Mineiro hat geschrieben: ↑28.11.2020, 10:52
Ich finde dass unser Aufbau- und Angriffsspiel seit Labbadia deutlich besser geworden ist als früher unter diversen anderen Trainern. M.E. sind deutlich mehr Kombinationen und Spielzüge zu erkennen, die nachweislich auf geplante und einstudierte Elemente zurückgehen.
Alle Trainer studieren Spielzüge ein, die Frage ist immer, wie erfolgreich das am Ende ist. Um sich darüber klar zu werden, welchen Anteil der Trainer an der offensiven Leistung hat und was auf intuitives Verhalten zurückzuführen ist, empfiehlt es sich darauf zu schauen, wie sich die Spieler verhalten, die bereits vor seinem Amtsantritt im Kader waren. Mir fällt auf, dass die AV deutlich öfter nach vorn gehen sollen, als unter Labbadias Vorgängern. Praktisch trifft das nur auf Pekarik zu. Mittelstädt hat das schon immer getan und Schnecke Plattenhardt fällt da weiterhin etwas ab. Darida, Cunha, Piatek und Lukebakio machen das, was sie schon immer gespielt haben. Eine weitere Idee von Labaddia ist, das Mittelfeld breiter zu machen, indem er Darida und Cunha auf Halbaußen stellt. Nur halten weder der eine, noch der andere diese Positionen. Da zeigt sich unserer Führungsproblem, welches auch in der Abwehr eklatant ist. Aus meiner Sicht sind die besseren Offensivaktionen zu 30% auf Labbadia zurückzuführen, zu 70% darauf, dass wir in der Offensive einfach ein deutlich besseres Spielermaterial zur Verfügung haben.
Mineiro hat geschrieben: ↑28.11.2020, 10:52
Der Knackpunkt ist aus meiner Sicht, dass uns diese offensive Ausrichtung bzw. die mangelnde Disziplin und Konzentration einzelner Spieler immer wieder um die Früchte der Arbeit bringt. Ob man das dem Trainer anlasten kann weiß ich nicht.
Wer soll denn sonst dafür verantwortlich sein? Der Weihnachtsmann? Ein Vorteil der leeren Stadien ist, dass man die Anweisungen der Trainer während des Spiels hören kann, wodurch gleichzeitig die Legende zwischen divergierender innerer und äußerer Kommunikation widerlegt wird. Wenn ich da wie gegen Stuttgart solche Anweisungen wie "Konzentrierter spielen!" höre, dann ist offensichtlich, dass Labbadia ein Problem hat, den Spielern zu vermitteln, wie genau sie welches Problem abstellen sollen und weshalb diese immer und immer wieder auftreten. Man muss sich mal vor Augen führen, wie Favre - der in diesem Bereich eine ausgesprochene Teilleistungsstärke hatte - es geschafft hat, solche Gurken wie Stein und Nico zu funktionierenden Spielern einer erfolgreichen Mannschaft zu machen.
Mineiro hat geschrieben: ↑28.11.2020, 10:52
Was soll er denn anders machen? Lässt er Lukebakio, Piatek, Cunha draussen, dann sind hier doch auch alle nicht zufrieden. Doch genau das wäre es vermutlich, was der Mannschaft die nötige Stabilität gäbe, wenn wie unter Dardai zuerst einmal die Defensive stünde und nicht mehr als zweieinhalb offensiv denkende Spieler auf dem Platz stünden.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Labbadia seine Aufstellung danach ausrichtet, ob dieses Forum damit zufrieden ist. Die Spieler, welche er aufs Feld schickt, bilden die
seiner Meinung nach beste Mannschaft. Was er machen muss, ist recht eindeutig. Er muss an Abläufen, gerade beim Umschalten auf die Defensive bis zum Erbrechen arbeiten und notfalls auch mit einer zusätzlichen Videoanalyse am Montag. Der nächste Knackpunkt ist die mangelnde Disziplin einzelner Spieler. Hier wird wieder das Führungsproblem deutlich.
Mineiro hat geschrieben: ↑28.11.2020, 10:52
Nach meiner Wahrnehmung gibt es im Team ein paar Sündenböcke, die - wenn sie in der Startelf stehen, dann permanente Zielscheibe für übelste Beschimpfungen sind, als wären sie die unbrauchbarsten Spieler der Vereinsgeschichte. Aus meiner Sicht ist das kein sonderlich zielführender Kritikansatz, denn damit werden die Stärken und Schwächen dieser Spieler für die Mannschaft nicht korrekt abgebildet und das wirkliche Problem nicht beschrieben.
Was ist denn aus Deiner Sicht das wirkliche Problem?