Liebe Herthanerinnen und Herthaner,
Zunächst einmal gilt mein Dank Herrn Dr. Klein, der mir, seit dem Eingang meines Antrages bei Hertha BSC, sehr freundlich begegnet ist. Vielen Dank auch für die guten Telefonate im Vorfeld.
Mein Dank gilt auch allen Gleichgesinnten aus dem Alte-Dame-Forum !
Ich hätte mich gern auch persönlich per (live) Videoschalte an die Mitglieder gewandt, mir wurde jedoch gesagt, dies sei aus technischen Gründen nicht möglich. Auch musste ich dieses Statement stark kürzen.
Mein Name ist Mario Pfeifer, ich bin 49 Jahre alt, seit ca. 10 Jahren Mitglied aber seit 40 Jahren Fan, meine erste Erfahrung mit Hertha BSC war mit 9 Jahren.
Schon immer bereitet mir diese Alte Dame große Sorge, doch ich begleitete sie durch Dick- und Dünn, von Bundes- bis Oberliga.
Warum dieser Antrag ?
Weil sich bei mir und sicher auch bei vielen anderen Herthanerinnen und Herthaner in den vergangenen Jahren sehr viel Frust aufgebaut hat, was die sportliche, finanzielle und auch öffentliche Außendarstellung unser Alten Dame betrifft. Der Ablauf der vergangenen Spielzeit hat dann aber das Fass zum Überlaufen gebracht und mich daher dazu bewogen (noch bevor der Klassenerhalt feststand) einen Abwahlantrag gegen den amtierenden Präsidenten, Herrn Werner Gegenbauer, zu stellen.
Zuerst möchte ich aber allen, die mich evtl. als Nestbeschmutzer oder Unruhestifter betrachten, sagen, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als dass unser aller Herzensverein Hertha BSC wieder positiv wahrgenommen wird, sowohl sportlich als auch vom Image.
Auch möchte ich all jenen sagen, die der Meinung sind, dass dieser Antrag zum falschen Zeitpunkt kommt, dass er eigentlich viel zu spät kommt. Auch eine etwaige Argumentation, dass eine Abwahl Chaos erzeugen würde, lasse ich nicht gelten. Eine solche Behauptung ist schlicht falsch. In einem solchen Falle kann auch Herr Manske als Vize kommissarisch übernehmen.
Darüber hinaus finde ich gerade, vor dem Hintergrund, dass mit Carsten Schmidt und Fredi Bobic zwei „unbelastete“ Personen die sportlichen Geschicke übernommen haben, der Zeitpunkt für eine Veränderung, auch an der Spitze des Vereins, m.E. nicht besser sein könnte. Dieser neue Präsident könnte nämlich ebenfalls unbelastet mit einem neugewählten Senat in Verhandlungen bzgl. eines neuen Stadions treten, denn das dies Herr Gegenbauer nicht kann, hat er leider hinlänglich bewiesen.
Der Zeitpunkt wird aus Sicht des Vereins (oder ist es eher die Sicht von Einzelpersonen ?) nie der Richtige sein. Und bestenfalls sollte es niemals Gründe geben einen solchen Antrag stellen zu müssen.
Leider aber gibt es Gründe zur Genüge und dabei habe ich die finanzielle Situation noch nicht einmal berücksichtigt:
- seit 2013 über 215 (in Worten Zweihundertfünfzehnmillionen) € Verlust erwirtschaftet – nur einmal 2017/18 ein Gewinn von knapp 4,00 Mio. € !
- Ohne Herrn Windhorst müssten wir uns sicher in eine Reihe mit Werder Bremen, Gelsenkirchen, HSV u.a. Klubs stellen – und wo die gerade stehen wissen alle
Der gravierendste Grund und ein Umstand mit dem wohl fast alle Herthanerinnen und Herthaner im Alltag, im Zusammenhang mit der Situation Herthas, gerade in der letzten Saison, konfrontiert wurden, ist das man trotz historisch höchster Investitionen mit anschauen musste, wie nun auch noch der Stadtrivale Stück für Stück davonzog.
Nein, Herr Gegenbauer !
Ich möchte nicht mehr bemitleidet werden, wenn ich mich als Hertha-Fan oute. Ich will nicht nur das Trikot wieder mit Stolz tragen können, sondern ich will auch, dass mich mein Verein wieder mit Stolz erfüllt.
Herr Gegenbauer, in letzter Konsequenz sind Sie persönlich verantwortlich, weil Sie tatenlos zugesehen haben, wie Herr Preetz den Verein sportlich wie finanziell an den Abgrund geführt hat. Sie sind das Gesicht des Vereins und stehen an dessen Spitze und müssen sich dieser Gesamtverantwortung stellen. Denn Nichts und Niemand ist größer als der Verein, auch Sie nicht.
Alles in Allem sollten Sie sich bitte auch selber hinterfragen, ob bei einer solch desaströsen Leistungsbilanz ein Angestellter Ihres eigenen Unternehmens noch eine Zukunft dort hätte.
Mein Appell gilt daher all jenen Mitgliedern, die ähnlich fühlen und denken; machen sie von Ihrem Stimmrecht Gebrauch und stimmen Sie für meinen Antrag.
Vielen Dank !
Sehr stark eingekürzt, sag ich mal ...