Ich antworte Dir noch einmal und dann lasse ich es bleiben, denn es mach für mich keinen Sinn, diese Diskussion weiterzuführen. Du blendest nicht nur wichtige Sachverhalte aus, sondern machst immer dann, wenn Du nicht weiter weißt eine neue Baustelle auf.
Ausblenden wichtiger Sachverhalte
1. Du schreibst:
"Naja, dann hast Du aber wenig Überblick über das, was an Forschung und Entwicklung im Laufe der letzten Jahrzehnte stattgefunden hat. Allein die Verbrennungsmotoren auf die heutigen Abgasnormen (jaja, Dieselskandal mal abgesehen) zu bekommen, bedurfte echten Höchstleistungen, die beispielsweise in Form variabler Ventilverstellung oder Piezoeinspritzung auch erbracht wurden. Dass der Kraftstoffverbrauch nicht wesentlich zurückgegangen ist, liegt in erster Linie daran, dass die Autos mit Sicherheitsanforderungen konstruiert werden mussten, die viele hundert Kilo Mehrgewicht erforderlich gemacht haben."
Tatsache ist:
1973 kam es zur ersten Ölkrise. Seitdem war der Automobil-Industrie bewusst, wie abhängig wir von den Erdöl exportierenden Ländern sind und das Erdöl eine endliche Ressource ist. Hat sie diesen Umstand dazu benutzt, alternative Antriebskonzepte zu erforschen und zur Marktreife zu entwickeln? Nein, das tat sie nicht. Die damalige Regierung machte ihr keine Auflagen, denn das wäre ja Sozialismus gewesen.
Erst aufgrund des Drucks von Unternehmen wie Tesla und der Umweltschutzbewegung, die nun die Regierenden zum Handeln zwang, bewegt sich die Automobil-Industrie, aber auch nur millimeterweise.
Es ist also vollkommen richtig, wenn ich schrieb, dass sich die Automobil-Industrie auf den Errungenschaften des 19. Jahrhunderts ausruht. Das sie diese Errungenschaft weiterentwickelt hat, bleibt dabei unbelassen.
Zudem muss man sich mal folgendes vor Augen führen:
Mercedes hat für die Entwicklung der letzten Fahrzeuggeneration 2,5 Milliarden Euro ausgegeben. Was wäre denn gewesen, wenn Unternehmen, wie Mercedes, VW, BMW, Audi, Porsche und Co. jeweils eine Milliarde Euro in einen Pott geworfen und gemeinsam ein neues Antriebskonzept entwickelt hätten? Sieh Dir mal dieses
Video an. Ja, es ist nicht des ganzen Rätsels Lösung, aber wenn man bedenkt, wie einfach das ist, dann stellt sich schon die Frage, was die Automobil-Industrie hätte erreichen können, wenn sie nur gewollt hätte. Mit ziemlicher Sicherheit hätten wir uns die Irak-Kriege und die Katastrophe in Syrien erspart, denn da ging es ja nur um Öl.
Es ist närrisch zu glauben, die kapitalistische Wirtschaftsordnung sei innovationsfreundlich. Das ist sie nämlich nur, wenn Unternehmen durch ihre Konkurrenz oder den Staat dazu gezwungen werden.
2. Du schreibst:
"Dieses "kleine Unternehmen" war ein Start Up, welches mit 850 Mio. $ Kapital mit Unterstützung von Renault Nissan (Anteilseigner u.a. Daimler) in den Märkten Israel und Dänemark und massiver öffentlicher Unterstützung diese Idee marktfähig entwickeln wollte. Märkte, in denen es keinen nennenswerte Automobilindustrie gibt, die der Realisierung im Weg stehen würden. Auch die von Dir so hochgelobte Firma Tesla ließ wissen, dass man von dem Konzept wenig hielt. Das Credo "Verschiedene Autos, verschiedene Batterien" führt auf Peter Rawlinson,dem Chief Engineer for Vehicle Engineering von Tesla zurück. "
Tatsache ist:
Better Place scheiterte eben u.a. an dem Umstand, dass nur ein einziges Automobil-Unternehmen bereit war, mit ihm zusammenzuarbeiten. Die 3,1% die Daimler bei Renault hält haben, damit gar nichts zu tun, sondern mit der
Daimler-Renault-Nissan-Allianz, die die Entwicklung gemeinsamer Plattformen vorsieht. Warum Renault bei Better Place mitmachte, lag am französischen Staat, der Hauptanteilseigner bei Renault ist und vor allem über eine Menge Atomkraftwerke verfügt.
Dadurch stand Better Place nur ein einziges Modell zur Auswahl, was natürlich nicht gerade die Kundschaft anlockte.
Zum anderen musste Better Place eine gesamte Infrastruktur aufbauen, die erhebliche Kosten verursachte und die Batteriekosten waren zum damaligen Zeitpunkt noch sehr hoch, so dass die Kapitaldecke viel zu dünn war.
Das Tesla das Konzept ablehnt, ist logisch. Aber natürlich nicht, wenn man wieder einmal Fakten ausblendet. Womit will denn Tesla Geld verdienen?
Mal gucken. Womit klar sein sollte, dass ich sicherlich kein Tesla-Anhänger bin.
Abgesehen einmal von dem Sachverhalt, welche Kosten für den Ausbau der Infrastruktur entstehen, wenn überall Schnelllade-Stationen entstehen sollen. Allein die Kabel, die da verlegt werden müssen.
Ich will jetzt gar nicht behaupten, die Idee der austauschbaren Batterie-Packs sei das Non plus ultra. Schließlich wird gerade eine Technologie entwickelt, mit der Mobil-Telefone in einer Minute aufgeladen werden. Das kann interessant werden.
Allerdings denke ich daran, dass es eventuell viel interessanter wäre, Induktionsschleifen in die Fahrbahnen einzulassen, über die die Fahrzeuge Strom beziehen. Die Batterie-Packs könnten dadurch erheblich kleiner sein, da sie nur dort gebraucht werden würden, wo keine Induktionsschleifen existieren, also abseits der Hauptverkehrswege. Das hätte zudem den Vorteil einer erheblichen Gewichtsreduktion, wenn Batterie-Packs nur für 50 km Leistung bringen müssten, also von ungefähr 600 kg (Tesla) auf 60 kg. Dadurch kann sehr viel Energie eingespart werden. Vorteil wäre zudem, dass man auf Langstrecken gar nicht mehr tanken müsste. Wenn man dann auch noch Steuerungselemente in die Fahrbahn einlässt, dann könnte die Verkehressteuerung automatisiert werden, wodurch sich noch einmal erhebliche Energie einsparen ließe und die Unfallgefahr erheblich gesenkt werden könnte.
Wenn man sich übelegt, alle Bürgersteige aufzureißen, um Ladestationen zu bauen oder alle wichtigen Straßen, bin ich auf jeden Fall für die Straßen. Wenn es denn funktioniert.
3. Interessen der Konzerne
Ja, es gibt überall unterschiedliche Normen und Standards, aber warum? Na ja, weil Apple Apple-Produkte verkaufen will und HP HP-Produkte. Einheitliche Standards und Normen würden dem im Wege stehen. Man kann sagen, uneinheitliche Standards und Normen sind im Interesse der Konzerne, einheitliche Standards und Normen sind im Interesse der Verbraucher, es sei denn, die Konzerne profitieren davon.
Weil Du die derzeit noch hohen Preise von Batterie-Packs ansprachst, die in der Zukunft noch erheblich sinken werden. Was würde denn passieren, wenn die Batterie-Packs einheitlichen Standards und Normen unterworfen werden würden? Da würden die Preise radikal purzeln, denn es könnten alle Batterie-Hersteller passende Batterien herstellen. Aber genau mit den propritären Batterie-Packs wollen die Konzerne Geld verdienen.
Und wenn Du behauptest, es würde die Unternehmen in ihrer Produktentwicklung behindern, wenn es einheitliche Standards gäbe, dann bedeutet das ja, dass der USB-Anschluss die Hersteller von IT-Hardware massiv daran gehindert hat, hochwertige Produkte zu entwickeln.
Kommen wir zu dem Punkt, Du machst neue Baustellen auf:
Ich: "Genial wird es doch, wenn man seinen Strom auch noch selbst produziert." (also sein Fahrzeug selbst mit Strom zu versorgen)
Du: "Ja, das wäre super. Nur dafür müssen wir einen Speicher finden."
Ich: "Dann behauptest Du, man müsse noch einen Speicher finden, um seinen selbst produzierten Strom zur Betankung seines E-Fahrzeuges nutzen zu können. Schon mal was von der Tesla Powwerwall, E3/DC oder SonnenBatterie gehört?
Sieh Dir mal das Video an. Das Gut Gerkenhof ist mittlerweile zu fast 98% autark bei einem jährlichen Stromverbrauch von 250.000 kWh, plant demnächst noch eine Windkraftanlage zu bauen und will anschließend selbst seine Trecker mit Eigenstrom betanken, was aber bislang scheitert, weil es keine entsprechenden Trecker gibt."
Du: "Ja, ist doch toll, wenn das in diesem Anwendungsfall funktioniert.
Aber inwiefern ist so ein Modell in stetig wachsende urbane Räume übertragbar? Nur 28 % der EU Bevölkerung lebt im ländlichen Raum, der Rest braucht andere Lösungen, die es heute noch nicht gibt. Das wird man faktisch feststellen dürfen, ohne sich..."
Ja, worüber reden wir denn? Das es genial ist, sein Fahrzeug mit selbst erzeugten Strom zu versorgen oder darüber, dass 72% der Menschen die Vorteile des Lebens auf dem Lande nicht zu schätzen wissen oder die Fläche ihrer Solaranlage nicht ausreicht?
Und im übrigen zu Deinen weiteren Ausführungen zu Deinem Bekannten:
Alles eine Frage der Schaltungstechnik. Du kannst die Energie Deiner Energieproduzenten (sei es eine Solaranlage, eine Windkraftanlage oder einem Blockheizkraftwerk) direkt in Deinen
Verbraucher einspeisen. Das heißt, man kann die Akkus im Auto direkt laden und muss nicht über die Hausbatterien gehen.
Nebenbei überzeugst Du dann auch noch durch Unaufmerksamkeit:
"Die hast Du aber erst verlinkt, nachdem Du mir vorgeworfen hast, ich würde irgendwas außen vor lassen und blind sein. Davor waren da keine Links, auf die ich hätte eingehen können."
Klick mal!
Und Du plusterst Dich auf und unterstellst mir Unkenntnis der Materie. Das kulminiert in Aussagen wie: "Nicht nur, dass sich die in der verwendeten Technologie (z.B. Blei oder Gel) oder der Kapazität unterscheiden, es gibt unzählige Kombinationen aus Baugrößen und Anordnung der Pole."
Was habe ich denn geschrieben? "Die sind optisch gleich, bei unterschiedlichen Größen, haben die gleichen Anschlüsse, sind aber innen völlig unterschiedlich aufgebaut."
Ja, ich bitte vielmals um Abbitte, ich habe die armen Japaner vergessen, die manchmal, unter Umständen, eventuell die Pole anders anordnen und damit die Ausnahme von der Regel bilden. Reicht ein Kotau oder muss ich gleich Harakiri begehen?
Und jetzt darfst Du gerne die letzten Worte haben.