Lösung der Hertha Finanzen

Vorstand, Management, Vereinspolitik
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Opi
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opi » 26.11.2022, 11:15

Ich hatte bisher nicht die möglich alle Reaktionen zu lesen. Aber ich bin doch baff wenig hier die krasse Lage sehen.

Mehrheitlich (ja ich weiß 50+1 gilt) ist Hertha BSC jetzt im Besitz eines ausländischen Investors. Der Hauptstadtclub aus Deutschland.
Für mich ist das ein Kulturbruch in der 100-jährigen Geschichte von uns. Und der absolute Tiefpunkt von zig Tiefschlägen in den vergangenen 3 Jahren.

Gab es überhaupt schon mal vergleichbare Fälle in der Bundesliga ?

Und dann Private Equity aus den USA ? Wir sind jetzt ein Anhängsel in einem Portfolio von Amis, die null Ahnung von Fußball haben. Verwaltet auf einem anderen Kontinent. Vergleichbar mit den Eisbären Berlin, die auch nur ein Farmteam der Anschutzgruppe sind.

Es mag dramatisch klingen aber für mich liegt Hertha jetzt auf dem Sterbebett.

:no:

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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 26.11.2022, 12:13

Das sind Szenarien, die damals bei der Entscheidung über die Ausgliederung durchaus thematisiert wurden und auch auf folgenden Mitgliederversammlungen, als es um die Suche nach strategischen Investoren ging.

Wenn das so ein Kulturbruch ist und einen stört, dann hätte man damals anders abstimmen müssen oder spätestens beim KKR-Einstieg opponieren müssen und nicht jetzt, wo bei Hertha kaum einer mehr etwas dagegen machen kann.

Schuld sind letztlich Gegenbauer und Schiller, die die Verträge mit Tennor abgeschlossen haben. Andererseits hätte Hertha mit diesem Management bereits die letzten 5 Jahre ohne das Investorengeld wirtschaftlich und sportlich nicht überlebt.

So gesehen ist Sterbebett vielleicht besser als Friedhof. :D 8-)

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FHauser
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von FHauser » 26.11.2022, 12:32

Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Ich hatte bisher nicht die möglich alle Reaktionen zu lesen. Aber ich bin doch baff wenig hier die krasse Lage sehen.

Mehrheitlich (ja ich weiß 50+1 gilt) ist Hertha BSC jetzt im Besitz eines ausländischen Investors. Der Hauptstadtclub aus Deutschland.
Für mich ist das ein Kulturbruch in der 100-jährigen Geschichte von uns. Und der absolute Tiefpunkt von zig Tiefschlägen in den vergangenen 3 Jahren.

Gab es überhaupt schon mal vergleichbare Fälle in der Bundesliga ?

Und dann Private Equity aus den USA ? Wir sind jetzt ein Anhängsel in einem Portfolio von Amis, die null Ahnung von Fußball haben. Verwaltet auf einem anderen Kontinent. Vergleichbar mit den Eisbären Berlin, die auch nur ein Farmteam der Anschutzgruppe sind.

Es mag dramatisch klingen aber für mich liegt Hertha jetzt auf dem Sterbebett.

:no:
Der Investor hat doch erfahrene Fachleute aus dem europäischen Profifußball engagiert.

Im Endeffekt weiß man zwar noch nicht, was sie wirklich mit ihren Vereinen aufhaben, aber eine es scheint eine Strategie verfolgt zu werden. Eine rein profitorientierte Heuschrecke scheint dieser Investor jedenfalls nicht zu sein.

Jetzt müssen sich die Fans und Mitglieder entscheiden wie sie mit der Situation umgehen. Entweder setzt man auf die zweifelhafte Geschäftsführungs-"Expertise" von ahnungslosen Amateuren wie Kay Bernstein und Colin Jahn, oder auf eine professionelle Zusammenarbeit mit erfahrenen Profis wie Johannes Spors und Don Dransfield. Ein toxisches Verhältnis wie mit Windhorst sollte sich jedenfalls nicht wiederholen. Das Verhalten des Präsidiums und der Fans und Mitglieder wird über die Zukunft des Vereins entscheiden.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ricson » 26.11.2022, 12:39

Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Ich hatte bisher nicht die möglich alle Reaktionen zu lesen. Aber ich bin doch baff wenig hier die krasse Lage sehen.

Mehrheitlich (ja ich weiß 50+1 gilt) ist Hertha BSC jetzt im Besitz eines ausländischen Investors. Der Hauptstadtclub aus Deutschland.
Für mich ist das ein Kulturbruch in der 100-jährigen Geschichte von uns. Und der absolute Tiefpunkt von zig Tiefschlägen in den vergangenen 3 Jahren.

Gab es überhaupt schon mal vergleichbare Fälle in der Bundesliga ?

Und dann Private Equity aus den USA ? Wir sind jetzt ein Anhängsel in einem Portfolio von Amis, die null Ahnung von Fußball haben. Verwaltet auf einem anderen Kontinent. Vergleichbar mit den Eisbären Berlin, die auch nur ein Farmteam der Anschutzgruppe sind.

Es mag dramatisch klingen aber für mich liegt Hertha jetzt auf dem Sterbebett.

:no:
Meinst du diesen Quatsch ernst?
Mach dich mal schlau, woher Bundesligisten so ihr Geld bekommen.
Und dass die Leute dort keine Ahnung vom Fußball haben, ist wohl auch der Satz eines Ahnungslosen.

Die Eisbären ein Farmteam? Kannst du das mal bitte erläutern? Die sind ja schließlich Rekordmeister. Was läuft denn da falsch?

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von FHauser » 26.11.2022, 12:45

Ricson hat geschrieben:
26.11.2022, 12:39
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Ich hatte bisher nicht die möglich alle Reaktionen zu lesen. Aber ich bin doch baff wenig hier die krasse Lage sehen.

Mehrheitlich (ja ich weiß 50+1 gilt) ist Hertha BSC jetzt im Besitz eines ausländischen Investors. Der Hauptstadtclub aus Deutschland.
Für mich ist das ein Kulturbruch in der 100-jährigen Geschichte von uns. Und der absolute Tiefpunkt von zig Tiefschlägen in den vergangenen 3 Jahren.

Gab es überhaupt schon mal vergleichbare Fälle in der Bundesliga ?

Und dann Private Equity aus den USA ? Wir sind jetzt ein Anhängsel in einem Portfolio von Amis, die null Ahnung von Fußball haben. Verwaltet auf einem anderen Kontinent. Vergleichbar mit den Eisbären Berlin, die auch nur ein Farmteam der Anschutzgruppe sind.

Es mag dramatisch klingen aber für mich liegt Hertha jetzt auf dem Sterbebett.

:no:
Meinst du diesen Quatsch ernst?
Mach dich mal schlau, woher Bundesligisten so ihr Geld bekommen.
Und dass die Leute dort keine Ahnung vom Fußball haben, ist wohl auch der Satz eines Ahnungslosen.

Die Eisbären ein Farmteam? Kannst du das mal bitte erläutern? Die sind ja schließlich Rekordmeister. Was läuft denn da falsch?
Es gibt viele Sportfans die gegen die Kommerzialisierung sind und gerne alles beim alten belassen würden: Fußball ohne eine kommerzielle Vermarktung wie vor über 30 Jahren. Ich kann die Beweggründe nachvollziehen, sehe es aber völlig anders. Der Einstieg von einem Privatinvestor muss nicht zwangsläufig den Verlust der Identität bedeuten.

Allerdings ist Opi hier wirklich noch nicht gut informiert, wenn er schreibt, dass "die Amis keine Ahnung von Fußball haben".

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ricson » 26.11.2022, 12:54

FHauser hat geschrieben:
26.11.2022, 12:45
Ricson hat geschrieben:
26.11.2022, 12:39


Meinst du diesen Quatsch ernst?
Mach dich mal schlau, woher Bundesligisten so ihr Geld bekommen.
Und dass die Leute dort keine Ahnung vom Fußball haben, ist wohl auch der Satz eines Ahnungslosen.

Die Eisbären ein Farmteam? Kannst du das mal bitte erläutern? Die sind ja schließlich Rekordmeister. Was läuft denn da falsch?
Es gibt viele Sportfans die gegen die Kommerzialisierung sind und gerne alles beim alten belassen würden: Fußball ohne eine kommerzielle Vermarktung wie vor über 30 Jahren. Ich kann die Beweggründe nachvollziehen, sehe es aber völlig anders. Der Einstieg von einem Privatinvestor muss nicht zwangsläufig den Verlust der Identität bedeuten.

Allerdings ist Opi hier wirklich noch nicht gut informiert, wenn er schreibt, dass "die Amis keine Ahnung von Fußball haben".
Es geht mir auch nicht darum, ihm die Meinung zu verbieten. Die soll jeder haben wie er will. Es geht mir um die Argumentation, die ich für Quatsch halte. Ist nichts persönliches :)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opi » 26.11.2022, 13:19

Ich bin eher ein Fürsprecher der Modernisierung im Fußball und habe kein Problem mit Investoren per se.
Es ist jedoch ein Unterschied ob es ein nichteuropäischer Investor ist, der auch noch die Mehrheitsanteile hält.
Denn das bedeutet schlicht einen erheblichen Machtverlust.

Man stelle sich vor irgendeine Bankengruppe aus Düsseldorf kauft die Mehrheit der San Francisco 49ers. Unvorstellbar.
Windhorst hatte als Deutscher wenigstens ein Bezug zum Land. Jetzt wo ihm der Arsch platzt, verhökert er seine Anteile
nach Übersee.

Nach oberflächlicher "Durchsicht" der Portfolio Aktivitäten von 777 erwarte ich null Engagement von denen bei uns.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Tropper » 26.11.2022, 13:22

Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 13:19
Ich bin eher ein Fürsprecher der Modernisierung im Fußball und habe kein Problem mit Investoren per se.
Es ist jedoch ein Unterschied ob es ein nichteuropäischer Investor ist, der auch noch die Mehrheitsanteile hält.
Denn das bedeutet schlicht einen erheblichen Machtverlust.

Man stelle sich vor irgendeine Bankengruppe aus Düsseldorf kauft die Mehrheit der San Francisco 49ers. Unvorstellbar.
Windhorst hatte als Deutscher wenigstens ein Bezug zum Land. Jetzt wo ihm der Arsch platzt, verhökert er seine Anteile
nach Übersee.

Nach oberflächlicher "Durchsicht" der Portfolio Aktivitäten von 777 erwarte ich null Engagement von denen bei uns.
Was hat denn der neue Investor, sofern er kommt für eine Macht und wie viel Macht verliert Hertha mit 777?
„Fallen ist keine Schande, aber liegenbleiben“

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ricson » 26.11.2022, 13:28

Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 13:19
Ich bin eher ein Fürsprecher der Modernisierung im Fußball und habe kein Problem mit Investoren per se.
Es ist jedoch ein Unterschied ob es ein nichteuropäischer Investor ist, der auch noch die Mehrheitsanteile hält.
Denn das bedeutet schlicht einen erheblichen Machtverlust.

Man stelle sich vor irgendeine Bankengruppe aus Düsseldorf kauft die Mehrheit der San Francisco 49ers. Unvorstellbar.
Windhorst hatte als Deutscher wenigstens ein Bezug zum Land. Jetzt wo ihm der Arsch platzt, verhökert er seine Anteile
nach Übersee.

Nach oberflächlicher "Durchsicht" der Portfolio Aktivitäten von 777 erwarte ich null Engagement von denen bei uns.
Und Tennor ist nicht international?
Deutschen Bezug, wenn du ihn so unbedingt brauchst, gibt es bei 777 zu genüge.

Wieviele deutsche Unternehmen ihr Geld in NHL, NFL, NBA etc im Umlauf haben, würde dich dann wohl echt schockieren.

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PREUSSE
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von PREUSSE » 26.11.2022, 13:46

Mineiro hat geschrieben:
26.11.2022, 12:13


So gesehen ist Sterbebett vielleicht besser als Friedhof. :D 8-)
Coole Erkenntnis :grin:
Weber von seiner Unfähigkeit erlösen und RAUS :red:

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Opa
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 26.11.2022, 14:51

Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Aber ich bin doch baff wenig hier die krasse Lage sehen.

Mehrheitlich (ja ich weiß 50+1 gilt) ist Hertha BSC jetzt im Besitz eines ausländischen Investors.
Es hat sich doch im prinzip nichts geändert. Auch Tennor war ein Gesellschafter, der seinen Sitz im Ausland hat. Bei der Aussage, Hertha sei "jetzt im Besitz eines ausländischen Investors", drängt sich dir Frage auf, an welcher Stelle Du den Einstieg von Tennor verpasst hast?
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Der Hauptstadtclub aus Deutschland.
Für mich ist das ein Kulturbruch in der 100-jährigen Geschichte von uns.
Immer diese Leier des Hauptstadtclubs, eine Bezeichnung, die eher Bürde ist als Nutzen. Unsere Geschichte ist übrigens 130 Jahre alt und beinhaltet eine Menge Kulturbrüche. So wie unsere Stadt eben auch voller Brüche ist. Keine andere Deutsche und vermutlich auch europäische Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr verändert als Berlin, in keiner anderen Stadt wurde mehr Bevölkerung incl. deren Fußballsozialisation ausgetauscht. Für Neuberliner ist Hertha höchstens eine Gelegenheit, den Herzensverein vor der eigenen Tür zu sehen. So etwas wie Lokalpatriotismus gibt es in Berlin auch nur sehr, sehr sporadisch im Vergleich zu Städten wie Köln, Frankfurt oder München. Von dem Label Hauptstadtclub können wir uns im operativen Tagesgeschäft nichts kaufen, für die Investorensuche war das auch nicht sonderlich hilfreich. Wir kriegen von den anderen Bundesligaclubs ja auch keine Zuwendungen, weil wir Hauptstadt sind.
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Und dann Private Equity aus den USA ? Wir sind jetzt ein Anhängsel in einem Portfolio von Amis, die null Ahnung von Fußball haben. Verwaltet auf einem anderen Kontinent. Vergleichbar mit den Eisbären Berlin, die auch nur ein Farmteam der Anschutzgruppe sind.
Nein, da ist nichts vergleichbar. Die DEL-Eisbären sind ein von Anschutz zu 100 % gesteuertes Konstrukt, die vom Verein nur den Namen vermarkten dürfen, aber mit dem Amateur- und Nachwuchsverein formal nichts zu tun haben. Das von Hertha ausgegebene Kommanditkapital an Tennor bzw. demnächst 777 damit zu vergleichen, offenbart lediglich, dass Du das Konstrukt nicht verstehst. Das ist nicht schlimm, aber manchmal kann man sich beim Poltern halt auch blamieren, weshalb ich einigen nahelege, das Poltern etwas bedachter vorzunehmen.
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Es mag dramatisch klingen aber für mich liegt Hertha jetzt auf dem Sterbebett.
Hertha lag irgendwie immer auf dem Sterbebett. Der BFC Hertha musste mit dem BSC fusionieren und dessen Kasse plündern, um als Hertha BSC zu überleben. Man hatte ein Stadion, mit gütiger Mithilfe des Senats hat man sich mit dem Verkauf seinerzeit vorm Konkurs retten können. Die Bundesligaskandale haben bei Hertha tiefe Spuren hinterlassen, der Abstieg in die Oberliga und viele weitere Abstiege, die ich zu meinen Lebzeiten erleben musste, das war alles deutlich schlimmer als die aktuelle Situation, wo man an den Fleischtöpfen der ersten Liga sitzt und genügend Millionen einnimmt und unser Luxusproblem darin besteht, dass wir uns nicht nur ein schlechtes Management, sondern eben einfach zu viele Ausgaben leisten. Hertha liegt nicht auf dem Sterbebett, sondern leidet an einer Vielzahl von Krankheiten, zu denen auch unverständige Fans gehören.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Tropper » 26.11.2022, 14:56

Opa hat geschrieben:
26.11.2022, 14:51
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Aber ich bin doch baff wenig hier die krasse Lage sehen.

Mehrheitlich (ja ich weiß 50+1 gilt) ist Hertha BSC jetzt im Besitz eines ausländischen Investors.
Es hat sich doch im prinzip nichts geändert. Auch Tennor war ein Gesellschafter, der seinen Sitz im Ausland hat. Bei der Aussage, Hertha sei "jetzt im Besitz eines ausländischen Investors", drängt sich dir Frage auf, an welcher Stelle Du den Einstieg von Tennor verpasst hast?
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Der Hauptstadtclub aus Deutschland.
Für mich ist das ein Kulturbruch in der 100-jährigen Geschichte von uns.
Immer diese Leier des Hauptstadtclubs, eine Bezeichnung, die eher Bürde ist als Nutzen. Unsere Geschichte ist übrigens 130 Jahre alt und beinhaltet eine Menge Kulturbrüche. So wie unsere Stadt eben auch voller Brüche ist. Keine andere Deutsche und vermutlich auch europäische Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr verändert als Berlin, in keiner anderen Stadt wurde mehr Bevölkerung incl. deren Fußballsozialisation ausgetauscht. Für Neuberliner ist Hertha höchstens eine Gelegenheit, den Herzensverein vor der eigenen Tür zu sehen. So etwas wie Lokalpatriotismus gibt es in Berlin auch nur sehr, sehr sporadisch im Vergleich zu Städten wie Köln, Frankfurt oder München. Von dem Label Hauptstadtclub können wir uns im operativen Tagesgeschäft nichts kaufen, für die Investorensuche war das auch nicht sonderlich hilfreich. Wir kriegen von den anderen Bundesligaclubs ja auch keine Zuwendungen, weil wir Hauptstadt sind.
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Und dann Private Equity aus den USA ? Wir sind jetzt ein Anhängsel in einem Portfolio von Amis, die null Ahnung von Fußball haben. Verwaltet auf einem anderen Kontinent. Vergleichbar mit den Eisbären Berlin, die auch nur ein Farmteam der Anschutzgruppe sind.
Nein, da ist nichts vergleichbar. Die DEL-Eisbären sind ein von Anschutz zu 100 % gesteuertes Konstrukt, die vom Verein nur den Namen vermarkten dürfen, aber mit dem Amateur- und Nachwuchsverein formal nichts zu tun haben. Das von Hertha ausgegebene Kommanditkapital an Tennor bzw. demnächst 777 damit zu vergleichen, offenbart lediglich, dass Du das Konstrukt nicht verstehst. Das ist nicht schlimm, aber manchmal kann man sich beim Poltern halt auch blamieren, weshalb ich einigen nahelege, das Poltern etwas bedachter vorzunehmen.
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Es mag dramatisch klingen aber für mich liegt Hertha jetzt auf dem Sterbebett.
Hertha lag irgendwie immer auf dem Sterbebett. Der BFC Hertha musste mit dem BSC fusionieren und dessen Kasse plündern, um als Hertha BSC zu überleben. Man hatte ein Stadion, mit gütiger Mithilfe des Senats hat man sich mit dem Verkauf seinerzeit vorm Konkurs retten können. Die Bundesligaskandale haben bei Hertha tiefe Spuren hinterlassen, der Abstieg in die Oberliga und viele weitere Abstiege, die ich zu meinen Lebzeiten erleben musste, das war alles deutlich schlimmer als die aktuelle Situation, wo man an den Fleischtöpfen der ersten Liga sitzt und genügend Millionen einnimmt und unser Luxusproblem darin besteht, dass wir uns nicht nur ein schlechtes Management, sondern eben einfach zu viele Ausgaben leisten. Hertha liegt nicht auf dem Sterbebett, sondern leidet an einer Vielzahl von Krankheiten, zu denen auch unverständige Fans gehören.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ricson » 26.11.2022, 15:17

Opa hat geschrieben:
26.11.2022, 14:51
Opi hat geschrieben:
26.11.2022, 11:15
Es mag dramatisch klingen aber für mich liegt Hertha jetzt auf dem Sterbebett.
Hertha lag irgendwie immer auf dem Sterbebett. Der BFC Hertha musste mit dem BSC fusionieren und dessen Kasse plündern, um als Hertha BSC zu überleben. Man hatte ein Stadion, mit gütiger Mithilfe des Senats hat man sich mit dem Verkauf seinerzeit vorm Konkurs retten können. Die Bundesligaskandale haben bei Hertha tiefe Spuren hinterlassen, der Abstieg in die Oberliga und viele weitere Abstiege, die ich zu meinen Lebzeiten erleben musste, das war alles deutlich schlimmer als die aktuelle Situation, wo man an den Fleischtöpfen der ersten Liga sitzt und genügend Millionen einnimmt und unser Luxusproblem darin besteht, dass wir uns nicht nur ein schlechtes Management, sondern eben einfach zu viele Ausgaben leisten. Hertha liegt nicht auf dem Sterbebett, sondern leidet an einer Vielzahl von Krankheiten, zu denen auch unverständige Fans gehören.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von AufdenPunkt » 26.11.2022, 18:41

Was denkt ihr ?
Welche Ziele verfolgt 777 ?

Ricson
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ricson » 26.11.2022, 19:23

AufdenPunkt hat geschrieben:
26.11.2022, 18:41
Was denkt ihr ?
Welche Ziele verfolgt 777 ?
Da als Vorbilder das City-Football/- und das RB-Netzwerk dienen, möchte man wohl ähnliches aufbauen. Wie aber schon betont wurde, OHNE in die Traditionen der Vereine einzugreifen.

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pilgrims
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von pilgrims » 26.11.2022, 19:43

Und was soll dieses "ohne in die Traditionen der Vereine einzugreifen" bedeuten?

Logo, Vereinsfarben, Gesänge werden wohl bleiben. Aber ich würde mir ein höheres Niveau der Professionalisierung rund um die Profi-Mannschaft wünschen und vor allem beim Finanzcontrolling.

Ricson
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ricson » 26.11.2022, 21:33

pilgrims hat geschrieben:
26.11.2022, 19:43
Und was soll dieses "ohne in die Traditionen der Vereine einzugreifen" bedeuten?

Logo, Vereinsfarben, Gesänge werden wohl bleiben. Aber ich würde mir ein höheres Niveau der Professionalisierung rund um die Profi-Mannschaft wünschen und vor allem beim Finanzcontrolling.
Alles wird professionell und einem Profil entsprechend bewertet und umgesetzt. Aber die Vereine sollen weder äußerlich noch von ihren Werten verändert werden.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Schreiraupe » 26.11.2022, 21:58

Wie sieht das eigentlich bei den Namensrechten aus? Bei wem liegen die?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Linksfuss » 27.11.2022, 00:20

Ricson hat geschrieben:
26.11.2022, 15:17
Opa hat geschrieben:
26.11.2022, 14:51

Hertha lag irgendwie immer auf dem Sterbebett. Der BFC Hertha musste mit dem BSC fusionieren und dessen Kasse plündern, um als Hertha BSC zu überleben. Man hatte ein Stadion, mit gütiger Mithilfe des Senats hat man sich mit dem Verkauf seinerzeit vorm Konkurs retten können. Die Bundesligaskandale haben bei Hertha tiefe Spuren hinterlassen, der Abstieg in die Oberliga und viele weitere Abstiege, die ich zu meinen Lebzeiten erleben musste, das war alles deutlich schlimmer als die aktuelle Situation, wo man an den Fleischtöpfen der ersten Liga sitzt und genügend Millionen einnimmt und unser Luxusproblem darin besteht, dass wir uns nicht nur ein schlechtes Management, sondern eben einfach zu viele Ausgaben leisten. Hertha liegt nicht auf dem Sterbebett, sondern leidet an einer Vielzahl von Krankheiten, zu denen auch unverständige Fans gehören.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Analog zu Genua wird 777 auch Hertha finanziell unterstützen, sollte Hertha die Lizenz verweigert werden.

"Zuletzt ließ 777 Partners gar über lokale Medien mitteilen, dass ohne das Zutun ihrerseits der Klub keine Lizenz für die Serie A bekommen hätte."

"Wander, über dessen Werdegang nicht allzu viel bekannt ist, spricht von "vier bis fünf Jahren", bis man in Europa spielen will."
Um dieses Ziel zu erreichen wird 777 noch viel investieren müssen, bezieht sich noch auf Genua.

"Geliehen wurden ... - natürlich mit dem Segen aus Übersee ..."
Der neue Investor wird ganz bestimmt auch bei Hertha ein Wörtchen mitreden wollen!

https://www.spox.com/de/sport/fussball/ ... m-ftr.html

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 27.11.2022, 00:35

Tropper hat geschrieben:
26.11.2022, 14:56
:top:
:flop:

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HipHop » 27.11.2022, 09:11

Ricson hat geschrieben:
26.11.2022, 19:23
AufdenPunkt hat geschrieben:
26.11.2022, 18:41
Was denkt ihr ?
Welche Ziele verfolgt 777 ?
Da als Vorbilder das City-Football/- und das RB-Netzwerk dienen, möchte man wohl ähnliches aufbauen. Wie aber schon betont wurde, OHNE in die Traditionen der Vereine einzugreifen.
777 kann Ziele haben wie sie wollen... Die haben hier eh nix zu sagen. ©HerthaBSC

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von pilgrims » 27.11.2022, 11:09

Genau! 777 Partners spricht nur für sich und nicht für Hertha.


Mh... wie löst man jetzt das 40 Mio Problem, die Abstiegsnot und Lizenzthematik für nächste und übernächste Saison? Ach, Hertha wird schon Wege finden... :thumbs:

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 27.11.2022, 11:37

Vermutlich wie immer. Die 40 Mio. werden umgerubelt, mit dem Abstieg tanzt man wie mit einer alten Verwandten, die man nicht mag und man dennoch auf Familienfeiern auf der Tanzfläche höflichkeitshalber umherschieben muss und vom Schillerschen Lizenzbeantragungsteam werden ja noch ein paar Leute da sein und Templates besitzen. Zur Not kann man ja auch wieder Gelder aus Vorgriffen generieren. "Et hätt noch immer jot jejange" sagt der Kölner und trifft damit Herthas finanziellen Schlendrian ganz gut, auch wenn das mit seriösen Finanzen so gar nichts zu tun hat. Wenn Hertha wenigstens ein Hilfswerk hätte, wo man Pensionen an Ex-Spieler oder deren Ex-Spielerfrauen zahlen müsste, dann gäbe es ja eine plausible Erklärung, aber so fungiert Hertha nur als Brennofen für frisches Geld, weshalb es auch keine wirkliche Hilfe wäre, frisches Kapital zuzuführen, weil das nur die Flammenbildung fördert, aber nicht an den richtigen Stellen landen würde. Nur mit strukturellen Veränderungen und einem anderen Finanzgebahren (und ggf. zum Erhalt der Lizenz und dann unter Auflagen, diese umzusetzen) macht es Sinn, Investorengelder zu akquirieren.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 27.11.2022, 13:07

Ja einfach "umrubeln"! Dazu muss man jemanden finden, der so ein Hochrisikokredit bedient, zu welchen Konditionen? Man musste bereits bei einer Null-Zins-Phase stolze 6% Zinsen zahlen. Jetzt ist locker das Doppelte drin. Das wären 4,8 Mio. Euro Zinsen pro Jahr. Der Zinseszinseffekt wird Hertha ausfressen. Das ist Insolvenzverschleppung mit Ansage! Hertha kann wegen struktureller Inkompetenz, Vetternwirtschaft und Selbstbedienungsmentalität gar nicht wirtschaftlich nachhaltig arbeiten und daran hat sich auch nichts geändert!

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 27.11.2022, 17:10

Soll Hertha sich vom Spielbetrieb abmelden und in den sicheren Untergang gehen? Ich finde dieses extreme Denken in der Bandbreite von "wir sind verloren, sofort zusperren den Laden" bis hin zu "Jetzt kann uns nur noch eine Totalübernahme durch einen Investor incl. dessen vollständiges Mitspracherecht retten" etwas zu viel Drama. Nüchtern betrachtet geht es Hertha nicht gut, die Lage ist durchaus ernst, aber durchaus sehr gut handhabbar, zumindest sofern man den Klassenerhalt schafft. Ein Unternehmen mit Umsätzen weit jenseits der 100 Mio. € findet am Kapitalmarkt selbstverständlich für eine 40 Mio. Anleihe Abnehmer, die haben wir ja sogar vor dem Einstieg von Tennor gefunden und mussten deshalb dafür auch einen vergleichsweise hohen Zinssatz zahlen. Es gibt im Umfeld von Hertha zu viele, die über die Altlasten schwadronieren, als gäbe es dafür einen Resetknopf und die Verantwortlichen wären nur zu doof, diesen zu finden. Mit solchen Leuten zu diskutieren ist reine Zeitverschwendung.

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