Schortens hat geschrieben: ↑31.10.2021, 01:36
Wer individuell gute Spieler wie Cunha, Cordoba, Lukebakio, Netz und Co aktiv vergrault, dafür aber technisch limitierte Spieler wie Richter, Belfodil und Co holt, hat 0,0 Recht, sich über den Kader zu beschweren. Transferpolitik war und ist nie reine Managersache - dass wir jegliche individuelle Klasse abgeben, hängt damit zusammen, dass Dardai damit nicht umgehen kann.
Unser offensiverer und attraktiverer Ansatz unter Bruno ist aus meiner Sicht übrigens nie gescheitert. Dardai hat im Rest der Saison 1P mehr geholt - mit deutlich hässlicherem Fussball.
Mit diesem Dreckskader kann niemand offensiv herausragenden Fussball spielen. Pressing, Dreiecksbildung, Hinterlaufen und Strafraumbesetzung ist trotzdem drin. Wörter, die Dardai auf deutsch nichtmal kennt.
Deine Rechtfertigung für jede Verfehlung, die in diesem Verein stattfindet, ist echte Hertha-DNA. Und die hat zu dem geführt, wo Hertha jetzt steht: Schlechterer Kader nach 300 Mio Ausgaben, hässlichster Destruktivfussball, kein Potential in Mannschaft und Trainerteam. Aber hauptsache, man kann wieder 8 Seiten Word-Dokument vollkritzeln, warum dafür das Trainerteam nichts kann.
Dardai hat eine semirealistische Einschätzung: Er bezeichnet sich als kleinen Trainer. Ich würde das unterschreiben, das Wort „Trainer“ aber in Anführungsstriche setzen. Er ist ein unqualifizierter Feel-Good-Manager, der kurzfristig einen Status Quo aufrechterhalten kann. Ein Mensch, dessen Ego über allem steht und ein Übungsleiter, der über Primärtugenden nicht hinauskommt. Letztendlich ein Vollversager für den Job eines Bundesligatrainers.
Genau, wichtig sind nur individuell gute Spieler. Die müssen keine Taktik beherrschen und auch nicht teamfähig sein ... (Netz ist da ausgenommen von)
Oder sie haben eine bestimmte Taktik drauf, welche jedoch nicht zu 2/3 bis 3/4 des Kaders passt ...
Was Du völlig übersiehst: der Kader kann mit solchen Spielern nicht umgehen!
Und andere Kader können vielleicht mit einem der Spieler umgehen jedoch nicht mit allen zugleich.
Was denkst Du warum Streich einmal so sehr hervorhob welche hohe soziale Kompetenz seine Spieler haben?
Und zwar JEDER!
Das darfst dann gerne bei den von Dir so angeknieten Spielern hinterfragen!
Wer heute den DoPa gesehen hat mit Ruhnert und auf eine Ergänzung von Baum geachtet hat, der wusste so haargenau was (
unter anderem) bei uns seit Sommer 2019 so fürchterlich schief gegangen ist und schon davon zumindest diskussionswürdig war.
Union hat in jedem Sommer eine hohe Fluktuation im Kader. Vor dieser Saison sprach Ruhnert mit Fischer ob das Spielsystem so beibehalten werden soll oder ob sie etwas anderes versuchen wollen. Sie haben sich dann auf 3er-Kette geeinigt, allerdings mehr im 3-4-3 wie es scheint.
Dann kam der kurze Einwand von Baum, dass Union genau solche Spieler geholt hat die das schon einmal gespielt haben damit man neuen Spielern die man sowieso integrieren muss nicht noch vollkommen neue Inhalte beibringen muss!
Eines steht bei Union ganz ganz oben: Teamarbeit!
Spieler, bei denen sich Ruhnert nicht sicher ist ob sie das bringen, diese holt er nicht.
Egal welche Qualität man im Kader hat, Teamplay ist das Prinzip was immer stehen muss. Bayern hat in den letzten 10 Jahren 2mal die CL gewonnen. Weil sie den individuell besseren Kader hatten? Nein. Weil sie mit sehr sehr hoher Qualität ein Team waren!
City und PSG probierten es in der Zeit mit nunmehr Milliardenbereich an Transfers und haben den CL-Titel immer noch nicht.
Durch diese Teamarbeit bekommst am Ende mehr heraus als die einfache Summierung der "Einzelteile".
Dadurch erhälst auch eine komplette Mannschafts- und Kadermentalität und DANN kannst versuchen mit größerer individueller Qualität welche jedoch klar teamfähig ist das Gesamte zu steigern.
Wenn man sich alleine mal die Verpflichtung besagten Winters ansieht:
- Cunha war stets auf eine völlig andere Spielart ausgerichtet und schaffte es bei Leipzig nicht zu mehr Einsatzzeiten wegen Defiziten im taktischen Bereich. Das war die Aussage Nagelsmanns weil er es sehr schade fand, dass der Spieler sich für uns entschied.
- Piatek, ein MS, der zwingend auf gut flankende Außen angewiesen ist und auf Mittelfeldspieler die ihm den Ball so geben, dass er mit max. dem zweiten Kontakt schießen kann.
- Ascacibar, der bei Stuttgart regelmäßig auf der Bank landete weil er bei einer offensiven Spielweise zu viele unnötige und tödliche Fehlpässe produzierte.
Plus bereits verpflichtet, aber erst im Sommer kommend, Tousart.
Der spielte in einer Mannschaft die sich weit überwiegend aus sehr schnellen und technisch starken Spielern zusammensetze, auch in der Abwehr, weshalb er dort den Spielertyp verkörperte, den Bayern damals mit Martinez für 40 Mio. holte und da hatte sich Heynckes gegen die Bayern-Bosse durchgesetzt. Bayern benötigte damals auch genau solch Spielertyp.
Weder uns noch dem Spieler wurde mit der Verpflichtung etwas Gutes getan.
Geschaut wurde bei diesen Verpflichtungen nur auf das reine Anforderungsprofil der Spieler, Teamplay, taktische Konsequent und welche Systeme und Spielweisen diese so kennen waren anscheinend Zufallstreffer wenn diese passten.
Und diese fatale zu einfache Denke: man hole sich vorne bessere Spieler und dann kann man offensiv spielen.
Das ist einer der dümmsten Denkfehler die es gibt.
4 neue Spieler die ein anderes System kennen und deinen bestehenden Kader musste mal so eben auf neue Inhalte trimmen. Und vom bestehenden Kader haben 80% andere Dinge noch nie gespielt und auch nicht die Veranlagung dafür.
Für absolut jede Spielweise gilt, dass die Defensive das (mit) spielen können muss.
Und die Diskussionen welches System denn nun das Beste sei sind schlichtweg absurd. Bayern hat alles in den letzten Jahren stets mit einem 4-2-3-1 erreicht. Die offensive und dominante Spielweise ergibt sich durch die Qualitäten der Spieler, bei denen außer Teamfähigkeit die Geschwindigkeit und Passsicherheit, vor allem in Bedrängnis auf engem Raum, ganz weit oben stehen. Andere Punkte werden sowieso auch noch beachtet.
Ob ihre Defensive schwächer geworden ist oder sich Gegner verbessert haben würde jetzt zu weit führen. Jedenfalls bekommen sie seit einiger Zeit ungewöhnlich viele und einfache Gegentore.
Was Du nicht wahrhaben willst ist der Punkt, dass wir so schon die ganzen Mios. verbraten haben, nun doch wieder sehr genau auf die Finanzen schauen müssen und erst einmal überhaupt wieder als komplettes Team eine Direktive durchziehen können, dabei sich bitte eine feste Achse bildet und genug Punkte kommen damit sich erstmal wieder eine Stabilität ergibt.
Das ist so eine fatale Folge aus zwei Jahren Idiotie ... und damit meine ich keinen der Trainer und letztlich auch keinen Spieler!
Wie willst du offensiv spielen wenn hinten schon zwei Spieler sind die sich schon bei eigenem Ballbesitz so positionieren like "weder Fisch noch Fleisch" ?
Das BMG-Spiel, mal ohne Stark, Boyata stellt die Kette auf eine Höhe und siehe da, der Gegner fluppte auch mal ins Abseits. Einmal ging es gefährlich schief. Warum? Weil Plattenhardt beim Zurückrennen prompt mindestens 3 Meter weiter lief als die anderen 3 standen. Gute Stürmer erkennen das schnell und wittern umgehend ihre Chance. Zumal es bekannt ist, dass dieser Fauxpas immer mal passiert.
Als Covic prinzipiell ja offensiv spielen lassen wollte war davon wenig zu sehen. Und der Hauptgrund dafür war immer die letzte Reihe hinten!
Pressing geht nur komplett als Team, denn die letzte Kette muss zwingend bis Mittellinie aufrücken und situativ der eine oder andere noch ein Stück in die gegnerische Hälfte. ALLES geht nur als Team, Ausnahme bilden da allein gewisse Kontersituationen.
Labbadia hatte auch nur Preetz' Auftrag versucht durchzuziehen, denn es sollte ja attaktiver gespielt werden. Viele Spiele waren durchaus attraktiv ... für neutrale Zuschauer und gegnerische Fans. Der Auftritt in München, 3:4, wirklich schön jedoch null Punkte. Zum Ende von Labbadia die beiden Heimspiele gegen Bremen und Hoffenheim attraktiv, tolles Chancenverhältnis für uns, allein ... 1:4 und 0:3.
Da musste dann mal nicht nur der Trainer, sondern auch der GfS gehen.
Aktuell ähnliche Vorgabe vor der Saison einer Veränderung bei WOB. Vorgegeben von Schmadtke ... dominanter und mit mehr Ballbesitz spielen. Verpflichtete Neuzugänge klare Prio vorne. Van Bommel probiert das in den Testspielen, es geht krachend schief. Er geht in den ersten Punktspielen zur vorherigen Spielweise von WOB zurück. SIe gewinnen viermal in Folge. Aberrrr ... Auftrag war ja, so wolle man nicht mehr spielen, sondern ... wie schon gesagt.
Trainer versucht das nun mit 12:0 Punkten im Rücken umzusetzen und scheitert, merkt: es benötigt mehr Zeit.
Reaktion Schmadtke: Entlassung.
Hat hier der Trainer den Fehler gemacht?
Da es ja recht schnelle Trennungen von Labbadia und Glasner gab kann man sich fragen ob das nun an den Trainern lag, die vielleicht einfach nur das haben spielen lassen was der Kader am Besten UND Erfolgreichsten kann?
Und der GfS der mit "wir spielen jetzt offensiv" so krachend gescheitert ist, ist nicht mehr da. Dardai kam wieder, der in der RR wie blöde daran gearbeitet hat eine Spielweise und Aufstellung zu finden bei der alle zusammen als Team die GLEICHE Taktik spielen.
Labbadia hat darunter gelitten, dass 6 die eine Taktik spielen, 2 eine andere und noch 2 andere wieder eine andere ... mal etwas überspitzt gesagt.
Du musst erstmal (leider!) dahin zurück, dass ein Kader, eine Mannschaft komplett die gleiche Taktik spielt.
Da man kaum 15 Spieler getauscht bekommt um (sofern überhaupt möglich) sich die Spieler zu holen die taktisch mehr zu den individuell guten Spieler passten, müssen dann genau diese von Dir so abgöttisch geliebten Spieler gehen.
Wenn man beim Haus das Fundament crasht und nur noch eine halbe Wand steht, dann nützt es nichts wenn Du schöne Fenster mit klasse Aussicht kaufst!
Für Preetz bedeutete offensiv spielen scheinbar auch automatisch, das ginge nur mit bestimmten Systemen, denn so wurde eingekauft. Und somit entgegengesetzt zu dem was der Kader hergibt.
Und es spielt grundsätzlich erstmal keine Rolle ob man teure oder günstigere Spieler holt, es muss alles passen, stimmig sein.
Wir sind beim Bauen eines Fundaments. Schlimm und fatal genug, dass wir sozusagen "wieder von vorne beginnen müssen" um dann dieses Mal die richtigen Schritte folgen zu lassen.
Nach dem was Du willst wäre der Weg vom HSV und Schalke genau der den wir auch gelaufen wären, runter in Liga 2. Das können nur Beschränkte wollen.
Und Du setzt auch stets attraktiven Fußball mit erfolgreichem gleich, weil Du Dich an anderen Klubs orierntierst die andere Verläufe, Kader und Strukturen hatten und haben als wir. Und denkst mal eben, davon wäre das und das übertragbar. Wenn das so einfach wäre, das wäre echt traumhaft.
Und solltest auch mal bedenken, dass wir im Defensivbereich seit 2019 welche Veränderungen so im Kader hatten? Genau!
Es sind die Spieler, mit denen jeder offensive Gedanken mit Covic, Klinsmann, Nouri und Labbadia scheiterte! Aber klar, immer alle Trainer schuld.
Als Dardai zu Ende einer Saison bei seiner ersten Amtszeit mal offensiv spielen ließ gab es, wie auch bei den nachfolgenden Trainern, immer schön eins drauf. Nicht nur Deine Meinung dazu war, er habe absichtlich falsch aufgestellt. Genau, das wird es gewesen sein.
Nicht, dass die Truppe das nicht konnte und bis er wieder hier anfing unter den anderen Trainern auch nicht ein einziges Mal umsetzen konnte.
So verbohrt zu bleiben wieder auf den/die Trainer zu gehen ist Boulevard.
Aber wichtiger offensive Spielweise und dann 16. sein ... weil es so schön ist. Ja, das war bissig.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!