Herthas goldene Generation

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TiiN
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Herthas goldene Generation

Beitrag von TiiN » 20.12.2021, 22:01

Weil gerade die DAZN Dokumentation Underground of Berlin die Runde macht, mag ich gerne ein paar Worte über diese Doku, aber auch über diese Talente verlieren. Dazu dürften gehören:

Ashkan Dejagah (* 1986)
Kevin-Prince Boateng (* 1987)
Patrick Ebert (* 1987)
Chinedu Ede (* 1987)
Änis Ben-Hatira (* 1988)
Jerome Boateng (* 1988)

Fehlt da noch jemand? Çubukçu hat nicht wirklich den Durchbruch geschafft. R. Müller und Wallschläger waren zwar Bundesligaspieler, aber ich denke nicht vergleichbar talentiert genug.

Jedenfalls stört mich diese DAZN Doku ein bisschen, weil alle dort ein bisschen so reden, als hätten sie die Weisheit mit dem Löffel gegessen und können auf eine unvergessliche Karriere zurückblicken. (Jerome Boateng taucht in der Doku bislang nicht auf)

Ich glaube schon, dass alle sechs Spieler ziemliches Talent hatten, aber gerade Ebert, Ede und Ben-Hatira haben doch herzlich wenig daraus gemacht und haben oft die Klubs gewechselt
KPB ist vergleichbar (etwas mehr) viel gewandert wie diese drei, seine Stationen waren aber deutlich namenhafter und bis zu einem gewissen Punkt konnte er auch sportlich überzeugen. Glanzpunkte sicher die WM 2010 sowie seine Zeit bei Mailand.
Was oft vergessen wird: Ashkan Dejagah hat nach seinem Weggang zum VfL durchaus zeitweise seinen Platz gefunden und ist mit den Wölfen sogar deutscher Meister geworden.
Komplett überzeugen konnte aber nur Jerome Boateng. Alles gewonnen, was man gewinnen kann (Ausnahme die richtige EM).

Interessanterweise waren fünf der sechs gelisteten Spieler im U21 Kader der 2009 die Europameisterschaft gewonnen hat. KPB ist damals aus dem vorläufigen Kader geflogen und hat sich anschließend für Ghana entschieden.

Wie habt ihr die Spieler damals gesehen? Denkt ihr einer von denen hätte mehr aus sich machen können? Hätte Hertha mehr aus ihnen rausholen können? Wo lagen die Fehler? Wo wurden keine Fehler gemacht? Wurde hier einer komplett vergessen?

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FHauser
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Re: Herthas goldene Generation

Beitrag von FHauser » 20.12.2021, 22:15

Malik Fathi, Christian Müller und Soufian Chahed würde ich noch mit dazu zählen, auch wenn die ebenfalls den ganz großen Durchbruch nicht geschafft haben.

Jedenfalls hat Dieter Hoeneß damals einen völlig maroden Verein übernommen und innerhalb von wenigen Jahren eine der besten Nachwuchsabteilungen Europas aufgebaut. Damals standen wir teilweise mit 7 Spielern aus der eigenen Jugendarbeit auf dem Platz. Das war schon eine großartige Zeit. Aber mit Preetz ging alles wieder den Bach runter.

Dd.
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Re: Herthas goldene Generation

Beitrag von Dd. » 20.12.2021, 22:59

TiiN hat geschrieben:
20.12.2021, 22:01


Wie habt ihr die Spieler damals gesehen? Denkt ihr einer von denen hätte mehr aus sich machen können? Hätte Hertha mehr aus ihnen rausholen können? Wo lagen die Fehler? Wo wurden keine Fehler gemacht? Wurde hier einer komplett vergessen?
Großartige Idee!
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von FHauser » 20.12.2021, 22:15
Jedenfalls hat Dieter Hoeneß damals einen völlig maroden Verein übernommen und innerhalb von wenigen Jahren eine der besten Nachwuchsabteilungen Europas aufgebaut. Damals standen wir teilweise mit 7 Spielern aus der eigenen Jugendarbeit auf dem Platz. Das war schon eine großartige Zeit. Aber mit Preetz ging alles wieder den Bach runter.
wirklich interessant.

#Längerfristige Perspektive
danke euch.
Wir dürfen nicht so naiv sein zu glauben, die Gegenbaue-Ära etwa wäre aufgearbeitet...

Dejagah war von den Genannten mein Liebling.
Viel zu früh Sportinvalide geworden.
Etwas an den Zehen oder so.
Sowas kündigt sich dann schleichend an, indem er immer mal wieder ein halbes Jahr (bis 1 jahr?) ausfiel und so. Dementsprechend verlief seine Karriere.
Musste da auch immer an van Basten denken, der praktisch die letzte 5 Jahre seiner Karriere mehr nicht gespielt als gespielt hat. Teilweise nur 5 Spiel pro Jahr. Wurde ja auch schon in die Kindheit abgeraten/diagnostiziert, dass für ihm "Topsport" nicht in Frage käme...

Dejagah hat mich am Meisten, hier in Berlin bereits sportlich, überzeugt.
Die beiden Boatengs waren für mich eher noch wie "großes Talent".
:top:
Hertha:
Es macht dich nicht schmutzig, was in dich reingeht.
Es könnte dich nur schmutzig machen, was aus dir rausgeht.

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Re: Herthas goldene Generation

Beitrag von TiiN » 21.12.2021, 14:34

FHauser hat geschrieben:
20.12.2021, 22:15
Malik Fathi, Christian Müller und Soufian Chahed
Stimmt, die kann man durchas dazu zählen. Malik Fathi hats damals sogar zum deutschen Nationalspieler geschafft.
Sind alle drei natürlich ein bisschen älter als die anderen genannten (* 1983 und * 1984) aber mit der losen Generationsdefinition sicher auch ein Teil.
Mir kam noch Madlung in den Sinn. Aber Alexander Madlung kam wohl etwas zu spät zur Hertha um hier von der Jugendarbeit zu sprechen.
FHauser hat geschrieben:
20.12.2021, 22:15
Jedenfalls hat Dieter Hoeneß damals einen völlig maroden Verein übernommen und innerhalb von wenigen Jahren eine der besten Nachwuchsabteilungen Europas aufgebaut.
Ist nur die Frage, was Hoeneß damals draus gemacht hat? Für meinen Geschmack war das zu wenig.
Ernsthaft Ablöse hat nur KPB gebracht. Sportlich einigermaßen wertvoll bei Hertha wurden Fathi und Ebert.

Mit beiden Boatengs hat man Potential verschenkt. Bei den anderen Spielern kann ich nicht so direkt sagen, dass ein Großer verloren gegangen ist.

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Re: Herthas goldene Generation

Beitrag von NoBlackHat » 21.12.2021, 15:08

Die ersten 3 Teile der Serie fand ich zwar ganz interessant, weil sie Erinnerungen weckten, aber da wurde mir das Leben der Ghetto-Kids zu sehr zelebriert und weich gezeichnet. Mal sehen, was der Rest bringt.

Hertha hatte damals schon unfassbare Talente, aus denen aber zumindest hier fast nichts geworden ist.
Grund-1: Hertha selber mit dem Mißmanagement im Übergang Jugend - Männer
Grund-2: die Spieler selber, Weltklasse bis zum Hals, Kreisklasse darüber.

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Re: Herthas goldene Generation

Beitrag von bayerschmidt » 25.01.2022, 17:54

Im Großen und Ganzen (ich glaube ich habe 3 Teile nebenbei laufen lassen) fand ich die Doku langweilig. KPB saß im wesentlichen die ganze Zeit im Sessel und machte Bewegungen mit seinen Händen oder seinem Nacken oder grinste oder alles zusammen. Extrem wenig Spielszenen (möglicherweise ein Rechteproblem) und leider auch kaum bewegte oder sonstige Bilder vom drumherum, bspw. vom Training, von der Akademie, von Teambesprechungen. Sammer und Gerland als Experten fand ich wenig passend. Gut, Falko Götz wäre auch unpassend gewesen 8-), aber Heine, Klopp, Magath, Veh, Favre usw. wären ja auch noch für ein Interviewschnipsel möglich gewesen. Auch die Interviews immer wieder zerhäckselt, selbst wenn mal ein klein wenig mehr Tiefgang aufkam bspw. Ede und das Verhältnis zum Vater, das zu Hause von ÄBH usw. Und natürlich immer alles ganz gefährlich, alle mussten dealen oder krumme Dinger drehen, wenn man nicht zufällig Fußballstar wurde.

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Westham
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Re: Herthas goldene Generation

Beitrag von Westham » 27.01.2022, 15:13

NoBlackHat hat geschrieben:
21.12.2021, 15:08
Die ersten 3 Teile der Serie fand ich zwar ganz interessant, weil sie Erinnerungen weckten, aber da wurde mir das Leben der Ghetto-Kids zu sehr zelebriert und weich gezeichnet. Mal sehen, was der Rest bringt.

Erinnerungen privater Natur oder bessere Zeiten von Hertha BSC ?
Ich fand seinerzeit Askan Dejagah und KPB gut.
Dieser Ghettokids Mist ist bloß Marketing.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten....lol

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