Lösung der Hertha Finanzen

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_Steve_
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 22.05.2023, 00:54

Jenner hat geschrieben:
21.05.2023, 22:54
Pinacolada hat geschrieben:
18.05.2023, 18:14
Gut, hier wird zwischen Bedingungen und Auflagen unterschieden. Der härtere Termin müsste demnach der 7. Juni sein. Bedingungen sind meine ich vor der Lizenzerteilung zu erfüllen und Auflagen danach.
Die Lizenz wurde bereits erteilt. Die Bedingungen müssen erfüllt werden, damit sie nicht wieder entzogen wird. Auflagen werden im Verlauf der Saison auf ihre Einhaltung geprüft.
Das stimmt - wie bereits vor einiger Zeit gesagt - weiterhin nicht. Die DFL ist da auch sehr eindeutig:
Die DFL Deutsche Fußball Liga hat am heutigen Donnerstag erste Entscheidungen im Lizenzierungsverfahren der Bundesliga und 2. Bundesliga für die kommende Saison 2023/24 getroffen. In diesem ersten Schritt wurde keinem der insgesamt 47 Bewerber die Spielberechtigung verweigert. Einige Clubs müssen aber bis Anfang Juni Bedingungen erfüllen, um im Falle der sportlichen Qualifikation die Spielberechtigung zu erhalten. Andere Vereine erhielten die Lizenz unter Auflagen.

Die DFL ist im Lizenzierungsverfahren satzungsgemäß die erste Instanz. Sie überprüft im Sinne eines integren und fairen Wettbewerbs finanzielle, sportliche, rechtliche und personell-administrative Kriterien, ebenso Kriterien in Bezug auf Stadien sowie erstmals auch Nachhaltigkeit und die Virtual Bundesliga. Im Rahmen der Überprüfung der verschiedenen Kriterien kann die DFL den Bewerbern gemäß der Lizenzierungsordnung grundsätzlich Bedingungen und/oder Auflagen erteilen. Eine Bedingung regelt, dass bestimmte Vorgaben zu einem festgelegten Zeitpunkt vor der neuen Spielzeit erfüllt sein müssen, damit – vorbehaltlich der Erfüllung aller anderen Kriterien – eine Lizenz für die kommende Spielzeit überhaupt erteilt werden kann. Bei einer Auflage hingegen wird festgelegt, welche Vorgaben nach erteilter Lizenz während der Spielzeit eingehalten werden müssen.

Die Clubs können innerhalb einer Woche Beschwerde gegen die nun getroffene Erstentscheidung einlegen.

Für Anfang Mai ist die zweite Entscheidung der DFL geplant. Anschließend bleiben betroffenen Clubs fünf Tage Zeit, um erneut Beschwerde einzulegen. Danach findet unter dem Vorsitz von Jan-Christian Dreesen die erste Sitzung des Lizenzierungsausschusses statt, der final über zweite Beschwerden entscheidet. Die endgültige Entscheidung des Lizenzierungsausschusses über die eventuelle Erfüllung von Bedingungen und die Vergabe der Lizenzen an diese Bewerber ist für Mitte Juni vorgesehen.
https://www.dfl.de/de/aktuelles/erste-e ... n-2023-24/ (Markierungen sind von mir)

Da steht sehr deutlich, dass zwar keinem der Bewerber die Lizenz direkt versagt wurde, aber eben die Vereine, die Bedingungen zu erfüllen haben, eben noch keine Lizenz erhalten haben. Was ich noch nicht habe, kann mir somit auch nicht entzogen werden. Und man könnte mir im Juni auch nichts erteilen, was ich bereits hätte, wenn du Recht hättest.

Die Formulierung der DFL ist so eindeutig, dass man es eigentlich nicht anders lesen kann.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 22.05.2023, 01:12

Ja, da gebe ich Dir recht.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

_Steve_
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 22.05.2023, 01:16

Jenner hat geschrieben:
22.05.2023, 01:12
Ja, da gebe ich Dir recht.
Ärgerlich, dass wir überhaupt so ins Detail der Formulierung gehen müssen und nicht zumindest "entspannt" bzgl. der Lizenz sein können.

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Herthalord
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthalord » 22.05.2023, 01:27

Das Lizenzerteilungsverfahren ist alles andere asl ein Selbstläufer. Lt. DFL hatten sie noch "nie einen so schlimmen Fall" wie die aktuelle Hertha. Vielleicht hab ich ja was nicht mitgekriegt: Hat man "nur" derbe über seine Verhältnisse gelebt oder ist auch noch was von den Millionen "verschwunden"?

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Drago1892
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Drago1892 » 22.05.2023, 02:46

Herthalord hat geschrieben:
22.05.2023, 01:27
Das Lizenzerteilungsverfahren ist alles andere asl ein Selbstläufer. Lt. DFL hatten sie noch "nie einen so schlimmen Fall" wie die aktuelle Hertha. Vielleicht hab ich ja was nicht mitgekriegt: Hat man "nur" derbe über seine Verhältnisse gelebt oder ist auch noch was von den Millionen "verschwunden"?
nunja wenn man wie wir eine angbebliche Finanzierungslücke von gut 60 Mio für die Planungen der neuen Saison hat, kann ich schon verstehen, wieso diese Formulierung gefallen sein könnte ^^. Die DFL wird auch besonders den Fall des Abstiegs moniert haben, wo 40-50% der Einnahmen wegbrechen, aber die Ausgaben nicht so stark sinken dürften. Und genau dieser Fall ist ja jetzt eingetreten. Für uns und die Erteilung der Lizenz wäre es viel besser gewesen, wenn wir irgendwie den Klassenerhalt doch noch geschafft hätten.

Laut dem Kicker muss aber auch bei dem Konstrukt von und mit 777 nachgebessert werden: https://www.kicker.de/hertha-das-passie ... 29/artikel
Die DFL fordert im Zuge des 777-Partners-Einstiegs nicht nur Korrekturen am Gesellschaftervertrag, um die Einflussnahme des Private-Equity-Unternehmens aus Miami zu begrenzen, sondern auch mehr Sicherheiten - vor allem mit Blick auf die im November fällige Rückzahlung der 40-Millionen-Euro-Unternehmensanleihe, die Hertha 2018 aufgelegt hatte. Neben diesen 40 Millionen muss Hertha eine Finanzierungslücke von etwa 20 Millionen Euro in der Kalkulation für 2023/24 schließen und hat bis 7. Juni Zeit, die Forderungen der DFL zu erfüllen.
Eigentlich ist es ja ganz einfach: Erfüllt der Clubs die Forderungen der DFL bis zum 07.06. und die Kohle ist auch tatsächlich da, gibt es die Lizenz, ansonsten halt nicht. Vielleicht gibt es sie dann auch unter Saisonauflagen, wenn man zumindest einen größeren Teil der Probleme gelöst bekommt. Aber bei unseren hohen Kosten und wenigen Einnahmen in Liga 2 wäre dies wohl ziemlich riskant.

Deswegen ist der Club auch auf Fianzakquise wo und wie es nur geht:
Aktuell ist der Klub auf allen Ebenen auf der Suche nach frischem Geld. Mit Vermarkter Sportfive spricht Hertha über eine vorzeitige Verlängerung des 2025 auslaufenden Vertrages, von Ausrüster Nike (ebenfalls Vertrag bis 2025) kamen nach kicker-Informationen zuletzt positive Signale in Sachen Vertragsverlängerung. Auch eine Stundung oder Teilstundung der Stadionmiete, vom Berliner Senat nach den Abstiegen 2010 und 2012 gewährt, steht im Raum.
Hier stellt sich dann irgendwo auch die Frage, wieso es nichts von 777 zu hören gibt und man alle Geldquellen versucht anzuhauen, wo es nur geht, es aber höchst unsinnig ist...das sind nämlich alles wieder Vorgriffe auf Einnahmen, die dann später fallen.

Vielleicht herrscht gar nicht so große Einigkeit, was die Anpassung des 777-Deals betrifft und man versucht das daher alleine zu regeln.
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Dd.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Dd. » 22.05.2023, 03:54

Zauberdrachin hat geschrieben:
21.05.2023, 18:44
Nach Ascacibar wurde nun auch bei Alderete hinsichtlich Ablöse abweichend von der KO verhandelt, macht nun immerhin schon mal zusammen 6,5 Mio. Ablösen.
Jetzt nicht unbedingt in diesem Post, aber könnte es sein, dass du kürzlich davon gesprochen hast, wenn wir den und den verkaufen, haben wir schon so und soviel von 20 Mio.?
Bin mir da ziemlich sicher, aber weiß nicht mehr wo oder in welchem Zusammenhang.
Ich lese das so, alsob du andeuten willst, das wäre schon mal ein Teil von die fehlenden 20 Mio, neben die 40 Mio Anleihe, die uns nur noch fehlt, um dann doch die Lizenz zu bekommen.
Bei mir ist immer möglich, dass ich grad was verwechsle. Ist ja auch kein großes Ding.
Meine mich aber zu erinnern, dass Herrich schon von Transferüberschüsse innerhalb die bereits eingereichten Unterlagen gesprochen hat. Und die "Finanzierungslücke" von 60 Mio (O-Ton Herrich), ZUSÄTZLICH sind, weil ich mich kaum vorstellen kann, dass die Hertha die Lizenz-Unterlagen bereits MIT Finanzierungslücke eingereicht hat.
Und weil ich mich auch nicht vorstellen kann, nach Studium unserer finanziellen Halbjahresberichten, dass wir bereits so ganz ohne quasi bereits verbuchten Transferüberschüsse, gewagt hätten, dort Anträge einzureichen für iwi Lizenz.

Nur mal so, als möglichen Gedankengang.
Glaube schon, das die Suche nach noch externe Finanzierungsmöglichkeiten (O-Ton Herrich), maßgeblich ist für die Schließung der Lücke. Weil quasi Transferüberschüsse iwi schon verbucht sind, um überhaupt zu einer Lücke von lediglich 60 Mio zu kommen, deren geringe Höhe mich außerordentlich überrascht hat.

edit
also nur 20 Mio über die Anleihe
inkl. gekündigtem kontokorrent von insgesamt 20 Mio. (letztem Monat?). was man ja vorher nicht wissen konnte...
Hertha:
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 22.05.2023, 09:32

Drago1892 hat geschrieben:
22.05.2023, 02:46
Laut dem Kicker muss aber auch bei dem Konstrukt von und mit 777 nachgebessert werden: https://www.kicker.de/hertha-das-passie ... 29/artikel
Die DFL fordert im Zuge des 777-Partners-Einstiegs nicht nur Korrekturen am Gesellschaftervertrag, um die Einflussnahme des Private-Equity-Unternehmens aus Miami zu begrenzen, sondern auch mehr Sicherheiten - vor allem mit Blick auf die im November fällige Rückzahlung der 40-Millionen-Euro-Unternehmensanleihe, die Hertha 2018 aufgelegt hatte. Neben diesen 40 Millionen muss Hertha eine Finanzierungslücke von etwa 20 Millionen Euro in der Kalkulation für 2023/24 schließen und hat bis 7. Juni Zeit, die Forderungen der DFL zu erfüllen.
Wir hätten die Anleihe zum 08.05.2021 ablösen können. Das wäre das Erste gewesen, was ein vernünftiger Finanz-GS mit den Windhorstmillionen gemacht hätte. Da Schiller aber selbst für 100.000 € gezeichnet hat, wären im dann aber 16.250 € an Zinsgewinnen durch die Lappen gegangen. Echt abartig, der Typ.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Westham » 22.05.2023, 09:58

Wenn die Anleihe mit 6,5% p.A.verzinst war, hat Schiller also 2,5 Jahre gehalten ?
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten....lol

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 22.05.2023, 10:09

Da Schiller die Anleihe nicht zum 08.05.2021 abgelöst hat, profitiert er 5 Jahre von den Zinsen. Hätte er im Sinne des Vereins gehandelt, wären nur für 2,5 Jahre Zinsgewinne an ihn geflossen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 22.05.2023, 10:10

Jenner hat geschrieben:
22.05.2023, 09:32
Drago1892 hat geschrieben:
22.05.2023, 02:46
Laut dem Kicker muss aber auch bei dem Konstrukt von und mit 777 nachgebessert werden: https://www.kicker.de/hertha-das-passie ... 29/artikel
Wir hätten die Anleihe zum 08.05.2021 ablösen können. Das wäre das Erste gewesen, was ein vernünftiger Finanz-GS mit den Windhorstmillionen gemacht hätte. Da Schiller aber selbst für 100.000 € gezeichnet hat, wären im dann aber 16.250 € an Zinsgewinnen durch die Lappen gegangen. Echt abartig, der Typ.
Ich gebe Dir Recht, dass Schiller mit unseren Finanzen alles andere als sorgsam und ordentlich umgegangen ist, ob aber die von Dir beschriebene Kausalistät da ernsthaft eine Rolle gespielt hat würde ich tatsächlich anzweifeln.
Im Mai 2021 sind die Zahlungen von Windhorst durch Corona viel später eingegangen als verabredet und geplant und der Verein hatte durch Corona nicht eingeplante Einbußen und Liquiditätsengpässe.

Ich bin allerdings durchaus der Ansicht, dass Schiller bewusst sein Amt bei Hertha mit Gegenbauers Ausscheiden aufgegeben hat, weil er ganz genau wusste, dass er den Laden wirtschaftlich an die Wand gefahren hat und er im Zeitpunk des Untergangs nicht mehr auf der Brücke stehen wollte.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 22.05.2023, 10:15

Mineiro hat geschrieben:
22.05.2023, 10:10
Jenner hat geschrieben:
22.05.2023, 09:32

Wir hätten die Anleihe zum 08.05.2021 ablösen können. Das wäre das Erste gewesen, was ein vernünftiger Finanz-GS mit den Windhorstmillionen gemacht hätte. Da Schiller aber selbst für 100.000 € gezeichnet hat, wären im dann aber 16.250 € an Zinsgewinnen durch die Lappen gegangen. Echt abartig, der Typ.
Ich gebe Dir Recht, dass Schiller mit unseren Finanzen alles andere als sorgsam und ordentlich umgegangen ist, ob aber die von Dir beschriebene Kausalistät da ernsthaft eine Rolle gespielt hat würde ich tatsächlich anzweifeln.
Im Mai 2021 sind die Zahlungen von Windhorst durch Corona viel später eingegangen als verabredet und geplant und der Verein hatte durch Corona nicht eingeplante Einbußen und Liquiditätsengpässe.

Ich bin allerdings durchaus der Ansicht, dass Schiller bewusst sein Amt bei Hertha mit Gegenbauers Ausscheiden aufgegeben hat, weil er ganz genau wusste, dass er den Laden wirtschaftlich an die Wand gefahren hat und er im Zeitpunk des Untergangs nicht mehr auf der Brücke stehen wollte.
Schiller hat doch eine dicke Abfindung bekommen. Dass er freiwillig gegegangen wäre, hat man eher nur den Mitgliedern so verkauft. Würde heute dank Transparenz-Kay so nicht mehr passieren.
"Steffen Rohr für den Kicker bitte" (Vera Krings, 03.04.2024)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 22.05.2023, 10:24

Mineiro hat geschrieben:
22.05.2023, 10:10
Jenner hat geschrieben:
22.05.2023, 09:32

Wir hätten die Anleihe zum 08.05.2021 ablösen können. Das wäre das Erste gewesen, was ein vernünftiger Finanz-GS mit den Windhorstmillionen gemacht hätte. Da Schiller aber selbst für 100.000 € gezeichnet hat, wären im dann aber 16.250 € an Zinsgewinnen durch die Lappen gegangen. Echt abartig, der Typ.
Ich gebe Dir Recht, dass Schiller mit unseren Finanzen alles andere als sorgsam und ordentlich umgegangen ist, ob aber die von Dir beschriebene Kausalistät da ernsthaft eine Rolle gespielt hat würde ich tatsächlich anzweifeln.
Im Mai 2021...
...hatten wir bereits ca. 100.000.000 € für Spieler ausgegeben.
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Ray
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Ray » 22.05.2023, 11:05

Mineiro hat geschrieben:
22.05.2023, 10:10

Ich gebe Dir Recht, dass Schiller mit unseren Finanzen alles andere als sorgsam und ordentlich umgegangen ist, ob aber die von Dir beschriebene Kausalistät da ernsthaft eine Rolle gespielt hat würde ich tatsächlich anzweifeln.
Im Mai 2021 sind die Zahlungen von Windhorst durch Corona viel später eingegangen als verabredet und geplant und der Verein hatte durch Corona nicht eingeplante Einbußen und Liquiditätsengpässe.

Ich bin allerdings durchaus der Ansicht, dass Schiller bewusst sein Amt bei Hertha mit Gegenbauers Ausscheiden aufgegeben hat, weil er ganz genau wusste, dass er den Laden wirtschaftlich an die Wand gefahren hat und er im Zeitpunk des Untergangs nicht mehr auf der Brücke stehen wollte.
Naja ...

man hatte bis Mai 2021 nicht nur 100 Mio. für neue Spieler ausgegeben, sondern auch noch Gehälter über im Durchschnitt 5 Jahre (!) für die 4 neuen vertraglich fixiert. Geld, was man gar nicht hatte.
Dieses Vabanque-Spiel wäre nur aufgegangen, wenn Hertha binnen 2 Jahren die CL erreicht hätte oder mindestens 2 dieser Spieler zu 60 Mio.-Ablöse-Bringern geworden wären.
Alles auf Corona schieben - sorry, so lasse ich Dich hier nicht raus. Das war ein kleiner bis mkittelgroßer Mit-Grund, aber auch ohne Corona völliges Vabanque. Premier League Klubs haben gelegentlich mal 50 Mio. plus für einen Spieler rausgehauen, aber dafür hätte Piatek annähernd ein Lewadowski werden müssen und Tousart annähernd ein Kanté. Ansonsten erreichst Du mit dieser Personalpolitik, wenn Du nicht die CL erreichst, genau das, was geschah ... wir hätten ohne Corona vielleicht Cunha halten können und vielleicht irgendeinen besseren als Cigerci holen können im Winter und wären nicht abgestiegen, aber das 200-Millionen-Loch wurde unabhängig von Corona gerissen.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

cabreros
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von cabreros » 22.05.2023, 11:23

ray, da muss ich dir mal 100%ig Recht geben. Corona betraf ALLE. Das kein nur ein 'Sahnehaübschen' auf der Misswirtschaft sein.Totales Versagen, alles was mit Finanzen zu tun hat. Ich bin ja nicht ganz so nah dran. Aber was der Finanzboss da in Verbindung mit dem überforderten und getriebenen Preetz angerichtet haben, ist fast nicht zu glauben.

_Steve_
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 22.05.2023, 12:38

Jenner hat geschrieben:
22.05.2023, 09:32
Drago1892 hat geschrieben:
22.05.2023, 02:46
Laut dem Kicker muss aber auch bei dem Konstrukt von und mit 777 nachgebessert werden: https://www.kicker.de/hertha-das-passie ... 29/artikel
Wir hätten die Anleihe zum 08.05.2021 ablösen können. Das wäre das Erste gewesen, was ein vernünftiger Finanz-GS mit den Windhorstmillionen gemacht hätte. Da Schiller aber selbst für 100.000 € gezeichnet hat, wären im dann aber 16.250 € an Zinsgewinnen durch die Lappen gegangen. Echt abartig, der Typ.
Hmm...hattest du nicht erst vor kurzem darauf hingewiesen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist?

Also ich bin zwar bei dir, wenn es darum geht, dass die Anleihe damals hätte abgelöst werden müssen, aber Schiller zu unterstellen, dass er dies ausschließlich aus Gründen der eigenen Bereicherung nicht getan hat. Grenzwertig!

Zumal die Zahlen witzlos sind. Schiller hat hier als GF jährlich Millionen verdient. Selbst nach Steuern war sein Jahreseinkommen mind. im mittleren bis hohen 6-stelligen Bereich. Da glaubst du ernsthaft, dass er wegen rd. 12k Euro eine juristische Flanke öffnet?

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ford » 22.05.2023, 13:36

Brutal:

Ohne Lizenz keine planbaren TV Einnahmen ab 01.07., Sponsoreneinnahmen sind auch fragwürdig, ohne bekannte Ligazugehörigkeit, bzw. der Regionalliga als Spielklasse entsprechend gering, oder die Verträge komplett ungültig.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von gronf » 22.05.2023, 13:57

ford hat geschrieben:
22.05.2023, 13:36
Brutal:

Ohne Lizenz keine planbaren TV Einnahmen ab 01.07., Sponsoreneinnahmen sind auch fragwürdig, ohne bekannte Ligazugehörigkeit, bzw. der Regionalliga als Spielklasse entsprechend gering, oder die Verträge komplett ungültig.
naja, OKB (gibts den noch?) oder mal ne Randnotiz in der Abendschau (der RBB hält uns die Stange!). Sportschau und Konsorten kannste erstmal knicken.. ansonsten Handy-Liveübertragung vom Bolzplatz..
Als Sponsor könnte dann ein Charlottenburger Bäcker herhalten.. ob sich Mampe nochmal hergibt?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 22.05.2023, 14:34

_Steve_ hat geschrieben:
22.05.2023, 12:38
Jenner hat geschrieben:
22.05.2023, 09:32

Wir hätten die Anleihe zum 08.05.2021 ablösen können. Das wäre das Erste gewesen, was ein vernünftiger Finanz-GS mit den Windhorstmillionen gemacht hätte. Da Schiller aber selbst für 100.000 € gezeichnet hat, wären im dann aber 16.250 € an Zinsgewinnen durch die Lappen gegangen. Echt abartig, der Typ.
Hmm...hattest du nicht erst vor kurzem darauf hingewiesen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist?
Ist es auch nicht. Dass Schiller 16.250 € weniger Zinsgewinn bei Ablöse der Anleihe zum 08.05.2021 gehabt hätte, ist allerdings so.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von _Steve_ » 22.05.2023, 16:07

Jenner hat geschrieben:
22.05.2023, 14:34
_Steve_ hat geschrieben:
22.05.2023, 12:38

Hmm...hattest du nicht erst vor kurzem darauf hingewiesen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist?
Ist es auch nicht. Dass Schiller 16.250 € weniger Zinsgewinn bei Ablöse der Anleihe zum 08.05.2021 gehabt hätte, ist allerdings so.
Der Kern deiner Aussage war aber, dass ein vernünftiger CFO die Anleihe abgelöst hätte, Schiller dies aber nicht tat, um die 16k Zinsen nicht zu verlieren. Also sagst du mindestens aus, dass er nicht wie ein ordnungsgemäßer, gewissenhafter Geschäftsführer handelte.
Danach sagst du erneut, dass er nicht im Sinne des Vereins handelte, was impliziert, dass er nur im Eigeninteresse handelte, da er ja schließlich in irgendeinem Interesse gehandelt haben muss.

Ohne es durchgeprüft zu haben, könnte das schon im Bereich der üblen Nachrede sein und somit solltest du deinen "freundlichen Hinweis" an FHauser auch selbst beherzigen. Auch vor dem Hintergrund, dass du - im Gegensatz zu den meisten Usern hier - noch weniger anonym bist. Jeder, der die letzten zig Jahre Hertha Online verfolgte, kennt den Klarnamen hinter deinem Nickname. Wohl auch der Ingo, wenn er sich mal hier her verirren sollte.

Grundsätzlich bin ich ja bei der Personalie Schiller bei dir, aber vielleicht nimmst auch du zur Abwechslung mal einen Hinweis an.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 22.05.2023, 16:39

Danke für den Hinweis. Seine Bilanz ist allerdings schwer mit vernünftigem Handeln vereinbar.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Tropper » 22.05.2023, 17:33

Offenlegung einer Insider-Information gemäß Artikel 17 MAR der Verordnung (EU) Nr. 596/2014

Stichwort: Nordic Bond

Hertha BSC GmbH & Co. KGaA beschließt, ein schriftliches Verfahren zur Änderung der Anleihebedingungen ihres 6,5% Nordic Bonds 2018/2023 einzuleiten

Berlin, 22. Mai 2023. Die Hertha BSC Verwaltung GmbH, die persönlich haftende Gesellschafterin der Hertha BSC GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), ("Gesellschaft") hat heute beschlossen, ein schriftliches Verfahren ("Schriftliches Verfahren") gemäß den Ziffern 15 ff. der Anleihebedingungen ("Anleihebedingungen") der am 8. November 2018 begebenen 6,5% 2018/2023 nicht nachrangigen unbesicherten Anleihe (ISIN: SE0011337054) der Gesellschaft im ausstehenden Gesamtnennbetrag von EUR 40.000.000 ("Anleihe") einzuleiten, mit dem Ziel, die Anleihebedingungen zu ändern. Insbesondere schlägt die Gesellschaft eine Verlängerung der Laufzeit der Anleihe um 24 Monate bis zum 8. November 2025, eine Erhöhung des Zinssatzes von 6,5% p.a. auf 8,5% p.a. ab dem Zinszahlungstermin 8. August 2023 sowie eine Neuordnung der zulässigen Verschuldung vor. Weiterhin sollen die Rückzahlungsbeträge bei einer vorzeitigen Rückzahlung, gestaffelt nach Datum der Rückzahlung, erhöht werden.
Quelle: pressetext.com

Die Quelle kann ich nicht beurteilen, aber die Rückzahlung der Nordic-Bond-Anleihe in Höhe von 40 Millionen Euro um 2 Jahre zu verlängern und dabei den Zinssatz von 6,5 auf 8,5% anheben ist schon ein Schuh!
Für die Lizenz vielleicht im Moment gut, aber ansonsten ein dickes Brett!
„Fallen ist keine Schande, aber liegenbleiben“

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Drago1892
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Drago1892 » 22.05.2023, 17:57

Na Mal sehen ob die 8,5% reichen, für eine Hochrisikoanleihe relativ wenig, denn das Ding sehen die Anleger sehr wahrscheinlich nie wieder (schon jetzt) :sorry:
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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 22.05.2023, 18:11

Die Bild berichtet auch darüber...


https://www.bild.de/sport/fussball/hert ... .bild.html

bigbear
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von bigbear » 22.05.2023, 18:25

8,5% für eine Ramschanleihe, da müssten die Anleger schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, um sich darauf einzulassen.

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Opa
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 22.05.2023, 18:52

Ich sehe das auch als kaum ausreichend an, um allein den Risikoausgleich vorzunehmen. Als die Anleihe seinerzeit aufgelegt wurde, war Hertha vergleichsweise "pumperlg'sund". Dazu kommt, dass seinerzeit Nullzinsphase herrschte und Anleger bereit waren, hochverzinste Wertpapiere mit einem gewissen Risiko zu zeichnen, heute sind die Zinsen nicht unerheblich gestiegen und es lässt sich mit weit weniger Risiko Geld anlegen.

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