Jenner hat geschrieben: ↑14.02.2024, 09:22
Drescher würde ich da heraus nehmen, weil der seinerzeit noch nicht im Personalausschuss des Präsidiums war. Bei Herrich kommt es darauf an, ob der eine vernünftige Exitklausel in den Vertrag von Bobic eingebaut hat. Hauptverantwortlich waren Gegenbauer und Schmidt.
Eins nach dem anderen:
1. Schmidt hatte mit der Verpflichtung von Bobic nichts zu tun, da das Organ GF von der Gesellschafterversammlung der Verwaltungs-GmbH und somit vom Präsidium allein bestellt wird. Und Gegenbauer kann man nicht mehr zur Verantwortung ziehen, sondern es stehen andere in der Verantwortung. Als Syndikusanwalt der KGaA kann er zwar die Gremien beraten haben, die Verantwortung für die Entscheidung, den Vertrag in der vorliegenden Form zu unterzeichnen, liegt aber sicher nicht bei Herrich.
2. Zu Verantwortung gehört es aber, bisweilen Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die ein Vorgänger zu verantworten hatte und man selbst Entwicklungen ggf. zu spät erkannt hat. Und ich habe weder von Drescher noch von Herrich vor Bobics Entlassung irgendwie Bedenken an dessen Verpflichtung oder dessen Arbeit wahrgenommen oder gab es diesbezüglich belastbare Aussagen? Herrich hat
hier im Geschäftsführer Talk auf der MV im November 2022 bei Minute 13:35 min die Konsolidierung der Herthafinanzen (für die Bobic gar keine Verantwortung hatte) als Bobics "Herkulesaufgabe" bezeichnet und ab 15:20 min dann als "gemeinsame Aufgabe von Präsidium und Geschäftsführung" und sagte "wenn man sich da nicht einig ist, wird es nicht funktionieren", ohne, dass erkennbar wäre, dass er sich mit Bobic nicht einig sei. Die massive Steigerung der Personalkosten bezeichnete Herrich als "zwingend notwendig" (17:45 min). Wie Du angesichts dieser Aussagen zu Deiner Absolution von Herrich kommst, ist mir ein Rätsel.
3. Wenn Drescher nach Bernsteins Wahl im Personalausschuss tätig war, hat er selbstverständlich volle Verantwortung für das, was im Rahmen der Kündigung des zu diesem Zeitpunkt bestehenden Arbeitsvertrages stattfand. Auch dafür, eine bereits getroffene Vereinbarung zur Vertragsauflösung zu brechen, indem man eine fristlose Kündigung aussprach, zu der nun teuer prozessiert wird und die das Image von Hertha weiter ramponieren wird, denn jeder interessante Spieler und Funktionär wird sich dreimal überlegen, bei einem Verein anzudocken, wo man am Ende vor Gericht klagen muss.
Und nur um das festzustellen: Ich will weder den Rauswurf vom einen noch vom anderen, aber ich kann beiden keine Absolution aussprechen, weil sie beide auch davor "Teil des Systems" waren und daher selbstverständlich in der (Mit-)Verantwortung stehen.