bayerschmidt hat geschrieben: ↑23.02.2021, 00:38
Zauberdrachin hat geschrieben: ↑22.02.2021, 21:55
Aus meiner Sicht besteht ein großes Problem im Verständnis solcher Aussagen wie "Mini-Ajax" etc. darin, dass kein Zeitraum angegeben wird. Das ist ähnlich wie mit dem BCC, wo doch jedem klar gewesen sein muss, dass das Zeit bedarf. Und genauso ist es mit diesen "wollen mal wie Ajax, Leipzig, etc." ...
Die Medien greifen so etwas natürlich sehr gerne auf und prüfen nur noch darauf ... viele Fans sehen in sich die Erwartungen geweckt und prüfen das auch ab solch Äußerung akribisch umgehend ab.
Also bitte. So ganz allgemein einheitliche Spielsysteme/Philosophien hätte man schon vor 10 Jahren implementieren können. Dazu braucht man keinen Windhorst und keinen Rangnick, auch wenn es mit denen natürlich schneller und besser funktioniert. Das Problem ist eher, dass unsere Nichtskönner „Ajax“ oder „Spielphilosophien“ als Schlagworte begriffen, mit deren Verwendung man schlau oder kompetent wirken möchte. Kein Fan erwartet, dass man innerhalb von 2 oder 3 Jahren das Ajax der Bundesliga ist, aber irgendwann sollte man es auch systematisch angehen. Genau das gleiche im Bezug auf BCC. Keiner erwartet CL innerhalb von 2-3 Jahren, aber wenn man dann erstmal Covic verpflichtet...
Sicherlich alles nicht verkehrt was Du schreibst.
Die Frage bei unserem Verein ist doch, wer da wann wo etwas be- und verhindert hat.
Wenn man wo nicht direkt drinsteckt hat man klar einen besseren Blick "von außen".
Mit DH fing das Prinzip Kontinuität an, auf Managerposi und Trainerposi. Doch allzu lange dauerte es nicht bis wir auch da in diesem "ich wechsel den Trainer"-Spiel reinrutschten. Und es gibt nur sehr wenig Manager/GfS die sich direkt an ihre Trainerwahl stark binden und solange dahinterstehen bis halt notfalls beide entlassen werden.
Von Managern/GfS hört man ja durch immer mal, man bekam seine Wunschspieler nicht.
Ein Trainer darf das aber gar nicht so äußern ohne dass es zu einer Untergrabung des Vorgesetzten führt.
Und da fehlte uns doch stets die maßgebende mit fachlicher Kompetenz ausgestattete Kontrollinstanz und somit der Blick für viel mehr Komplexität im Ansatz schon.
Gegenbauer übernahm doch das Konzept der Kontinuität hinsichtlich Preetz, doch es war definitiv erstaunlich sich nach dem zweiten Abstieg mit keiner Kontinuität auf der Trainerposi dann den GfS zu stützen.
Und ich denke, genau wegen diesem Wiederauftreten der Trainerwechsel fing dann auch Gegenbauer an etwas umzudenken.
Es ist vielleicht fußballsystembedingt, wenn man sich die Verläufe so einiger Klubs ansieht, die bis heute dieses Spiel nicht anders angehen.
Sowie Erfolg ausbleibt gehen die Wechselspielchen los ... was lebt Freiburg dagegen vor?
Wir hatten zulange einen Strukturfehler, auch schon in der DH-Zeit schon. Das ist nicht gegen DH gemeint, geht um die Struktur.
Ab wann haben wir denn irgendwo im Verein an einer Stelle wen reingesetzt der auch zumindest eine gewisse Kompetenz hinsichtlich Fußball hat?
Aufsichtsrat? Präsidium?
Es beschränkte sich doch alleine auf Manager/GfS und Trainer.
Erst mit Einstieg von Windhorst wurde das anders.
Klinsmann im AR! Als dieser dann Trainer wurde, brachte er Friedrich mit und schuf somit eine neue Position, vielleicht auch genau mit dem Hintergedanken, dass nicht mehr nur GfS und Trainer etwas hinsichtlich Fußball beurteilen können.
Dann kam Lehmann in den AR und mit Schmidt wurde zwar wer geholt der den Fußball in den eigentlichen Details noch nicht gut kennt, doch der informierte sich ja sehr schnell und sprach mit Sicherheit mit sehr vielen Personen. Und der hört sich alle Meinungen an. Eben auch die von Kosicke, von Lehmann, ganz klar von Friedrich und wie zu lesen sprach er auch mit UH vor kürzerer Zeit.
Genau dann kommt kein GfS mehr durch mit: es ging nicht besser, ich konnte nichts anderes machen, etc.
Oder: doch doch, ich habe eine Philosophie ...
Wir hatten vorher ja nie eine wirkliche Kontrollinstanz für den GfS.
Und mit Schmidt genau den richtigen gefunden, der halt alles überprüft, denn nur so kann man eine Art Masterplan überhaupt entwickeln und mit seiner Erfahrung weiß er genau, es sind stets mehr Problemfelder vorhanden als nur eines.
Ebenso dann aber auch: es werden kaum alle Problemfelder in sehr kurzer Zeit lösbar sein.
Also: es muss grundsätzliche Bestandsaufnahme und ein grundsätzlicher Plan für alle Bereiche "der Organisation" her.
Bei Bayern sitzen jetzt auch nicht grad viele Fußballfachleute im Aufsichtsrat oder Vorstand.
Bei uns sitzt da wer von z.B. der Gasag oder so drin, bei Bayern von Allianz, VW ... also welche die beim richtig fetten Geld und Großunternehmen in der freien Wirtschaft extrem gut Bescheid wissen und so auch Strukturfehler erkennen.
Bei uns kam denke ich der erste Piekser in diese Richtung durch KKR und jetzt muss das halt auch da weitergehen, Bayern hatte die alle ja auch nicht von Beginn an dabei.
Schmidt merkt bei uns ja nun auch, dass beim Fußball andere Widerstände kommen und die Bereitschaft für Neuerungen nicht ganz so schnell freudig begrüßt wird. Bei Sky waren allerdings nicht auch umgehend alle begeistert wenn er mit neuen Ideen kam, weil auch da Personen da waren, die bestimmte Risiken nicht eingehen wollten, weil zunächst kostenintensiv.
Die Konferenz auf Sky, das ist sein Werk. Ebenso Sky90 ... zwei Formate die Sky im Fußball heute ausmachen.
Sicherlich kann man sich über die Sympathiewerte von Wasserzieher streiten ...
Es gibt einfach bei uns shitviel zu verändern und dafür war es sehr kontraproduktiv, nicht nur wie diese Saison läuft und die letzte lief, sondern wie vor allem der ganze Januar mit den Folgen zweier Entlassungen zu einem nicht wünschbaren Zeitpunkt geschah.
Somit wurden zwei Felder brandaktuell, die dann auch Vorrang haben mussten, als wenn man das in Ruhe zum Saisonende ...
Schade, dass Schmidt nicht ein paar mehr Befugnisse hat ...
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!