Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Frühere Spieler, Trainer, Funktionäre und Angestellte von Hertha BSC

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Jenner
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Jenner » 01.02.2022, 22:49

Mineiro hat geschrieben:
01.02.2022, 21:17
_Steve_ hat geschrieben:
01.02.2022, 20:59

Also u.a. ein gewisser Ingo S. aus Berlin.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich leider nicht mehr finde, wo ich gelesen hatte, dass er im sechsstelligen Bereich investierte. Mir war so, als wäre es in einer Bekanntmachung im Bundesanzeiger gewesen.
Das steht hier unter dem Punkt "Eigengeschäfte von Führungskräften"
Danke für den Link. Die Laufzeit ist ja noch ein halbes Jahr länger, als von mir angenommen. Also zahlen wir 6.500.000 € zusätzliche Zinsen, weil die Anleihe nicht vorzeitig zurückgezahlt wurde.
_Steve_ hat geschrieben:
01.02.2022, 21:28
Opa hat geschrieben:
01.02.2022, 21:25
Cash ist halt King ;)
Wobei ich ziemlich sicher bin, dass Schiller auf die 13k an Zinsen nicht angewiesen ist. Zumal es nach Steuer ja noch weniger ist.
Kleinvieh macht auch Mist. Wenn ich es richtig verstehe, dann hat er selbst 200.000 € gezeichnet. Das bringt dann schon mal 65.000 € an Zinserträgen. Das sind 32.500 € mehr, als bei einer Ablösung der Anleihe zum 08.05.2021.

Nun ist der ehrenwerte Herr Schiller natürlich über jeden Zweifel erhaben. Aber denken wir mal über eine fiktive Geschichte nach.

Der Finanzchef - nennen wir ihn mal Goethe - eines Unternehmens - nennen wir es mal Berta GmbH wird damit beauftragt, Geld für das Unternehmen zu akquirieren. Er nimmt schlussendlich eine Anleihe auf, die der Berta GmbH 40.000.000 € in die Kassen spült. Allerdings ist der Zinssatz in der seinerzeit bestehenden Niedrigzinsphase mit 6,5% p. a. ungewöhnlich hoch. Die Laufzeit ist 5 Jahre, allerdings kann die Anleihe bereits nach 2,5 Jahren vollständig abgelöst werden. Nun fragen sich einige Gesellschafter, warum Herr Goethe nach den 2,5 Jahren die Anleihe nicht ablöst, obwohl die Berta GmbH inzwischen 374.000.000 € von einem Investor bekommen hat. Das hätte der Berta GmbH schließlich 6.500.000 € an Zinszahlungen gespart.
Da fällt dann auf, dass der Goethe selbst zu den Zeichnern der Anleihe gehört und er nicht nur von dem exorbitanten Zinssatz profitiert, sondern auch davon, dass die Anleihe nicht vorzeitig abgelöst wird.

Würde man Herrn Goethe für ebenso ehrenwert halten, wie es unser lieber Herr Schiller zeifellos ist?
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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MS Herthaner
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 01.02.2022, 22:51

Danke für die Antwort opa.
Das ganze was finanziell bei Hertha so passiert und was insbesondere Schiller damit zu tun hat ist nichtwissende wie meiner einer völlig schwer zu verstehen.
Aber wer freiwillig 5 Mio Zinsen zahlt, der sollte dann nicht immer betonen kein Geld zu haben :zwink:

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Opa » 01.02.2022, 22:53

@Jenner: Ich antworte mal poetisch: Vielleicht liegt die Wahrheit ja in Auerbachs Keller, in dem man mit Geld einfach besseren Wein bekommt als ohne Geld? ;)

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Opa » 01.02.2022, 22:58

MS Herthaner hat geschrieben:
01.02.2022, 22:51
Aber wer freiwillig 5 Mio Zinsen zahlt, der sollte dann nicht immer betonen kein Geld zu haben :zwink:
Wie gesagt, ohne Einblick in die Liquiditätsplanung kann man das kaum seriös beantworten. Ich weiß nicht, ob Hertha Rücklagen gebildet hat, um die Anleihe zurückzuzahlen oder ob man mit anderen Mitteln eine Rückführung plant, die von Spielerverkauf über zusätzliche Investorengelder bis hin zu neuen Krediten reichen können.

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Jenner
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Jenner » 01.02.2022, 23:00

Opa hat geschrieben:
01.02.2022, 22:58
MS Herthaner hat geschrieben:
01.02.2022, 22:51
Aber wer freiwillig 5 Mio Zinsen zahlt, der sollte dann nicht immer betonen kein Geld zu haben :zwink:
Wie gesagt, ohne Einblick in die Liquiditätsplanung kann man das kaum seriös beantworten. Ich weiß nicht, ob Hertha Rücklagen gebildet hat, um die Anleihe zurückzuzahlen oder ob man mit anderen Mitteln eine Rückführung plant, die von Spielerverkauf über zusätzliche Investorengelder bis hin zu neuen Krediten reichen können.
Interessanterweise wurde das Geld der KKR sofort dazu benutzt, zinstragende Verbindlichkeiten abzulösen. Jetzt passiert das aber nicht. Auerbach-Effekt?
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 01.02.2022, 23:09

Opa hat geschrieben:
01.02.2022, 22:58
MS Herthaner hat geschrieben:
01.02.2022, 22:51
Aber wer freiwillig 5 Mio Zinsen zahlt, der sollte dann nicht immer betonen kein Geld zu haben :zwink:
Wie gesagt, ohne Einblick in die Liquiditätsplanung kann man das kaum seriös beantworten. Ich weiß nicht, ob Hertha Rücklagen gebildet hat, um die Anleihe zurückzuzahlen oder ob man mit anderen Mitteln eine Rückführung plant, die von Spielerverkauf über zusätzliche Investorengelder bis hin zu neuen Krediten reichen können.
Wie sie es machen ist ja dann egal. Umso länger es dauert umso teurer wird es. Zumindest für den Verein.
Für den Zeichner lohnt es sich natürlich......
Und wenn einer davon Schiller oder Gegenbauer oder sogar beide Zeichner sind ....... naja :gruebel:
Und bei 374 Mio Einnahmen durch ein Investor sollte eigentlich eine Rücklage von 40 Mio machbar sein.
Durch Spieler Verkäufe kann ich mir das nicht vorstellen da wir ja so viel Spieler werte nicht mehr haben.
Ist auf jedenfall alles sehr undurchsichtig und lässt viel Spielraum für Spekulation.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Starchild2006 » 01.02.2022, 23:15

Mineiro hat geschrieben:
01.02.2022, 22:17
Tja, was soll man da noch entgegnen, wenn Beiträge so gar keine Substanz mehr haben und dazu noch so anmaßend und unsachlich daherkommen?
Man du gehst mir tierisch auf den Senkel

Immer nur auf mir am rumhacken

Hab doch vollkommen Recht und wenn du meine Post nicht richtig verstehst lies mal genauer und du wirst merken das,überall wo du über mich ablästerst genau andere genau das Selbe ausdrücken

In anderen Threads oder Stellen teilweise noch polemischer als meine Post

Aber da fehlen Dir die Eier da mal so zu reagieren bzw so dermaßen heftig bei denen zu antworten

Also lass mich in Ruhe oder sei konsequent auch zu den anderen

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Mineiro
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Mineiro » 01.02.2022, 23:17

@Opa:

Nach meiner Erinnerung war die Anleihe nicht dazu da, um irgendwelche Zahlen für Tennor "aufzuhübschen", was ja durch zusätzliches Fremdkapital auch gar nicht erfolgen würde, sondern das Geld wurde schlicht gebraucht um die Anteile von KKR zurückkaufen zu können. Ohne die Anleihe hätte man eben auch keine Anteile gehabt um sie an Tennor weiter zu verkaufen.

@Jenner:
Wenn man die 6,5% mit dem Marktzins vergleicht muss man allerdings auch die Frage beleuchten, welcher Vergleichsmaßstab hierbei sinnvoll ist. Dazu wäre die Frage nach den Sicherheiten und ggf. Nachrangigkeit eines Darlehens entscheidend. Am Markt ist freilich ein Darlehen mit geringeren Sicherheiten und einer schlechteren Stellung gegenüber anderen Gläubigern teurer als ein durch Immobilien oder andere Pfandrechte besichertes Darlehen. Dies haben auch deutsche Finanzgerichte so entschieden und da wird klar, dass in solchen Fällen durchaus auch höhere Zinssätze gar nicht mehr so unübllich sind.

Aktuell dürfte wegen der fehlenden Einnahmen durch die Pandemie die Liquidität stark belastet sein und deswegen die Anleihe nicht zurückgezahlt worden sein. Offensichtlich würde man bei einer Bank ohne große Sicherheiten keine günstigeren Konditionen bekommen, sonst hätte man es wohl gemacht.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 01.02.2022, 23:20

Opa hat geschrieben:
01.02.2022, 22:41
_Steve_ hat geschrieben:
01.02.2022, 21:50

Ah...okay. Du meintest, es ist besser die 40 Mio. auf dem Konto zu haben, als die Anleihe abzulösen und später ggf. Liquiditätsprobleme zu bekommen. Hatte es in einem falschen Kontext "gelesen".
Das ist Deine Interpretation.
Mag an der Uhrzeit liegen, aber jetzt steh ich auf dem Schlauch.
"Cash ist King" und man bekommt im Keller von Auerbach mit Geld besseren Wein als ohne, sagt doch deutlich aus, dass du gemeint hast bzw. meinst, dass Schiller der Ansicht sein könnte, dass die 40 Mio. Euro im Moment auf dem Konto besser aufgehoben sind. Also wo ist da die Interpretation meinerseits? Oder was willst du dann mit "Cash ist King" etc. aussagen? Wie gesagt ist es nur für mein Verständnis.

@Jenner
Die 13k waren auf ein Jahr bezogen. Aber auch wenn ich Schiller für vieles halte, glaube ich nicht, dass er für ca. 25k Euro netto eine Anleihe unnötigerweise laufen lässt. Schiller verdient hier sicherlich auch deutlich 7-stellig p.a. Da sind die paar tausend Euro für 2 Jahre mehr nun wirklich nur Peanuts.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Opa » 01.02.2022, 23:27

Mineiro hat geschrieben:
01.02.2022, 23:17
@Opa:

Nach meiner Erinnerung war die Anleihe nicht dazu da, um irgendwelche Zahlen für Tennor "aufzuhübschen", was ja durch zusätzliches Fremdkapital auch gar nicht erfolgen würde, sondern das Geld wurde schlicht gebraucht um die Anteile von KKR zurückkaufen zu können. Ohne die Anleihe hätte man eben auch keine Anteile gehabt um sie an Tennor weiter zu verkaufen.
Entschuldigung, aber das ist und bleibt Unsinn und ich werde bis zum letzten Atemzug Euch damit auf den Keks gehen, bis ihr aufhört zu behaupten, Hertha hätte eigene Anteile an Tennor verkauft. Es ist erschreckend, dass ich Dir das erklären muss: Es wurde beim Tennor Deal Eigenkapital durch Ausgabe neuer Anteile gebildet. Das hatte mit KKR oder der Anleihe erstmal nichts zu tun.
Mineiro hat geschrieben:
01.02.2022, 23:17
Wenn man die 6,5% mit dem Marktzins vergleicht muss man allerdings auch die Frage beleuchten, welcher Vergleichsmaßstab hierbei sinnvoll ist. Dazu wäre die Frage nach den Sicherheiten und ggf. Nachrangigkeit eines Darlehens entscheidend. Am Markt ist freilich ein Darlehen mit geringeren Sicherheiten und einer schlechteren Stellung gegenüber anderen Gläubigern teurer als ein durch Immobilien oder andere Pfandrechte besichertes Darlehen. Dies haben auch deutsche Finanzgerichte so entschieden und da wird klar, dass in solchen Fällen durchaus auch höhere Zinssätze gar nicht mehr so unübllich sind.

Aktuell dürfte wegen der fehlenden Einnahmen durch die Pandemie die Liquidität stark belastet sein und deswegen die Anleihe nicht zurückgezahlt worden sein. Offensichtlich würde man bei einer Bank ohne große Sicherheiten keine günstigeren Konditionen bekommen, sonst hätte man es wohl gemacht.
Letzteres sehe ich ähnlich, beim Vergleichsmaßstab kommt es halt drauf an, womit man Hertha vergleicht. Der angeschlagene Kreuzfahrtbetreiber TUI Cruises bietet derzeit 6,776 % und bewegt sich damit auf Hertha Niveau. Andererseits gibt auch das boomende Unternehmen Delivery Hero eine mit 7 Jahren relativ langlaufende Wandelanleihe mit 6,41 % aus. Der Zinssatz ist also nicht unbedingt marktunüblich.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Opa » 01.02.2022, 23:30

_Steve_ hat geschrieben:
01.02.2022, 23:20
Mag an der Uhrzeit liegen, aber jetzt steh ich auf dem Schlauch.
"Cash ist King" und man bekommt im Keller von Auerbach mit Geld besseren Wein als ohne, sagt doch deutlich aus, dass du gemeint hast bzw. meinst, dass Schiller der Ansicht sein könnte, dass die 40 Mio. Euro im Moment auf dem Konto besser aufgehoben sind. Also wo ist da die Interpretation meinerseits? Oder was willst du dann mit "Cash ist King" etc. aussagen? Wie gesagt ist es nur für mein Verständnis.
"Cash ist King" war Schillers Aussage, die ich schnippisch auf Deine Rechnung antwortete und mit der ich weniger ausdrücken wollte als Du versuchst zu interpretieren ;)

Ob die 40 Mio. € wirklich auf dem Konto sind, daran könnte man Zweifel haben, aber die 40 Mio. € jetzt nicht zurückzahlen zu müssen, ist für diesen Fall sicher vorteilhaft.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Mineiro » 01.02.2022, 23:33

Opa, wirtschaftlich macht es keinen Unterschied bei einer Kapitalgesellschaft, ob die verkauften Anteile alte Anteile sind, die ich zurückgekauft habe oder neue Anteile, die ich erst im Wege der Kapitalerhöhung bilde und dann ausgebe. Darum lasse ich solche Formalitäten aus dem Baukasten der KGaA-Besonderheiten hier weg, weil sie von der eigentlichen Diskussion ablenken. Fakt ist, dass Tennor nie bei Hertha eingestiegen wäre, wenn man nicht zuvor KKR ausgezahlt hätte. Und genau dazu brauchte man die Anleihe.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 01.02.2022, 23:39

Opa hat geschrieben:
01.02.2022, 23:30
_Steve_ hat geschrieben:
01.02.2022, 23:20
Mag an der Uhrzeit liegen, aber jetzt steh ich auf dem Schlauch.
"Cash ist King" und man bekommt im Keller von Auerbach mit Geld besseren Wein als ohne, sagt doch deutlich aus, dass du gemeint hast bzw. meinst, dass Schiller der Ansicht sein könnte, dass die 40 Mio. Euro im Moment auf dem Konto besser aufgehoben sind. Also wo ist da die Interpretation meinerseits? Oder was willst du dann mit "Cash ist King" etc. aussagen? Wie gesagt ist es nur für mein Verständnis.
"Cash ist King" war Schillers Aussage, die ich schnippisch auf Deine Rechnung antwortete und mit der ich weniger ausdrücken wollte als Du versuchst zu interpretieren ;)

Ob die 40 Mio. € wirklich auf dem Konto sind, daran könnte man Zweifel haben, aber die 40 Mio. € jetzt nicht zurückzahlen zu müssen, ist für diesen Fall sicher vorteilhaft.
Jetzt hab ich es verstanden. Ich habe schlichtweg nicht erkannt, dass du Schiller zitierst. Also Ingo und nicht Friedrich.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Opa » 01.02.2022, 23:41

@Mineiro: Es geht ja hier nicht um schamanische Spitzfindigkeiten des Gesellschaftsrechts, sondern um existenzielles 1x1.

1. Hertha hat keine Anteile verkauft, sondern genauso viel, wie vorher, nur eben nicht mehr prozentual.
2. Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob ich alte Anteile verkaufe oder durch neues Eigenkapital neue Anteile entstehen lasse. Im ersten Fall wäre das Geld nämlich an den e.V. als Alteigentümer und nicht in die KgaA geflossen.

Daher ist es angesichts der Tatsache, dass hier immer wieder behauptet wird, Hertha hätte das Tafelsilber verkauft und es gäbe keine Möglichkeit mehr, neues Kapital durch weitere Investoren zu generieren, immer wieder wichtig, diese Verdichtung nicht zuzulassen.

Dass durch die Anleihe die Braut aufgehübscht wurde und das Voraussetzung für den Einstieg von Tennor war, hatte ich übrigens bereits geschrieben.

@Steve: Ja, verzeih, das hätte ich eventuell kenntlich machen sollen, ich ging davon aus, dass sich das im Kontext ergibt.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Mineiro » 01.02.2022, 23:57

Der e.V. hätte das Geld nicht bekommen, denn der e.V. hat die Anteile nicht von KKR zurückgekauft. Sonst hätte ja auch der e.V. die Anleihe aufnehmen müssen und nicht die KGaA. Der e.V. ist an der KGaA auch nicht direkt beteiligt, sondern an der Hertha BSC Verwaltungs GmbH also der Komplementärin. Ich bleibe dabei, dass es bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise unter dem Strich keinen Unterschied macht, ob Tennor alte oder neue Anteile bekommt. Durch die Höhe der geleisteten Einlage hätte sich das Eigenkapital so oder so erhöht und der über den Nennwert hinausgehende Betrag wäre in die Kapitalrücklage eingestellt worden und jetzt hat sich das Grundkapital erhöht, was natürlich ein Unterschied nach außen ist, nicht aber im Verhältnis zwischen Hertha und dem Investor.

Erklär mir bitte nochmal, wie man durch die Ausgabe einer 40 Mio.-Anleihe seine Bilanz "aufhübschen" kann, denn eigentlich verschlechtert das eher die Kennzahlen, wenn die Schulden steigen und auf der Bank geblieben ist das Geld auch nicht, weil es weiter an KKR geflossen ist.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 02.02.2022, 00:08

Mineiro, ich bin im Grundsatz bei dir, dass bei sog. Treasury shares die Gesellschaft das Geld erhält und nicht ein "Dritter" (also bei uns die KGaA und und nicht die GmbH), denn diese hat den Rückkauf der Anteile ja auch getätigt.
Allerdings hat Opa Recht damit, wenn er sagt, dass Tennor neue Anteile erhalten hat. Nach dem Rückkauf von KKR wurde das Grundkapital wieder auf 2.600.000 Stückaktien herabgesetzt, was die Anzahl an Stückaktien vor dem Einstieg von KKR war.
Mit dem Einstieg von Tennor wurde das Grundkapital dann auf 4.160.000 Stückaktien erhöht. De facto waren dies dann neue Anteile.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Jenner » 02.02.2022, 00:14

_Steve_ hat geschrieben:
01.02.2022, 23:20
@Jenner
Die 13k waren auf ein Jahr bezogen. Aber auch wenn ich Schiller für vieles halte, glaube ich nicht, dass er für ca. 25k Euro netto eine Anleihe unnötigerweise laufen lässt. Schiller verdient hier sicherlich auch deutlich 7-stellig p.a. Da sind die paar tausend Euro für 2 Jahre mehr nun wirklich nur Peanuts.
Ich will Schiller persönlich nichts unterstellen. Generell kann man aber schon sagen, dass Reichtum kein besonders großer Schutzfaktor gegenüber Gier ist.
Opa hat geschrieben:
01.02.2022, 23:27
Letzteres sehe ich ähnlich, beim Vergleichsmaßstab kommt es halt drauf an, womit man Hertha vergleicht. Der angeschlagene Kreuzfahrtbetreiber TUI Cruises bietet derzeit 6,776 % und bewegt sich damit auf Hertha Niveau. Andererseits gibt auch das boomende Unternehmen Delivery Hero eine mit 7 Jahren relativ langlaufende Wandelanleihe mit 6,41 % aus. Der Zinssatz ist also nicht unbedingt marktunüblich.
Die Argumentation von Mineiro und Dir ist sicher nachvollziehbar. Es hat schon seine Gründe weswegen Hertha 2018 von keiner in Deutschland ansässigen Bank ausreichende Geldmittel bekommen hat und deswegen eine Anleihe nach schwedischem Recht aufnehmen musste. Die geringere Haftung bei Zahlungssäumnis wurde eben mit höheren Zinsen bezahlt. Gleichwohl wäre es zielführend, weniger nach Zinssätzen unter den Bedingungen der Coronapandemie zu schauen, sondern nach der Situation 2018.

Die Anleihe muss nächstes Jahr sowieso zurückgezahlt werden. Nun kann man natürlich darauf spekulieren, dass man bis dahin wieder 1,5 Saisons vor 45.000 Zuschauern spielen und auch entsprechend höhere Einnahmen aus dem Hospitality-Bereich generieren kann. Ob das die zusätzlichen Zinsen von 6.500.000 € wert ist, muss sich zeigen.
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Mineiro » 02.02.2022, 00:15

_Steve_ hat geschrieben:
02.02.2022, 00:08
Mineiro, ich bin im Grundsatz bei dir, dass bei sog. Treasury shares die Gesellschaft das Geld erhält und nicht ein "Dritter" (also bei uns die KGaA und und nicht die GmbH), denn diese hat den Rückkauf der Anteile ja auch getätigt.
Allerdings hat Opa Recht damit, wenn er sagt, dass Tennor neue Anteile erhalten hat. Nach dem Rückkauf von KKR wurde das Grundkapital wieder auf 2.600.000 Stückaktien herabgesetzt, was die Anzahl an Stückaktien vor dem Einstieg von KKR war.
Mit dem Einstieg von Tennor wurde das Grundkapital dann auf 4.160.000 Stückaktien erhöht. De facto waren dies dann neue Anteile.
Formal will ich das ja gar nicht bestreiten, ich wollte nur Opas Darstellung entgegentreten, dass sich daraus gravierende Unterschiede im Hinblick auf die wirtschaflichen Umstände, die zur Ausgabe der Anleihe führten, ergeben würden.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von elmex » 02.02.2022, 00:29

Schiller agiert nach dem Motto "Nach mir die Sintflut". So wird gewirtschaftet, um möglichst viele lukrative Jahre für ihn und seine Kompagnons rauszupressen. Ich habe ja schon vorgerechnet, dass die Rendite (eigentlich nur Verluste) aus dem laufenden Geschäft höher seien müssten als die Zinsbelastung aus dieser Anleihe.

Eigentlich müsste Bobic schon eine echte Glückssträhne haben, um die verlorenen Chips wieder einzuspielen. Der aktuelle Sparkurs dient auch nur dazu weitere Jahre rauszupressen. Ein sportliches und wirtschaftliches Konzept steckt nicht dahinter.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 02.02.2022, 18:30

Jenner hat geschrieben:
01.02.2022, 10:15
Zauberdrachin hat geschrieben:
01.02.2022, 01:41
Jenner, weißt Du zu welchen "Stichtagen" die Anleihe ablösbar ist?
Seit dem 08.05.2021 ist sie jederzeit ablösbar.
Zauberdrachin hat geschrieben:
01.02.2022, 01:41
Zinsen pro Jahr waren 2,4 Mio. ne?
Die 40.000.000 € sind mit jährlich 6,5% verzinst. Macht also 2.600.000 € per anno.
Da Du "jederzeit" geschrieben hast ...
https://www.finanzen.net/anleihen/a2nbk ... aa-anleihe
also ab 8.5.21 halbjährlich kündbar, somit sind noch drei mögliche Termin möglich: 8.5.22, 8.11.22 und 8.5.23 bei letztlich Fälligkeit 8.11.23.

was ist dort bei "Hinweis" unter "zu wechselnden Kursen" genau zu verstehen? Bezieht sich das auf die 40 Mio. und es könnten da weniger oder mehr sein?

Dass die Anleihe noch nicht zurückgezahlt wird finde ich nachvollziehbar angesichts der Verluste und unplanbare Corona-Auswirkungen.
Habe in Erinnerung, Schiller hatte damals bei "Auflegung" der Anleihe davon gesprochen, es sei auch möglich die Anleihe in der Zukunft mal durch eine hohe Transfereinnahme abzulösen.

Tja, da war Corona noch nicht mal zu erahnen und der Markt raste bei den Ablösen immer weiter nach oben ...

Finde es generell nicht so gut, wenn ein Verantwortlicher selbst Kapital investiert.
Wirkt, denke ich, beim Werben jedoch besser wenn man "selbst" da auch investiert als Zeichen.
Den Betrag finde ich da relevant, ob man 200T oder 4 Mio. selbst reinpackt ...

Und jetzt träume ich mal ein wenig uns sehe uns im Vorteil gegenüber anderen wenn wir dann bei "normaler" Situation wieder mehr Einnahmen haben die dann auch endlich mal deutlich die Ausgaben übersteigen (zum 30.6.23) da wir dann laaange keine Ertragssteuern zahlen angesichts unseres Verlustvortrags.

Schiller läuft ja mit seinem GfS mit sozusagen und auch Schiller wird sich das mal herbeisehnen. Er weiß ja überhaupt nicht wie das ist. ;)

----
Danke Euch für die Posts, die nur von einem Fliegenschiss mal unterbrochen wurden.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

Hertha BSC "under construction"!

Dd.
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Dd. » 02.02.2022, 18:40

Zur Anleihe hat Schiller bei den Mitgliederfragen Stellung bezogen
Dd. hat geschrieben:
18.01.2022, 18:57

In meiner Erinnerung hatte er Folgendes gesagt:
"er könne sie innerhalb von 4 Wochen einlösen"
(unklar lassend, ob er NUR die verträgliche Gegebenheit damit meint oder unser eigenes Wollen)
aber dann
"Die Abwägung war "Cash ist zurzeit King"".

Habe das jetzt so verstanden, sie wollen erstmal nicht vorfristig zurückzahlen, um dann immer noch diese 40 Mio im Sommer zur Verfügung zu haben.
Hatte das eigentlich so verstanden, dass er jederzeit (mit sehr kurzen Fristen) zurückzahlen könnte.
Das war die Stelle mit sein Ausspruch "Cash ist zurzeit King".
Hertha:
Es macht dich nicht schmutzig, was in dich reingeht.
Es könnte dich nur schmutzig machen, was aus dir rausgeht.

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Jenner » 02.02.2022, 19:45

Zauberdrachin hat geschrieben:
02.02.2022, 18:30
Jenner hat geschrieben:
01.02.2022, 10:15

Seit dem 08.05.2021 ist sie jederzeit ablösbar.


Die 40.000.000 € sind mit jährlich 6,5% verzinst. Macht also 2.600.000 € per anno.
Da Du "jederzeit" geschrieben hast ...
https://www.finanzen.net/anleihen/a2nbk ... aa-anleihe
also ab 8.5.21 halbjährlich kündbar, somit sind noch drei mögliche Termin möglich: 8.5.22, 8.11.22 und 8.5.23 bei letztlich Fälligkeit 8.11.23.

was ist dort bei "Hinweis" unter "zu wechselnden Kursen" genau zu verstehen? Bezieht sich das auf die 40 Mio. und es könnten da weniger oder mehr sein?
Möglicherweise gilt das, was Du hier verlinkt hast, für die Zeichner der Anleihe.
Zauberdrachin hat geschrieben:
02.02.2022, 18:30
Dass die Anleihe noch nicht zurückgezahlt wird finde ich nachvollziehbar angesichts der Verluste und unplanbare Corona-Auswirkungen.
Du findest irgendwie alles nachvollziehbar, was uns zu den schlechtesten Finanzkennzahlen aller Bundesligisten geführt hat. Nachvollziehbar wäre es gewesen, wenn Schiller mit den Tennor-Millionen eine Rückstellung gebildet hätte, um die 40.000.000 € am 08.05.2021 zahlen und uns damit 6.500.000 € an Zinsen sparen zu können. Aber das wäre ja seriöses Wirtschaften gewesen.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Starchild2006 » 02.02.2022, 19:49

Zauberdrachin hat geschrieben:
02.02.2022, 18:30
Dass die Anleihe noch nicht zurückgezahlt wird finde ich nachvollziehbar angesichts der Verluste und unplanbare Corona-Auswirkungen.
Du findest irgendwie alles nachvollziehbar, was uns zu den schlechtesten Finanzkennzahlen aller Bundesligisten geführt hat. Nachvollziehbar wäre es gewesen, wenn Schiller mit den Tennor-Millionen eine Rückstellung gebildet hätte, um die 40.000.000 € am 08.05.2021 zahlen und uns damit 6.500.000 € an Zinsen sparen zu können. Aber das wäre ja seriöses Wirtschaften gewesen.
[/quote]

Sehe ich genauso :top:

375 Millionen und noch nicht mal KOMPLETT SCHULDENFREI ist schon eine riesr Sauerei
und gehört eigentlich vor Gericht

Zauberdrachin
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 02.02.2022, 20:09

Jenner hat geschrieben:
02.02.2022, 19:45
Zauberdrachin hat geschrieben:
02.02.2022, 18:30


Da Du "jederzeit" geschrieben hast ...
https://www.finanzen.net/anleihen/a2nbk ... aa-anleihe
also ab 8.5.21 halbjährlich kündbar, somit sind noch drei mögliche Termin möglich: 8.5.22, 8.11.22 und 8.5.23 bei letztlich Fälligkeit 8.11.23.

was ist dort bei "Hinweis" unter "zu wechselnden Kursen" genau zu verstehen? Bezieht sich das auf die 40 Mio. und es könnten da weniger oder mehr sein?
Möglicherweise gilt das, was Du hier verlinkt hast, für die Zeichner der Anleihe.
Zauberdrachin hat geschrieben:
02.02.2022, 18:30
Dass die Anleihe noch nicht zurückgezahlt wird finde ich nachvollziehbar angesichts der Verluste und unplanbare Corona-Auswirkungen.
Du findest irgendwie alles nachvollziehbar, was uns zu den schlechtesten Finanzkennzahlen aller Bundesligisten geführt hat. Nachvollziehbar wäre es gewesen, wenn Schiller mit den Tennor-Millionen eine Rückstellung gebildet hätte, um die 40.000.000 € am 08.05.2021 zahlen und uns damit 6.500.000 € an Zinsen sparen zu können. Aber das wäre ja seriöses Wirtschaften gewesen.
Alles nicht, doch sehr sehr vieles, weil erster Ansatz ist zunächst zu hinterfragen warum wer was macht, anstatt ein Bewertungs-Automat zu sein.

Bilanz 30.6.21:
Kasse, Bank 24 Mio.
von Windhorst standen da noch 60 Mio. aus. Die 374 Mio. flossen ja nicht auf einen Schlag.
Seriöser ist es dann zur Bank zu gehen und 16 Mio. zu xy Zinssatz aufzunehmen?
Außenwirkung?
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

Hertha BSC "under construction"!

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Opa
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Re: Ingo Schiller - Geschäftsführer Finanzen

Beitrag von Opa » 02.02.2022, 20:24

Nun sind doch aber alle Gelder von Tennor geflossen und die Mehrbelastung beträgt dadurch 5,2 Mio. €.

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