zu Schweigen.
Daher mag Dein Hinweis, dass wir "wie auch immer" uns ohnehin im Oly wiedersehen ein versöhnendes Schlusswort sein, im Laufe der letzten Jahre Debatte weiß ich aber, dass ohnehin gleich einer ums Eck kommt und durchdekliniert, warum Hertha als "einziger Bundesligist ohne eigenes Stadion" benachteiligt sei, was ähnlich unsinnig ist wie der ohnehin unweigerlich zu erwartende drölfhundertste widersinnige Vorschlag, wie es denn mit Tempelhof wäre.