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von isnogud » 29.01.2019, 13:49
Ich teile die hier schon geäußerte Ansicht, dass man das Spiel jeweils anders erlebt. Zwar kann die Wahrheit über die ein- oder andere Spielszene, z. B. ob ein Spieler nun den Ball oder den Fuß des Gegners oder beides berührt hat, nur der Zuschauer vor dem Fernseher erkennen, weil er die Szene in Einzelbilder zerlegen kann, aber das sagt nichts über die "Wahrheit", den "Geist" des geamten Spiels aus. Diese(r) aber vermittelt sich alleine im Wohnzimmer vor der Glotze, zusammen beim Public Viewing, vor dem Radio oder live in der Arena, immer wieder anders. Weder besser oder schlechter - allerdings jeweils prägend.
Da es aber einen Unterschied macht, ob z. B. vor halbleerem Haus oder einer ausverkauften, hochemotionalisierten Kullise gespielt wird und die Kullisse im Stadion ein Spiel durchaus prägen kann, bzw. auch nur die Rezeption einer entscheidenden - spielwendenden? - Szene bedeutsam werden kann, kann ich nur Teil des Gesamterlebnis Fußballspiel sein, wenn ich vor Ort im Stadion bin und dazu beitrage - in welcher Rolle auch immer. Das ist vor dem Fernseher nicht möglich. Dort sieht man zwar die live Bilder, aber man ist trotzdem nicht Teil des Ereignisses.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“