Jenner hat geschrieben: ↑29.12.2024, 22:10
Mineiro hat geschrieben: ↑29.12.2024, 20:36
Das ist nicht korrekt, denn der Abbau (die Tilgung) von Verbindlichkeiten ist ergebnisneutral.
Irgendwoher müssen wir das Geld aber genommen haben. Hätten wir Deiner Meinung nach auch ohne Tilgung Verluste in gleicher Höhe gemacht?
Da Tilgung (genau wie die Aufnahme von Verbindlichkeiten) eben ergebnisneutral ist, ist die Frage nur mit ja zu beantworten
Zur Erklärung: Wenn Hertha einen Kredit aufnimmt, fließt zwar Geld in die Kasse, das wird aber logischerweise nicht als Einnahme bzw. Gewinn gebucht, entsprechend verhält es sich eben auch mit den Tilgungen. Richtig ist aber auch, dass wenn man Geld zur Tilgung ausgibt, es dann nicht mehr für andere Ausgaben zur Verfügung steht bzw. man für andere Ausgaben dann im Zweifel Verluste machen muss.
Und wenn man weiter mehr Geld ausgibt als man einnimmt, spart man halt nicht, selbst wenn man insgesamt weniger ausgibt. Herthas Finanzen bleiben weiter katastrophal, die Ursachen liegen in immer noch viel zu hohen Ausgaben (und Abschreibungsbedarf) und gleichzeitig in einer sich verschlechternden Einnahmesituation durch sinkende TV- und Sponsoreneinnahmen. Beides ist klares Anzeichen schlechten Managements und Folge des von diesem zu verantwortenden sportlichen Niedergangs. Das zieht sich leider durch wie ein roter Faden. Mit Kauermann kam ein klein wenig Hoffnung auf, aber der musste ja seinen Platz räumen. Seitdem ist man zu altem Schlendrian zurückgegangen und die Mitglieder nicken das weiter ab.
Herthas Finanzen sind nach meiner momentanen Einschätzung auch nicht mehr "lösbar". Vielleicht ist das der Grund, warum man weiter Richtung Abgrund fährt. Weil es am Ende egal ist, ob man mit 50 Millionen Schulden oder mit 150 Mio. € Schulden in die Insolvenz geht. Hertha ist damit ein wenig wie Schrödingers Katze im Karton. So lange Hertha irgendwie eine Lizenz bekommt und die Schachtel geschlossen bleibt, lebt Hertha. Vermutlich. Aussicht auf nachhaltige Besserung oder Überleben bestehen jedoch nicht. Die DFL könnte Hertha erlösen, aber wir wissen alle, welche Folgen das hätte, also lasst uns gemeinsam hoffen, dass der Überlagerungszustand noch möglichst lange erhalten bleibt.